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Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5)
Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5)
Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5)
Ebook348 pages3 hours

Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5)

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About this ebook

„Wenn man glaubt, dass das Leben nicht besser werden kann, dann hat Blake Pierce ein weiteres Meisterwerk an Thriller und Mysterium geschaffen! Dieses Buch ist voller Wendungen und das Ende bringt eine überraschende Enthüllung. Ich empfehle dieses Buch jedem Leser, der sich an einem sehr gut geschriebenen Thriller erfreut, es sich anzuschaffen. ”
-Autor und Filmkritiker, Roberto Mattos (Fast So Gut Wie Vorüber)

EINE UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) ist Band 5 einer charmanten neuen Cozy-Krimi-Reihe von Nr. 1 USA Today Bestsellerautorin Blake Pierce, deren Buch Verschwunden über 1.500 Fünf-Sterne-Rezensionen erhalten hat. Die Reihe beginnt mit Band 1: MORD (UND BAKLAVA).

Als London Rose, 33, einen Heiratsantrag von ihrem langjährigen Freund erhält, wird ihr klar, dass eine stabile, vorhersehbare, vorherbestimmte (und leidenschaftslose) Zukunft vor ihr liegt. Verständlicherweise macht sie diese Vorstellung verrückt und sie läuft davon – sie nimmt einen Job am anderen Ende der Welt an: Als Reiseleiterin auf einem europäischen Luxusdampfer, der jeden Tag eine neue Stadt besucht. London sucht nach Romantik, nach Unvorhersehbarkeit und einem spannenden Leben, das sicher irgendwo da draußen auf sie wartet.

London ist entzückt von ihrem neuen Leben: Die europäischen Kleinstädte, die sie besucht, sind historisch und bezaubernd. Jeden Abend legt sie in einem neuen Hafen an, kann schier endlose neue Gerichte probieren und lernt zahlreiche neue und interessante Leute kennen. Es ist wie ein Traum und alles andere als vorhersehbar.

In Band 5, EINE UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) führt unsere Protagonistin in die bezaubernde Stadt Kopenhagen. London ist begeistert vom historischen Hafen Nyhavn mit den farbenfrohen Häusern, die die Straßen säumen. Sie besucht das wundervolle Gebäckfest, in dem das ganze Land darum wetteifert, den besten Plunder herzustellen. Doch als sie unglücklicherweise eine Leiche entdeckt, verwandelt sich Londons Traum in einen Alptraum. Sie hat nur wenig Zeit, das Verbrechen aufzuklären – oder selbst eingesperrt zu werden.

Lustig, romantisch, liebenswert und voller interessanter Einblicke in Kultur und Küche, ist die Reihe LONDON ROSES EUROPAREISE ein spannender Trip durch das Herz Europas. Faszinierende Geheimnisse sorgen dafür, dass Sie sich bis zur letzten Seite fragen werden, wie es denn ausgehen wird.

Band 6 der Reihe – CHAOS (UND EIN HERING) ist ebenfalls jetzt erhältlich!
LanguageDeutsch
PublisherBlake Pierce
Release dateNov 5, 2021
ISBN9781094344980
Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5)
Author

Blake Pierce

Blake Pierce is author of the #1 bestselling RILEY PAGE mystery series, which include the mystery suspense thrillers ONCE GONE (book #1), ONCE TAKEN (book #2) and ONCE CRAVED (#3). An avid reader and lifelong fan of the mystery and thriller genres, Blake loves to hear from you, so please feel free to visit www.blakepierceauthor.com to learn more and stay in touch.

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    Eine Unheil (und ein Plunderstück) (London Roses Europareise – Band 5) - Blake Pierce

    cover.jpg

    EIN UNHEIL

    (U N D   E I N   P L U N D E R S T Ü C K)

