Resilienz von Teams in realen Krisensituationen: Fallbeispiele im Praxisvergleich unterschiedlicher Unternehmen
By Gerald Kohl
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Speziell der Frage, was Unternehmen mit höherer Resilienz von jenen mit geringerer Belastbarkeit unterscheidet, wird in diesem Buch am Beispiel konkreter und erfolgreich überwundener Krisensituationen von Teams im Bereich der landwirtschaftlichen Organisation, des KMU-Betriebs und internationalen Unternehmen nachgegangen.
Das dazu als Basis dienende Forschungsprojekt des Autors zeigt einerseits interessante Gemeinsamkeiten von vorhandenen Resilienzpotenzialen auf und bringt andererseits überraschende Unterschiede zwischen den in den jeweiligen Organisationskontexten wirksamen Resilienzfaktoren ans Licht.
Die gewonnenen Einblicke bieten allen, die sich in Krisensituationen befinden oder die sich mit der erfolgreichen Bewältigung beziehungsweise der Vorbeugung von Krisen in Unternehmen beschäftigen, einen nachvollziehbaren roten Faden zur Förderung der Teamresilienz an.
Gerald Kohl
Der Autor Ing. Gerald Kohl, MA, PMP, hat Wirtschafts- und Organisationspsychologie studiert, ist zertifizierter Business- und Mentalcoach, verfügt über mehr als 20 Jahre Management- und Coachingerfahrung im internationalen Konzernumfeld und arbeitet selbstständig als Unternehmensberater.
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Resilienz von Teams in realen Krisensituationen - Gerald Kohl
Zu diesem Buch
Resilienz ist ein aktuelles Schlagwort im Bereich der personellen, aber auch der organisationalen Widerstandsfähigkeit. Die Widerstandsfähigkeit von Organisationen stellt für deren Überleben im Hinblick auf den Wettbewerb in einer zunehmend dynamischen und schnelllebigen Welt und organisatorische Herausforderungen wie einer alternden Belegschaft und Fachkräftemangel einen Faktor von strategischer Bedeutung dar.
Speziell der Frage, was Unternehmen mit höherer Resilienz von jenen mit geringerer Belastbarkeit unterscheidet, wird in diesem Buch am Beispiel konkreter und erfolgreich überwundener Krisensituationen von Teams im Bereich der landwirtschaftlichen Organisation, des KMU-Betriebs und internationalen Unternehmen nachgegangen.
Das dazu als Basis dienende Forschungsprojekt des Autors zeigt einerseits interessante Gemeinsamkeiten von vorhandenen Resilienzpotenzialen auf und bringt andererseits überraschende Unterschiede zwischen den in den jeweiligen Organisationskontexten wirksamen Resilienzfaktoren ans Licht.
Die gewonnenen Einblicke bieten allen, die sich in Krisensituationen befinden oder die sich mit der erfolgreichen Bewältigung beziehungsweise der Vorbeugung von Krisen in Unternehmen beschäftigen, einen nachvollziehbaren roten Faden zur Förderung der Teamresilienz an.
Der Autor Ing. Gerald Kohl, MA, PMP, hat Wirtschafts- und Organisationspsychologie studiert, ist zertifizierter Business- und Mentalcoach, verfügt über 20 Jahre Management- und Coachingerfahrung im internationalen Konzernumfeld und arbeitet selbstständig als Unternehmensberater.
Die diesem Buch als Basis dienende wissenschaftliche Forschungsarbeit des Autors, „Resilienz von Gruppen im Organisationskontext, eine qualitative Untersuchung zur Erforschung positiver Wirkfaktoren anhand realer Krisensituationen in privatwirtschaftlichen Organisationen", wurde 2020 als Projekt zum Master Studium, im Zentrum für Wirtschaftspsychologie, Sozial- und Freizeitwirtschaft an der Donau-Universität Krems, angenommen.
Vorwort
Als ich vor gut eineinhalb Jahren das Forschungsprojekt zu diesem Buch abgeschlossen hatte, war die Coronakrise gerade erst in Schwung gekommen. Heute hat das Thema Resilienz nach wie vor nichts an Aktualität eingebüßt. Es bleibt immer wieder spannend zu reflektieren, wie wertvoll rechtzeitig zur Verfügung stehende Resilienzpotenziale im privaten Bereich und speziell für Organisationen und ihre Teams tatsächlich sein können.
Resilienz, als das „Immunsystem von Teams betrachtet, stellt hier aus meiner Sicht eine interessante Metapher dar. Denn im Team, sozusagen an der Schnittstelle zwischen Organisation und Individuum, repräsentieren sich sowohl die verborgenen, latenten Leiden in der Organisationstruktur als auch die Früchte einer achtsamen, ganzheitlichen Führungs- und Lernkultur. Gleichsam gilt es bei der Resilienzförderung, bewusst einen belastungsoptimierten Fit zwischen Person und Organisation mit den „Zeichen der Zeit
in Einklang zu bringen.
