Immobilienrecht in Luxemburg einfach erklärt: Wohnraummietverträge – Geschäftsraummietverträge – Miteigentum – Kauf und Verkauf von Immobilien – Mietverwaltung
By Lex Thielen
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Der breiten Öffentlichkeit, aber zugleich auch den Immobilienfachleuten – den Immobilienmaklern und Miteigentumsverwaltern – ein Handbuch in die Hände zu geben, das sowohl einfach, präzise als auch vollständig alle Aspekte des Immobilienverkaufs, des Miteigentums und des Mietens abdeckt – dies ist die Herausforderung des neuen Buchs von Lex Thielen.
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Book preview
Immobilienrecht in Luxemburg einfach erklärt - Lex Thielen
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© DBIT s.a. Abteilung Promoculture-Larcier 2016 Mitglied der Larcier Gruppe 7, rue des 3 Cantons L-8399 Windhof
Alle Rechte für alle Länder vorbehalten. Es ist untersagt, ohne vorheriges und schriftliches Einverständnis des Herausgebers dieses Buch teilweise oder ganz zu reproduzieren (u.a. durch Fotokopien), es in einer Datenbank zu speichern oder es an die Öffentlichkeit weiterzugeben, unter welcher Form oder Art und Weise auch immer.
ISBN 978-2-87974-969-3
Buy land, they are not making it anymore
Mark Twain
Inhalt
Vorwort
I. Teil – Der Wohnraummietvertrag
Titel I.
Anwendungsbereich
Titel II.
Form des Mietvertrags
Titel III.
Inhalt des Mietvertrags
Titel IV.
Die Vertragsparteien
Titel V.
Eintragung des Mietvertrags
Titel VI.
Die Miete
Titel VII.
Die Nebenkosten
Titel VIII.
Die Mietkaution
Titel IX.
Die Pflichten des Vermieters
Titel X.
Die Verpflichtungen des Mieters
Titel XI.
Die Haftung des Mieters
Titel XII.
Die Untervermietung
Titel XIII.
Die Abtretung des Mietvertrags
Titel XIV.
Die Dauer des Mietvertrags
Titel XV.
Die Kündigung des Mietvertrags
Titel XVI.
Besondere Regeln im Fall des Verkaufs der vermieteten Wohnung
Titel XVII.
Die Rechtsmittel
Titel XVIII.
Die Räumung der Wohnung
Titel XIX.
Übersicht der Fristen in Sachen Kündigung, Aufschub und Auszug
II. Teil – Der Geschäftsraummietvertrag
Titel I.
Definition
Titel II.
Unterschiede zu anderen beruflichen Mietverträgen
Titel III.
Dauer
Titel IV.
Untervermietung und Abtretung des Geschäftsraummietvertrags
Titel V.
Miete
Titel VI.
Bevorzugte Erneuerung des Mietvertrags
Titel VII.
Übernahme des Mietvertrags
Titel VIII.
Kündigung des Mietvertrags
Titel IX.
Stillschweigende Verlängerung
Titel X.
Aufschub
III. Teil – Das Miteigentum
Titel I.
Der Unterschied zwischen Privatanteilen und Gemeinschaftsanteilen
Titel II.
Die Miteigentumsverordnung
Titel III.
Die Miteigentümergesellschaft
Titel IV.
Der Miteigentumsverwalter
Titel V.
Der Miteigentümerrat
Titel VI.
Die Generalversammlung der Miteigentümer
Titel VII.
Die Finanzen der Miteigentumsgemeinschaft
Titel VIII.
Die Immobilie betreffende Arbeiten
Titel IX.
Rechtsrekurse in Sachen Miteigentum
Titel X.
Die Beziehungen zwischen Miteigentumsgemeinschaft, Miteigentümer-Vermieter und Mieter
IV. Teil – Kauf und Verkauf von Immobilien
Titel I.
Der Verkauf einer bestehenden Immobilie
Titel II.
Verkauf durch Bauträgerverträge
Titel III.
Steuerliche Aspekte beim Immobilienverkauf
Titel IV.
Vermittlung durch einen Immobilienmakler
V. Teil – Die Mietverwaltung
Titel I.
Definition der Mietverwaltung
Titel II.
