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Was mich gesund macht: Health Kinesiology verstehen und erleben
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Was mich gesund macht: Health Kinesiology verstehen und erleben
Ebook324 pages6 hours

Was mich gesund macht: Health Kinesiology verstehen und erleben

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About this ebook

Viele Menschen leiden an schwer fassbaren Befindlichkeitsstörungen oder an chronischen Erkrankungen, bei denen die klassische Medizin nicht weiterhelfen kann. Auf dem Hintergrund langjähriger erfolgreicher Praxis stellt die Autorin hier eine Alternative vor: die Health Kinesiology, eine Richtung der Kinesiologie, die die umfassende, ganzheitliche Analyse von Krankheitsursachen und therapeutischen Maßnahmen ermöglicht. Sie ermittelt die individuellen "Gesundmacher", beispielsweise bestimmte Blütenessenzen oder Nahrungsergänzungen. Ein Buch für betroffene Patienten und interessierte Laien, zugleich Basislektüre für Heilpraktiker und Therapeuten. Eine allgemein verständliche Einführung zum Kennenlernen der Health Kinesiology, mit vielen Fallbeispielen, die eindrucksvolle Heilungserfolge dokumentieren.
LanguageDeutsch
PublisherVAK Verlag
Release dateNov 7, 2014
ISBN9783954842759
Was mich gesund macht: Health Kinesiology verstehen und erleben

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    Was mich gesund macht - Jane Thurnell-Read

    Jane Thurnell-Read

    Was mich gesund macht

    Health Kinesiology

    verstehen und erleben

    VAK Verlags GmbH

    Kirchzarten bei Freiburg

    Titel der englischen Originalausgabe:

    Health Kinesiology

    © Jane Thurnell-Read, 2002

    ISBN 0-9542439-0-0

    Erschienen bei: Life-Work Potential, Penzance/Cornwall (Großbritannien)

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

    detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

    http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    VAK Verlags GmbH

    Eschbachstraße 5

    79199 Kirchzarten

    Deutschland

    Stand 2009

    © VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2002

    Übersetzung: Karin Beeck

    Lektorat: Norbert Gehlen

    Umschlag: Hugo Waschkowski

    Druck: Himmer AG, Augsburg

    Printed in Germany

    ISBN 978-3-95484-275-9 (ePub)

    ISBN 978-3-95484-276-6 (Kindle)

    ISBN 978-3-95484-277-3 (PDF)

    Inhalt

    Vorwort von Dr. Jimmy Scott

    Einleitung

    Kapitel 1: Was ist Angewandte Kinesiologie?

    Kapitel 2: Einführung in die Health Kinesiology (HK)

    Kapitel 3: Der Ablauf einer HK-Sitzung

    Kapitel 4: Mögliche Vorgehensweisen der HK-Energiearbeit

    Kapitel 5: Das HK-Menü

    Kapitel 6: Das Energiekontrollsystem

    Kapitel 7: Psychologische Korrekturen

    Kapitel 8: Allergie und Unverträglichkeit

    Kapitel 9: Entgiften des Körpers

    Kapitel 10: Energieflussbalance

    Kapitel 11: Notfälle, Unfälle, Operationen und Narben

    Kapitel 12: Hausaufgaben: Hilfe zur Selbsthilfe

    Kapitel 13: Ausblick

    Anhang:

