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Vermögenszauberei für Einsteiger: Schritt für Schritt mit ETFs zur finanziellen Freiheit
Vermögenszauberei für Einsteiger: Schritt für Schritt mit ETFs zur finanziellen Freiheit
Vermögenszauberei für Einsteiger: Schritt für Schritt mit ETFs zur finanziellen Freiheit
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Vermögenszauberei für Einsteiger: Schritt für Schritt mit ETFs zur finanziellen Freiheit

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About this ebook

Bist Du erfolgreich in Deinem Beruf, aber trotzdem nicht reich? Hast Du Deine Finanzen bisher gar nicht beachtet oder von anderen managen lassen?
Möchtest Du finanziell noch für Deinen Ruhestand vorsorgen? Und mehr als mickrige 0,025 % Zinsen auf Sparbuch oder Tagesgeld bekommen?

Dann habe ich dieses Buch für Dich geschrieben! Vermögenszauberei für Einsteiger nimmt Dich Schritt für Schritt mit auf Deine Reise in die Welt der Finanzen und der Geldanlage. Anhand anschaulicher Beispiele und Übungen sowie meiner eigenen Erfahrungen zeige ich Dir offen, authentisch und direkt den Weg von den gedanklichen Grundlagen (Mindset) bis hin zur konkreten How-to-Anleitung der Geldanlage (Finanzwissen).

Nach dem Studium dieses Buches bist Du in der Lage, selbst kluge Investitionsentscheidungen zu treffen und Dein eigenes Vermögen aufzubauen. Damit Du genug Geld zur Verfügung hast, um Deine Träume wahr werden zu lassen und das Leben zu leben, welches Du Dir wünscht.
LanguageDeutsch
Release dateAug 31, 2021
ISBN9783754390313
Vermögenszauberei für Einsteiger: Schritt für Schritt mit ETFs zur finanziellen Freiheit
Author

Dean Gröning

Dean M. Gröning hat Bankkaufmann gelernt und BWL studiert. Seit 2017 unterrichtet der zertifizierte Businesscoach als freiberuflicher Dozent für Marketing und BWL an verschiedenen Hochschulen. Als Privatanleger ist er seit rund 25 Jahren an der Börse tätig und betreibt unter dem Pseudonym Moneten-Magier einen Finanzblog für Privatanleger, die Hilfe beim Vermögensaufbau suchen. www.Moneten-Magier.de

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    Book preview

    Vermögenszauberei für Einsteiger - Dean Gröning

    »Mit dem Geld ist es wie mit den Frauen:

    Um es zu behalten,

    muss man sich schon darum kümmern.«

    EDOUARD BOURDET

    WARUM DU DICH SELBST

    UM DEINE FINANZEN

    KÜMMERN MUSST

    Zu Beginn unserer gemeinsamen Reise möchte ich mit Dir die folgende Frage klären: Warum musst Du Dich selbst um Deine Finanzen kümmern? Ich habe bewusst diese Art der Fragestellung gewählt, da es in meinen Augen keine Frage, sondern eher eine Feststellung ist. Sie lautet also nicht: Solltest Du Dich um Deine Finanzen selbst kümmern oder wer sollte sich um Deine Finanzen kümmern? Da Du Dich dazu entschieden hast, dieses Buch zu lesen, gehe ich davon aus, dass wir grundsätzlich der gleichen Meinung sind. Ich möchte es trotzdem so einfach und direkt wie möglich formulieren, denn hinsichtlich dieser wichtigen Grundlage darf es keinerlei Missverständnisse geben: Es gibt auf der ganzen Welt nur eine einzige Person, die verantwortlich für Deine Finanzen ist. Und das bist Du selbst! Es ist nicht Dein Bank- oder Finanzberater, es ist nicht Dein Versicherungsvertreter, es ist nicht Dein Partner und es ist auch nicht Dein Steuerberater.

