Versöhnung auf Raten: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 1 – Arztroman
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About this ebook
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Du hast schon wieder den Schlüssel stecken gelassen«, beschwerte sich Roger Feldmann ohne Umwege bei seiner Frau, als sie ihm die Tür öffnete. »So kann ich natürlich nicht aufschließen«, fügte er statt einer Begrüßung schlecht gelaunt hinzu. »Tut mir leid. Im Haus war das anders. Da sperrte das Schloß trotz steckendem Schlüssel«, verteidigte sich Debora halbherzig und wartete auf den Begrüßungskuß ihres Mannes. Doch Roger war schon an ihr vorbeigegangen und bückte sich eben, um die Siamkatze Cleopatra zärtlich zu begrüßen. »Na, meine schöne Cleo, wie geht es dir heute? Hast du was Schönes zu fressen bekommen, wenn du hier schon keine Mäuse jagen kannst?« sprach er mit dem schnurrenden Tier, als hätte er es mit einem Menschen zu tun. »Als ob dieses verwöhnte Biest in Solln jemals eine Maus gejagt geschweige denn gefressen hätte«, erwähnte Debora beiläufig. »Was ist eigentlich mit meiner Begrüßung?« Noch immer stand sie an der Tür und sah gelinde enttäuscht auf ihren Mann hinab. Als hätte er sie nicht gehört, überging Roger diese Bemerkung. »War das ein anstrengender Tag heute«, seufzte er, stupste die Katze auf die samtweiche Nase und erhob sich. Versöhnlich gestimmte kam Debora auf ihren Mann zu und legte die Arme um seinen Hals.
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Dr. Norden Bestseller – Neue Edition
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Versöhnung auf Raten - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 1 –
Versöhnung auf Raten
Was hält Debora an diesem Mann?
Patricia Vandenberg
»Du hast schon wieder den Schlüssel stecken gelassen«, beschwerte sich Roger Feldmann ohne Umwege bei seiner Frau, als sie ihm die Tür öffnete. »So kann ich natürlich nicht aufschließen«, fügte er statt einer Begrüßung schlecht gelaunt hinzu.
»Tut mir leid. Im Haus war das anders. Da sperrte das Schloß trotz steckendem Schlüssel«, verteidigte sich Debora halbherzig und wartete auf den Begrüßungskuß ihres Mannes. Doch Roger war schon an ihr vorbeigegangen und bückte sich eben, um die Siamkatze Cleopatra zärtlich zu begrüßen.
»Na, meine schöne Cleo, wie geht es dir heute? Hast du was Schönes zu fressen bekommen, wenn du hier schon keine Mäuse jagen kannst?« sprach er mit dem schnurrenden Tier, als hätte er es mit einem Menschen zu tun.
»Als ob dieses verwöhnte Biest in Solln jemals eine Maus gejagt geschweige denn gefressen hätte«, erwähnte Debora beiläufig. »Was ist eigentlich mit meiner Begrüßung?«
Noch immer stand sie an der Tür und sah gelinde enttäuscht auf ihren Mann hinab.
Als hätte er sie nicht gehört, überging Roger diese Bemerkung.
»War das ein anstrengender Tag heute«, seufzte er, stupste die Katze auf die samtweiche Nase und erhob sich. Versöhnlich gestimmte kam Debora auf ihren Mann zu und legte die Arme um seinen Hals.
»Möchtest du etwas essen? Ich habe Schmorbraten gemacht, dein Leibgericht.«
»Tut mir leid, ich muß gleich wieder fort, Lagebesprechung in der Firma«, entschuldigte sich Roger und drängte sich an Debora vorbei in das winzige Schlafzimmer, um sich umzuziehen. »Ein Elend, wie eng es hier ist«, schimpfte er ungehalten, als er dabei einen Blumentopf vom Fensterbrett wischte, der klirrend auf dem Boden zerbrach.
»Jetzt sieh dir diesen Dreck an!« entfuhr es Debora vorwurfsvoll. Sie warf einen verzweifelten Blick auf den feuchten Erdfleck, der sich auf dem hellen Boden ausbreitete. »Wie soll ich das jemals wieder herausbekommen?«
»Du hast doch sonst den ganzen Tag nichts zu tun«, tönte Rogers Stimme aus dem Nebenzimmer. »Das wirst du gerade noch schaffen.«
Deprimiert stand Debora mit gesenktem Kopf vor den Scherben. Eine blonde Strähne fiel ihr ins Gesicht, die sie traurig nach hinten strich.
»Als wir noch im Haus wohnten, hatte ich wirklich genug zu tun damit, es in Ordnung zu halten. Und der große Garten war ja auch viel Arbeit.«
Roger hatte sich inzwischen umgezogen und erschien in der Schiebetür, die das Schlafzimmer vom Wohn- und Eßbereich mit der Küchennische trennte. Er band sich die Krawatte, während er seine Frau prüfend ansah.