Die Aufgaben des Mietverwalters
Titel III.
Mögliche Interessenkonflikte
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Der Mietvertrag für eine Wohnung, Miteigentumsprobleme, der Kauf oder Verkauf einer Immobilie und ihre steuerlichen Auswirkungen bilden die Hauptaspekte, welche die Einwohner Luxemburgs in Sachen Immobilien betreffen.
Dieses Buch hat es sich zum Ziel gesetzt, auf die wesentlichen Fragen zu antworten, die sich Eigentümer, Miteigentümer und Mieter stellen. Es richtet sich nicht nur an die Einwohner des Großherzogtums, sondern auch an ausländische Bürger, die sich in Luxemburg niederlassen wollen.
Zudem ist dieses Handbuch für alle im Immobiliensektor tätigen Fachleute unentbehrlich, da es die Grundregeln zusammenfasst, die jeder Spezialist dieser Branche kennen muss.
Der erste Teil ist dem Wohnraummietvertrag gewidmet; er übernimmt in gekürzter und praktischer Form alle Fragen, die ausführlicher in unserem Buch „Le contrat de bail"¹ („Der Mietvertrag") behandelt wurden, das bei demselben Herausgeber veröffentlicht wurde und alle Mietverträge nach luxemburgischem Recht analysiert, seien es Wohnmietverträge oder berufliche Mietverträge.
Der zweite Teil seinerseits beschreibt die wichtigsten Regeln in Sachen Geschäftsraummietverträge.
Der dritte Teil wirft einen Blick auf die größten Probleme, denen sich ein Miteigentümer sowohl gegenüber der Miteigentümergesellschaft als auch dem Miteigentumsverwalter („syndic") im Fall einer dem Statut des Miteigentums unterworfenen Immobilie ausgesetzt sieht.
Der vierte Teil beschreibt die grundsätzlichen Bestimmungen, die den Verkauf einer Immobilie sowie seine steuerlichen Auswirkungen regeln, aus Sicht des Verkäufers wie auch des Käufers.
Schlussendlich behandeln wir im fünften Teil eine Dienstleistung, die in letzter Zeit immer mehr in Mode gekommen ist: die Mietverwaltung.
1 Lex Thielen, Le contrat de bail, Promoculture-Larcier 2013
I. Teil – Der Wohnraummietvertrag
Titel I. Anwendungsbereich
Titel II. Form des Mietvertrags
Titel III. Inhalt des Mietvertrags
Titel IV. Die Vertragsparteien
Titel V. Eintragung des Mietvertrags
Titel VI. Die Miete
Titel VII. Die Nebenkosten
Titel VIII. Die Mietkaution
Titel IX. Die Pflichten des Vermieters
Titel X. Die Verpflichtungen des Mieters
Titel XI. Die Haftung des Mieters
Titel XII. Die Untervermietung
Titel XIII. Die Abtretung des Mietvertrags
Titel XIV. Die Dauer des Mietvertrags
Titel XV. Die Kündigung des Mietvertrags
Titel XVI. Besondere Regeln im Fall des Verkaufs der vermieteten Wohnung
Titel XVII. Die Rechtsmittel
Titel XVIII. Die Räumung der Wohnung
Titel XIX. Übersicht der Fristen in Sachen Kündigung, Aufschub und Auszug
Titel I.
Anwendungsbereich
Der Mietvertrag bezüglich einer Wohnung oder eines Hauses, der als Wohnraummietvertrag bezeichnet wird, ist der häufigste unter den Wohnmietverträgen.
Er wird hauptsächlich geregelt durch:
– das geänderte Gesetz vom 21. September 2006 über den Wohnraummietvertrag, das auch verschiedene Artikel des Zivilgesetzbuchs abändert (unten als „Gesetz von 2006 oder „Gesetz über den Wohnraummietvertrag
bezeichnet)
– die Artikel 1713 bis 1762-2 des Zivilgesetzbuchs, unter Vorbehalt der besonderen, vom Gesetz von 2006 vorgesehenen Regeln, die Vorrang vor dem Zivilgesetzbuch haben.
