Ein Abschied, der keiner war: Dr. Norden Extra 30 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Julia, du mußt dein Brautkleid anprobieren«, sagte Jana Frey energisch. »Nur noch das eine Telefonat!« rief Julia Weding zurück. Während sie telefonierte, betrachtete sie mit zärtlichem Blick das Foto, das auf ihrem Schreibtisch stand. Ein schmales Männergesicht mit großen dunklen Augen, die ihr zuzulächeln schienen. Eine hohe, klare Stirn, ein sensibler Mund. Das war es, was sie an Marco Leander, ihrem zukünftigen Mann, so liebte. Sie dachte an ihn und war nicht konzentriert. Sie hatte kaum den Hörer aufgelegt, als es schon wieder läutete. Es war Marcos Stimme, die an ihr Ohr klang. Sie lächelte, aber das Lächeln erlosch, als er heiser sagte: »Ich kann dich nicht heiraten, Julia, verzeih mir. Ich liebe dich, aber ich kann dich nicht heiraten.« Dann war die Leitung unterbrochen. Sie wollte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Ihr Herzschlag hatte ausgesetzt, und alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Es wurde ihr schwarz vor Augen, und sie schlug die Hände vor das Gesicht. »Was ist mir dir?« tönte Janas Stimme von der Tür her. »Kommst du jetzt endlich?
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Ein Abschied, der keiner war - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 30 –
Ein Abschied, der keiner war
Patricia Vandenberg
»Julia, du mußt dein Brautkleid anprobieren«, sagte Jana Frey energisch.
»Nur noch das eine Telefonat!« rief Julia Weding zurück.
Während sie telefonierte, betrachtete sie mit zärtlichem Blick das Foto, das auf ihrem Schreibtisch stand. Ein schmales Männergesicht mit großen dunklen Augen, die ihr zuzulächeln schienen. Eine hohe, klare Stirn, ein sensibler Mund. Das war es, was sie an Marco Leander, ihrem zukünftigen Mann, so liebte.
Sie dachte an ihn und war nicht konzentriert. Sie hatte kaum den Hörer aufgelegt, als es schon wieder läutete.
Es war Marcos Stimme, die an ihr Ohr klang.
Sie lächelte, aber das Lächeln erlosch, als er heiser sagte: »Ich kann dich nicht heiraten, Julia, verzeih mir. Ich liebe dich, aber ich kann dich nicht heiraten.«
Dann war die Leitung unterbrochen. Sie wollte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Ihr Herzschlag hatte ausgesetzt, und alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Es wurde ihr schwarz vor Augen, und sie schlug die Hände vor das Gesicht.
»Was ist mir dir?« tönte Janas Stimme von der Tür her. »Kommst du jetzt endlich? Ich habe nicht ewig Zeit.«
In Julias Ohren klang das jetzt wie eine Drohung, aber es rief sie in die Gegenwart zurück.
»Die Hochzeit findet nicht statt«, sagte sie tonlos.
Jana sah unglaublich töricht aus in diesem Augenblick.
»Bist du noch zu retten? Was fällt dir jetzt wieder ein?« fragte sie schrill.
»Mir fällt gar nichts mehr ein«, sagte sie mit einem trockenen Schluchzen. »Marco hat es mir eben am Telefon gesagt.«
»Das ist ein übler Scherz, das war niemals er. Er liebt dich, Julia. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
»Er hat gesagt, daß er mich liebt. Er kann mich aber nicht heiraten. Aus einem unerfindlichen Grund kann er mich nicht heiraten!« Jetzt rollten Tränen über ihre Wangen, und ihre Verzweiflung war ihr vom Gesicht abzulesen.
»Das ist einfach absurd, ich glaube es nicht«, sagte Jana. Ich kenne ihn genauso lange wie du, und ich weiß, daß es für ihn keine andere Frau gibt.«
»Es braucht sich ja nicht um eine Frau zu handeln. Es kann etwas anderes sein. Aber was?« flüsterte Julia.
»Ich werde ihn anrufen, sofort. Er kann das doch nicht einfach mit einem kurzen Telefongespräch abtun! Anscheinend hat er dich nicht mal zu Wort kommen lassen.«
»Es klang verzweifelt«, sagte Julia, »ja, verzweifelt. Ich muß herausfinden, was dahintersteckt. Ich kann das nicht so hinnehmen.«
»Na, jetzt kommst du wieder zu dir«, sagte Jana. »Ich nehme das erstmal in die Hand.«
Sie tat es mit gewohnter Energie, aber sie erreichte gar nichts.
Seine Sekretärin sagte, daß Dr. Leander für längere Zeit verreisen mußte. Er hätte keine Information hinterlassen, wo er zu erreichen sei.