    Warum ist das so? Weshalb vertrete ich diese harte Meinung? Es ist doch ein Grundprinzip unserer heutigen Lebensweise, dass wir Arbeitsteilung bevorzugen. Jeder Mensch spezialisiert sich beruflich auf einen gewissen Part, den er dann besser und effektiver ausführt als andere. Das Grundprinzip dieser Arbeitsteilung geht auf Adam Smith, den großen schottischen Ökonomen, zurück, der vor rund 250 Jahren schon feststellte, dass man bessere Ergebnisse erzielt, wenn nicht alle Arbeiter alle Arbeitsschritte parallel ausführen, sondern der Herstellungsprozess in einzelne Teile zerlegt wird und jeder Arbeiter sich auf einen bestimmten Teil spezialisiert. Dieses Prinzip hat sich in der Vergangenheit bewährt.

    Übertragen in unsere heutige Welt bedeutet dies, dass Du nicht Dein eigenes Gemüse züchtest, sondern es im Supermarkt beim »Gemüsespezialisten« kaufst. Du schneidest Dir auch nicht selbst die Haare, sondern gehst dafür zum Spezialisten, dem Friseur. Und Du ziehst Dir hoffentlich auch nicht selbst Deine Zähne, sondern gehst dafür zum »Zahnspezialisten«, dem Zahnarzt. Und so, wie Du zu anderen Spezialisten gehst, um Deine Probleme lösen zu lassen, kommen andere Menschen zu Dir, damit Du ihre Probleme lösen kannst. Denn im Rahmen Deiner Berufsausbildung und Deines weiteren Lebensweges bist auch Du zum Spezialisten für Dein Fachgebiet geworden: Krankenschwester, Fotograf, Bäckermeister, Rechtsanwalt, Unternehmensberater usw.

    Warum macht es jetzt trotzdem keinen Sinn, Deine Geldanlagen dem Geldspezialisten zu übertragen, also dem Banker oder Finanzmakler? In der Wirtschaftswissenschaft gibt es für diese Fragestellung ein eigenes Modell, die sogenannte Prinzipal-Agent-Theorie. Diese Theorie beschreibt eine hierarchische Beziehung zwischen dem Auftraggeber (Prinzipal) und dem Auftragnehmer (Agenten). Aufgrund von Informationsungleichgewichten (der eine weiß mehr als der andere) treten Agentenprobleme auf. Informationen stehen dem Auftraggeber (Prinzipal) nur eingeschränkt und nicht kostenlos zur Verfügung und es gibt ferner das Problem des Opportunismus: Der Auftragnehmer (Agent) muss nicht zwangsläufig im Sinne des Prinzipals handeln. In der Literatur verbirgt sich hinter dem Begriff der »hidden intention« ein möglicher Interessenkonflikt: Der Agent könnte bei Vertragsabschluss persönliche Interessen verfolgen, die dem Prinzipal verborgen bleiben.

    Angewendet auf unsere Problemstellung sagt die Prinzipal-Agent-Theorie aus, dass Du (Prinzipal) den Banker (Agent) beauftragst, sich um Deine Finanzen zu kümmern. In dieser Situation weiß der Banker (Agent) mehr über Finanzen als Du und stellt möglicherweise nicht alle Informationen (kostenlos) zur Verfügung. Außerdem kann es passieren, dass der Banker (Agent) persönliche Interessen verfolgt, die mit Deinen Interessen in Konflikt stehen und Dir verborgen bleiben. Schauen wir uns den letzten Teil des Modells genauer an: Welchen Interessenkonflikt könnte der Agent im Falle einer Beauftragung haben?

    Machen wir uns diese Problematik an einem Beispiel deutlich: Du hast 100.000 € zur Verfügung und möchtest dieses Geld nun anlegen. Diesbezüglich beauftragst Du den Anlageberater Deiner Hausbank. Dieser Anlageberater hat nun die Auswahl zwischen sehr vielen Anlageprodukten, hauseigenen und fremden. Solltest Du Dein Geld beispielsweise in Aktienfonds investieren, kann er wählen zwischen einem günstigen, börsengehandelten ETF mit Kosten im Bereich von 0,5 % oder dem hauseigenen, aktiv gemanagten Fonds mit Ausgabeaufschlag in Höhe von bis zu 5 % und laufenden jährlichen Kosten von vielleicht 1,5 %. Unter der Prämisse, dass beide Produkte dieselbe Rendite liefern, würde der ETF auf Grund der niedrigeren Kosten die bessere Empfehlung für Dich darstellen.

