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Ein treues Hundeherz: Sophienlust Extra 52 – Familienroman
Ein treues Hundeherz: Sophienlust Extra 52 – Familienroman
Ein treues Hundeherz: Sophienlust Extra 52 – Familienroman
Ebook123 pages2 hours

Ein treues Hundeherz: Sophienlust Extra 52 – Familienroman

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In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Der Schulbus von Sophienlust verließ den Gutshof und fuhr durch das große Tor. Die Kinder winkten lachend zurück. Die kleine Heidi, die auf der Freitreppe stand, schmiegte ihre Hand in die Hand Schwester Regines. »Wir fahren doch auch gleich weg, Schwester Regine?« Heidis Augen strahlten und baten um Bestätigung. »Ja, du darfst mit mir nach Maibach fahren, Heidi.« Schwester Regine strich dem Mädchen den Pony über der Stirn zurecht und zupfte an dessen Rattenschwänzchen hinter den Ohren. »Die werden wohl bald aufgehen, Heidi. Sie sind zu locker geflochten, deine tollen Zöpfe.« »Das hat Irmela gemacht, Schwester Regine. Sie kann es noch nicht so gut wie Pünktchen. Aber Irmela ist immer sehr lieb zu mir.« »Alle sind lieb zu dir, Heidi. Warum wohl?« Die Kinderschwester neigte sich zu dem kleinen Mädchen hinab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Weil du auch zu allen lieb bist. Komm, ich hole mir die Handtasche und die Wagenschlüssel. Ich darf Tante Isis Auto nehmen.« Heidi klatschte begeistert in die Hände und lief schon zu Denise von Schoen­eckers Wagen, der vor der Freitreppe stand. Stolz thronte sie dann auf dem Beifahrersitz.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateDec 14, 2021
ISBN9783740986452
Ein treues Hundeherz: Sophienlust Extra 52 – Familienroman

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    Ein treues Hundeherz - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 52 –

    Ein treues Hundeherz

    ... und große Aufregung in Sophienlust!

    Gert Rothberg

    Der Schulbus von Sophienlust verließ den Gutshof und fuhr durch das große Tor. Die Kinder winkten lachend zurück. Die kleine Heidi, die auf der Freitreppe stand, schmiegte ihre Hand in die Hand Schwester Regines. »Wir fahren doch auch gleich weg, Schwester Regine?« Heidis Augen strahlten und baten um Bestätigung.

    »Ja, du darfst mit mir nach Maibach fahren, Heidi.« Schwester Regine strich dem Mädchen den Pony über der Stirn zurecht und zupfte an dessen Rattenschwänzchen hinter den Ohren.

    »Die werden wohl bald aufgehen, Heidi. Sie sind zu locker geflochten, deine tollen Zöpfe.«

    »Das hat Irmela gemacht, Schwester Regine. Sie kann es noch nicht so gut wie Pünktchen. Aber Irmela ist immer sehr lieb zu mir.«

    »Alle sind lieb zu dir, Heidi. Warum wohl?« Die Kinderschwester neigte sich zu dem kleinen Mädchen hinab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Weil du auch zu allen lieb bist. Komm, ich hole mir die Handtasche und die Wagenschlüssel. Ich darf Tante Isis Auto nehmen.«

    Heidi klatschte begeistert in die Hände und lief schon zu Denise von Schoen­eckers Wagen, der vor der Freitreppe stand. Stolz thronte sie dann auf dem Beifahrersitz. In einem leichten bunten Sommerkleidchen und in Sandalen.

    In Maibach gingen Schwester Regine und Heidi in verschiedene Geschäfte. In jedem fand Heidi etwas zu bewundern, und meistens fragte sie: »Können wir das nicht kaufen, Schwester Regine? Ist es zu teuer?« Das hatte zur Folge, dass Schwester Regine schließlich doch noch in ihr Portemonnaie griff und Heidi einen kleinen Plüschelefanten kaufte.

    Glücklich drückte Heidi das Stofftier an sich.

    »Ich weiß auch einen ganz schönen Namen für meinen Elefanten: Timbo. Findest du den auch schön, Schwester Regine?«

    »Ja, Timbo finde ich gut, Heidi.« Plötzlich machte Heidi ein bedenkliches Gesicht.