Dieser Mietvertrag definiert sich als Vertrag, durch den eine Partei, der Vermieter, sich dazu verpflichtet, während einiger Zeit einer anderen Partei, dem Mieter, eine in den Anwendungsbereich des Gesetzes von 2006 fallende Unterkunft zur Verfügung zu stellen, und dafür als Gegenleistung einen Preis erhält, den man Miete nennt.
Die Wohnmietverträge, die nicht unter dieses Gesetz fallen, sowie die anderen Mietverträge, werden im Prinzip vom Zivilgesetzbuch, oder gegebenenfalls von besonderen Rechtsbestimmungen geregelt.
A. Die vom Gesetz von 2006 geregelten Mietverträge
Der Mietvertrag muss sich auf eine Immobilie beziehen, die zu Wohnzwecken genutzt wird. Es muss sich aber nicht unbedingt um den Hauptwohnsitz handeln, falls der Mieter aus verschiedenen – insbesondere beruflichen – Gründen nicht gewöhnlich dort wohnt; richtige Zweitwohnungen sind jedoch ausgeschlossen.
Der Bewohner muss eine natürliche Person sein. Von juristischen Personen für ihre Angestellten gemietete Wohnungen – wie es z. B. oft bei Banken oder Botschaften der Fall ist – fallen jedoch unter das Gesetz von 2006.
Es ist die tatsächliche Verwendung der vermieteten Immobilie – und nicht die im Vertrag genannte –, die in Betracht gezogen wird, um zu entscheiden, ob es sich um einen Mietvertrag handelt, der unter das Gesetz von 2006 fällt oder nicht.
Deckt ein Mietvertrag gleichzeitig sowohl einen Wohnraum als auch eine andere Verwendung ab, wie z. B. eine gewerbliche Nutzung, so muss der Richter überprüfen, welcher Teil im Mietvertrag vorrangig ist. In diesem Fall ist das Gesetz von 2006 nur anwendbar, falls der zu Wohnzwecken genutzte Teil wichtiger ist als jener, der zu gewerblichen oder anderen Zwecken genutzt wird. Dieses Gesetz regelt dann aber den gesamten Vertrag, da die gesetzlichen Bestimmungen nicht verhältnismäßig nach der Natur der verschiedenen Mietzwecke aufgegliedert angewendet werden können.
B. Die nicht unter das Gesetz fallenden Verträge
Das Gesetz von 2006 sieht ausdrücklich mehrere Fälle vor, auf die es nicht anwendbar ist:
– Immobilien, die zu einem geschäftlichen, administrativen, industriellen oder handwerklichen Zweck oder zur Ausübung eines freien Berufs verwendet werden;
– Immobilien, die während der Vertragsdauer vom Mieter einem anderen Zweck zugeteilt werden, und die demnach nicht mehr als Wohnung dienen;
– Zweitwohnungen, die als Wohnungen definiert werden können und nur während kurzen Zeiträumen im Jahr benutzt werden, insbesondere für Wochenenden, Freizeitbeschäftigungen oder Ferien, wie z. B. ein Chalet oder ein Landhaus;
– Räumlichkeiten, die kein Zubehörteil der Wohnung darstellen, z. B. eine Garage, für die ein gesonderter Mietvertrag abgeschlossen wurde;
– Hotelzimmer (nicht aber die vermieteten möblierten Zimmer)
– Sammelunterkünfte zur Aufnahme und Integration von Ausländern im Großherzogtum Luxemburg;
– möblierte und nicht möblierte Wohnungen in spezifischen Unterbringungseinrichtungen, wie z. B. Altersheimen, Zentren für behinderte Menschen oder Unterbringungseinrichtungen von Organisationen, die im sozialen, familiären oder therapeutischen Bereich tätig sind.
Titel II.
Form des Mietvertrags
Der Mietvertrag kann im Prinzip sowohl schriftlich als auch mündlich abgeschlossen werden, auch wenn dies meistens schriftlich erfolgt.
Es handelt sich um einen Konsensualvertrag, d. h. um einen Vertrag, der auf der bloßen Übereinstimmung der Willenserklärungen der Vertragsparteien beruht.
A. Der schriftliche Mietvertrag
Für den schriftlichen Mietvertrag ist keine besondere Form vorgeschrieben. Falls die Parteien sich jedoch für einen schriftlichen Mietvertrag entscheiden – was gewöhnlich der Fall ist –, so muss er in so vielen Ausführungen verfasst und unterschrieben werden, wie es Vertragsparteien gibt. Außerdem muss jedes Exemplar erwähnen, in wieviel Originalausführungen dieser Vertrag ausgestellt wurde.
