DEIN SEIN, GUT SEIN, ICH SEIN, SEIN
By Hazel
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DEIN SEIN, GUT SEIN, ICH SEIN, SEIN - Hazel
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Impressum:
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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info@papierfresserchen.de
© 2020 – Herszprung-Verlag
Mühlstraße 10, 88085 Langenargen
Telefon: 08382/9090344
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM: www.literaturredaktion.de
Cover gestaltet mit Privatbildern
ISBN: 978-3-96074-011-7 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-175-6 - E-Book
*
Inhalt
Vorwort
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
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13
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20
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22
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25
Die Autorin
*
Widmung
Ich bitte meine Kinder und mich selbst um Verzeihung
für das, was ich getan und unterlassen habe.
Hazel
*
Vorwort
Hazel wurde von mir als Pseudonym verwendet, gleichzeitig ist sie der Teil in mir, der von den Geschehnissen unberührt blieb. Systeme schaffen Rahmenbedingungen, um eine Gesellschaft zu strukturieren, genauso geschieht dies innerhalb von Familien.
Ich wünsche mir‚ dass jene Systeme den Menschen die Möglichkeiten bieten‚ sich von innen heraus entfalten zu können. Aus dem äußeren Rahmen zu fallen, wenn es nicht der eigene ist, geschah bei mir selbst erst in größter Not.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die mir die Kraft und die Unterstützung gegeben haben, meinen eigenen Weg zu finden. Meine Lebensaufgabe.
DANKE!
*
1
Ich schreibe in der Ichform und weiß dennoch, es betrifft mich nicht allein.
1961 wurde ich in das System der DDR hineingeboren. Ein System mit anfangs guten Absichten, so wie ich auch einer Familie sicherlich gute Absichten zugestehen möchte. Oft jedoch ist sie ein System im System.
Dann sind sie da, die Menschen in all ihren Formen und legen sich über mich wie ein Mantel, der nicht passt, denn ich habe nicht ihre Form.
Ich weiß heute, dass es meine Aufgabe ist, mir jeden Tag die Frage zu stellen: „Will ich einen Mantel? Soll ich jemanden darum bitten, mir einen zu kaufen oder zu nähen? Wie soll er aussehen und hat er einen Sinn?"
Außerdem weiß ich heute, dass ich nichts von außen (von anderen) bestimmen lassen möchte, ohne geprüft zu haben, ob es für mich richtig ist. Zuvor jedoch bin ich Alkohol, Tabletten, Gewalt und Missbrauch begegnet.
Auch diese Dinge gehören zu meinem Weg zu mir selbst. Sie waren für einen längeren oder kürzeren Abschnitt meines Lebens meine Begleiter und ohne sie wäre es ein anderer Weg geworden. Doch für dieses Leben waren sie so vorgesehen und aus meiner heutigen Sicht kann ich sie versöhnlich annehmen.
Doch haben wollte ich sie auch nicht mehr!
*
2
Für mich ergibt sich die Antwort auf die von mir gestellte Frage des Ich-Seins aus dem Betrachten meiner Vergangenheit mit dem notwendigen Abstand.
Diagnosen, die versuchen, mich zu beschreiben und Verhaltensmustern einen Namen zu geben:
‒ Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, seit 13 Jahren abstinent.
‒ eine emotional instabile Persönlichkeit.
‒ manisch-depressiv.
‒ eine schwere seelische Störung.
Außer Zweifel steht, dass ich ohne diese Diagnosen keinen Einblick bekommen hätte, warum ich so oft ungewollt leide, da ich selbst keine anderen Muster kannte, die verhinderten, dass ich mich in unterschiedlichen Situationen selbstschädigend verhielt.
Heute bewohne ICH mein Haus. Und mein Haus ist mein Körper. Zu wissen, was es ist, das in meinem Haus wohnt, nimmt mir die Angst und gibt mir die Kraft, die Zimmer aufteilen zu können. Sie sind beschriftet und ich kenne die Einrichtung. Nicht immer sind alle Türen offen und ich muss darauf achtgeben, dass nicht alle Türen gleichzeitig offen stehen und die Einrichtungen durcheinandergeraten.
Von außen kann ich selbst viel bewirken, zum Beispiel achtsam sein und mein Haus pflegen. Ich wasche und kämme es, ich suche die Nahrung aus und ich passe auf, wer es betreten darf. Das war nicht immer so ...
Ich brauchte Hilfe, um mein Haus und seine Einrichtung kennenzulernen. Das Gebäude und die fünf Zimmer darin nicht ständig zerstören, beschmieren, zerkratzen, vollschütten zu wollen, lerne ich langsam. Ebenso wie zu spüren, wenn es jemand anderer tun möchte.
Ich erkenne langsam, dass ich kein stinkendes Leichenhaus habe.
An manchen Tagen ist es außen rosarot mit weißen Fensterläden und einem blauen Dach. Es gibt einen Garten mit vielen Tieren, Blumen und der Sonne, auch wenn sie nicht scheint. Einen Vorgarten mit einer weißen, alten Bank, einer Klatschmohnwiese und Kapuzinerkresse. Im Haus sind alle Fenster offen, nur die Türen geschlossen. Es existieren alle Farben und vor jedem offenen Fenster wehen weiße, leichte Vorhänge.
An diesen Tagen möchte ich kein anderes Haus.
Menschen sind ebenfalls da. Menschen, die von den