    Wie man HK-Anwender wird

    Fachwörterverzeichnis

    Literaturverzeichnis

    Über die Autorin

    Vorwort

    Als ich Isabel kennen lernte, war sie etwa zwanzig Jahre alt und ihr Selbstwertgefühl war alles andere als angemessen, außerdem rauchte sie, ernährte sich schlecht und achtete ganz allgemein nicht besonders gut auf sich und ihre Gesundheit. Ihr älterer Bruder und seine Frau, mit denen ich gut befreundet bin, scheiterten mit dem Versuch, sie zur Umkehr zu bewegen. Als wir wieder einmal einen Abend zusammen verbrachten, bemerkte ich zufällig, dass Isabel eine kleine Zehe fehlte; sie war ihr – wie ich dann erfuhr – nach einem Unfall amputiert worden. Seit diesem Ereignis war diese Stelle gefühllos und schmerzte hin und wieder – die klassischen „Phantomschmerzen". Mit Isabels Einverständnis führte ich einige energetische Korrekturen durch; nach zehn Minuten waren alle Symptome verschwunden. Was für mich lediglich Routine war, löste bei Isabel unerwartete Reaktionen aus. Sie fuhr nach Hause, kündigte ihre Stelle, hörte mit dem Rauchen auf, begann sich vernünftig zu ernähren und zog nach Kalifornien. Was war geschehen? Dieses winzige Stückchen Energiearbeit mit der Health Kinesiology™ an einem mit dem Etikett „hoffnungslos" versehenen Problem hatte sie davon überzeugt, dass Veränderung sehr wohl möglich war und dass sie ihr Leben sehr wohl selbst in die Hand nehmen konnte. Sie hatte wieder Hoffnung.

    Dieses Buch stellt auf sehr anschauliche Weise dar, dass das Energiesystem jedes Einzelnen von uns das Potenzial beinhaltet genau herauszufinden, was für uns und unseren Körper falsch oder richtig ist. Ich kann mir für die Zukunft durchaus vorstellen, dass die Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten sein werden. Die mit der Fließbandproduktion vergleichbare Vorgehensweise, bei der jedem die gleiche Ernährung, das gleiche Medikament oder die gleiche Massagetherapie verordnet werden, bei jedem die gleichen Operationen durchgeführt werden und jeder von uns die gleichen Nahrungsmittelergänzungen einnimmt und die gleiche Schulausbildung erhält, werden dann der Vergangenheit angehören. Viele von uns werden außerdem gelernt haben, vieles davon selbst in die Hand zu nehmen. Wir werden sehr schnell herausfinden, dass es uns einfach besser geht, wenn wir die wahren Wünsche und Bedürfnisse unseres Körpers kennen und erfüllen, dass wir dann mehr Energie haben, glücklicher und gesünder sind und in allen Bereichen „besser funktionieren".

    Jane Thurnell-Read gibt in dem vorliegenden Buch einen Überblick über die wichtigsten Teile meines Health-Kinesiology™-Systems, die Verfahrensweisen sind anschaulich dargestellt und mit Dutzenden von Beispielen aus der Praxis illustriert. Ich hoffe, dass dieses Buch für Sie, liebe Leser, Anlass und Auslöser für eine Erfahrung sein wird, die vor Ihnen bereits Tausende begeisterter Menschen gemacht haben und die aus einer grundlegenden Veränderung in allen Lebensbereichen besteht. In meinem Leben gab und gibt es keine tiefere Befriedigung als die mitzuerleben, wie Menschen „hoffnungslose Situationen" mit Hilfe meiner Arbeit überwinden. Mein Dank gilt daher Jane und allen, die dazu beigetragen haben, dass Sie, liebe Leser, etwas über diese Möglichkeiten erfahren.

    Ihre Zukunft liegt jetzt in Ihrer Hand.

    Dr. Jimmy Scott

    Hastings, Ontario (Kanada)

    Einleitung

    Bereits 1981 begann ich mich für die Applied Kinesiology (aus der sich die Health Kinesiology entwickelt hat) zu interessieren; mein ältester Sohn Jonathan war damals etwas älter als ein Jahr. Trotz strenger Diät litt er unter chronischem Durchfall und Ekzemen und war hyperaktiv. Ich konnte sehr gut nachempfinden, was er durchmachte, denn ich litt selbst seit meinem achten Lebensjahr an Ekzemen. Am stärksten betroffen war ich in meiner Teenagerzeit, damals wachte ich oft morgens auf und stellte fest, dass ich mich im Schlaf blutig gekratzt hatte. An manchen Tagen war dieses Ekzem so unerträglich, dass ich vor Schmerz und Juckreiz weinte. Die klassische Medizin konnte mir keine Hilfe anbieten und ich hatte in gewisser Weise gelernt, damit zu leben. Ich war fest entschlossen dafür zu sorgen, dass Jonathan ein derartiger Leidensweg erspart bleiben würde. Ich begann deshalb, verschiedene Bücher über alternative Medizin und Allergien zu lesen. Dadurch gelangte ich zu der Überzeugung, dass er gegen irgendetwas allergisch sein müsse. Keines der Bücher hatte jedoch eine praktikable Möglichkeit anzubieten, dies bei einem Kleinkind nachzuweisen.