»Er kann doch nicht alles im Stich lassen«, sagte Julia gepreßt, »seine Arbeit, die Firma. Schließlich gehört sie ihm ja auch zur Hälfte.«
»Vielleicht ist er entführt worden«, sagte Jana. »Man hört und liest ja dauernd von solchen Verbrechen.«
»Dann hätte er mich doch nicht anrufen können«, sagte Julia.
Sie konnte wieder logisch denken. Sie war eine selbständige, erfolgreiche Frau, Inhaberin einer Presseagentur, war achtundzwanzig Jahre alt und kein naives junges Ding, das blindlings verliebt eine Ehe eingehen wollte.
»Wir müssen den Dingen auf den Grund gehen. Ich habe auch meinen Stolz.«
Jana rang nach Fassung. Sie schüttelte nur immer wieder den Kopf.
»Das kann einfach nicht wahr sein! Marco ist nicht feige. Wir können uns doch nicht so in ihm getäuscht haben.«
»Wir kennen uns vierzehn Monate, und bis gestern war alles in Ordnung«, sagte Julia tonlos. »Ich muß mit Martin sprechen. Ich fahre zum Büro. Telefonieren bringt nichts. Ich will ihm in die Augen sehen.«
*
Eine halbe Stunde später betrat Julia das Büro der Investmentgesellschaft Leander und Lenz.
Heike Riemann war von Marco immer als die ideale Sekretärin bezeichnet worden, und sie brachte dafür auch alle Voraussetzungen mit. Sie war Ende Dreißig, sehr adrett, sehr gewissenhaft und überaus dezent in jeder Beziehung.
Als Julia vor ihr stand, machte sie einen sehr verwirrten Eindruck.
»Ich weiß wirklich nicht mehr, Frau Weding«, sagte sie stockend. »Wir sind ziemlich konsterniert.«
»Ist Herr Lenz im Hause?«
»Ja, aber er ist in einer Besprechung. Durch Herrn Dr. Leanders plötzliche Reise ist der gesamte Terminplan durcheinandergeraten.«
Sie schien sich der Situation auch nicht gewachsen zu fühlen, denn sie war sehr nervös, was man bei ihr gar nicht kannte.
»Ich werde warten«, sagte Julia.
»Es wird aber lange dauern.«
»Dann sagen Sie mir, welche Termine Marco gestern und heute hatte.«
»Gestern war er in Düsseldorf, das wissen Sie doch sicher. Und heute hätte er einen Termin bei Dr. Norden gehabt, aber den hat er sicher nicht wahrgenommen. Er ist doch gar nicht hergekommen.«
»Er war heute überhaupt nicht hier?«
»Nein, er hat von auswärts angerufen, daß er eine längere Reise antreten muß!«
Dann hat er mich auch von auswärts angerufen, dachte Julia. »Von wo?« fragte sie.
»Ich weiß es nicht. Er hat es nicht gesagt. Ich habe mir erlaubt, ihn zu fragen, wo er sei, aber er gab keine Antwort darauf. Er war ganz merkwürdig kurz.«
»Er hat mich auch angerufen, aber er war auch zu mir kurz. Ich mache mir Sorgen.«
»Ich auch, er ist ein sehr nobler Chef«, sagte Heike Riemann leise. Dann hob sie lauschend den Kopf. »Ich glaube, das Gespräch ist beendet.«
Gleich darauf kam Martin Lenz aus seinem Büro. Den Besucher hatte er anscheinend durch den Nebeneingang weggehen lassen.
Ihm war anzusehen, daß er sich unbehaglich fühlte. »Ich kann dir gar nichts sagen, Julia«, begann er gleich. »Ich bin selbst vor den Kopf gestoßen worden. Wenn er dir auch nichts gesagt hat, weiß ich nicht, was mit ihm los ist. Er kann nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.«
»Er hat mir gesagt, daß die Hochzeit nicht stattfindet, und das finde ich schon ziemlich hart. Aber ich meine, daß da etwas passiert sein muß. Könnte jemand Druck auf ihn ausüben? Stimmt etwas mit seinen Finanzen nicht?«
»Da gibt es keinerlei Probleme. Er hat nichts davon gesagt, daß er Geld vom Geschäft abziehen will. Er hat sein Privatvermögen, und das ist nicht gerade klein, das wirst du ja wohl wissen. Er besitzt die Eigentumswohnung und bestimmt noch weitere Immobilien. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß eine andere Frau im Spiel sein könnte.«
»Er hat gesagt, daß er mich liebt, mich aber nicht heiraten könnte. Seine Stimme klang verzweifelt. Hat er denn nicht wenigstens eine Andeutung gemacht?«
»Nein, er ist vorgestern nach Düsseldorf geflogen. Geschäftlich. Ich habe den Kunden schon angerufen. Marco war eine Stunde am Vormittag bei ihm, und es ging