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Sophienlust Bestseller 47 – Familienroman: Asisas dunkle Welt
Sophienlust Bestseller 47 – Familienroman: Asisas dunkle Welt
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eBook132 Seiten1 Stunde

Sophienlust Bestseller 47 – Familienroman: Asisas dunkle Welt

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise verwaltet mit wahrem Herzblut das spätere Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim gehören wird.

In der Reihe Sophienlust Bestseller werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Denise hilft in unermüdlichem Einsatz Scheidungskindern, die sich nach Liebe sehnen und selbst fatale Fehler begangen haben. Dann wieder benötigen junge Mütter, die den Kontakt zu ihren Kindern verloren haben, dringend Unterstützung. Denise ist überall im Einsatz, wobei die Fälle langsam die Kräfte dieser großartigen Frau übersteigen. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass. Jedes Kinderschicksal ist ihr wichtig.

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.

Erwartungsvoll saß Sissi neben dem Küchentisch und schaute Brigitte Rothe mit sehnsuchtsvollem Blick an. Die junge Frau schnitt ein kleines Stück von dem noch rohen Schnitzel ab, das sie gerade für ihr Mittagessen vorbereitete und hielt es der Katze hin. »Hier, du kleiner Bettler. Das ist für dich. Nun mußt du aber auch Ruhe geben.« Tatsächlich war die grau­schwarz getigerte Katze mit dem Leckerbissen zufrieden. Mit einem geschmeidigen Satz sprang sie auf die Fensterbank und sah nach draußen. Gerade als Brigitte Rothe das Schnitzel in die Pfanne legen wollte, klingelte es an der Haustür. Sie öffnete und stand dem Briefträger gegenüber. »Guten Tag, Frau Rothe«, sagte er. »Ich habe heute einen ganzen Stapel Post für Sie.« Er reichte ihr mehrere Briefumschläge. Die Frau bedankte sich und nahm die Post mit in die Küche. Zwischen Reklameschreiben befand sich auch ein Brief aus Ägypten. Endlich hat Norbert wieder geschrieben, dachte sie und öffnete den Umschlag. An der Handschrift erkannte sie, daß dieser Brief nicht von ihrem Bruder Norbert stammte. Sie setzte sich auf die Eckbank und las. »Sehr geehrte Frau Rothe. Zweifellos werden Sie verwundert darüber sein, von mir diese Zeilen zu erhalten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Okt. 2021
ISBN9783740986162
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    Buchvorschau

    Sophienlust Bestseller 47 – Familienroman - Ursula Hellwig

    Sophienlust Bestseller

    – 47 –

    Asisas dunkle Welt

    Findet sie in Sophienlust ihre Lebensfreude wieder?

    Ursula Hellwig

    Erwartungsvoll saß Sissi neben dem Küchentisch und schaute Brigitte Rothe mit sehnsuchtsvollem Blick an. Die junge Frau schnitt ein kleines Stück von dem noch rohen Schnitzel ab, das sie gerade für ihr Mittagessen vorbereitete und hielt es der Katze hin.

    »Hier, du kleiner Bettler. Das ist für dich. Nun mußt du aber auch Ruhe geben.«

    Tatsächlich war die grau­schwarz getigerte Katze mit dem Leckerbissen zufrieden. Mit einem geschmeidigen Satz sprang sie auf die Fensterbank und sah nach draußen.

    Gerade als Brigitte Rothe das Schnitzel in die Pfanne legen wollte, klingelte es an der Haustür. Sie öffnete und stand dem Briefträger gegenüber.

    »Guten Tag, Frau Rothe«, sagte er. »Ich habe heute einen ganzen Stapel Post für Sie.« Er reichte ihr mehrere Briefumschläge.

    Die Frau bedankte sich und nahm die Post mit in die Küche. Zwischen Reklameschreiben befand sich auch ein Brief aus Ägypten. Endlich hat Norbert wieder geschrieben, dachte sie und öffnete den Umschlag. An der Handschrift erkannte sie, daß dieser Brief nicht von ihrem Bruder Norbert stammte. Sie setzte sich auf die Eckbank und las.

    »Sehr geehrte Frau Rothe. Zweifellos werden Sie verwundert darüber sein, von mir diese Zeilen zu erhalten. Es fällt mir auch nicht leicht, mich an Sie zu wenden. Aber in den nächsten Tagen werden Sie ohnehin von den hiesigen Behörden benachrichtigt werden. Ihr Bruder ist letzten Freitag mit einem Privatflugzeug abgestürzt. Keiner der vier Insassen hat das Unglück überlebt. Es tut mir leid, daß ich Ihnen eine solch erschütternde Mitteilung machen muß.

    Der Grund, aus dem ich mich an Sie wende, ist die kleine Tochter Ihres Bruders. Asisa kam unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters in das Waisenhaus, in dem ich zur Zeit arbeite. Ich stamme aus München und bin für die Dauer von zwei Jahren in diesem Waisenhaus in Kairo beschäftigt.