    1983 besuchte ich in London eine Messe, die sich Festival of Mind and Body nannte, und entdeckte dort einen Stand, an dem Touch For Health vorgestellt wurde. (Hierbei handelt es sich um eine vereinfachte Version der Applied Kinesiology, die in erster Linie für Laien entwickelt wurde und Selbsthilfeverfahren für leichtere gesundheitliche Probleme anbietet. Die Methode lässt sich hervorragend zur Gesundheitsvorsorge einsetzen.) An der Rückwand des Standes wies ein Plakat auf eine Technik hin, die als „Muskeltest" bezeichnet wurde, und erläuterte deren Anwendungsbereiche. In diesem Zusammenhang wurden auch Allergien erwähnt. Ich wurde sehr aufgeregt und ließ mich von den Leuten an diesem Stand ausführlich beraten; anschließend vereinbarte ich für meinen Sohn einen Termin bei einem Touch-For-Health-Anwender in London. Mit Hilfe des Muskeltests ließ sich feststellen, dass mein Sohn gegen Weizen allergisch war. Ich strich also Weizen in jeglicher Form aus der Ernährung meines Sohnes, woraufhin sein Ekzem sehr schnell verschwand und die Durchfälle nachließen. Ich war vollkommen überrascht und vereinbarte nun auch Termine für mich selbst. Voller Freude stellte ich fest, dass auch mein Ekzem zu verschwinden begann. Kurz darauf begann ich eine Ausbildung in Touch For Health, später begann ich auch mit anderen Menschen zu arbeiten, wobei ich mich – was wahrscheinlich niemanden überraschen wird – auf Nahrungsmittelallergien spezialisierte.

    Thomas, mein zweiter Sohn, litt seit seiner Geburt an schwerem Bronchialasthma. Um ihm helfen zu können, musste ich eine Menge über Allergien der Atemwege und Empfindlichkeiten gegen chemische Stoffe lernen. Es stellte sich heraus, dass dieses Wissen auch meinen Klienten zugute kam. Ich arbeitete regelmäßig mit meinen beiden Söhnen, wodurch sich ihr Gesundheitszustand deutlich verbesserte. Als mein jüngster Sohn fünf Jahre alt war, hatte sich sein Gesundheitszustand so weit verbessert, dass unser neuer Hausarzt nicht glauben wollte, dass dieses Kind jemals an Asthma gelitten hatte. Er glaubte mir erst, als ich ihm den Namen des Arztes nannte, der damals die offizielle Diagnose gestellt hatte.

    Zwischen 1983 und 1987 testete ich mehrere tausend Klienten auf Allergien. Ich hatte eine erfolgreiche und florierende Praxis aufgebaut, aber meine Arbeit begann mich zu „langweilen", da ich das Gefühl hatte, dass Allergien lediglich Symptom eines tiefer liegenden Problems seien. Da es in der Kinesiologie noch viele weitere Teilbereiche gibt, zum Beispiel Three In One Concepts, begann ich mich mit einigen davon näher zu beschäftigen. Außerdem befasste ich mich mit Kräuterkunde, Irisdiagnose und Homöopathie, fand jedoch nicht das, wonach ich suchte. 1987 nahm ich schließlich am ersten Ausbildungskurs in Health Kinesiology (HK) teil, den sein Begründer Jimmy Scott in England abhielt.

