Der Jüngling und andere Novellen
()
About this ebook
Read more from Heinrich Mann
Anfang und Ziel ist der Mensch: Texte eines Idealisten | Ein Lesebuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Werke: Romane, Memoiren, Essays, Novellen und Erzählungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Haß Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Untertan: Fit fürs Zentralabitur Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Schlaraffenland: Ein Roman unter feinen Leuten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Jugend des Königs Henri Quatre: Historischer Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwischen den Rassen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie kleine Stadt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Verräter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNovellen und Erzählungen: Band 5 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Tyrann Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Rückkehr vom Hades - Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIn einer Familie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Herz und andere Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Branzilla Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPippo Spano Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMnais und Ginevra Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNovellen und Erzählungen: Band 1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFlöten und Dolche: Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsProfessor Unrat: Oder Das Ende eines Tyrannen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLidice Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStürmische Morgen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Wunderbare und andere Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEugénie oder Die Bürgerzeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichten aus Rocca de' Fichi Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Der Jüngling und andere Novellen
Related ebooks
Die Flucht nach Ägypten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Leiche im Schlick. Ostfrieslandkrimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJosty: Eine Liebe zwischen Berlin und Sims Maria Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchwere Zeiten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Offenbarung des Frühlings: Eine Chronik der Katzenmenschen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie große Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie schönsten Gedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGuy de Maupassant: Gesammelte Romane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeinrich Mann: Zwischen den Rassen: Entwicklungsroman einer jungen Deutsch-Brasilianerin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTraumnovelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKomtesse Helene Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Licht in dir ist Dunkelheit: Kriminalroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKomtesse Helene: Kriminalroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTraumnovelle: - mit Leitfaden zur Interpretation - Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWiener Gschichteln Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Jugend des Königs Henri Quatre Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHarmonie: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTräume kann man nicht vergessen: Karin Bucha Classic 33 – Liebesroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAls ob man sich auf hoher See befände Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDunkle Häfen - Band 1: Historischer Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie vielleicht wahre Geschichte des Hans Ingo Glück: Der Zufall steuert das Schicksal Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIl profumo rubato: Le misteriose origini dell'Eau de Cologne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Erbe der Mutter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHarmonie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBimini Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSymphonie für Jazz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Sonnenflöte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLeidenschaft und Tugend Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwischen den Rassen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Social Science For You
Systemische Fragetechniken für Fach- und Führungskräfte, Berater und Coaches: Die Bedeutung von Fragen im Beruf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Rating: 5 out of 5 stars5/5Gender: Eine neue Ideologie zerstört die Familie Rating: 2 out of 5 stars2/5Die Vagina-Monologe Rating: 4 out of 5 stars4/5Griechische Mythologie für Anfänger: Gesamtausgabe Rating: 5 out of 5 stars5/5Das ist Deutschland!: Eine Landeskunde für alle Rating: 5 out of 5 stars5/5200 Duas für Muslim Rating: 5 out of 5 stars5/5Handbuch Sinneswahrnehmung: Grundlagen einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnverfügbarkeit Rating: 4 out of 5 stars4/5Mediation und systemische Beratung: Eine konstruktive Ergänzung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchlagfertigkeitstechniken für Anfänger: Grundlagen und Techniken der Schlagfertigkeit lernen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPsychologie der Massen Rating: 4 out of 5 stars4/5Warum lernst du kein Deutsch ?! Rating: 5 out of 5 