Der Beweis des Vertragsausmaßes kann anhand aller geeigneten Mittel erbracht werden.
Es ist sinnvoll, einen schriftlichen Vertrag abzuschließen, um über einen genauen Beweis zu verfügen, was vereinbart worden ist.
Achtung: Bei einer Luxuswohnung, für die das Gesetz von 2006 spezifische Bestimmungen vorsieht, muss der Vertrag zwingend den Vermerk vorsehen, dass es sich um eine Luxuswohnung handelt; dieser Vertrag muss demnach schriftlich erstellt werden.
B. Der mündliche Mietvertrag
Ein mündlich abgeschlossener Vertrag ist gültig, seine Existenz und sein Inhalt sind jedoch schwieriger zu beweisen.
Der mündliche Wohnraummietvertrag wird als ein auf unbestimmte Zeit abgeschlossener Vertrag angesehen.
Achtung: Damit für eine Luxuswohnung die spezifischen, im Gesetz von 2006 vorgesehenen Bestimmungen über die Miete angewendet werden können, muss dies ausdrücklich im Vertrag erwähnt werden; der Vertrag muss demnach schriftlich abgeschlossen werden. In diesem Fall bildet das Schriftstück jedoch keine Bedingung der Gültigkeit des Vertrags, aber im Fall eines mündlichen Mietvertrags kann das Mietobjekt nicht von den spezifisch auf die Luxuswohnungen anwendbaren Bestimmungen profitieren.
Titel III.
Inhalt des Mietvertrags
A. Obligatorische Anführungen
Ob schriftlich oder mündlich, der Mietvertrag muss verschiedene obligatorische Elemente enthalten, über die die Parteien sich einig sein müssen.
1. Der Mietvertrag muss das Vertragsobjekt erwähnen, d. h. die Immobilie, welche vermietet wird. Diese Bezeichnung muss genügend präzise sein, um die Identifizierung des Objekts zu ermöglichen. Außerdem ist es ratsam, dass der Vertrag eine möglichst detaillierte Auflistung aller Räume enthält, die im Mietobjekt inbegriffen sind, sowie der im Mietvertrag eingeschlossenen Nebengebäulichkeiten (z. B. Garage, Keller usw.).
2. Der Mietvertrag muss die Identität des oder der Vermieter sowie des oder der Mieter enthalten. Dies ist eine für die Gültigkeit des Vertrags wesentliche Angabe. Im Fall eines schriftlichen Mietvertrags sind die Unterschriften der Parteien oder ihrer Bevollmächtigten unabdinglich. Man sollte darauf Acht geben, den Namen, den Vornamen und die Adresse jedes einzelnen Vermieters und Mieters zu erwähnen.
3. Der Preis des Mietvertrags – die Miete (auch manchmal „Mietpreis oder „Mietzins
genannt) – ist eine unerlässliche Bedingung des Mietvertrags. Er bildet die Verpflichtung des Mieters und muss im Mietvertrag vorgesehen sein. Ohne Miete als Gegenleistung befindet man sich nicht in Gegenwart eines Mietvertrags, sondern einer unentgeltlichen Bereitstellung, die nicht unter das Gesetz von 2006 fällt.
B. Fakultative Anführungen
Das Gesetz sieht außerdem für verschiedene Aspekte des Vertrags ergänzende Anführungen vor, die anwendbar sind, falls der Mietvertrag diesbezüglich nichts vorsieht, z. B. was die Dauer des Vertrags anbelangt (der dann als auf unbestimmte Zeit abgeschlossen gilt).
Die anderen Anführungen des Mietvertrags sind fakultativ, auch wenn sie ihre Bedeutung haben können.