    Ich war tief beeindruckt: Hier schien es sich tatsächlich um ein ganzheitliches System mit fundierter theoretischer Grundlage zu handeln. Ich ging mit der festen Absicht nach Hause, sofort alles auszuprobieren, was ich gelernt hatte. Jonathan war mein „Versuchskaninchen": Er hatte ernsthafte Probleme mit dem Lesen und war als dyslektisch eingestuft worden. Er war zwar bereits acht Jahre alt, las jedoch, als hätte er all diese Wörter noch nie in seinem Leben gesehen. Er war nicht sehr begeistert davon, mit mir zu arbeiten, also schloss ich mit ihm den Kompromiss, dass er während der Sitzung im Wohnzimmer auf dem Boden liegen und fernsehen durfte, während ich mit meinem neuen Skript in der Hand an ihm herumwerkelte. Ich hatte ihm nicht verraten, dass ich an seiner Dyslexie arbeiten wollte, sondern hatte ihm nur erklärt, dass ich einige neue Techniken gelernt habe und diese üben wolle. Die Sitzung dauerte weniger als eine Stunde, während Jonathan immer wieder fragte, ob ich noch nicht bald fertig sei. An diesem Abend las er zum ersten Mal in seinem Leben in vollständigen Sätzen! Die positiven Veränderungen blieben ihm erhalten und in den nachfolgenden Monaten, in denen ich die fortgeschrittenen Techniken der Health Kinesiology erlernte, arbeitete ich weiter mit ihm. Seine Lesefertigkeit verbesserte sich in dramatischen Sprüngen. Die Kraft der Veränderung, die diese neue Form der Kinesiologie barg, beeindruckte mich von der ersten Sitzung an. Seit diesem Erlebnis wende ich die HK bei all meinen Klienten an, es hat seither für mich nie mehr etwas anderes gegeben.

    Bald hatte ich herausgefunden, dass ich mit Hilfe der Health Kinesiology Allergien nicht nur aufdecken, sondern die Probleme oft sofort korrigieren konnte. Ich stellte weiter fest, dass ich den Menschen bei viel mehr unterschiedlichen Symptomen und Problemen – sowohl physischer wie auch psychischer Art – helfen konnte. Auch den Menschen, die nicht krank waren, sondern nur nach Unterstützung suchten, um ihr volles Potenzial zur Entfaltung bringen zu können, konnte ich effektive Hilfe anbieten.

    Ich praktiziere die HK nun bereits seit vielen Jahren und sie hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Noch immer staune ich über die Kraft, die Tiefe und das Spektrum der HK ebenso wie über die Lösungsmöglichkeiten für die ganze Bandbreite menschlicher Probleme, seien sie nun physischer, psychischer oder spiritueller Natur.

    Natürlich sind die Fälle, die ich für dieses Buch als Beispiele ausgewählt habe, besonders spektakulär: der Mann, der bereits über siebzig Jahre alt war und zu erblinden drohte und dessen Sehvermögen sich nach drei Sitzungen so sehr verbessert hatte, dass er wieder Auto fahren konnte; der Mann, der dreißig Jahre lang an Depressionen gelitten hatte und mir nach einer Sitzung sagte: „Die Depression ist völlig verschwunden; Sie können sich nicht vorstellen, welchen Unterschied das für meine Lebensqualität bedeutet"; oder das Mädchen mit schwerer Epilepsie, das inzwischen anfallsfrei und ohne Medikamente leben kann.

    Natürlich sind diese Beispiele vermeintlicher „Wunderheilungen" sehr aufregend und befriedigend. Allerdings: Nicht jeder Mensch reagiert so schnell und so dramatisch. Es ist ebenso befriedigend, Menschen auch zu weniger dramatischen Veränderungen verhelfen zu können, Menschen, die immer wieder zu mir kommen, oder solchen, die nicht ernsthaft krank sind, die jedoch festgestellt haben, dass sie mit Hilfe der HK ihre Probleme lösen können, dadurch glücklicher sind und mehr im Einklang mit sich selbst leben.