    »Meinst du, dass Timbo sich mit Schneeweißchen und Rosenrot gut vertragen wird, Schwester Regine?«

    »Du hast doch nicht etwa vor, den kleinen Elefanten zu deinen Kaninchen in den Stall zu stecken, Heidi? Ich fürchte, sie würden ihn anknabbern. Schau, die Kaninchen sind lebende Tiere, dein Timbo aber ist ein Plüschelefant.«

    Heidi sah die Schwester entrüstet an … Aber er ist nicht tot, Schwester Regine. Das darfst du nicht sagen.« Schwester Regine erschrak. Jetzt war sie eben etwas gedankenlos gewesen. Wie hatte sie vergessen können, dass für kleine Kinder auch die Puppen und Stofftiere lebten? Sie nahm Heidi an die Hand und korrigierte sich: »Natürlich ist dein Timbo nicht tot, Heidi.«

    »Er kann mir zuhören, wenn ich ihm etwas erzähle. Und er würde es auch spüren, wenn ich nicht lieb zu ihm wäre.« Heidis Gesichtchen glühte vor Eifer. »Ich glaube, ich hatte schon einmal einen Elefanten. Ich habe überhaupt viele Tiere. Und die bei Tante Andrea auch noch. Schwester Regine, alle Tiere bei Tante Andrea gehören doch auch uns Kindern von Sophienlust. Wir dürfen sie immer besuchen, und sie mögen uns.«

    »Ja, das stimmt.« Etwas gerührt dachte Schwester Regine daran, dass sich bei diesem elternlosen kleinen Mädchen meistens alles darum drehte, ob die anderen es mochten und gern hatten. Nur wenige Kinder waren für Liebe so unendlich dankbar wie die kleine Heidi. »So, Heidi, jetzt gehen wir noch zur Bank, und dann fahren wir nach Sophienlust zurück.«

    »Ja, wir müssen uns beeilen, Schwester Regine. Tante Isi wartet auf ihr Auto. Sie will zu Tante Andrea und Peterle fahren. Sie hat auch versprochen, dass sie mich mitnimmt.« Während Heidi neben Schwester Regine über den Bürgersteig trippelte, plapperte sie immerzu. »Peterle wird sicher heute in seinem Wagen im Garten stehen. Wenn er schläft, setze ich mich ganz still neben ihn. Wenn er aber wach ist, darf ich ihn vielleicht wieder auf den Arm nehmen. Ich bin ja schon stark und lasse ihn nicht fallen. Nur Henrik sagt, dass ich Peterle noch nicht festhalten kann. Aber ich weiß auch, warum er das sagt. Er ist nur neidisch. Er denkt immer, Peterle gehöre ihm mehr als mir, weil er sein … Was ist Henrik zu Peterle, Schwester Regine?«

    »Henrik ist Peterles Onkel, Heidi.« Schwester Regine öffnete die Tür der Bank.

    Jetzt kicherte Heidi. »Ist das nicht ulkig, Schwester Regine? Onkels müssen doch große Männer sein, Henrik aber geht gerade erst zur Schule.«

    Schwester Regine gab keine Antwort mehr. Sie hatte es nun eilig, zu einem der Schalter zu kommen. Dort stand nur eine junge Frau.

    »Warte auf mich, Heidi.« Schwester Regine ließ die Hand des kleinen Mädchens los und stellte sich hinter der jungen Frau an.

    Heidi sah sich in der Schalterhalle um. Sie hatte ja nie Langeweile. Etwas entdeckte sie immer, was sie interessierte. Diesmal war es ein kleiner Junge. Er saß gegenüber den Schaltern auf einer Bank.

    Heidi schielte zu ihm hin und überlegte, ob sie sich zu ihm setzen sollte. Ob sie vielleicht zu klein für ihn war? Heidi streckte sich auf die Zehenspitzen. Vielleicht ließ sie das etwas größer aussehen? Sie wurde erst vier, aber der Junge war sicher so alt wie Henrik. Oder doch noch nicht?

    Zögernd ging Heidi durch die Schalterhalle. Dabei dachte sie, der Junge ist hübsch angezogen. Er hat ein gelbes Hemd und gelbe Kniestrümpfe an und eine Lederhose. Das Schönste an der Lederhose ist das große Edelweiß auf den Hosenträgern.