Als Beispiele fakultativer Anführungen kann man folgende nennen:
– das Datum des Mietbeginns;
– die Dauer des Vertrags, falls die Parteien keinen Vertrag auf unbestimmte Zeit abschließen wollen;
– eine Klausel, dass der Mietvertrag erst dann beginnt, wenn der vorherige Mieter ausgezogen ist;
– die „diplomatische Klausel", die eine vorzeitige Kündigung durch den Mieter erlaubt, falls er aus beruflichen Gründen ins Ausland versetzt wird;
– die Periodizität der Miete oder das Datum, an dem die Miete vom Mieter gezahlt werden muss;
– die Mietkaution;
– zu wessen Lasten die Eintragung des Mietvertrags geht;
– Bestandsaufnahme/Übergabeprotokoll;
– Inventar der Möbel im Fall einer möblierten Mietwohnung;
– gesamtschuldnerische Haftung jedes Mieters im Fall mehrerer Mieter derselben Wohnung;
– für die Luxuswohnungen der Vermerk, dass es sich um eine Luxuswohnung im Sinne des Gesetzes von 2006 über den Wohnraummietvertrag handelt, und sie nicht Artikel 3 bis 5 dieses Gesetzes unterliegt (anderenfalls kommt die Wohnung nicht in den Genuss der für die Luxuswohnungen vorgesehenen Sonderregeln, was die Miete anbelangt);
– eine Indexbindungsklausel der Miete, falls es sich um eine Luxuswohnung handelt;
– das Verbot einer Untervermietung oder einer Abtretung des Mietvertrags;
– das Besichtigungsrecht des Vermieters, zwecks Überprüfung oder im Hinblick auf einen Verkauf beziehungsweise eine Wiedervermietung;
– die Modalitäten und die Kündigungsfrist im Fall einer Kündigung des Mietvertrags (die jedoch nicht gegen die gesetzlichen Vorschriften verstoßen dürfen);
– der Gebrauch, den der Mieter vom Mietobjekt machen kann (z. B. im Fall eines Mehrzweckmietvertrags);
– das Verbot, Umänderungen an der Wohnung ohne Genehmigung des Eigentümers vorzunehmen;
– die Anzahl der Personen, die im Mietobjekt wohnen dürfen;
– eine Ausnahmeregelungsklausel bezüglich der persönlichen Haftung des Vermieters;
– eine Ausnahmeregelungsklausel bezüglich der Haftung des Vermieters für einen Schaden, der durch einen Mangel des Mietobjekts verursacht wurde;
– Instandhaltungsmodalitäten verschiedener Teile des Mietobjekts (z. B. Marmor, Parkett);
– Instandsetzungskosten (insbesondere Anstrich) zulasten des Mieters im Falle einer vorzeitigen Auflösung des Mietvertrags durch den Mieter mit dem Einverständnis des Vermieters;
– Verpflichtung, eine bestimmten Farbe oder Form der Vorhänge oder Fensterläden zu benutzen, um einen harmonischen Aspekt des Gebäudes zu gewährleisten;
– Verbot oder Bedingungen, um Haustiere zu halten, sowohl was herkömmliche Haustiere (Hund, Katze usw.) als auch neuartige Heimtiere (Reptilien, Vogelspinnen, Affen usw.) anbelangt.
– Klausel bezüglich einer Vertragsstrafe bei vorzeitiger Vertragsauflösung;
– automatische Verzugszinsen bei verspäteter Zahlung der Miete, ohne Notwendigkeit, den Mieter in Verzug zu setzen;
– vom Vermieter gegebenenfalls am Ende des Vertrags auf den hinterlegten und nicht benutzten Betrag der Mietgarantie zu zahlende Zinsen, sowie deren Zinssatz;
– Verfahren am Vertragsende: Modalitäten der Schlüsselübergabe, Notwendigkeit eines schriftlichen Übergabeprotokolls beim Auszug des Mieters.
Titel IV.
Die Vertragsparteien
A. Bedingungen, um einen Mietvertrag abschließen zu können
1. Rechtsfähigkeit
Ob schriftlich oder mündlich, der Mietvertrag muss von Personen abgeschlossen werden, die berechtigt sind, sich rechtlich zu verpflichten. Im Prinzip verfügt jeder Volljährige über diese Rechtsfähigkeit.
Ein Minderjähriger, ein Erwachsener, der einer vom Zivilgesetzbuch vorgesehenen Schutzmaßnahme unterliegt, oder eine sich in Insolvenz befindende Person können keinen gültigen Vertrag abschließen. In diesem Fall muss der Mietvertrag von ihrem gesetzlichen Vertreter bzw. ihrem Vormund oder dem Insolvenzverwalter unterschrieben werden.