    Während der Planung dieses Buches bat ich auch andere HK-Anwender um Fallbeispiele und wurde mit Antworten auf meine Anfrage sozusagen überschwemmt. Viele dieser „sensationellen" Geschichten haben Eingang in dieses Buch gefunden. Viele weitere konnten nicht berücksichtigt werden, da sie den Rahmen dieses Buches gesprengt hätten. Die Lawine an Beispielen und Geschichten gibt Zeugnis von der Kraft dieses Systems. Die hier abgedruckten Fallbeispiele wurden deshalb ausgewählt, weil sie jeweils einen bestimmten Aspekt besonders gut veranschaulichen; es sind nicht unbedingt die eindrucksvollsten Anekdoten. Auch wenn einige davon unglaublich klingen – es sind Tatsachen.

    Dieses Buch soll kein Handbuch aller Verfahrensweisen und Techniken der HK für Lernende oder Anwender sein. Es wurde für alle interessierten Leser geschrieben, die über dieses System einfach Genaueres erfahren möchten.

    Das Buch ist zum Teil auch Ausdruck meiner Frustration darüber, dass die Health Kinesiology noch nicht sehr bekannt und verbreitet ist. Viele Menschen, denen die HK helfen könnte, können nicht davon profitieren, nicht etwa, weil sie diese Methode ablehnen, sondern weil sie nichts von ihrer Existenz wissen. Ich hoffe, dass dieses Buch die heilende Kraft der Health Kinesiology möglichst vielen Menschen näher bringt.

    Kapitel 1

    Was ist Angewandte Kinesiologie?

    „Kinesiologie bedeutet in der klassischen Medizin zunächst Bewegungslehre und Untersuchung der Muskeln und Gelenke, des „Bewegungsapparates. Als „Angewandte Kinesiologie" bezeichnet man (im deutschen Sprachraum) allerdings etwas anderes: eine Methodik zum Sondieren und zum Ausgleichen (oder Korrigieren) des energetischen Zustandes des Organismus sowie zum Aktivieren seiner Funktionen; eine Richtung dieser Kinesiologie, die wir hier meinen, ist die Health Kinesiology (HK).

    Die Grundlagen auf diesem Gebiet wurden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts von dem Orthopäden und Chirurgen R. W. Lovett erarbeitet. Er entwickelte ein System, mit dem sich die Stärke von Muskeln testen und beurteilen ließ. Henry und Florence Kendall ist die Weiterentwicklung und Systematisierung dieser Arbeit zu verdanken; 1949 veröffentlichten sie zu diesem Thema ihr Buch Muscle Testing and Function. Weitere entscheidende Impulse gingen in den frühen sechziger Jahren von dem amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart aus; er stellte fest, dass schwache Muskeln sich häufig zumindest für eine gewisse Zeit stärken ließen, indem man Anfang und Ende des schwachen Muskels massierte, ein Verfahren, das später als „Ursprung-Ansatz-Technik" bekannt wurde. Goodheart stellte außerdem fest, dass zwischen bestimmten Symptomen und der Schwäche bestimmter Muskeln ein Zusammenhang besteht. Diese Erkenntnisse brachte er mit den Forschungsarbeiten von Frank Chapman und Terrence Bennett in Verbindung: Chapman hatte bereits in den dreißiger Jahren erkannt, dass bestimmte Stellen des menschlichen Körpers empfindlicher sind als ihre Umgebung. Massiert man diese empfindlichen Stellen, so lässt ihre Empfindlichkeit häufig nach und der allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich. Er vermutete, dass dafür das Lymphsystem, das wiederum Teil des Immunsystems ist, verantwortlich sei: Die Massage der oben beschriebenen Punkte führt zu einem verstärkten Lymphfluss.

    Bennett fand bestimmte Punkte (hauptsächlich am Kopf), die, wenn sie gehalten wurden, den Blutfluss im Körper verbesserten. Goodheart fand heraus, dass das Massieren der Chapman-Punkte und das Halten der Bennett-Punkte ebenfalls Einfluss auf die Muskelreaktion hatten. Er verfügte damit über drei verschiedene Möglichkeiten Muskeln zu stärken: das Massieren der Anfangs- und Endpunkte schwacher Muskeln, das Massieren von Punkten zur Verbesserung des Lymphflusses und das Halten von Punkten für einen verstärkten Blutfluss. Goodheart stellte weiter fest, dass sich durch diese Arbeit zur Stärkung der Muskeln andere gesundheitliche Probleme besserten oder sogar ganz verschwanden.