    Asia spricht Deutsch, so daß es zwischen uns keine Verständigungsschwierigkeiten gibt. Im Moment ist das Mädchen noch sehr niedergeschlagen. Es muß das Unglück erst verkraften. Da Asisas Mutter schon vor acht Jahren an einem Gehirntumor gestorben ist, steht das Kind nun ganz allein in der Welt. Es hat keine Verwandten in dieser Stadt. Lediglich ein Vetter ihrer Mutter existiert noch. Er ist Bauer und lebt ziemlich weit entfernt in einem Fellachendorf. Vermutlich würde er Asisa bei sich aufnehmen, aber das wäre keine gute Lösung. Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Asisa ist seit einigen Jahren blind. Sie hätte in dem Dorf keine Zukunft und könnte auch nicht gefördert werden. Dabei ist sie ein überaus intelligentes Kind.

    Ich bitte Sie, sich um Ihre Nichte zu kümmern, falls Ihnen das möglich ist. Vielleicht könnten Sie sie sogar nach Deutschland holen. Dort gibt es bessere Ausbildungsmöglichkeiten.

    Kairo ist zwar eine moderne Stadt, aber es gibt hier niemanden, der sich des Kindes annimmt, und ein Leben im Waisenhaus ist ein sehr dürftiger Ersatz für die Geborgenheit, die eine Familie bietet. Bitte denken Sie darüber nach und informieren Sie mich recht bald über Ihre Pläne. Ich warte auf Ihre Antwort. Mit den besten Grüßen, Ihre Marion Walter.«

    Brigitte Rothe ließ den Brief sinken. Ihr Bruder Norbert war tot. Sie konnte es nicht fassen. Er war doch noch so jung gewesen, gerade vierzig, nur acht Jahre älter als sie. In Gedanken ließ sie die letzten fünfzehn Jahre an sich vorbeiziehen. Damals war Norbert als junger Ingenieur nach Ägypten gegangen. Er wollte eigentlich nur ein Jahr dort bleiben, um berufliche Erfahrungen zu sammeln. Doch dann lernte er die Ägypterin Subaida Ali Maher kennen und heiratete sie.

    Vor zehn Jahren wurde Asisa geboren. Das Glück der jungen Familie schien damit vollkommen zu sein. Aber das Schicksal wollte es anders.

    Ein Jahr nach der Geburt des kleinen Mädchens wurde Subeida krank. Zunächst handelte es sich nur um Kopfschmerzen und Sehstörungen. Bald jedoch stellte sich heraus, daß ein bösartiger Gehirntumor der Grund für die Beschwerden war. Norberts Frau wurde operiert, aber es bildeten sich Tochtergeschwüre, denen auch die modernste Medizin nicht mehr gewachsen war. Subaida starb und ließ ihren Mann und die knapp zwei Jahre alte Tochter allein zurück.

    Als Asisa vier Jahre alt war, reiste Norbert mit ihr nach Deutschland und blieb drei Wochen bei seiner Schwester und deren Mann. Es war ein herrlicher Urlaub gewesen. Brigitte erinnerte sich gern an das Mädchen, das so anhänglich und lieb war.

    In den folgenden Jahren hatte Norbert regelmäßig geschrieben. Er hatte von gemeinsamen Erlebnissen mit seiner Tochter berichtet, jedoch nie erwähnt, daß Asisa erblindet war.

    Nun war er tot, und seine Tochter hatte außer ihrer Tante keine Angehörigen mehr, abgesehen von dem Vetter der Mutter. Das Mädchen stand allein einem ungewissen Schicksal gegenüber.

    Der Appetit auf das Mittagessen war Brigitte Rothe gründlich vergangen. Sie stellte das Schnitzel zurück in den Kühlschrank und las noch einmal den Brief, den Marion Walter ihr geschrieben hatte. Sie mußte diesen Brief beantworten. Aber was sollte sie schreiben? Natürlich sah sie es als ihre Aufgabe an, sich um Asisa in irgendeiner Weise zu kümmern. Das war sie Norbert schuldig. Sie wußte jedoch nicht, wie sie dem Kind helfen konnte.

    Brigitte saß noch lange Zeit in der Küche und dachte nach. Sie entschloß sich, mit ihrem Mann Klaus über das Problem zu sprechen, sobald er nach Hause kam. Gemeinsam würden sie gewiß eine Lösung finden.

    Pünktlich wie immer traf Klaus Rothe kurz vor sieben Uhr zu Hause ein. Seine Frau berichtete ihm in kurzen Worten von den Geschehnissen und gab ihm den Brief.