    Der Anlageberater wird jedoch provisioniert und entweder erhält er direkt eine Provision oder er bekommt einen Erfolgs-Bonus von seiner Bank. In beiden Fällen hat er jedoch den Interessenkonflikt, auf der einen Seite den für Dich besten Aktienfonds auszuwählen und auf der anderen Seite seine persönliche Provision (oder die der Bank) zu maximieren. Die Höhe der Provision wird in den Kosten der Anlageprodukte versteckt und einkalkuliert. Es gilt salopp formuliert die einfache Gleichung: Je höher die Provision, desto höher die Kosten. Im Umkehrschluss gilt dann natürlich: Je höher die Kosten, desto höher die Provision. Im obigen Beispiel bekommt der Anlageberater also vielleicht 0,2 % für die Empfehlung des ETF und vielleicht 2,0 % für die Empfehlung des hauseigenen, aktiv gemangten Fonds. Welche Empfehlung wäre objektiv betrachtet für Dich am vorteilhaftesten und welche Empfehlung wird er jetzt wohl aussprechen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Jetzt kannst Du natürlich dem Thema Interessenkonflikt sehr ehrenhaft begegnen und die Meinung vertreten: Gutes Geld für gute Leistung. Wenn mein Berater mich gut berät, dann soll er doch auch dafür seine Provision bekommen. Ist ja nur fair. Und was macht denn 1 % schon an Unterschied aus? Im weiteren Verlauf des Buches wirst Du die Kraft des Zinseszinses kennen lernen und die Wirkung von Kosten auf Deine Ergebnisse. Ich möchte an dieser Stelle nicht vorgreifen, daher nur ein kleines Beispiel: Du hast heute die angenommenen 100.000 € zur Verfügung und legst diese an. Und anstatt 4 % Zinsen bekommst Du lediglich 3 %, weil Dein Berater für seine gute Arbeit mit 1 % Provision entlohnt wird. Die entsprechenden Zinsen legst Du zum gleichen Zinssatz wieder an (3 % bzw. 4 %) und das machst Du über einen Zeitraum von 15 Jahren. Wieviel Geld bekommst Du nach 15 Jahren ausbezahlt? Im Fall der 3 % Zinsen sind es 155.797 €. Nicht schlecht, ein Plus/Gewinn von 55.797 €. Hättest Du jedoch die 4 % bekommen, also lediglich das unwichtige 1 % mehr pro Jahr, wäre das Ergebnis 180.094 €. Ein Plus von 24.297 €. Je größer die Summe und je länger die Laufzeit, desto größer der Effekt. Ich hoffe, Du erkennst schon an diesem kleinen Beispiel, dass es für einen erfolgreichen Vermögensaufbau absolut notwendig ist, sich mit den Zinssätzen/Renditen und den Kosten auseinanderzusetzen. Und hier gilt: Jeder Prozentpunkt Unterschied hat langfristig extrem große Auswirkungen auf Dein Ergebnis. Vermutlich sogar größere, als Du Dir vorstellen kannst.