    Jetzt sah der Junge Heidi an. Er hatte mittelblondes Haar und große blaue Augen. Aber sah er nicht traurig aus? Diese Vermutung ließ Heidi die letzten Schritte ganz schnell tun. Mit einem kühnen Schwung ließ sie sich auf die lederbezogene Bank plumpsen. Und schon fragte sie: »Musst du auch warten?«

    Der Junge nickte zuerst nur, dann sagte er: »Auf meine Mutti.« Er zeigte zu dem Schalter, an dem auch Schwester Regine stand.

    »Das ist deine Mutti?« fragte Heidi und betrachtete neugierig die dunkelhaarige junge Frau. »Du hast aber eine schöne Mutti. Und sie hat ein so lustiges Kleid an, mit lauter kleinen bunten Blumen.«

    Der Junge sah Heidi erstaunt an, als sage sie ihm etwas ganz Neues. »Meine Mutti ist sehr lieb«, versicherte er. Aus seiner Stimme war dabei herauszuhören, dass ihm das am wichtigsten war.

    »Muttis sind immer lieb«, erklärte Heidi sehr bestimmt. »Aber ich habe keine.« Ihre Stimme war leise geworden.

    »Du hast keine Mutti?« fragte der Junge erschrocken. »Aber du bist doch mit einer Frau gekommen. Das habe ich gesehen. Sie steht hinter meiner Mutti.«

    Heidis Hand wischte durch die Luft. Sie begriff nicht, dass jemand nicht wusste, wer das war, mit dem sie gekommen war. »Aber das ist doch Schwester Regine.« Jetzt wurde Heidi nachdenklich. »Aber sie ist beinah meine Mutti. Ich habe überhaupt viele, die wie meine Mutti sind. Tante Isi, Tante Andrea und Frau Rennert.«

    Der Junge sah die Kleine fassungslos an. Dann fragte er: »Und Vati hast du auch keinen?«

    Heidi schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete sie traurig.

    »Vati habe ich jetzt auch keinen mehr.« Der Junge sah nun genauso traurig aus wie Heidi.

    »Ist er auch gestorben?«

    »Nein.« Mehr sagte der Junge nicht.

    »Das ist aber komisch.« Heidi blickte den Jungen forschend an. Weil sie sah, dass er jetzt ein sehr verschlossenes Gesicht machte, gab sie die Hoffnung auf, von ihm mehr über seinen Vater zu erfahren. Jetzt war ihr auch etwas anderes wichtiger. »Ich heiße Heidi. Und wie heißt du?«

    »Michael Danin.«

    »Bist du aus Maibach?«

    »Nein, aus Heidelberg. Ich wohne nur gerade mit meiner Mutti im Gasthof ›Zum Bären‹ in Maibach.«

    »Oh, dort habe ich auch einmal mit meiner Mutti gewohnt. Ich kann mich aber nicht mehr so gut daran erinnern. Du, Michael, gefällt dir mein Elefant? Er heißt Timbo. Ich habe ihn eben von Schwester Regine geschenkt bekommen.«

    »Ja, er ist schön und …«

    Der Junge brach ab und sprang auf.

    Die Tür zur Schalterhalle war eben aufgerissen worden. Zwei Männer mit schwarzen Masken vor den Gesichtern stürzten in den Raum. Sie hielten Maschinenpistolen in den Händen und schrien: »Das ist ein Überfall, Hände hoch!«

    Heidi rutschte von der Bank und hielt sich an Michael fest. Der kleine Elefant war auf den Boden gefallen. »Sind das Räuber?« fragte sie mit weit aufgerissenen Augen.

    »Mutti!« schrie Michael und rannte auf den Schalter zu. Heidi folgte ihm. Was sollte sie denn allein vor der Sitzbank? Sie hatte doch genauso große Angst wie Michael.

    Zwei Kunden, die eben die Bank betreten hatten, liefen wieder ins Freie. Schwester Regine und Michaels Mutter aber konnten nicht flüchten. Die beiden Gangster standen bei ihnen.

    Einer schleuderte Michaels Mutter zur Seite. »Platz da!« Er drängte sich an den Schalter. »Alles Geld her!« schrie er das Mädchen an der Kasse an. »Alles, auch das Kleingeld.«

    In diesem Augenblick ertönte die Alarmglocke. Ein Angestellter hatte sie noch auslösen können.

    Wild fluchend raffte der Gangster am Schalter das Geld, das ihm das Mädchen zitternd vor Angst von ihrem Schreibtisch aus zugeworfen hatte, zusammen.

    Der andere Gangster hielt Schwester Regine und

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