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Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021
Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021
Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021
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Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021

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Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021

von Carol East, Frank Rehfeld, Timothy Stahl

 

Über diesen Band:

 

Dieser Band enthält folgende Romane:

 

Der Turm der tausend Schrecken (Frank Rehfeld)

Im Bann der Puppe (Timothy Stahl)

Carla - eine Hexe lehnt sich auf (Carol East)

 

 

Caroline und Melissa möchten nur eins: entspannt Urlaub machen. Doch schon bei der Ankunft in ihrem Feriendomizil erleben die beiden jungen Sekretärinnen eine unangenehme Überraschung. Und die Widrigkeiten hören nicht auf. Spukt es wirklich in der Gegend? Von den Einheimischen angefeindet, weil sie deren Aberglauben nicht ernst nehmen wollen, finden die Freundinnen nur bei einer einzigen Person Unterstützung: Duncan, gleichfalls Urlaubsgast. Als sich auf einer unheimlichen Leuchtturminsel die Ereignisse dramatisch zuspitzen, kommt es auf einmal allein auf Carolines Mut und Entschlossenheit an.

LanguageDeutsch
Release dateOct 9, 2021
ISBN9798201974992
Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021

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    Im Bann einer dunklen Liebe - Carol East

    Im Bann einer dunklen Liebe: Mystic Thriller Großband 3 Romane 10/2021

    von Carol East, Frank Rehfeld, Timothy Stahl

    Über diesen Band:

    Dieser Band enthält folgende Romane:

    Der Turm der tausend Schrecken (Frank Rehfeld)

    Im Bann der Puppe (Timothy Stahl)

    Carla - eine Hexe lehnt sich auf (Carol East)

    ––––––––

    Caroline und Melissa möchten nur eins: entspannt Urlaub machen. Doch schon bei der Ankunft in ihrem Feriendomizil erleben die beiden jungen Sekretärinnen eine unangenehme Überraschung. Und die Widrigkeiten hören nicht auf. Spukt es wirklich in der Gegend? Von den Einheimischen angefeindet, weil sie deren Aberglauben nicht ernst nehmen wollen, finden die Freundinnen nur bei einer einzigen Person Unterstützung: Duncan, gleichfalls Urlaubsgast. Als sich auf einer unheimlichen Leuchtturminsel die Ereignisse dramatisch zuspitzen, kommt es auf einmal allein auf Carolines Mut und Entschlossenheit an.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)

    © Roman by Author / COVER STEVE MAYER NACH MOTIVEN VON PIXABAY

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Der Turm der tausend Schrecken

    Table of Contents

    UPDATE ME

    Der Turm der tausend Schrecken

    Romantic Thriller von Frank Rehfeld

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 113 Taschenbuchseiten.

    Caroline und Melissa möchten nur eins: entspannt Urlaub machen. Doch schon bei der Ankunft in ihrem Feriendomizil erleben die beiden jungen Sekretärinnen eine unangenehme Überraschung. Und die Widrigkeiten hören nicht auf. Spukt es wirklich in der Gegend? Von den Einheimischen angefeindet, weil sie deren Aberglauben nicht ernst nehmen wollen, finden die Freundinnen nur bei einer einzigen Person Unterstützung: Duncan, gleichfalls Urlaubsgast. Als sich auf einer unheimlichen Leuchtturminsel die Ereignisse dramatisch zuspitzen, kommt es auf einmal allein auf Carolines Mut und Entschlossenheit an.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Dieser Urlaub wird einfach wunderbar werden, schwärmte Melissa Handson. Wir werden in einem ganz tollen Haus wohnen, werden solange schlafen können, wie es uns gefällt, am Strand liegen und uns von der Sonne braten lassen und im Meer schwimmen gehen, wann immer wir es wollen.

    Caroline Billington verzog das Gesicht und verdrehte ergeben die Augen. Sie wusste nicht mehr zu sagen, wie oft ihre Freundin ihr bereits während der bislang dreistündigen Fahrt und auch schon in den Tagen zuvor in dieser Art vom bevorstehenden Urlaub vorgeschwärmt hatte. Auch sie hoffte, dass die drei Wochen ein unvergessliches Ereignis werden würden, doch je begeisterter sich Melissa äußerte, desto skeptischer wurde sie selbst.