    Bezüglich der Einstiegsfrage, warum Du Dich selbst um Deine Finanzen kümmern musst, haben wir uns bis jetzt lediglich dem Thema der Geldanlage gewidmet. Dies setzt jedoch logischerweise voraus, dass Geld zum Anlegen vorhanden sein muss. Wo kann aber nun ein solcher Betrag herkommen? Es gibt hier, wie fast immer im Leben, mehrere Möglichkeiten: Du kannst beispielsweise eine Erbschaft erhalten oder im Lotto gewinnen. Beides ist einfach, aber kann in der Regel nicht von Dir beeinflusst werden. Das bedeutet, dass Du entweder zu den Glücklichen gehörst oder eben auch nicht. Die Betonung liegt hierbei auf Glück. Und Glück ist nicht die Basis, auf der Du nachhaltig Vermögen aufbauen solltest oder kannst. Eine weitere Möglichkeit, Geld zum Anlegen zu erhalten, ist sparen. Du gibst also nicht Deine gesamten Einkünfte wieder aus, sondern legst einen Teil davon zur Seite. Mit der Zeit wird der gesparte Geldbetrag immer größer und kann schließlich angelegt werden. Ist nicht so sexy wie ein Lottogewinn, aber langfristig der Schlüssel zum Erfolg.

    Wer kümmert sich jetzt aber darum, dass Du sparst? Welcher Bankberater oder Finanzmakler ruft Dich an und sagt: Du solltest ein kleineres Auto leasen und die Ersparnis durch die niedrigeren Leasingraten zur Seite legen, um damit langfristig Vermögen bilden zu können. Einen solchen Berater habe ich bisher noch nicht kennen lernen dürfen.

    Wenn Du aktuell schon monatlich Geld zur Seite legst, kannst Du diesen Abschnitt gerne überspringen und mit dem nächsten Kapitel weitermachen. Sparst Du aktuell jedoch noch nichts oder bist mit der Summe unzufrieden, sind die nächsten Zeilen speziell für Dich.

    Sind wir doch mal ehrlich: Jeder von uns hat Probleme und/oder Träume, von denen er glaubt, dass er sie nicht mehr hätte, wenn er mehr Geld besitzen würde. Hätte ich eine Million, dann … könnte ich das Haus abbezahlen, mir das Auto leisten, den Traumurlaub buchen, ein Jahr lang eine Weltreise machen usw. Hier meine These zu diesem Gedankenansatz: Wenn Du ebenfalls so denken solltest, bist Du komplett auf dem Holzweg!

    Da ich ein großer Basketball-Fan der NBA bin, möchte ich die Aussage anhand eines populären Beispiels verdeutlichen: Ein Idol meiner Jugend, der Basketball-Star der Orlando Magic und LA Lakers Shaquille O’Neal, hat im Alter von 20 Jahren seinen ersten Vertrag unterschrieben und dafür eine Million Dollar kassiert. Das an sich war schon eine starke Leistung. Er hat es jedoch auch geschafft, dieses Geld innerhalb von nur einem Tag auszugeben (Drei Luxus-Autos und Schmuck für sich und seine Familie) und zusätzlich noch 76.000 Dollar Schulden zu machen (Nachzahlung für die Steuer, welche er nicht berücksichtigt hatte). Dies war möglich, weil er es nicht besser wusste und keine guten (Geld-)Gewohnheiten hatte.

    Mache Dir bitte den folgenden Merksatz zu eigen und vergiss ihn nie wieder: Wer mit wenig Geld nicht zurechtkommt, wird auch mit viel Geld nicht zurechtkommen! Nicht die Höhe Deiner Einkünfte ist entscheidend über Deine finanzielle Situation und höhere Einkünfte (mehr Geld) lösen Deine Probleme ebenfalls nicht. Alles hängt davon ab, wie Du mit dem Geld umgehst, welches Dir zur Verfügung steht. Geld ist bestimmt nicht das Wichtigste in Deinem Leben; es wird jedoch extrem wichtig, wenn Du keines mehr oder zu wenig davon hast. Aus diesem Grund ist es absolut notwendig, dass Du einen Überblick über Deine Finanzen bekommst. Und damit meine ich alle Deine Finanzen: Also wie hoch sind Deine monatlichen Einzahlungen (Was kommt an Geld rein?) und wie hoch sind Deine monatlichen Auszahlungen (Was geht an Geld raus?). Dabei sind tatsächlich alle Zahlungsströme zu berücksichtigen: Einzahlungen aus Lohn & Gehalt, Bonuszahlungen, Mieteinnahmen, Dividendeneinnahmen usw. sowie Auszahlungen wie Miete, Leasingraten, Finanzierungskosten, Unterhaltszahlungen, Versicherungen usw. Im nächsten Kapitel werden wir uns diesem Thema noch mal genauer widmen. An dieser Stelle ist für Dich nur wichtig zu verstehen, dass Deine Einzahlungen Deine Auszahlungen übersteigen müssen und kein Berater wird sich um diesen Sachverhalt kümmern. Das musst Du selbst tun! Dein Bankberater gewährt Dir höchstens einen Kredit, wenn Du mehr ausgibst als Du einnimmst und möchte Deine Ersparnisse für Dich anlegen, wenn es andersherum ist.