stars5/5Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus: Enthält außerdem die 'protestantischen Sekten' und vier Antikritiken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie weiter mit ... ?: Adorno, Arendt, Durkheim, Foucault, Freud, Luhmann, Marx, Weber Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Zufall, das Universum und du: Die Wissenschaft des Glücks Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarx in 60 Minuten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Welt der Commons: Muster gemeinsamen Handelns Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsManipulationstechniken: Manipulation Erkennen, Abwehren und Gezielt Einsetzen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas ist deutsch?: Elemente unserer Identität Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir informieren uns zu Tode: Ein Befreiungsversuch für verwickelte Gehirne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGregory Bateson - Eine Einführung in sein Denken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKunstsoziologie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPersönlichkeitsentwicklung durch Musik: Rhythmisch-musikalische Erziehung als Unterrichtsprinzip Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOrganisationsentwicklung und Konfliktmanagement: Innovative Konzepte und Methoden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Unbehagen in der Kultur Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related categories
Reviews for Der Jüngling und andere Novellen
0 ratings0 reviews
Book preview
Der Jüngling und andere Novellen - Heinrich Mann
Heinrich Mann
Der Jüngling und andere Novellen
SAGA
Der Jüngling und andere Novellen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1924, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726885378
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
www.sagaegmont.com
Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com
Der Jüngling
I
Der junge Österreicher erwachte in dem bescheidensten Gasthofe Zürichs, die Sonne schien herein, und sein Herz schlug hoch auf. Reisen! Wieder weiter heute! Er riß das Fenster fort von der großen Bläue, in die sein Atem, aus emporgewendetem Mund, sich blühend mischte. Reisen, und wie! Mit der Erträumtesten, und die war sein, sein, wiewohl niemand es wußte, auch sie selbst nicht. Er staunte doch, die Welt überbot sich an Überraschungen. Vom Hause fort engagiert nach Deutschland, an ein richtiges Stadttheater – aber er ist durch die Schweiz gereist, ist gewandert im Sommerregen, der schönen Glut, unter den blitzenden Nachthimmeln. Hat in Zürich ein Mädchen erblickt! War ihr nur begegnet, ihr nur gefolgt, hatte, anstatt sie selbst, die Spiegel angesehen, in denen sie vorbeiging, hatte stumm und geheim an ihrer Tür geharrt. Aber sie würde, träte er vor sie hin und sagte die ganze Gewalt seines Herzens in ihre Augen hinein, mit ihm fliehen von Vater und Mutter, aus dem großen Hotel fort in seine Dürftigkeit, sein Geschick. Flüchtig besann er sich, daß er kein Geld mehr habe. Dann würde einfach auch sie Komödie spielen, die Liebe ihr Spiel und ihr Leben. Aber nicht einmal mehr so viel, um pünktlich anzukommen bei seinem Direktor! Wie denn, heute der erste September? Und im Warten auf sie schon alles versäumt? Da lief er aus dem Haus, zum See nieder, atmete Bläue und hatte vergessen, was nicht fließend und endlos.
Vor dem großen Hotel stand schon das Auto, die Eltern stiegen ein. Nun erschien auch sie, da weitete sich der Raum. Portiers und Hausdiener schienen entrückt, der Bürgersteig ausgestorben, und einsam trat sie auf, inmitten der feierlichen Strenge eines großen Vorgangs. Sie milderte ihn, da sie ihr blondes Haupt rührend zur Seite neigte. Aber ihr Gang war so stolz wie leicht, und ihr Gesicht spiegelte hell den jungen Tag. Der schillernde Schleier ihr im Nacken wiederholte die zärtlichen Farben der Blumen, die sie im Arm trug. Hatte ihr Blick nicht jählings schräg hergestrahlt über den gewohnten Huldigenden? Schon rollte der Wagen, er aber stürzte zur Straßenbahn und dann am Bahnhof den Zug entlang. Sie war nicht zu sehen, von Zweifeln beklommen drang er in seine dritte Klasse. Kaum aber fuhr man, weiteten sich ihm, unter Schwatz und Geruch der Nachbarn, schon wieder das Herz und die Welt. Wohin sie reichten, nur Ruhm, nur Liebe! – und hier, der Hafen am Bodensee, im Flug erreicht, war der erste der Schritte, die alles wahr machten. Dort trat sie hervor, grüßte ihn, diesmal deutlich und als verstehe es sich, mit einem langsamen Blick: er mußte nur stillhalten und dann sich nachziehen lassen. Auf das Schiff – da entschwand sie ihm; und als das Getriebe der Reisenden sich lichtete, saß sie eingeengt zwischen den Leuten, nur ihren Kopf umrahmte der blaue See, nur ihr Schleier flog gegen den Himmel auf. Ihr Vater, der die Handtaschen übereinander ordnete, ließ eine hinunterrollen. Drauflos, sie aufheben! Gleich auch den Namen gemurmelt: Franz Velten – aber der sah ihn kaum an mit seinem fremden Gesicht und packte schon wieder. ›Hat sie es bemerkt? Sie blickt fort, was kümmert es sie. Auch ihre Mutter sieht fremd aus, nicht wie die Leute bei uns. Fremd, vornehm, kalt, und der Vater hat einen Bart wie ein hoher Beamter. Sie sprechen preußisch, die andern hier alle auch.‹ Entmutigt ging Franz beiseite, da fiel es ihm mit der ganzen Schwere der Wirklichkeit in den Sinn, daß er, am andern Ufer angelangt, keinen Heller mehr besitzen werde, laufen müsse und sich um Tage verspäte. Was tun, um Gottes willen! Sollten