2. Eigentümer, Mitbesitzer eines unteilbaren Eigentums, Untermieter und Nutznießer
Meistens ist der Vermieter der Eigentümer der Immobilie. Er hat demnach das Recht, diese zu vermieten.
Bildet die vermietete Immobilie ein unteilbares Eigentum¹ zwischen zwei oder mehreren Personen, so ist die Zustimmung aller Mitbesitzer dieses unteilbaren Miteigentums für die Gültigkeit des Mietvertrags sowie für die Auflösung des Mietvertrags oder ein Gerichtsverfahren bezüglich dieses Vertrags notwendig.
Der Vermieter ist nicht unbedingt der Eigentümer der vermieteten Immobilie. Der Mieter hat das Recht, das gemietete Objekt unterzuvermieten, es sei denn, sein eigener Mietvertrag verbietet ihm dies. Aus diesem Grund wird er im Mietvertrag als Vermieter, und nicht als Eigentümer bezeichnet.
Falls die Immobilie einem Nießbrauch unterliegt, so kann der Nutznießer – der das Nutzungsrecht hat – es vermieten und die Miete einnehmen. Der bloße Eigentümer, der das Recht hat, das Objekt zu verkaufen, aber nicht jenes, es zu nutzen, kann dies nicht.
B. Wer ist Vertragspartei?
1. Allgemeines
Allein jene Personen, die den Mietvertrag als Vermieter beziehungsweise als Mieter unterschrieben haben, sind Vertragsparteien. So ist ein möglicher Untermieter oder Bewohner nicht als Vertragspartei anzusehen, falls er den Mietvertrag nicht selbst mitunterschrieben hat.
Nach allgemeinem Recht ist der Mietvertrag im Fall des Todes des Vermieters oder des Mieters nicht von Rechts wegen aufgelöst, sondern er läuft mit dem oder den jeweiligen Erben weiter. In Sachen Wohnraummietvertrag ist die Sachlage anders: Der Mietvertrag ist von Rechts wegen durch den Todesfall des Mieters aufgelöst, falls es keine der im Gesetz eigens erwähnten Personen gibt, zu deren Gunsten der Mietvertrag unter verschiedenen Bedingungen weiterläuft, und die nicht unbedingt Erben sind (Ehepartner, durch eine Lebensgemeinschaft gebundene Partner, Nachkommen – Kinder, Enkel, usw. – Vorfahren – Eltern, Großeltern usw. – Lebensgefährte/in des Mieters).
Im Fall des Verkaufs der gemieteten Immobilie übernimmt der Käufer den Mietvertrag des vorherigen Besitzers und wird somit zur Vertragspartei. Der Mietvertrag wird demnach durch den Verkauf nicht aufgelöst. Vom Zeitpunkt der Eigentumsübereignung an ist der neue Käufer allein berechtigt, den Mietvertrag zu kündigen.
2. Mehrere Mieter
Ist der Mietvertrag nicht nur von einem, sondern von mehreren Mietern unterschrieben, so muss der Vermieter an jeden einzelnen Mieter einen Kündigungsbrief schicken, bis auf zwei Ausnahmen:
– falls es sich um ein verheiratetes Paar handelt und das gemietete Objekt die Familienwohnung darstellt, so kann die Kündigung aufgrund der Solidarität der Ehepartner an einen einzigen der Ehepartner geschickt werden,
– falls die Mieter untereinander durch eine im Mietvertrag vorgesehene gesamtschuldnerische Klausel gebunden sind, ist die an einen der Mieter geschickte Kündigung gegenüber allen Mietern wirksam.
Sind es die Mieter, die den Mietvertrag kündigen, muss der Kündigungsbrief von allen Mietern unterschrieben sein. Eine Kündigung durch einen einzigen der Mieter löst den Mietvertrag nur gegenüber diesem Mieter auf, nicht aber gegenüber den anderen Mietern. Handelt es sich um ein verheiratetes Paar, das in der Familienwohnung lebt, kann die Kündigung - erneut aufgrund der Haushaltsolidarität zwischen Ehepartnern - wirksam durch einen einzigen der Ehepartner erfolgen. Jedoch kann der andere Ehepartner, der sein Einvernehmen nicht gegeben hat, deren Annullierung beantragen.