    Das hatte nichts mit Miesmacherei zu tun. Es war ihrer Meinung nach nie gut, wenn man im Voraus mit allzu hochgesteckten Erwartungen an etwas heranging; Erwartungen, die sich fast zwangsläufig nicht mehr ganz erfüllen konnten. Eine fünfundzwanzigjährige Lebenserfahrung hatte sie gelehrt, dass alles Negative dann doppelt ins Gewicht fiel. Sie wollte sich den Urlaub nicht durch allzu große Vorfreude verderben, deshalb ließ sie sich vom überschäumenden Optimismus ihrer zwei Jahre jüngeren Freundin nicht anstecken, sondern versuchte ihn im Gegenteil sogar ein wenig zu bremsen. Melissa war schon immer die Temperamentvollere von ihnen gewesen, ein wahres Energiebündel, während Caroline ihre Gefühle meist nicht so offen zeigte.

    Du hast diesmal vergessen, die hunderttausend Vogelarten zu erwähnen, die an der Küste angeblich nur auf uns warten, entgegnete sie mit mildem Spott in der Stimme.

    Natürlich, deshalb fahren wir ja schließlich hauptsächlich hin, um Vögel zu beobachten, nicht wahr? Melissa warf ihrer Freundin vom Beifahrersitz des offenen Sportwagens aus einen strafenden Seitenblick zu. Sag mal, was ist eigentlich mit dir los? Du machst ein Gesicht, als würdest du zu deiner eigenen Beerdigung fahren, nicht in den Urlaub. So kenne ich dich gar nicht. Freust du dich denn überhaupt nicht?

    Doch, natürlich, erwiderte Caroline. Aber was uns der Typ von der Agentur alles über die Gegend erzählt hat, klingt fast zu schön, um zu diesem günstigen Preis wahr zu sein. Ich glaube erst richtig daran, wenn ich alles mit eigenen Augen gesehen habe. Irgendwo gibt es bestimmt noch ein Haar in der Suppe.

    Ach, du kannst einem richtig den Spaß verderben, maulte Melissa verärgert und zog einen Schmollmund. Im nächsten Moment vergaß sie ihren Ärger wieder, richtete sie sich im Sitz auf und deutete voller Begeisterung über die Windschutzscheibe nach vorne. Ihr blondes, zu einem Pagenkopf frisiertes Haar wurde vom Wind zerzaust. Die blauen Augen funkelten vor Freude. Da ist das Meer!, rief sie. Siehst du es?

    Aber sicher. Auch Carolines Herz machte einen kleinen Sprung. Es war immer ein seltsam bewegendes Gefühl, wenn man auf der Fahrt zum Urlaubsort zum ersten Mal das Meer erblickte. Bislang war es nur als hauchdünne Linie hinter einer Hügelkuppe zu sehen und hob sich lediglich durch seine dunklere Färbung vom Blau des Himmels ab. Aber es war Wasser, unzweifelhaft.

    Jetzt kann es nicht mehr weit sein, jubelte Melissa und klatschte vor Begeisterung wie ein kleines Kind in die Hände.

    Es kann sich nur noch um Stunden handeln, seufzte Caroline. Nein, du hast recht. Höchstens noch zwei oder drei Meilen. Ich kann es kaum glauben, wir sind tatsächlich angekommen. Das Dorf dort drüben muss schon Gorlwingham sein.

    Sie deutete auf eine kleine Ortschaft, die von Hügeln eingebettet zwischen den Hügel lag. Ein romantisches kleines Dörfchen mit einer Kirche und einem Marktplatz im Zentrum. Soweit man es aus der Entfernung sehen konnte, schienen die Häuser zum größten Teil sehr alt sein. Im sanften Licht der Nachmittagssonne glänzten die Dächer, als bestünden sie aus purem Gold.

    Schön, sagte Melissa ergriffen. Fahren wir durch den Ort hindurch?

    Nein, wenn ich die Karte richtig im Kopf habe, führt die Straße an der Küste entlang daran vorbei, und frag mich nicht, ob wir einen kleinen Abstecher dorthin machen. Ich habe vorerst genug vom Autofahren und will mich endlich ausruhen. Den Ort können wir uns morgen in aller Ruhe ansehen.