    Die Meridiane

    Goodheart kam zu dem Schluss, dass diese Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Muskelreaktion nur mit Hilfe der traditionellen Auffassung der chinesischen Akupunkturlehre über die Funktionsweise des menschlichen Körpers zu erklären seien. Nach diesem Modell durchzieht ein System von „Kanälen oder Meridianen den menschlichen Körper, durch die unsere Lebensenergie oder Lebenskraft fließt, die sämtliche Zellen und Körperfunktionen reguliert und maßgeblich beeinflusst. Befindet sich dieses Energiesystem im Gleichgewicht (in der Balance), so sind wir gesund, ist es jedoch gestört, so können körperliche und/oder andere Probleme entstehen oder bestehen bleiben. Diese Störungen des Energiesystems beeinflussen auch die Muskelreaktion; daher wird der Begriff „Kinesiologie heute in dem Sinn gebraucht, dass Muskeln getestet werden mit dem Ziel, diese Störungen zu identifizieren.

    Die Akupunkturmeridiane sind Teil des dem menschlichen Körper zugrunde liegenden Energiesystems und sind in der chinesischen Medizin bereits seit vielen tausend Jahren bekannt. Sie bilden ein Gitter aus feinstofflicher Energie, das die unterschiedlichen Aspekte oder Ebenen jeder Persönlichkeit trägt und integriert :die physische, die emotionale, die mentale und die spirituelle Ebene. Dieses Energiesystem verteilt über die Meridiane Chi oder Lebensenergie im gesamten Körper und diese Energie beinhaltet (oder ist möglicherweise sogar selbst) die Information, die nötig ist, damit alle Teile in einem harmonischen Zusammenspiel funktionieren können. Wird diese Lebensenergie nicht richtig an Gewebe und Zellen des physischen Körpers geleitet, so entsteht ein Ungleichgewicht in diesem System, das zu akuten oder chronischen gesundheitlichen Problemen führen kann. Befindet sich dieses Energiesystem nicht im Gleichgewicht, so kann unsere Lebensenergie nicht richtig fließen.

    Die klassische östliche Medizin unterscheidet vierzehn Hauptmeridiane. Zwei Meridiane verlaufen entlang der Körpermitte: Das Gouverneursgefäß fließt in der Mitte des Rückens entlang aufwärts, das Zentralgefäß oder Konzeptionsgefäß auf der Mitte der Körpervorderseite. Die zwölf anderen Meridiane verlaufen bilateral auf der Körperoberfläche. Sie sind nach bestimmten Organen benannt (zum Beispiel der Lebermeridian oder der Dünndarmmeridian), verlaufen jedoch nicht notwendigerweise durch oder in der Nähe des namengebenden Organs. So verläuft etwa der Lungenmeridian entlang der Innenseite des Arms nach unten bis zum Daumen. Es kann jedoch durchaus ein Zusammenhang zwischen dem Meridian und der Gesundheit der damit in Verbindung stehenden inneren Organe bestehen.

    Die Meridiane sind wiederum paarweise den Elementen zugeordnet, wobei jedes Paar aus einem Yin- und einem Yang-Meridian besteht. Die Yang-Meridiane stehen für Eigenschaften wie die Fähigkeit sich auszudehnen, Trockenheit, Männlichkeit, Helligkeit, Hitze und Hohlheit. Die Yin-Meridiane symbolisieren Eigenschaften wie Weiblichkeit, Empfänglichkeit, Dunkelheit, Kühle und Dichte. Yin- und Yang-Meridiane sind nur als Paare vollständig. Die Health Kinesiology legt den Schwerpunkt auf die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen dem jeweiligen Yin- und dem Yang-Meridian eines Meridianpaars.

