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Das Geisterhafte Anwesen: Rache zum Abendessen (Ein Cozy-Krimi mit Hundespürnase Casper — Buch 4)
Das Geisterhafte Anwesen: Rache zum Abendessen (Ein Cozy-Krimi mit Hundespürnase Casper — Buch 4)
Das Geisterhafte Anwesen: Rache zum Abendessen (Ein Cozy-Krimi mit Hundespürnase Casper — Buch 4)
Ebook277 pages3 hours

Das Geisterhafte Anwesen: Rache zum Abendessen (Ein Cozy-Krimi mit Hundespürnase Casper — Buch 4)

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About this ebook

„Der perfekte Liebes- oder Strandroman für den Urlaub mit dem gewissen Etwas: sein Enthusiasmus und die wunderschönen Beschreibungen bieten einen unerwarteten Blick auf die Komplexität der sich entwickelnden Liebe und der sich veränderten Psyche. Er ist eine unterhaltsame Empfehlung für Fans von Liebesromanen, die nach etwas mehr Komplexität bei ihrer Lektüre suchen.“
--Midwest Book Review (Für jetzt und für immer)

DAS GEISTERHAFTE ANWESEN: RACHE ZUM ABENDESSEN ist der vierte Teil einer neuen, mitreißenden Cozy-Krimireihe der Bestsellerautorin Sophie Love, Autorin der Reihe Die Pension in Sunset Harbor, einem Nr.-1-Bestseller mit mehr als 200 Fünf-Sterne-Bewertungen.

Marie Fortune, 39, eine erfolgreiche Hundefriseurin aus Boston, lässt den Stress ihres alten Lebens hinter sich und wagt in einer Kleinstadt an der Küste in Maine einen Neuanfang.
Sie ist weiterhin fest entschlossen, das alte, historische Haus, das ihr ihre Großtante hinterlassen hat, zu renovieren und ihm ein neues Leben als B&B einzuhauchen.

Doch mit einer Sache hatte sie nicht gerechnet: in dem Haus spukt es.

Und auch das zweite Erbstück, das ihre Tante ihr vermacht hat, hat es in sich: ein Hund, der sich jedoch nicht wie ein normaler Vierbeiner verhält.

Als Marie gebeten wird, ein angebliches Spukhaus von Geistern zu befreien, nehmen die Dinge eine unvorhersehbare Wendung. Aber bevor sie sich auf die neue Situation einstellen kann, taucht eine Leiche auf – und Marie muss nicht nur den Fall lösen, sondern auch ihre Unschuld beweisen.

Dieser packende Krimi voller Rätsel, Liebe, Spuk, Reisen, Tiere und gutem Essen vor der Kulisse einer Kleinstadt und einem renovierungsbedürftigen Bed & Breakfast wird Ihr Herz erwärmen – DAS GESITERHAFTE ANWESEN ist ein Krimi, der sie fesseln und bis spät in die Nacht nicht mehr loslassen wird. Doch bei allem Schauerhaften kommt auch der Humor nicht zu kurz.

„Die Romantik ist spürbar, aber sie ist nicht erdrückend. Applaus an die Autorin für den gelungenen Auftakt zu einer Romanreihe, die uns Unterhaltung pur verspricht.“
--Books and Movies Reviews (Für jetzt und für immer)
LanguageDeutsch
PublisherSophie Love
Release dateMay 12, 2021
ISBN9781094346274
Das Geisterhafte Anwesen: Rache zum Abendessen (Ein Cozy-Krimi mit Hundespürnase Casper — Buch 4)

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    Book preview

    Das Geisterhafte Anwesen - Sophie Love

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    DAS GEISTERHAFTE ANWESEN:

    RACHE

    ZUM

    ABENDESSEN

    EIN COZY-KRIMI MIT HUNDESPÜRNASE CASPER — BUCH 4

    S O P H I E    L O V E

    Sophie Love

    Von der #1 Bestseller-Autorin Sophie Love, die auch die Romantik-Serie DIE PENSION IN SUNSET HARBOR mit acht Bänden sowie die Romantik-Serie DIE LIEBE AUF REISEN mit fünf Bänden geschrieben hat kommt nun die brandneue „CANINE CASPER"-Krimiserie mit bislang drei Bänden. 

