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Methoden für den Ethikunterricht (E-Book): Ein Leitfaden für die Sekundarstufe II
Methoden für den Ethikunterricht (E-Book): Ein Leitfaden für die Sekundarstufe II
Methoden für den Ethikunterricht (E-Book): Ein Leitfaden für die Sekundarstufe II
Ebook93 pages41 minutes

Methoden für den Ethikunterricht (E-Book): Ein Leitfaden für die Sekundarstufe II

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About this ebook

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.

Wie kann die moralische Urteilskompetenz von Lernenden an Berufsfachschulen gefördert werden? Diese didaktische Hausapotheke gibt darauf konkrete Antworten - mit vier Methoden, die im Ethikunterricht grosse Wirkung erzielen: Dilemmadiskussion, Fallanalyse, Gedankenexperiment und Begriffsanalyse. Wer guten Ethikunterricht machen will, findet hier zahlreiche Anregungen und Beispiele aus der Praxis.
LanguageDeutsch
Publisherhep verlag
Release dateMar 1, 2019
ISBN9783035507744
Methoden für den Ethikunterricht (E-Book): Ein Leitfaden für die Sekundarstufe II

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    Methoden für den Ethikunterricht (E-Book) - Erika Langhans

    1Die Dilemmadiskussion

    1.1 Die Dilemmadiskussion: Begriff

    Von einem moralischen Dilemma sprechen wir dann, wenn wir uns in einer Entscheidungssituation sagen: «Wie man es macht, ist es falsch.» Wir stehen in diesem Moment vor mindestens zwei moralischen Normen, die nicht gleichzeitig erfüllt werden können. Mit anderen Worten: Wird eine moralische Norm erfüllt, so wird dadurch mindestens eine andere verletzt und umgekehrt.³

    Die Dilemmadiskussion fördert die moralische Urteils- und Entscheidungsfähigkeit. In einer Gruppe wird eine Geschichte mit einem moralischen Dilemma in einer moderierten Diskussion und in einem strukturierten Ablauf erörtert. Eine Besonderheit dieser kontrollierten Dialogform besteht darin, dass sich die Gruppe aus den echten Grundüberzeugungen der Teilnehmenden heraus in zwei ungefähr gleich grosse Meinungslager teilen lassen muss und sich die beiden Seiten abwechselnd unter sich und dann wieder im Plenum mit dem moralischen Dilemma auseinandersetzen.

    Die Dilemmadiskussion geht auf den Erziehungswissenschaftler Lawrence Kohlberg zurück, der ab den 1960er-Jahren in Chicago und Harvard die moralische Entwicklung des Menschen erforschte. Dabei stützte er sich auf Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung der Menschen und entwickelte diese weiter. Bis zum heutigen Tag bildet Kohlbergs Stufenmodell der Moralentwicklung trotz Kritik von verschiedenen Seiten⁴ eine bedeutsame Grundlage für die Moralerziehung in der Schule.

    Die hier vorgestellte Form der Dilemmadiskussion lehnt sich an der Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion (KMDD) an, die von Georg Lind an der Universität Konstanz entwickelt wurde. Linds Forschung hat gezeigt, dass die strikte Einhaltung eines bestimmten Ablaufs im Wechselspiel von Herausforderung und Unterstützung der Lernenden zur Weiterentwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit beiträgt.

    Die Dilemmadiskussion ist eine anspruchsvolle Methode, die gute Kenntnisse moralischer Fragestellungen, moralischer Entwicklung, von Moderation und Gesprächsführung wie auch der Begleitung von Gruppenprozessen erfordert. Wer in diesen Bereichen über keine fundierten Fertigkeiten verfügt und in der eigenen Lehrerbildung nicht in der Dilemmadiskussion geschult wurde, sollte sich in der Durchführung nicht bloss auf diesen Band stützen, sondern unbedingt Weiterbildungen zur Dilemmadiskussion nutzen.

    Achtung Stolperstein

    Eine Dilemmadiskussion kann nur dann durchgeführt werden, wenn die Teilnehmenden in ein echtes moralisches Dilemma geführt werden, das heisst, wenn sie sich persönlich zwischen zwei moralischen Normen entscheiden müssen und damit eine der beiden Normen

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