    Das energetische Gleichgewicht innerhalb des Meridiansystems

    Zentrales Anliegen aller kinesiologischen Systeme ist das Gleichgewicht, die Balance. Vertreter der Kinesiologie vertreten die Auffassung, dass gesundheitliche Probleme auf Störungen zurückzuführen seien, die nicht nur auf der körperlichen, sondern ebenso auf der emotionalen und spirituellen Ebene angesiedelt seien. Im Idealfall befindet sich das Meridiansystem im Zustand einer dynamischen Balance, in dem es sich den inneren und äußeren Umständen ständig wieder neu anpasst. Bei vielen Menschen befindet sich dieses Meridiansystem jedoch häufiger im Ungleichgewicht als im Gleichgewicht, woraus sich gesundheitliche Probleme ergeben. Dieses energetische Ungleichgewicht kann viele Ursachen haben, etwa psychischen Stress, Umweltverschmutzung, Mangelernährung und vieles andere mehr. Die Kinesiologie zielt darauf ab, das energetische Gleichgewicht wieder herzustellen und dadurch Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.

    Auf den Meridianen gibt es bestimmte Punkte, die bei korrekter Stimulation eine Störung überwinden und das Gleichgewicht des körpereigenen Energiesystems wiederherstellen können. Die Akupunktur setzt Nadeln in diese Punkte, während in der Kinesiologie unterschiedliche Kombinationen dieser Punkte gehalten oder massiert werden.

    Das Muskeltesten

    Das Muskeltesten ist ein schmerzfreies Verfahren, bei dem der Tester sanften Druck auf bestimmte Körperteile (in der Regel Arme oder Beine) ausübt, um die Reaktion des jeweiligen Muskels zu testen. Der Tester bringt den für den Test ausgewählten Körperteil in eine bestimmte Position, um so den Testmuskel möglichst vollständig zu isolieren. Der Muskel ist dann entweder in der Lage, dem Testdruck relativ leicht standzuhalten, oder er wird – zumindest geringfügig – nachgeben. Die Kinesiologie nutzt diese Muskelreaktion, um Informationen darüber zu erhalten, was im Körper vorgeht und was zur Wiederherstellung des Gleichgewichts benötigt wird. Aufgrund der Wechselbeziehung zwischen Muskeln, Meridianen und sämtlichen anderen Systemen des menschlichen Organismus liefert die Muskelreaktion nicht nur Informationen über den Testmuskel, sondern auch über andere Störungen innerhalb des Körpers und die zu deren Korrektur notwendigen Vorgehensweisen.

    Muskeltesten

    Die feinstoffliche Energie

    Der Begriff der feinstofflichen Energie ist ein zentraler Begriff dieses Buches. Hierbei handelt es sich nicht um Wärmeenergie in Form von Kalorien. Das Wörterbuch definiert „feinstofflich als dünn oder zart, fein, flüchtig, geheimnisvoll, schwer fassbar oder nachweisbar. Der Begriff „feinstoffliche Energie ist ein offener Begriff und bezeichnet jede Form von Energie, die von wissenschaftlicher Seite nicht als spezifische Energieform definiert oder zugeordnet werden kann. Einige dieser Energieformen werden als Teil unserer menschlichen Natur angesehen, andere haben ihren Ursprung außerhalb des einzelnen Menschen und werden aus von ihm unabhängigen Quellen gespeist. In ihrem Buch Energy Medicine beschreibt Donna Eden diese Energie als das gemeinsame Medium von Körper, Geist und Seele; seine Wellenlängen, Frequenzen und Schwingungsmuster bildeten ihr gemeinsames Vokabular.

    Es gilt als einigermaßen gesichert, dass feinstoffliche Energie einige Eigenschaften elektromagnetischer Energie besitzt, letztendlich jedoch wesentlich darüber hinausgeht. Natürlich ist dies eine sehr unbefriedigende Erklärung, ich befinde mich damit aber offenbar in guter Gesellschaft. Im März 1999 schrieb George Musser in Scientific America: „Die Astrophysik ist nicht

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