    Sophie würde sich freuen, von Ihnen zu hören, also bitte schauen Sie auf www.sophieloveauthor.com vorbei und schreiben Sie ihr eine Nachricht, oder melden Sie sich für den Newsletter an um, um Bücher zu gewinnen, immer auf dem Laufenden zu sein und ganz allgemein in Kontakt zu bleiben.

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    Copyright © 2020 von Sophie Love. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielfältigt, verbreitet oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein Werk der Belletristik. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jackenbild Copyright totallyjamie, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON SOPHIE LOVE

    EIN COZY-KRIMI IN EINEM KURIOSEN BUCHLADEN

    HEXEREI ZUR TEESTUNDE: EIN UNHEILVOLLER BAND (Buch 1)

    HEXEREI ZUR TEESTUNDE: MORD NACH VORLAGE (Buch 2)

    HEXEREI ZUR TEESTUNDE: EINE GEFÄHRLICHE SEITE (Buch 3)

    EIN COZY-KRIMI MIT HUNDESPÜRNASE CASPER

    DAS GEISTERHAFTE ANWESEN: MORD ZUM FRÜHSTÜCK (Buch 1)

    DAS GEISTERHAFTE ANWESEN: TOD ZUM BRUNCH (Buch 2)

    DAS GEISTERHAFTE ANWESEN: HEIMTÜCKE ZUM MITTAGESSEN (Buch 3)

    DAS GEISTERHAFTE ANWESEN: RACHE ZUM ABENDESSEN (Buch 3)

    DIE PENSION IN SUNSET HARBOR

    FÜR JETZT UND FÜR IMMER (Buch 1)

    FÜR IMMER UND EWIG (Buch 2)

    FÜR IMMER MIT DIR (Buch 3)

    WENN ES DOCH NUR FÜR IMMER WÄRE (Buch 4)

    FÜR IMMER UND EINEN TAG (Buch 5)

    FÜR IMMER UND NOCH EIN TAG (Buch 6)

    FÜR DICH FÜR IMMER (Buch 7)

    WEIHNACHTEN FÜR IMMER (Buch 8)

    DIE LIEBE AUF REISEN

    DAS FESTIVAL DER LIEBE (Buch 1)

    ITALIENISCHE NÄCHTE (Buch 2)

    EINE LIEBE IN PARIS (Buch 3)

    EINE LIEBE IM SCHNEE (Buch 4)

    GRIECHISCHER ZAUBER (Buch 5)

    INHALT

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL EINS

    „Wenn diese Frau noch einmal nach Gurkenwasser fragt, werde ich sie ganz sicher darin ertränken!"

    Der Ausdruck auf Poseys Gesicht machte deutlich, wie ernst sie das meinte. Seit Posey Maries Köchin und rechte Hand geworden war, kannte Marie all ihre Gesichtsausdrücke nur zu gut. Marie zuckte bei der Bemerkung kurz zusammen, während sie von der Veranda aus auf den Hinterhof blickte. Dort waren Benjamin und sein stetig wachsendes Team aus Handwerkern gerade zugange.

    „Findest du nicht, dass du etwas übertreibst?", fragte Marie.

    „Überhaupt nicht. Gurkenwasser … Wer hat so was schon gehört! Oh, und wusstest du, dass sie auch noch eine lebensbedrohliche Allergie gegen Avocados hat?"

    Marie konnte nicht anders, sie musste lachen. Posey sprach gerade über einen der Neuankömmlinge, eine sechzigjährige Frau, die mit Abstand der wählerischste und anspruchsvollste Gast war, den June Manor je gesehen hatte.

    „Ich habe eine Idee, sagte Marie und wandte ihren Blick von Benjamin und seiner Crew ab, die mit ihrem neuesten Projekt gute Fortschritte machten. „Mach einen Krug zurecht und stell ihn in den Kühlschrank. Wenn du das tust, dann sorge ich dafür, dass sie dich damit nicht mehr belästigt.

    „Abgemacht, meine Teuerste", sagte Posey und ging ins Haus zurück.

    Marie warf noch einen kurzen Blick hinaus auf den Ozean, bevor sie ebenfalls wieder hineinging. Es war ziemlich frisch an diesem Morgen, ein Wetter, an das sie sich langsam gewöhnte. Marie erlebte ihren ersten Herbst an der Küste und sie fand ihn irgendwie schöner als den Sommer. Es gab zwar nicht viele Bäume, die sich verfärben konnten, und die Kälte war manchmal fast zu brutal für ihren Geschmack, aber es hatte etwas mit der Art zu tun, wie die Sonnenstrahlen morgens auf das Meer trafen und von den kalten Wellen mit ihren weiß schäumenden Kronen zurückgeworfen wurde. Und es lag auch an der unberührten Natur entlang der Küste, die ursprünglicher war, als Marie es sich je hätte vorstellen können.

