a tempo - Das Lebensmagazin: Juli 2021
Beschreibung
Eintauchen. Abtauchen. Sich treibenlassen. Es ist ein wunderbares Gefühl, an einem See zu sein und das Element Wasser mit allen Sinnen zu genießen.
Eintauchen. Abtauchen. Sich treibenlassen. Was im Wasser möglich ist, das kann auch mit Literatur gelingen, wenn wir – im positiven Sinne – in einem Text versinken, durch die Geschichte schwimmen und mit den Figuren und Ereignissen wieder das Ufer erreichen.
Unsere Juli-Ausgabe lädt Sie lesend und schauend zu beidem ein: in der Reportage zum "See der Träume" des Fotografen Christian Kaiser und im Interview mit der Schriftstellerin Kirsty Gunn (die zu unserer Überraschung und Freude für den Fototermin in einen See stieg) ans Becken eines Swimmingpools, der zur Initialzündung für einen ihrer Romane wurde.
Tauchen Sie also mit uns ein und ab – und lassen Sie sich hier von den anderen Themen und Inhalten im Inhaltsverzeichnis unserer aktuellen Ausgabe inspirieren.
Einen möglichst schönen Sommermonat wünscht,
Ihre
Maria A. Kafitz
Ähnlich wie a tempo - Das Lebensmagazin
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a tempo - Das Lebensmagazin: Januar 2019 von Bookwire Bewertung: 0 von 5 Sternen
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Buchvorschau
a tempo - Das Lebensmagazin - a tempo. Das Lebensmagazin
1 – über a tempo
a tempo - Das Lebensmagazin
a tempo Das Lebensmagazin ist ein Magazin für das Leben mit der Zeit. Es weckt Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede, die unsere Zeit erlebenswert machen.
a tempo bringt neben Artikels rund um Bücher und Kultur Essays, Reportagen und Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit nicht nur verbringen, sondern gestalten möchten. Die Zusammenarbeit mit guten Fotografen unterstützt hierbei den Stil des Magazins. Daher werden für die Schwerpunktstrecken Reportage und Interview auch stets individuelle Fotostrecken gemacht.
Der Name a tempo hat nicht nur einen musikalischen Bezug («a tempo», ital. für «zum Tempo zurück», ist eine Spielanweisung in der Musik, die besagt, dass ein vorher erfolgter Tempowechsel wieder aufgehoben und zum vorherigen Tempo zurückgekehrt wird), sondern deutet auch darauf hin, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo, seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Rhythmus besitzt – und immer wieder finden muss.
2 – inhalt
3 – editorial Wahre Geschichten von Jean-Claude Lin
4 – im gespräch Wo kommen wir her? Wo gehören wir hin? Kirsty Gunn im Gespräch mit Jean-Claude Lin
5 – thema Dante Alighieri – Dichter und Seher von Mario Betti
6 – augenblicke Der See meiner Träume von Christian Kaiser
7 – herzräume Wolkengeflüster von Brigitte Werner
8 – erlesen «Frauen / Lyrik. Gedichte in deutscher Sprache.» gelesen von Christian Hillengaß
9 – mensch & kosmos Das Leben verstehen lernen von Wolfgang Held
10 – alltagslyrik – überall ist poesie Tadellos von Christa Ludwig
11 – kalendarium Juli 2021von Jean-Claude Lin
12 – was mich antreibt Wenig sagen, ganz viel erzählen von Sanne Dufft
13 – unterwegs Sich öffnen von Daniel Seex und Jean-Claude Lin
14 – kindersprechstunde Gesundheit wächst im Wald von Alfred Längler
15 – blicke groß in die geschichte Europas Camelot. Von Burgund aus wuchs das moderne Europa von Konstantin Sakkas
16 – von der rolle Die Kunst zu überleben. Der Film «Das geheime Leben der Worte» von Elisabeth Weller
17 – eine seite lebenskunst Sommer – Sonne – Salat von Claus Meyer
18 – wundersame zusammenhänge «Zeugen himmlischer Vergnügen» von Albert Vinzens
19 – sehenswert Morgenröte der Neuzeit von Konstantin Sakkas
20 – weiterkommen Der Mensch und sein Garten von Michael Ladwein
21 – literatur für junge leser Iain Lawrence «Skeleton Tree» gelesen von Simone Lambert
22 – mit kindern leben Erdbeerzeit von Bärbel Kempf-Luley und Sanne Dufft
23 – sudoku & preisrätsel
24 – tierisch gut lernen Kira coacht von Renée Herrnkind und Franziska Viviane Zobel
25 – suchen & finden
26 – ad hoc 51 Jahre danach von Jean-Claude Lin
27 – bücher des monats
28 – impressum
3 – editorial
wahre geschichten
Liebe Leserin, lieber Leser!