    Du hast recht, stimmte Melissa zu. Jetzt bin ich auch viel zu neugierig auf unser neues Domizil, um an etwas anderes zu denken. Ich kann es kaum noch erwarten, unser Haus zu sehen.

    Das Dorf verschwand wieder hinter einigen Hügeln.

    Da vorne sind die Bäume, an denen wir abbiegen müssen, sagte Caroline nach einer Weile und deutete auf zwei verkrüppelte, windschiefe Kiefern, die am Straßenrand ein kümmerliches Dasein fristeten. Ein schmaler, ungepflasterter Weg zweigte davor von der Straße ab. Caroline lenkte den Wagen auf den Weg und drosselte die Geschwindigkeit, als sie wild hin und her geschleudert wurden, weil die Stoßdämpfer des für asphaltierte Straßen konstruierten Sportwagens mit dem unebenen Gelände nicht mehr fertig wurden.

    Eine gut ausgebaute Zufahrt, zitierte sie mit säuerlichem Gesicht den Angestellten der Agentur, die ihnen das Ferienhaus vermietet hatte. Wahrscheinlich fährt der Kerl selbst einen Geländewagen oder Jeep.

    Nun sieh doch nicht alles so ...

    Die Worte blieben Melissa im Halse stecken. Caroline bremste so plötzlich, dass sie den Motor abwürgte und sie beide durch den Ruck in die Sicherheitsgurte gepresst wurden, als hinter einem niedrigen Hügel das Ferienhaus sichtbar wurde.

    Sekundenlang herrschte betroffenes Schweigen.

    Das darf nicht wahr sein, stieß Melissa schließlich hervor. Das ist niemals unser Haus. Es kann nur ein böser Traum sein.

    Caroline gab keine Antwort, stattdessen startete sie den Motor erneut und ließ den Wagen langsam weiterrollen, bis sie eine kleine Parkbucht neben dem Gebäude erreichten, wo sie anhielt. Beklommen stiegen sie beide aus und schauten sich um.

    Das ist doch kein Haus, das ist ja eine Ruine, murmelte Melissa. Wir müssen eine falsche Abzweigung genommen haben, das ist die einzige Möglichkeit. Dieses Gemäuer da ist niemals das Haus, das auf den Fotos zu sehen war.

    Doch, das ist es, sagte Caroline leise und verzichtete darauf, an ihre ständigen Warnungen vor voreiligem Optimismus zu erinnern. Sie war selbst zu sehr geschockt.

    Die Fotos kamen mir gleich seltsam vor, fuhr sie fort. Die Dinger waren retuschiert, und zwar ganz gewaltig.

    Aber das ... das ist doch der reinste Betrug, stammelte Melissa hilflos. Sie war plötzlich ebenso niedergeschlagen, wie sie vorher begeistert gewesen war. Wir werden die Agentur verklagen. Die Kerle können sich aber auf etwas gefasst machen. Da drin kann ja kein Mensch wohnen.

    Caroline ließ ihren Blick über die Fassade gleiten. Das Haus war uralt und sah aus, als hätte es seit mindestens fünfzig Jahren weder einen neuen Anstrich noch irgendeine Reparatur bekommen. Die weiße Fassade – zumindest vermutete Caroline, dass sie einmal weiß gewesen war – war fast vollständig abgeblättert, so dass darunter die Holzbretter der Außenverkleidung zum Vorschein kamen. Viele waren durch Wind und Regen morsch geworden.

    Das Dach war eingesunken, teilweise fehlten die Ziegel. Einige windschiefe Fensterläden klapperten gegen die Hauswand. Auf den Fotos, die man ihnen vorgelegt hatte, hatte das Haus zwar auch alt, aber ausgezeichnet erhalten ausgesehen. Entweder waren die Bilder schon vor langer Zeit aufgenommen worden, oder man hatte sie nachträglich verfälscht.

    Melissa hatte recht, sie waren einem ganz gewaltigen Betrug aufgesessen.