    Es war nur schade, dass sie all das nicht wirklich genießen konnte.

    Im Moment ging es auf June Manor ziemlich hektisch zu. Sie war voll ausgebucht und es gab keine Anzeichen dafür, dass sich daran so schnell etwas ändern würde. Das war fantastisch, was das Geschäft anging, aber es machte es auch sehr schwer, einen passenden Zeitraum zu finden, in dem Benjamin und seine Crew an dem Anbau auf der Rückseite des Grundstücks arbeiten konnten. Es war eine Entscheidung, die sie mit Hilfe eines Bankberaters getroffen hatte, unterstützt von Posey, die ihre Meinung gerne sehr direkt kundtat. Permanent ausgebuchte Zimmer bedeuteten, dass sie mehr davon brauchte. Und laut Benjamin wäre es ein Leichtes, auf der Rückseite von June Manor, direkt neben dem Innenhof, einen Anbau zu errichten, in dem zwei weitere Zimmer Platz finden würden. Es war durchaus eine knifflige Angelegenheit, da sie wollte, dass er den Bau passend zu dem charmanten, gotisch angehauchten Stil des Haupthauses ausführte. Auch Benjamin hatte einräumen müssen, dass dies ohne die Hilfe eines in dieser Richtung erfahrenen Innenarchitekten kaum zu bewerkstelligen war.

    Heute war der 10. November, und sie hoffte, dass die neuen Zimmer noch vor Weihnachten bezugsfertig sein würden. Einmal abgesehen von dem schwierigen Spagat zwischen der Fertigstellung des Neubaus und der Zufriedenheit all ihrer Gäste, lief es derzeit für sie außerordentlich gut. Sie hatte keine Rechnungen offen. Mehr noch, sie hatte mehr Geld auf der Seite als je zuvor in ihrem Leben und es sah ganz danach aus, als würde sie den Kredit für den Neubau innerhalb von nur vier oder fünf Monaten abbezahlen können.

    Außerdem lag ihre letzte unangenehme Erfahrung mit der Polizei von Port Bliss bereits fünf Wochen zurück. Das einzige Mal, dass sie Sheriff Miles – der Anfang November vom Deputy zum Sheriff befördert worden war – in der Stadt gesehen hatte, war auf dem Weg zum Red Reef Diner gewesen. So erschreckend das klang, diese fünf Wochen waren der längste Zeitraum bisher, in dem sie nicht in irgendeiner Form in eine polizeiliche Ermittlung verwickelt war.

    Marie ging zurück ins Haus und holte sich ihre zweite Tasse Kaffee an diesem Morgen. Die hektische Betriebsamkeit in June Manor war nicht über Nacht entstanden. Sie war vielmehr das Ergebnis einer allmählichen Entwicklung. Marie hatte sich jedoch schnell daran gewöhnt; während sie durch das Haus zu ihrem Laptop hinter dem Check-in-Schalter ging, sah sie sich voll Dankbarkeit um.

    Zwei Gäste befanden sich im Wohnzimmer und hatten einen freundschaftlichen Disput darüber, wie es wohl nach Tom Brady mit den Patriots weitergehen würde. Posey sprach recht angeregt mit einem weiblichen Gast im Foyer. Die Frau hatte gerade ausgecheckt, und Boo war dabei, unauffällig an ihrem Gepäck zu schnüffeln. Hinter dem Check-in-Schalter kramte Rebeka nach etwas – wahrscheinlich nach einem weiteren Stapel Karteikarten. Sie hatte in den letzten Wochen begonnen, sich Notizen darüber zu machen, wie der Laden zu führen sei, und bewahrte diese in ihrer Gesäßtasche auf.

    Als Marie hinter dem Schreibtisch Platz genommen hatte, sah sie die Treppe hinauf und betrachtete die Tür zum ersten Zimmer dort oben. Es war seit fast drei Monaten durchgängig von einem Mann namens Atticus Winslow belegt. Er wohnte schon so lange dort, dass sie sich zu fragen begann, ob sie ihn nicht irgendwann hinauswerfen müsste. Drei Monate … es war fast unheimlich, dass er schon so lange bei ihr war. Aber er zahlte zuverlässig. Die regelmäßigen Zahlungen waren hilfreich, also konnte sie sich wirklich nicht beschweren.