    KEY LEARNINGS

    Die Berater, die Du mit der Optimierung Deiner Finanzen betraust, unterliegen oftmals einem Interessenkonflikt und treffen deshalb vermutlich nicht immer die für Dich beste Entscheidung

    Berater helfen Dir lediglich bei der Anlage von Geld, jedoch nicht bei der Generierung der Anlagesumme

    Bei Investitionen sind die Renditen (Zinsen) und Kosten der Schlüssel zum Erfolg

    Wenn Du erfolgreich Vermögen aufbauen möchtest, musst Du Dich selbst darum kümmern

    »Wer gut wirtschaften will,

    sollte nur die Hälfte seiner Einnahmen ausgeben,

    wenn er noch reich werden will

    sogar nur ein Drittel.«

    FRANCIS BACON

    EINE ANALYSE DEINER

    AKTUELLEN FINANZIELLEN

    SITUATION

    Vermögen aufzubauen ist wie Fahrradfahren: Du kannst es lernen. Wie hast Du Fahrradfahren gelernt? Du hast geübt, zunächst vielleicht mit Stützrädern, dann mit einem Laufrad, Du bist hingefallen und wieder aufgestanden und irgendwann hat es einfach funktioniert. Heute machst Du Dir darüber vermutlich keinerlei Gedanken mehr, sondern fährst einfach Fahrrad.

    Und genau so ist es mit dem Vermögensaufbau: Zu Beginn musst Du üben, beispielsweise, indem Du dieses Buch durcharbeitest und die Übungen machst. Du wirst Rückschläge erleiden, denn Deine ersten Handlungen bringen vielleicht noch nicht den gewünschten Erfolg. Du bleibst jedoch am Ball und irgendwann funktioniert es einfach: Dein Vermögen wächst, das Geld vermehrt sich wie von selbst. An diesem Punkt hast Du Dir gute (Geld-) Gewohnheiten zugelegt und sie kommen Dir jetzt ganz natürlich vor. Du musst nicht mehr darüber nachdenken, sondern machst es einfach. Ganz entspannt, ohne Anstrengung. Und jetzt zeige ich Dir, wie es geht. Starten wir mit den Stützrädern.

    Mit den Finanzen verhält es sich wie mit dem Hausbau: Bevor der erste Stock gebaut werden kann, müssen wir uns mit dem Fundament beschäftigen. Und das finanzielle Fundament ist die Kenntnis Deiner aktuellen Ausgangssituation. Hier musst Du absolute Klarheit über zwei Sachverhalte haben: Wie ist Deine Situation hinsichtlich Einzahlungen/Auszahlungen und wie ist der aktuelle Stand Deines Vermögens im Verhältnis zu etwaigen Schulden. Diesbezüglich mache ich jetzt mit Dir einen kleinen Crashkurs in Sachen Buchführung und Rechnungswesen. Keine Sorge, ich halte das ganz einfach, aber es ist die Grundlage Deines Erfolges, daher musst Du mit der Thematik vertraut sein.