    Dabei hatte das Haus sicherlich einmal schön ausgesehen. Dem Eingang war eine hölzerne, überdachte Terrasse vorgelagert, zu der von der Seite her einige Stufen hinaufführten. Es gab zahlreiche kleine Erker und Vorsprünge mit spitzgiebeligen Dächern. Vor einigen Dutzend Jahren war das Gebäude sicherlich überaus romantisch und auch komfortabel gewesen.

    Aber eben nur damals.

    Heutzutage wirkte es wie ein von der Zeit vergessenes Überbleibsel aus der Vergangenheit, ein Spukhaus, in dem allenfalls Gespenster ein- und ausgingen. Wenn es nicht selbst diesen vor einem solchen Ort grauste ...

    2

    Caroline schloss die antike Haustür auf. Ein Schwall muffiger Luft schlug ihr aus dem Inneren entgegen. Bevor sie eintrat, wechselte sie einen raschen Blick mit ihrer Freundin und sah, dass Melissa mit den Tränen zu kämpfen hatte.

    Obwohl sie ihre Erwartungen von Anfang an niedriger gesetzt hatte, ging es ihr selbst genauso. Sie trat in einen kleinen Flur und drückte den Lichtschalter neben der Tür. Eine altersschwache, staubbedeckte Lampe an der Decke leuchtete auf.

    Unwillkürlich musste Caroline lachen.

    Schau dir dieses Ding an, sagte sie mit einem Blick auf die Lampe. Man kann ja kaum noch sagen, dass sie Licht gibt. Sie spendet höchstens Finsternis. Es wird geradezu dunkler, wenn man die Lampe am Tage anschaltet.

    Melissa lächelte schwach.

    Lass es lieber, sagte sie und trat in den Nebenraum, ein geräumiges, aber hoffnungslos antiquiert eingerichtetes Wohnzimmer. Es hat keinen Zweck, wenn du versuchst, mich aufzuheitern. Hier müsste als erstes mal gründlich gelüftet werden.

    Sie trat an eines der Fenster und versuchte, es zu öffnen. Das Holz war aufgequollen und hatte sich verzogen, so dass sie das Fenster erst öffnen konnte, als sie mit ganzer Kraft daran zerrte. Sie klappte die hölzernen Läden zurück, worauf frische Luft und helles Tageslicht hereinströmten.

    Ganz so schlimm ist es ja doch nicht, sagte Caroline nach einem flüchtigen Rundblick, aber es klang nicht sehr überzeugend. Wie man ihnen versprochen hatte, war vor ein paar Tagen jemand gekommen, um das Haus von innen sauberzumachen. Der schlimmste Schmutz war entfernt worden, doch mehr auch nicht. Man war flüchtig mit dem Staubtuch über die meisten Flächen gegangen, hatte einmal den Boden aufgewischt, und das war anscheinend alles gewesen. Bei genauem Hinsehen war überall noch Schmutz zu entdecken. Als Melissa über die Fensterbank strich und den Finger betrachtete, war er fast schwarz. Sie ließ sich in einen Sessel fallen. Eine Staubwolke stob auf, so dass sie zu husten und würgen begann.

    Ich muss hier raus, stöhnte sie und eilte zur Tür. Kaum war sie im Freien, schnappte sie nach Luft. Dieses Haus ist ein gestaltgewordener Alptraum. Ich bleibe keine Sekunde länger hier. Selbst ein Edgar Allan Poe würde aus diesem Gemäuer die Flucht ergreifen.

    Caroline folgte ihrer Freundin langsam. Sie streifte ihre Schuhe ab und schlenderte durch das Gras, das bereits wenige Yards vor dem Haus in weißen Sandstrand überging. Sie ging so weit, bis sanfte Meereswellen ihre Knöchel umspülten.

    Wir haben zwei Möglichkeiten, wandte sie sich an Melissa.

    Und die wären? Ich sehe nur einen einzigen Weg, wie wir uns verhalten können. Schnellstens wieder abreisen und die Agentur verklagen.

