Lising von der Waterkant
Von Else Ury
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Lising von der Waterkant - Else Ury
Else Ury
Lising von der Waterkant
Saga
Lising von der Waterkant
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1931, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726884678
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
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Das schmuckste Fischerhäuschen in Horst gehörte Peter Larsen. Himmelblau war es getüncht, und sein Strohdach leuchtete mit dem Sonnengold um die Wette. Mit blitzblanken Fensteraugen schaute es in den kleinen Vorgarten, in dem Rosen, Malven und Phlox in lustigbuntem Durcheinander blühten. Trotzdem war das Gärtchen in guter Ordnung. Die Wege fein säuberlich geharkt und das Unkraut ausgejätet. Dafür sorgte schon der zwölfjährige Peter, wenn er auch meist mit allerlei Überredungskünsten, ja oft sogar durch ein Extraschüsselchen roter Grütze von der großen Schwester dazu gewonnen werden mußte. Denn Peter strengte sich nicht gern unnötig an, weder in der Schule noch im Hause. Er hatte mit dem Namen des Vaters auch dessen phlegmatische Ruhe als Erbteil mit ins Leben bekommen.
Jetzt stand er breitspurig, die Hände in den Hosentaschen, den Flachskopf prüfend auf die Seite gelegt, und überschaute sein Werk. Lising konnte zufrieden sein und ihm als Belohnung heute abend den dicksten Räucheraal verabfolgen, wie sie versprochen hatte. Da tauchte ihr Blondkopf gerade in einem der kleinen kornblumenblauen Holzrahmen, welche die Fenster umrandeten, auf. Sie steckte frische, blütenweiße Gardinen an die Scheiben.
»Je, wat du dir auch für Müh' mit die dämlichen Badegäste machst, Lising, die denn ja doch man bloß allens wieder bedreckern«, sagte der Junge wegwerfend und spuckte in kunstvollem Bogen, wie er es bei den Schiffern gesehen.
»Dat is min Sach, Peter. Ick bün doch nu mal davor da, für die Stadtlüd zu sorgen. Umsonst tun sie nich schon im Winter, wenn der Schnee noch bis über die Fenster liegt, an uns schreiben, ob sie im Sommer bei uns wohnen können. Wir haben immer schon vermietet, wenn bei den andern noch allens leerstehen tut.« Der Mädchenkopf mit der blonden Zopfkrone verschwand. Lising mußte