Die analog daraus erwachsende Frage „Welche Resilienzfaktoren stellen sich in der Unternehmenspraxis zur erfolgreichen Bewältigung von realen Krisensituationen in Teams als besonders wirksam dar? fasst das Anliegen dieses Buchprojekts zusammen. Angelehnt an das Prinzip der Salutogenese, ganz nach dem Motto „Grow with the flow
…
Altlengbach, im Sommer 2021
Gerald Kohl
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
1.1. Die Bedeutung von Resilienz für Organisationen in Krisen
1.2. Das Forschungsvorhaben, von der Problemstellung zum roten Faden
1.3. Zum weiteren Aufbau und Inhalt des Buches
2. Theoretische Hintergründe zur Resilienz
2.1. Das Zusammenspiel von Resilienz und Krisen
2.1.1.Wege zur Resilienz in Organisationen
2.1.2.Präventionsstrategien gegen Burnout von Teams
2.2. Der Einfluss von Motivation auf Resilienz und Verhalten
2.2.1. Emotionen als Auslöser und Motivation als Auswirkung
2.2.2.Einflussfaktoren in der Praxis
2.3. Conclusio aus der aktuellen Forschung und für die Wirtschaft
2.4. Theoriereflexion
3. Methodik und Untersuchungsdesign der Forschungsarbeit
3.1. Kategorienbildung zum Analyseprozess
3.2. Entwicklung des Interviewleitfadens
3.3. Datenerhebung, Aufbereitung und Auswertung
3.4. Beschreibung des Untersuchungssamples
3.5. Gütekriterien und Fokusbereiche
4. Ergebnisse aus der Forschungsarbeit
4.1. Interviewergebnisse und Kategorisierung
4.2. Praxisreflexion
4.3. Schlüsselkategorien und Resilienz-Wirkfaktoren
5. Gedanken zur Interpretation und weiteren Verwendung der Ergebnisse
6. Zusammenfassung und Ausblick
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anhang 1 – Abstract zur Forschungsarbeit
Anhang 2 – Untersuchungsplan
Anhang 3 – Interviewleitfaden
Anhang 4 – Transkription
Anhang 5 – Kategoriensystem
Exkurs – Zwischen Flow und Narzissmus in der Unternehmensführung– „Gedanken zu Analogien mit dem (Extrem-)Alpinismus"
Nachwort
1. Einleitung
Dieses Buch befasst sich mit dem Begriff der Resilienz, der uns derzeit viel beschäftigt. Speziell geht es um die Frage, was Personen mit höherer Widerstandsfähigkeit im Gegensatz zu jenen mit geringerer Belastbarkeit auszeichnet. Dazu gibt es bereits viel Literatur und Wissen, das in den letzten Jahren rund um diesen Themenkomplex entstanden ist. Wird der Begriff der Resilienz weiter gedacht, so drängt sich die Frage auf, ob es auch so etwas wie kommunale, gemeinsame Resilienz gibt, also eine Widerstandsfähigkeit, die für größere Strukturen, etwa ganze Gruppen oder Organisationen, gilt, in Zeiten mit und auch in Zeiten ohne Krise (Götze, 2013).
Die Widerstandsfähigkeit von Organisationen kann für ihr Überleben von entscheidender Bedeutung sein. Entscheidungen in Organisationen werden oft falsch getroffen, weil verdeckte, verschwiegene oder persönliche Anliegen die Prozesse beeinflussen (Fisch, 2013). Zusätzlich kann beobachtet werden, dass es in einer zunehmend dynamischen und schnelllebigen Welt einigen Organisationen wesentlich besser gelingt ihre Funktionsfähigkeit und innere Struktur angesichts dramatischer Veränderungen zu bewahren, ja sogar gestärkt aus Krisen hervorzugehen, als anderen (Weick & Sutcliffe, 2010). Nach Senarclens De Grancy, 2013, wird zum Thema Widerstandskraft in Organisationen seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends geforscht, was bis heute zu einer immer weiteren Auffächerung und Vertiefung beigetragen hat. Ihrer Ansicht nach bezeichnet die Widerstandskraft oder Resilienz einer Organisation, wie schnell ein System auf Druckeinwirkung reagiert und wie dieses aus Krisen möglichst ungestört herauskommt. Sehr bekannte Studien in diesem Zusammenhang sind z. B. „The Children of Kauai" (Werner, 1971)¹ der „Die Arbeitslosen von Marienthal" (Jahoda, Lazarsfeld & Zeisel, 1933)².
Die Förderung einer resilienten Unternehmenskultur nimmt in den heutigen Unternehmen im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und weitere Herausforderungen wie einer alternden Belegschaft und Fachkräftemangel eine zunehmend strategische Bedeutung ein (Fisch, 2013). In der früheren Industriegesellschaft stand für den Geschäftserfolg die sachliche Ebene im Vordergrund und es galt, Maschinen und Technik zu optimieren. In der heutigen Wissensgesellschaft sind jedoch der Mensch, seine kognitive und kreative Leistungsfähigkeit, sowie die Beziehungen zwischen den Akteuren im Unternehmen die ausschlaggebenden Faktoren für den Geschäftserfolg (Bertelsmann Stiftung, 2015). Das bedeutet, dass sich erst aus einer umfassenden Betrachtung aller relevanten Faktoren auf der sachlichen und der menschlichen Ebene eine zuverlässige, zielführende Strategie für ein Unternehmen entwickeln lässt.
1.1. Die Bedeutung von Resilienz für Organisationen in Krisen
Unter der Widerstandsfähigkeit einer Organisation im aktuellen Wirtschaftskontext kann die Fähigkeit verstanden werden, unvorhergesehene Situationen, Turbulenzen und Herausforderungen nicht nur zu bewältigen, sondern hierin Stärken und Ressourcen zu erkennen und damit Potenziale für zukünftige Ereignisse bewusst nutzbar zu machen. Besonders gefragt sind somit jene protektiven Handlungsfelder von Organisationen, die ihre Widerstandskraft stärken. Diese Fähigkeit, Resilienz in Unternehmen auszubauen, ist in den häufigsten Fällen ein Managementthema, das sich sowohl in strategischen Entscheidungen als auch in der Organisationsentwicklung und im Führungsverständnis abbildet (Starecek, 2013). In zahlreichen Unternehmen ist durchaus Resilienzpotenzial vorhanden, dieses wird aber in Krisensituationen nicht