    Stimmt, das ist die eine Möglichkeit. Wir kämen mit einer Klage wahrscheinlich durch und würden unser Geld zurückbekommen. Ganz sicher ist das aber auch nicht. Ich müsste erst noch einmal genau den Vertrag lesen. Das würde aber auch bedeuten, dass unser ganzer Urlaub im Eimer wäre. Es ist Hauptsaison, wir können kaum erwarten, auf die Schnelle noch etwas Interessantes zu bekommen. In drei Wochen müssen wir wieder im Büro sein, ob wir Ferien gemacht haben oder nicht.

    Sicher, aber das lässt sich wohl kaum umgehen. Oder willst du etwa drei Wochen lang in diesem Horrorhaus bleiben?

    Warum nicht?

    Warum nicht? Melissa schnappte nach Luft. Da fragst du noch?

    Lass mich doch erst einmal ausreden. Wir könnten zumindest versuchen, hierzubleiben. Strom ist da, und fließendes Wasser wird es wohl auch geben, das ist schon mal die Hauptsache. Wir müssen eben ein paar Stunden opfern, um alles sauberzumachen und ein wenig wohnlicher einzurichten. Solange uns die Bude nicht gerade über dem Kopf zusammenbricht, ist noch nicht alles verloren. Ich finde, das wäre einen Versuch wert.

    Sie machte eine weitausholende Geste, die das Haus und die gesamte Umgebung einschloss.

    Alle anderen Versprechungen stimmen ja. Das Haus liegt direkt am Meer, es gibt einen hübschen Strand, die Brandung ist nicht sehr stark, und Vögel gibt es auch. Schau mal zu der Insel dort hinüber.

    Sie deutete auf ein kleines Eiland, das etwa eine halbe Meile vom Strand entfernt lag. Es bestand nur aus Felsen, die aus dem Meer aufragten. Die Brandung brach sich an dem Gestein. Keinerlei Grün war zu sehen, nicht einmal ein paar Grashalme. Die Insel war völlig unfruchtbar. Ein alter Leuchtturm und einige niedrige, barackenähnliche Gebäude standen darauf. Gegen ihren Zustand war der des Ferienhauses noch fürstlich zu nennen. Hunderte von Vögeln, hauptsächlich Möwen, kreisten über der Insel, auf der sie vermutlich ihre Nistplätze hatten.

    Hm, ich weiß nicht, murmelte Melissa zweifelnd und kaute auf ihrer Lippe herum. Mir behagt das nicht richtig. Wir unterstützen diese Betrüger noch, wenn wir auf eine Klage verzichten.

    Darum geht es ja gar nicht, widersprach Caroline. Unsere Ansprüche können wir trotzdem geltend machen. Wir bekommen dann zwar nicht alles Geld zurück, aber zumindest einen beträchtlichen Teil. Überleg es dir in Ruhe. Heute können wir ohnehin nicht mehr nach Birmingham zurückfahren. Dafür bin ich zu müde. Wir haben mit einer Entscheidung also bis morgen Zeit.

    Mir graust vor jeder Nacht, die ich in diesem Haus verbringen muss. Wahrscheinlich wimmelt es dort nur so vor Ungeziefer. Und dann dieser Gestank überall.

    Den kriegen wir mit einem wenig Lüften raus, und ein paar Zimmer richten wir uns für die Nächte wohnlich her. Ansonsten brauchen wir uns ja nur wenig im Haus aufzuhalten. Tagsüber sind wir doch ohnehin die meiste Zeit draußen.

    Melissa Handson überlegte einige Sekunden, dann glitt ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht.

    Hoffentlich finden wir irgendwo etwas zum Putzen, sagte sie.

    3

    Sie schauten sich gründlich in dem Ferienhaus um und fanden Putzmittel in einem Abstellraum unter der Treppe im Flur, die in den ersten Stock führte. Bevor sie sich an die Arbeit machten, ruhten sie sich am Strand ein wenig aus und verzehrten den Rest ihres Reiseproviants.

    Während sich Melissa auf einem Handtuch ausstreckte und sich von der Sonne bräunen ließ, schwamm Caroline ein paar Minuten lang im Meer. Das Wasser war herrlich warm und die Brandung genau richtig stark, so dass das Schwimmen Spaß machte, ohne dabei gefährlich zu sein. Die starken Brecher wurden von der Felseninsel aufgefangen, in der Bucht gab es nur leichten Wellengang.