    Als sie Marie ins Haus kommen sah, runzelte Posey die Stirn, Sie schien sich daran zu erinnern, dass sie eigentlich hatte Gurkenwasser für einen sehr speziellen Gast machen wollen – eine Frau, die Marie im Moment nicht sehen konnte. Sie war wahrscheinlich oben und wartete darauf, dass es wieder ruhiger wurde, bevor sie herunterkam. Es war halb neun Uhr morgens an einem Freitag, und wenn man den Baulärm hinzurechnete, war es im Haus tatsächlich ziemlich laut im Moment. Marie nahm an, dass empfindliche Gäste das auch als zu laut empfinden könnten.

    Marie checkte ein paar Gäste aus, die richtiggehend von dem Haus und ihrem Aufenthalt darin schwärmten. Und, was noch besser war, sie buchten direkt Zimmer für den nächsten Sommer. Sie begleitete sie zusammen mit Boo zur Tür winkte ihnen zum Abschied nach. Damit hatte sie vor einigen Wochen angefangen und es schien, als ob diese kleine Geste durchaus gut ankam. Zumindest ließen die Bewertungen für June Manor darauf schließen.

    Marie ging zurück zum Check-in-Schalter und sah die Liste der zukünftigen Gäste durch. Manchmal wurde ihr all das fast zu viel: die Verwaltung, die Finanzen und der Umbau, von den Geheimnissen des Hauses ganz zu schweigen. Das war einer der Gründe, warum sie Rebeka in den letzten Wochen mehr Stunden, Verantwortung und Gehalt übertragen hatte.

    Sie hatte sich gerade einen Zeitplan für die Reinigung der Zimmer und der Bettwäsche gemacht, als Posey wieder vorbeikam. Irgendwann hatten die beiden Männer, die sich über Tom Brady stritten, das Wohnzimmer verlassen, und im Haus war es wieder weitestgehend ruhig geworden. Als Posey seufzte, klang das in der Stille deutlich lauter als es in Wirklichkeit war.

    „Beunruhigt dich etwas, Posey?"

    „Katie Stillson und Shoreline Oaks. "

    „Oh, Posey … da bist du immer noch dran? Ich dachte, es ist ziemlich eindeutig, dass wir trotz der Angriffe sehr gut zurechtkommen."

    Und das stimmte auch. Die gefälschten Kritiken, auf die Posey gestoßen war, hatten inzwischen aufgehört. Nur ein paar, die sie nicht hatte entfernen lassen können, schwirrten noch da draußen herum. Und obwohl auch Shoreline Oaks ziemlich erfolgreich im Bed-and-Breakfast-Geschäft zu sein schien, war es für Marie völlig in Ordnung, die Vergangenheit ruhen zu lassen; es lief derzeit alles gut auf June Manor und sie sah keinen Sinn darin, die Ruhe zu stören.

    „Nun, ich hasse einfach die Vorstellung, dass diese furchtbare Frau mit so etwas durchkommt. Ich denke, es ist vielleicht an der Zeit, über Rache nachzudenken."

    „Posey, das möchte ich wirklich nicht. Wir haben das ganze Theater ohne größere Reibereien überstanden. Belassen wir es also dabei."

    Posey runzelte die Stirn und stieß einen weiteren schweren Seufzer aus. „Du bist zu gut für diese Welt, Marie Fortune."

    „Hey, wenn das das Schlimmste ist, was man über mich sagen kann, bin ich mehr als zufrieden. "

    Posey zuckte resignierend mit den Schultern und zog sich ins Haus zurück. Marie fragte sich nicht zum ersten Mal, ob es vielleicht eine Vorgeschichte zwischen Posey und Katie Stillson gab. Entweder das, oder Katie Stillson war die Art von Frau, die es einfach nicht mochte, wenn Fremde in ihre Heimatstadt kamen und erfolgreich waren. So oder so, Marie hätte die ganze Geschichte schon lange abgehakt, wenn Posey sie nicht immer wieder daran erinnern würde.