»Wann begreifst du endlich, daß das Haus nach dem Wasserschaden abbruchreif ist? Diese Zeiten sind erstmal vorbei. Bis die Versicherung den Schaden beglichen und ich genügend Geld verdient habe, bis wir uns ein neues Anwesen leisten können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. So lange wirst du dich mit dieser Situation arrangieren müssen«, erklärte er ihr mit einer unterdrückten Ungeduld in der Stimme, während er seine Frau mißbilligend musterte. »Du solltest dir wirklich überlegen, ob du dir nicht einen Job suchen willst. Erstens bist du dann nicht mehr so unzufrieden und gehst mir mit deinem ständigen Gemecker auf die Nerven, und zweitens könnten wir unsere Träume mit einem zweiten Gehalt schneller erfüllen.«
Debora meinte, nicht richtig gehört zu haben. Sie starrte ihren Mann fassungslos an.
»Aber du warst es doch immer, der behauptet hat, seine Frau müsse nicht arbeiten gehen!« erklärte sie überrascht. »Du hast darauf bestanden, daß ich mich um Haus und Garten kümmere und ausschließlich für dein Wohlbefinden zuständig bin.«
Als er das hörte, machte Roger eine wegwerfende Handbewegung und zog sein Sakko über.
»Daß du immer so unbeweglich sein mußt. Das ist doch nicht zeitgerecht, mein Schatz. Flexibilität heißt das Zauberwort. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder in den Modellen verharrt, die für eine bestimmte Zeit gültig waren? Das würde Stillstand in jeder Hinsicht bedeuten. Und, wie sehe ich aus?« ließ er das Thema jedoch fallen, noch ehe Debora sich gegen diese Anschuldigung wehren konnte.
»Sehr gut, wie immer«, antwortete sie wahrheitsgemäß und wollte sich an ihn schmiegen, als das Telefon klingelte.
»Tust du mir einen Gefallen und gehst ran?« bat Roger, der sich aufs Bett setzte, um die Schuhe anzuziehen.
Obwohl sie große Sehnsucht nach Wärme, Geborgenheit hatte, erfüllte Debora selbstverständlich diesen Wunsch.
»Schon wieder diese Evelyn Schuster«, erklärte sie gleich darauf irritiert und reichte ihm den Hörer. »Hast du sie nicht noch vor einer halben Stunde im Büro gesehen?«
Doch Roger achtete gar nicht auf den Kommentar seiner Frau. Ein strahlendes Lächeln verzog seine vollen Lippen.
»Evi, gut, daß du anrufst. Ich brauche unbedingt deine Meinung zu den Plänen für das Bürogebäude in der..., bevor ich sie Karlsen heute abend präsentiere.«
Debora hielt die Luft an, als sie das hörte. Sie konnte ihren Mann nicht aus den Augen lassen, während ein tiefer Schmerz durch ihr Herz schnitt. Gleichzeitig beobachtete sie, wie sich Rogers Miene entspannte. »Wunderbar, daß du derselben Meinung bist wie ich. Wir sind wirklich ein hervorragendes Team. Bis später dann. Ich freue mich!« erklärte er noch und beendete das Telefonat zufrieden.
Ohne Debora eines Blickes zu würdigen, gab er ihr den Hörer zurück, um seine Schuhe weiterzubinden.
»Früher hast du mir die Pläne für die neuen Gebäude gezeigt und mich um meine Meinung gebeten«, wagte Debbie eine leise Bemerkung.
Roger sah noch nicht einmal auf sondern lachte nur rauh.
»Herzchen, Evelyn ist Hochbauingenieurin wie ich und ein absoluter Profi auf ihrem Gebiet. Du wirst doch verstehen, daß sie erheblich kompetenter ist als du als gelernte Hotelfachfrau.«
»Früher warst du stolz auf meine Fähigkeiten. Immerhin habe ich die Schule mit Auszeichnung abgeschlossen. Damals waren wir auch noch ein gutes Team«, beharrte Debora trotzig.
»Daß du immer in der Vergangenheit leben mußt, Schätzchen«, kritisierte Roger noch einmal milde lächelnd und erhob sich. Als er sich diesmal an Debora vorbeidrängte, drückte er ihr einen Kuß auf die Stirn. »Warte nicht auf mich, es wird spät heute.«
Debora sah ihren Mann fragend an. Dieser Blick verunsicherte Roger.
»Was ist? Warum schaust du mich so an? Stimmt was nicht mit meiner Frisur?« Unsicher fuhr er sich mit der Hand durch das hellbraune Haar.
»Hast du was mit ihr?« kam statt einer Antwort eine überraschende Frage.
Roger zuckte zusammen und sah seine Frau an. Als er die Unsicherheit in ihren blauen Augen entdeckte, lachte er spöttisch.
»Wie bitte? Wir sind Arbeitskollegen und bearbeiten gemeinsam ein wichtiges Projekt. Jetzt erzähl mir bloß nicht, du bist eifersüchtig.«
»Warum ruft sie so oft an, wenn es nur ums Geschäft geht? Ihr seht euch doch den ganzen Tag. Und war nicht erst gestern eine Präsentation?«
»Glaubst du, wir haben nur ein einziges Projekt zu besprechen?« fragte Roger etwas ungehalten. »Herzchen, du solltest dir wirklich eine Arbeit suchen. Du hast viel zuviel Zeit, dir Gedanken und Sorgen zu machen.« Damit winkte er ihr zu, drehte sich um und stieß sich den Kopf an der Garderobe. »So ein Mist!« fluchte Roger. »Es wird Zeit, daß