Der Morgen, als sie hinaustrat, war wie neu aufgelegt, als wäre alles, was es zum Tag brauchte, frisch geprägt.» So beginnt Helen ihre Geschichte, in der letzten der Kurzgeschichten Kirsty Gunns in ihrem Band Untreuen. Wie diese letzte Geschichte selbst hat auch die Geschichte, die die Erzählerin Helen schreibt, den Titel «Untreue». Mit diesem Titel und dem eingangs zitierten Satz beginnt sie. Als Mutter dreier Töchter und eines Sohnes, die inzwischen alle so alt sind, dass Helen etwas freie Zeit für sich hat, geht sie einer lang gehegten Neigung nach, nämlich zu schreiben. Ihr Mann, Richard, hat sie dazu ermuntert, wie auch zur Teilnahme an einem Schreibkurs bei der Professorin Louisa. Wir als Leserin oder Leser dieser Kurzgeschichte der sehr versierten Schriftstellerin Kirsty Gunn erfahren, wie Helen sich anschickt, selbst eine Kurzgeschichte zu verfassen, und was sie nach und nach zu Papier bringt.
«Lasst euch von den Details leiten», ist die nachdrückliche Empfehlung ihrer Professorin Louisa. «Kümmert euch nicht so um den Ablauf. Lasst euch von den wesentlichen Details leiten, lasst sie sich verdichten. Die ergeben nach und nach schon eine Geschichte. Ganz natürlich, organisch.» Und wir erfahren zudem, wie Louisa ihren strebenden angehenden Schreibenden «jede Menge Grace Paley und Carson McCullers und Virginia Woolf zur Lektüre» empfiehlt, «zur Inspiration – die Kurzkurzgeschichten».
Helen will eine «wahre Geschichte» schreiben, eine «richtige Geschichte», und für die Details beginnt sie bei einem Ereignis, das sie tatsächlich vor siebzehn Jahren hatte. Sie war, frisch verheiratet, mit ihrem Mann Richard für ihre Flitterwochen zu einem einsamen Cottage an der Westküste Schottlands gereist, in unmittelbarer Nähe eines kleinen Flusses. Als sie morgens nach der Hochzeitsnacht sehr früh aufwacht und das helle Sommerlicht wahrnimmt, will sie raus, ohne ihren Mann zu wecken, «und hatte sich ein Kleid übergestreift, ohne sich um Unterwäsche oder Schuhe zu scheren». – Über diesen ersten Tag nach ihrer Hochzeit will Helen schreiben – ihn als Ausgang ihrer ersten Kurzgeschichte wählen.
«Untreue. Der Titel war plötzlich da gewesen, als könnte es vielleicht nicht bloß eine Geschichte, sondern eine ganze Sammlung von Kurzgeschichten werden. Ein Zyklus sogar mit einem roten Faden, nämlich Geheimnisse, die Menschen haben, die verschwiegenen heimlichen Dinge, die sie tun.» Und als sie zum schönen Fluss gelangt, sieht Helen diesen anderen Mann beim Angeln, der ihr zuruft, um eilends zu ihr zu gelangen. «‹Mir ist, als hättest du auf mich gewartet›, hat sie geschrieben. Und – ‹Tut mir leid, dass ich Sie so überfalle –› könnte er gesagt haben. Jetzt hat sie es hingeschrieben, dass er das gesagt hat.» Das erfahren wir von Helen, die ihre eigene Geschichte aus ihrem Leben wie über ihr Schreiben erzählt – und einiges andere mehr …
Und das Ganze schreibt Kirsty Gunn