    »Du liebe Zeit, Brigitte. Du hättest mich gleich im Geschäft anrufen sollen. Ich wäre sofort gekommen. Frau Seiler kommt mit dem Laden auch ein paar Stunden ohne mich zurecht. Sie kennt sich aus. Was machen wir denn jetzt?«

    »Ich habe auch schon hin und her überlegt«, antwortete Brigitte. »Am liebsten würde ich Asisa umgehend zu uns holen. Sie ist noch so jung und wird sich rasch umstellen können. Unser Haus ist groß genug für uns alle. Wir haben uns doch sowieso immer Kinder gewünscht. Ich habe ohnehin darunter gelitten, daß ich kein Baby bekommen kann. Es wäre die beste Lösung, wenn Asisa bei uns aufwachsen könnte.«

    Klaus wiegte nachdenklich den Kopf. »Aber sie ist blind. Das dürfen wir nicht vergessen. Glaubst du, daß wir damit fertigwerden? Es wird bestimmt nicht einfach sein.«

    »Wir werden lernen müssen, mit dieser Behinderung umzugehen. Ich habe zwar keine Erfahrung, aber Asisa soll die besten Chancen bekommen, ein annähernd normales Leben zu führen. Sie ist unsere Nichte. Wir sind verpflichtet, uns um sie zu kümmern. Ich könnte nicht mehr ruhig schlafen, wenn wir sie einfach ihrem Schicksal überließen.«

    »Ja, du hast recht«, entgegnete Klaus. »Ich werde mich erkundigen, wann und von welchem Flughafen aus wir nach Kairo fliegen können. Sobald der Termin feststeht, schicken wir Frau Walter ein Telegramm. Vielleicht kann sie uns am Flughafen abholen.«

    Brigitte Rothe umarmte ihren Mann. Sie hatte gehofft, daß er so reagieren würde, aber sie war sich nicht sicher gewesen. Er nahm ihre Hände in seine und meinte: »Ich möchte deine Freude nicht trüben. Aber du solltest dir keine verfrühten Hoffnungen machen. Es ist nicht gesagt, daß wir Asisa sofort mitnehmen können. Ich weiß nicht einmal, ob wir sie überhaupt nach Deutschland holen dürfen. Wir müssen uns an Ort und Stelle genau erkundigen, welche Möglichkeiten es eigentlich gibt.«

    Brigitte sah ein, daß sie sich nicht in ihre Hoffnung hineinsteigern durfte. Schließlich lebte ihre Nichte in einem fremden Land mit ganz anderen Gesetzen. Sie kannte sich mit den dort geltenden Bestimmungen nicht aus. Ihr Bruder Norbert hatte von diesen Dingen in seinen Briefen nie etwas geschrieben.

    »Wir werden Schwierigkeiten mit der Verständigung haben«, meinte Brigitte Rothe. »Glaubst du, daß wir mit englisch oder den paar Sätzen französisch zurechtkommen werden?«

    »Das ist sicher nicht so problematisch. Frau Walter ist Deutsche. Mit ihr werden wir zuerst sprechen. Vielleicht kann sie uns auch bei den Verhandlungen mit den Behörden helfen. Wenn nicht, dann suchen wir uns einen Dolmetscher.«

    Brigitte fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Immer wieder mußte sie an ihren Bruder denken, den der Tod mitten aus dem Leben gerissen hatte. Sie hatte ihn zwar seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen, aber die Verbindung zu ihm war durch den regelmäßigen Briefkontakt nie abgerissen. Warum hatte er nie davon berichtet, daß seine Tochter erblindet war? Wie war es überhaupt zu dieser Erblindung gekommen? Sie fragte sich, ob sie fähig sein würde, ein Kind, das nicht sehen konnte, richtig zu erziehen. Ohne Zweifel brauchte Asisa besonders viel Liebe und Verständnis. Aber das allein genügte nicht. Das Mädchen mußte nach seinen Fähigkeiten optimal gefördert werden. Ob und wie das möglich war, wußte Brigitte nicht. Sie nahm sich vor, mit ihrem Augenarzt über dieses Problem zu sprechen. Vermutlich konnte er ihr wichtige Ratschläge und Hinweise geben, wie man Asisa helfen konnte.

    *

    Fünf Tage nach der Nachricht von Norbert Löbers Tod trafen Klaus und Brigitte Rothe auf dem Flughafen in Kairo ein. Klaus hatte seine Angestellte, Frau Seiler, gebeten, das Antiquitätengeschäft für ein paar Tage allein zu führen. Frau Seiler war seit mehr als sieben Jahren bei Klaus Rothe beschäftigt und kannte sich mit dem täglichen Arbeitsablauf gut aus. Er brauchte sich diesbezüglich also keine Sorgen zu machen.

    Brigitte hatte ein Telegramm mit der genauen Ankunftszeit an Marion Walter aufgegeben. Ein Brief hätte sein Ziel in dieser kurzen Zeit nicht mehr erreicht.

    Nun stand das Ehepaar an der Gepäckausgabe und wartete auf die Koffer.

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