    Ein Kaufmann (Unternehmen) führt Bücher, in denen er seine Geschäfte aufzeichnet. Dadurch ist er jederzeit in der Lage, sich sofort einen Überblick über seine geschäftliche und wirtschaftliche Situation zu verschaffen und die Höhe des Gewinns zu bestimmen. Hierzu führt er zwei unterschiedliche Bücher: Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und die Bilanz. In der GuV ermittelt er, wie hoch seine Erträge (Umsätze) und seine Aufwände (Kosten) sind. Das Ergebnis ist der Gewinn/Verlust. In der Bilanz stellt er gegenüber, wie hoch sein Vermögen und wie hoch seine Verbindlichkeiten (Schulden) sind. Die Differenz ist das sogenannte Eigenkapital oder Reinvermögen.

    Machen wir uns das an einem Beispiel deutlich: Der Kaufmann hat in einer Periode Erträge in Höhe von 100.000 € und Aufwand in Höhe von 75.000 €. Dies ergibt in der GuV einen Gewinn in Höhe von 25.000 €. Dieser Gewinn ist das Ergebnis seiner laufenden Geschäftstätigkeit.

    In der Bilanz stellt der Kaufmann sein aktuelles Vermögen dar. Hierzu notiert er in der linken Spalte alle Vermögensgegenstände, die er besitzt (Immobilien, Maschinen, Fuhrpark, Bargeld usw.) und in der rechten Spalte notiert er alle Schulden (Kredite, offene Rechnungen usw.). Beides verrechnet er miteinander und erhält somit das Eigenkapital. Das Eigenkapital gibt an, was an Geld übrigbleiben würde, wenn der Kaufmann alle Vermögensgegenstände verkaufen und alle Schulden zurückbezahlen würde. Beide Bücher hängen zusammen, denn das Ergebnis der GuV geht in die Bilanz ein. Macht der Kaufmann beispielsweise in einer Periode Gewinn, erhöht sich sein Vermögen um den entsprechenden Betrag. Macht er in einer Periode Verlust, muss er nicht gleich Konkurs anmelden, sondern sein Vermögen mindert sich einfach um den entsprechenden Verlustbetrag. Als Fazit halte bitte vereinfacht fest, dass der Kaufmann zwei getrennte Betrachtungen vornimmt: Wie lautet mein Ergebnis (GuV) in der jeweiligen Periode (Monat, Quartal, Jahr) und wie hoch ist mein Eigenkapital (Bilanz).

    Was kannst Du als Privatperson nun aus dieser Systematik lernen? Keine Sorge, ich möchte Dich nicht dazu bringen, Bücher zu führen und eine GuV/Bilanz aufzustellen. Das Grundprinzip dahinter jedoch musst Du befolgen. Im Rahmen der Vermögensbildung ist es absolut erforderlich, dass Du Dir klar machst, wie Deine Perioden (Monat, Jahr) verlaufen und wie Dein Eigenkapital aussieht. Was würde es Dir schon helfen, wenn Du 750.000 € im Depot hast, aber der Bank noch 1.230.000 € schulden würdest?

    Passen wir das System der Buchführung also auf Deine privaten Belange an: Im ersten Schritt solltest Du ein Haushaltsbuch führen und Deine Einzahlungen und Auszahlungen gegenüberstellen. Diesbezüglich gibt es mittlerweile ziemlich gute elektronische Möglichkeiten: Ich habe zum Beispiel privat ein Konto bei einer online-Bank und kann mir dort unter Statistiken ansehen, wie viel ich jeden Monat für welchen Bereich (Lebensmittel, Kleidung, Spaß usw.) ausgebe. Vermutlich bietet Deine Hausbank einen ähnlichen Service an. Außerdem gibt es in Excel fertige Vorlagen, die Du nutzen kannst oder auch verschiedene Apps, beispielsweise Monefy oder Money Manager.

    Aus Lernzwecken empfehle ich Dir jedoch, tatsächlich oldschool eine händische Liste anzufertigen, in Excel oder schlicht auf einem Blatt Papier. Des Weiteren empfehle ich Dir, als Periode nicht den Monat, sondern das Quartal zu wählen. So hast Du automatisch Unterschiede mit

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