    Als sie draußen das Geräusch einer Säge hörte, fragte sich Marie, ob Benjamin und seine wachsende Baumannschaft vielleicht etwas zu Mittag essen wollten. Sie brauchte nicht wirklich eine Ausrede, um zum Roten Riff zu gehen, aber eine zu haben, machte es einfacher für sie. Obwohl sie und Robbie immer noch nicht mehr als Freunde waren, wurde sie jedes Mal, wenn sie ihn sah, daran erinnert, dass daraus mehr werden könnte, wenn sie es zuließ.

    Sie drehte sich um, um zurück auf die Terrasse zu gehen. Fast hätte sie laut geschrien, als sie jemanden im Flur stehen sah. Es war ältere Dame mit einem Grinsen im Gesicht. Sie trug ein einfaches T-Shirt und ein Paar Jeans und ihr graues Haar war zu einem seltsamen, unordentlichen Dutt zurückgebunden.

    Außerdem war sie durchsichtig.

    Marie schüttelte den Kopf und lächelte dann, obwohl ihr Herz raste.

    Nach allem, was sie durchgemacht hatte, schien das eine durchaus angemessene Reaktion darauf zu sein, einen Geist direkt vor sich zu sehen.

    Vor allem, wenn man den Geist ziemlich gut kannte.

    KAPITEL ZWEI

    Mit der Hand über ihrem heftig schlagenden Herzen sagte Marie: „Du musst damit wirklich aufhören, Tante June."

    Der Geist ihrer Großtante sah ihre noch lebende Großnichte lächelnd an. Es lag eine leichte Elektrizität in der Luft. Das war etwas, an das sich Marie noch gewöhnen musste, wenn sie June oder einer anderen übernatürlichen Erscheinung begegnete. Es wurde noch unangenehmer durch die Tatsache, dass sie zwar anscheinend kein wirkliches Problem damit hatte, Geister zu sehen, aber sie konnte immer noch nicht mit ihnen kommunizieren. Sie war sich ziemlich sicher, dass June sie hören konnte, wenn sie sprach, aber wenn June ihren Mund öffnete, um zu antworten, konnte Marie selbst nichts verstehen.

    Dies war bereits das vierte Mal, dass sie Tante June sah seit der Nacht vor fast sechs Wochen, als sie einen Geist aus dem Everett Inn vertrieben hatte. Beim ersten Mal war sie ziemlich erschrocken, aber etwas an der Art, wie Tante June sie angesehen hatte, hatte sie sie sofort beruhigt. Die drei Male danach waren so zufällig gewesen, dass Marie sich fragte, ob sie den Geist ihrer Tante nicht immer sehen konnte, oder ob June sich einfach nur die seltsamsten Momente aussuchte, um sich ihr zu zeigen: einmal auf der Veranda nach dem Spaziergang mit Boo, einmal, als sie gerade einen Schluck heißen Tees getrunken hatte, und einmal, als sie gerade aus der Dusche kam.

    Angesichts von Tante June Persönlichkeit musste sie jedoch davon ausgehen, dass das Timing durchaus beabsichtigt war; ihre Tante versuchte nur, lustig zu sein.

    „Das ist seltsam, sagte sie leise, damit Posey oder Rebeka sie nicht hörten. „Ich bin nicht sicher, was ich dir sagen soll.

    June nickte mit ihrem durchsichtigen Kopf, und Marie wurde dabei fast ein wenig schwindlig. Das Nicken schien Zustimmung zu kommunizieren. Ja, schien sie zu sagen. Es ist etwas unangenehm. Aber so ist es nun mal …

    June lächelte wissend, als ob sie ein Geheimnis kannte, in das Marie nicht eingeweiht war. Dann löste sie sich langsam wieder auf, ihre Gestalt und Form verblasste. Ihre Trauer darüber wurde nur übertroffen von der Ehrfurcht, gerade einen Geist gesehen zu haben – Junes Geist, um genau zu sein. Doch dahinter steckte noch mehr: Sie schien sich so langsam daran zu gewöhnen. Es wurde normal für sie, Geister zu sehen, etwas, das die meisten Leute vermutlich nur schwer nachvollziehen konnten.

    Aber die letzten Monate hatten sie verändert, hatten ihr geholfen zu akzeptieren, dass sie offenbar eine Gabe hatte. Und während sie sich immer noch nicht im Klaren darüber war, ob sie oder Boo die Fähigkeit besaß, Geister zu verjagen, war ihr eines sehr schnell klar geworden: Sie hatte ohne Zweifel die Fähigkeit, sie zu sehen.