    Aber lange konnte sich Caroline diesem Vergnügen nicht widmen. Mittlerweile war es später Nachmittag geworden, und wenn sie das Haus bis zum Abend in einen bewohnbaren Zustand versetzen wollten, mussten sie sich beeilen. Sie kehrte zum Strand zurück, trocknete sich ab und stupste ihre Freundin an.

    Komm schon, an die Arbeit. Faulenzen können wir ab morgen genug.

    In den nächsten Stunden waren sie vollauf damit beschäftigt, überall gründlich Staub zu wischen, die Räume zu lüften und die Fußböden zu schrubben. Anschließend stellten sie die Möbel so hin, wie es ihnen am besten gefiel.

    Puh, stöhnte Melissa, als sie fertig waren. So etwas nennt sich nun Urlaub. Morgen werde ich bestimmt einen gewaltigen Muskelkater haben.

    Ich auch, erwiderte Caroline, wischte sich die Hände ab und schaute sich um. Aber es hat sich gelohnt. Jetzt lässt es sich hier aushalten, findest du nicht auch?

    Trotzdem wird die Agentur von mir einen gesalzenen Beschwerdebrief bekommen. So einfach kommen die Leute mir nicht davon. Zumindest die Lampen hätte man prüfen können. Mehr als die Hälfte aller Birnen sind durchgebrannt.

    Die Sicherungen funktionieren nicht richtig, ergänzte Caroline. So ein Haus zu vermieten, ist wirklich eine Unverschämtheit.

    Melissa schaute auf ihre Uhr. Es ging auf halb zehn zu.

    Was unternehmen wir denn jetzt? Ich habe keine große Lust, einfach nur herumzusitzen. Lass uns irgendwohin fahren.

    Caroline verzog das Gesicht.

    Ich bin hundemüde und bleibe bestimmt nicht mehr lange auf. Aber wenn du noch nach Gorlwingham willst, kannst du gerne den Wagen haben.

    Melissa überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf.

    Lieber nicht. Allein habe ich dazu keine Lust. Morgen müssen wir ohnehin hinfahren, um etwas zum Essen einzukaufen. Außerdem bin ich auch müde. Die lange Fahrt war wirklich ziemlich anstrengend.

    Wir könnten einen Spaziergang am Strand entlang machen und uns die Gegend etwas ansehen, schlug Caroline vor. Nicht lange, eine halbe Stunde oder so.

    Länger bleibt es sowieso nicht mehr hell. Also gut, besuchen wir die Fische, willigte Melissa ein. Und natürlich die Vögel.

    Sie verließen das Haus. Die Sonne hatte sich mittlerweile in einen rotglühenden Feuerball verwandelt, der nur noch wenige Handbreit über dem Horizont stand und kaum noch wärmte. Von der See her war ein kühler Wind aufgekommen. Er trug den Geruch von Tang, Muscheln und Salzwasser mit sich.

    Brr, es ist ziemlich kalt geworden, sagte Caroline und massierte ihre nackten Arme. Ich ziehe mir lieber eine Jacke an.

    Bring mir meine mit, bat Melissa.

    Gleich darauf machten sie sich auf den Weg. Sie schlenderten durch den weichen Sand. Die Küste beschrieb hier einen Bogen, so dass eine weitgeschwungene Bucht entstanden war, in deren Mündung die kleine Felseninsel lag. Wie ein uralter Wächter erhob sich darauf der schlanke, steinerne Leuchtturm. Wie schon den ganzen Tag über, wurde er auch jetzt von Vögeln umschwärmt.

    Es scheinen alles nur ganz normale Möwen zu sein, sagte Melissa mit Enttäuschung in der Stimme. Und ich hatte gehofft, hier ein paar seltene Vogelgattungen entdecken zu können.

    Warten wir es ab, tröstete Caroline. Uns bleibt noch viel Zeit, alles genau zu beobachten.

    Ob wir wohl mal zu der Insel fahren können?

    Warum nicht? Gorlwingham ist ein Küstenort. Viele Menschen hier leben vom Fischfang. Soweit ich gelesen habe, gibt es sogar einen Hafen. Dort können wir uns sicherlich ein Boot mieten.