Gibt es mehrere Mieter, so schuldet jeder dieser Mieter nur seinen Anteil der Miete und der Nebenkosten, es sei denn, der Mietvertrag sieht ausdrücklich vor, dass alle Mieter solidarisch oder gesamtschuldnerisch gebunden sind.
Ein solidarischer Mieter, der allein gekündigt hat, ist demnach nicht von seiner Solidarität für die nach seinem Auszug von dem im Mietobjekt verbliebenen Mieter geschuldete Zahlung der Mieten und Nebenkosten entbunden.
3. Miete durch Ehepartner
Spezifische Regeln sind anwendbar, wenn es sich um Ehepartner handelt: Hier muss man unterscheiden, ob es sich um Vermieter oder Mieter handelt.
3.1. Ehepartner – Vermieter
Gehört das Objekt zwei Ehepartnern, die unter dem gesetzlichen gemeinsamen Güterstand verheiratet sind, so ist ein Mietvertrag, der eine gemeinsame Wohnungsimmobilie betrifft, im Prinzip gültig, falls er nur von einem der Ehepartner unterschrieben ist.
Ist die Immobilie durch einen einzigen der Ehepartner in den gemeinsamen Güterstand eingetreten, so hat dieser Ehepartner das Exklusivrecht, um diese Immobilie zu vermieten.
Was die eigenen Güter der Ehepartner betrifft, die nicht in den gemeinsamen Güterstand eingetreten sind, sowie im Fall der Gütertrennung, kann jeder Ehepartner allein jeglichen Mietvertrag bezüglich einer Immobilie abschließen, die seine eigene ist. Der andere Ehepartner hingegen hat dieses Recht nicht.
3.2. Ehepartner – Mieter
Ein Ehepartner kann einen Mietvertrag allein als Mieter unterschreiben. Im Prinzip ist der andere Ehepartner durch diesen Mietvertrag nicht gebunden, es sei denn, das Mietobjekt stellt die Familienwohnung dar.
Im Fall einer Kündigung des Mietvertrags, sei es durch den Vermieter oder durch den Mieter, ist es ratsam, die Kündigung an beide Ehepartner zu schicken, beziehungsweise sie durch beide Ehepartner unterschreiben zu lassen. In der Tat scheint eine gewisse Rechtsprechung denjenigen Ehepartner schützen zu wollen, der nicht unterschrieben hat.
Falls der von einem Ehepartner allein unterschriebene Mietvertrag die Familienwohnung betrifft, so ist der andere Ehepartner bei Nichtzahlung dennoch solidarisch für die diesbezüglichen Schulden haftbar.
Dies ist sogar auch bei einer Trennung der Ehepartner der Fall, da die Haushaltssolidarität bis zu dem für die Wirksamkeit des Scheidungs- oder Trennungsurteils festgelegten Datum weiterläuft.
4. Miete durch zu einer Lebensgemeinschaft gehörenden Personen
Personen die durch eine Lebensgemeinschaft – in Luxemburg unter der Bezeichnung „PACS" bekannt – gebunden sind, haften solidarisch gegenüber Drittpersonen für die von ihnen oder eine(r) von ihnen während der Lebensgemeinschaft für den täglichen Lebensunterhalt und die Ausgaben bezüglich der für die gemeinsame Wohnung gemachten Schulden. Und dies sogar nach Ende der Lebensgemeinschaft.
Wie auch bei einem verheirateten Paar kann eine durch eine Lebensgemeinschaft gebundene Person weder allein den Mietvertrag bezüglich der gemeinsamen Wohnung kündigen, noch das sich dort befindliche Mobiliar verkaufen.
5. Lebensgefährten
Im Gegensatz zu den Ehepartnern und den durch eine Lebensgemeinschaft gebundenen Personen haften die Lebensgefährten nur solidarisch für die Zahlung der Miete, falls eine Klausel des Mietvertrags dies ausdrücklich vorsieht.
6. Vermittlung durch einen Immobilienmakler
Oft findet die Vermietung durch die Vermittlung eines Immobilienmaklers statt, der dann Anrecht