    Seit sie jedoch die Erscheinung aus dem Everett Inn vertrieben hatte, schien der einzige Geist, den sie tatsächlich sehen konnte, Tante June zu sein. Und das warf noch mehr Fragen auf, von denen die wichtigste lautete: Konnte sie nur Tante June sehen, weil June tatsächlich der einzige Geist war, der auf June Manor wohnte?

    Sie nahm an, dass ein weiterer Auftrag zur Geisterreinigung diese Frage beantworten würde, aber sie hatte seit dem Everett Inn keinen diesbezüglichen Anruf mehr bekommen.

    All das ging ihr durch den Kopf, während sie auf die Stelle starrte, an der Tante June gerade noch gestanden hatte. Sie war versucht, sie zurückzurufen, aber das klappte natürlich nicht. Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie vor Schreck fast aufgeschrien hätte, als ihr Telefon am Check-in-Schalter hinter ihr klingelte. Sie schaute sich verlegen um und hoffte, dass nicht Posey, Rebeka oder einer ihrer etwas davon mitbekommen hatten. Mit hochroten Wangen nahm sie ihr Telefon in die Hand. Aus Gewohnheit hätte sie fast direkt abgenommen, aber dann erstarrte sie, als sie den Namen des Anrufers auf dem Display sah: Brendan.

    Sie hatten seit vier Tagen nicht mehr miteinander gesprochen, was sich zwar nicht nach viel anhörte, aber für sie ziemlich lang war. In den sechs Wochen seit sie zusammen im Everett Inn gearbeitet hatten, hatten sie sich nur ein einziges Mal gesehen, zu einem kurzen Mittagessen. Brendan war vorbeigekommen, um weitere Informationen über das Everett Inn zu finden. Er hoffte, damit den Pilotfilm einfacher verkaufen zu können, den er für seine neue Show zusammengestellt hatte.

    Was auch immer einmal an romantischer Anziehung zwischen ihnen bestanden hatte, war, soweit es sie betraf, inzwischen verpufft. Sie befürchtete, dass es daran lag, dass sich ihre anfänglichen Befürchtungen bewahrheitet hatten. Brendan schien mehr an ihr interessiert, weil sie ihm bei seiner Show helfen konnte, als an irgendetwas anderem. Sie glaubte allerdings nicht, dass das in seiner Absicht gelegen hatte; sie waren gute Freunde, die sich einfach nur zufällig in einem schwachen Moment ein paar Mal geküsst hatten. Nicht mehr.

    Als sie den Hörer abnahm, versuchte sie, diesen Fakt im Hinterkopf zu behalten. „Guten Morgen, sagte sie. „Hast du den Sender schon übernommen? Rufst du an, um mir eine Fernsehsendung anzubieten, in der es darum geht, wie man ein ehemals verwunschenes Gästehaus richtig führt und am Laufen hält?

    „Einen wunderschönen guten Morgen auch dir", sagte er.

    Gott, wie sie es hasste, dass sie sich so darüber freute, seine Stimme zu hören. Vor einigen Wochen war es ihr schwer genug gefallen, zuzugeben, dass er mehr für sie war als nur ein Freund. Jetzt so zu tun, als wäre es okay für sie, die Freundschaft ohne die Möglichkeit einer Romanze aufrechtzuerhalten, war noch deutlich schwieriger.

    „Im Ernst, sagte sie. „Wie läuft’s denn so?

    „So weit hast du gar nicht daneben gelegen, sagte er. „Ich habe leider nicht allzu viel Zeit zum Reden. Ich wollte dich aber vor meinem Meeting noch erwischen.

    „Gutes oder schlechtes Meeting?", fragte Marie.

    „Wahrscheinlich sogar ein sehr gutes, sagte er. „Es gibt aber auch ansonsten gute Neuigkeiten, und ich wollte, dass du die erste bist, die davon erfährt.

    „Du hast sie?", fragte sie und merkte, wie die Aufregung in ihr wuchs.

    Wir haben sie. Es ist gerade ein kleiner Bieterkrieg im Gange. Zwei Sender wollen die Serie. Bei diesem Treffen geht es darum, herauszufinden, welcher am besten passt."

    „Das heißt, die Show findet auf alle Fälle statt?", fragte sie.

    „Ja, sie findet statt. Und einer der Sender will auf alle Fälle das Material mit dir zeigen."

    Die Intensität an Aufregung und Stolz, die sie auf einmal in sich spürte, trieb ihr Tränen in die Augen. „Brendan, das

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