    Das wäre prima. Obwohl - Melissa brach ab und kaute unsicher auf ihrer Lippe herum, eine alte Angewohnheit von ihr.

    Was meinst du?, hakte Caroline nach, als sie von alleine nicht weitersprach.

    Dieser Leuchtturm. Er sieht irgendwie seltsam aus. So alt und finster. Er kann einem richtige Angst einflößen, findest du nicht auch?

    Eigentlich nicht. Caroline zuckte die Achseln. Er ist seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb. So alte Gemäuer sehen immer finster und trostlos aus, du hast es ja an unserem Ferienhaus gesehen. Das ist kein Grund, sich davor zu fürchten. Du bist einfach zu romantisch veranlagt. Hör lieber damit auf, dauernd diese schauderhaften Gruselromane zu verschlingen.

    Das hat damit überhaupt nichts zu tun, verteidigte Melissa ihre Lieblingslektüre. Aber schau dir den Leuchtturm doch nur mal an. Sag mir nicht, dass du ihn besonders schön findest.

    Das nicht gerade, wohnen möchte ich dort bestimmt nicht. Im Stillen musste Caroline ihrer Freundin recht geben. Auch ihr lief beim Betrachten des alten Turmes ein leichter Schauder über den Rücken, aber sie dürfen sich nicht selbst in eine künstliche und unbegründete Angst hineinsteigern.

    Sprechen wir von angenehmeren Dingen, sagte sie und wandte den Blick von der trostlosen Felseninsel ab. Sonst verderben wir uns damit nur die gute Laune. Wir brauchen uns ja nicht direkt zu entscheiden, ob wir hinüberfahren möchten.

    Du hast recht. Überlegen wir lieber, was wir morgen alles kaufen müssen.

    Während sie eine Liste der wichtigsten Sachen erstellten, schlenderten sie immer weiter am Strand entlang. Nach einiger Zeit wurde die Küste felsiger und stieg immer mehr an.

    Lass uns mal dort hinaufsteigen, schlug Melissa vor und deutete auf einen hohen Hügel. Von dort oben haben wir bestimmt einen phantastischen Ausblick.

    Caroline nickte zustimmend, und sie machten sich an den Aufstieg. Der Hügel überragte die meisten anderen. Von seiner Kuppe aus, konnte man bis nach Gorlwingham sehen. Die beiden Frauen ließen ihren Blick über den Ort und den kleinen Hafen schweifen, wo zahlreiche Fischerboote vertäut lagen.

    Schau mal dort, sagte Caroline. Da liegt ein Gehöft, gar nicht mal so weit entfernt.

    Nahe der Straße nach Gorlwingham erhoben sich ein altes Bauernhaus und mehrere Nebengebäude. Mehrere Fahrzeuge standen auf dem Hof, sowohl PKWs, wie auch landwirtschaftliche Fahrzeuge.

    Das sind ja fast schon unsere Nachbarn, überlegte Melissa. Wir können in den nächsten Tagen ja mal dort vorbeischauen. Vielleicht sind es ganz nette Leute.

    Lassen wir uns überraschen. Caroline zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch. Hier oben war der Seewind besonders deutlich zu spüren. Es ist ziemlich kühl geworden. Lass uns zurückgehen.

    Die Sonne ging nun rasch unter, und es war bereits dunkel, als sie das Ferienhaus erreichten.

    Jetzt bin ich aber wirklich müde, murmelte Caroline und gähnte. Sei mir nicht böse, aber ich gehe Schlafen. Gute Nacht.

    Gute Nacht, entgegnete Melissa. Ich bin nur mal gespannt, ob es in diesem Spukhaus auch Geister gibt, fügte sie nach einigen Sekunden lächelnd hinzu. Alt genug ist es ja dafür.

    Hör bloß auf damit, sonst bekomme ich wirklich noch Angst, sagte Caroline schaudernd.

    4

    In dieser Nacht schlief Caroline Billington nicht besonders gut. Trotz ihrer Müdigkeit fiel ihr das Einschlafen schwer, als sie sich ins Bett gelegt und das Licht gelöscht hatte.

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