    LONDON ROSES EUROPAREISE, BAND 5

    B L A K E   P I E R C E

    Aus dem Englischen von Vanessa Gautschi

    Blake Pierce

    Blake Pierce ist Autor der erfolgreichen Mystery-Reihe RILEY PAGE, die aus siebzehn Büchern besteht. Blake Pierce ist ebenfalls Verfasser der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die vierzehn Bände umfasst; der AVERY BLACK Mystery-Reihe mit sechs Büchern; der fünfbändigen KERI LOCKE Mystery-Reihe; den sechs Büchern der MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe; der KATE WISE Mystery-Reihe, die aus sieben Büchern besteht; der CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe, die sechs Bände umfasst; der fünfzehnteiligen JESSE HUNT Psycho-Thriller-Reihe (Fortsetzung folgt); der Psycho-Thriller Reihe DAS AU-PAIR, die aus drei Bänden besteht; der ZOE PRIME Mystery-Reihe, die sechs Teile umfasst; der ADELE SHARP Mystery-Reihe mit zehn Bänden (Fortsetzung folgt); der LONDON ROSES EUROPAREISE Cosy-Krimi-Reihe, die bisher aus sechs Büchern besteht (Fortsetzung folgt); den drei Büchern des neuen LAURA FROST FBI Thrillers (Fortsetzung folgt); der neuen ELLA DARK FBI Thrillern mit bisher sechs Büchern (Fortsetzung folgt); der EIN JAHR IN EUROPA Cosy-Krimi-Reihe aus bisher drei Bänden (Fortsetzung folgt); der dreiteiligen AVA GOLD Mystery-Reihe (Fortsetzung folgt); sowie der RACHEL GIFT Mystery-Reihe, die aktuell aus drei Büchern besteht (Fortsetzung folgt).

    Als treuer Leser und lebenslanger Fan des Genres rund um Mystery und Thriller, hört Blake gern von Ihnen, also besuchen Sie die Seite www.blakepierceauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

    Copyright © 2021 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright Sean Pavone, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON BLAKE PIERCE

    DIE FÄLLE DER AVA GOLD

    BEUTESTADT (Band #1)

    EIN LAURA FROST FBI-THRILLER

    VOR LANGEM VERSCHWUNDEN (Band #1)

    VOR LANGEM ENTDECKT (Band #2)

    EIN ELLA-DARK-THRILLER

    IM SCHATTEN (Band #1)

    WEGGENOMMEN (Band #2)

    EIN JAHR IN EUROPA

    EIN MORD IN PARIS (Band #1)

    TOD IN FLORENZ (Band #2)

    RACHE IN WIEN (Band #3)

    LONDON ROSES EUROPAREISE

    MORD (UND BAKLAVA) (Band #1)

    TOD (UND APFELSTRUDEL) (Band #2)

    VERBRECHEN (UND BIER) (Band #3)

    EIN UNGLÜCKSFALL (UND GOUDA) (Band #4)

    EIN UNHEIL (UND EIN PLUNDERSTÜCK) (Band #5)

    ADELE SHARP MYSTERY-SERIE

    NICHTS ALS STERBEN (Band #1)

    NICHTS ALS RENNEN (Band #2)

    NICHTS ALS VERSTECKEN (Band #3)

    NICHTS ALS TÖTEN (Band #4)

    NICHTS ALS MORD (Band #5)

    NICHTS ALS NEID (Band #6)

    NICHTS ALS FEHLER (Band #7)

    NICHTS ALS VERSCHWINDEN (Band #8)

    NICHTS ALS JAGEN (Band #9)

    DAS AU-PAIR

    SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

    SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

    SO GUT WIE TOT (Band #3)

    ZOE PRIME KRIMIREIHE

    GESICHT DES TODES (Band #1)

    GESICHT DES MORDES (Band #2)

    GESICHT DER ANGST (Band #3)

    GESICHT DES WAHNSINNS (Band #4)

    GESICHT DES ZORNS (Band #5)

    GESICHT DER FINSTERNIS (Band #6)

    JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

    DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

    DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

    DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

    DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

    DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

    DER PERFEKTE LOOK (Band #6)

    DIE PERFEKTE AFFÄRE (Band #7)

    DAS PERFEKTE ALIBI (Band #8)

    DIE PERFEKTE NACHBARIN (Band #9)

    DIE PERFEKTE VERKLEIDUNG (Band #10)

    DAS PERFEKTE GEHEIMNIS (Band #11)

    DIE PERFEKTE FASSADE (Band #12)

    DER PERFEKTE EINDRUCK (Band #13)

    DIE PERFEKTE TÄUSCHUNG (Band #14)

    CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

    NEBENAN (Band #1)

    DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

    SACKGASSE (Band #3)

    STUMMER NACHBAR (Band #4)

    HEIMKEHR (Band #5)

    GETÖNTE FENSTER (Band #6)

    KATE WISE MYSTERY-SERIE

    WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

    WENN SIE SÄHE (Band #2)

    WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

    WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

    WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

    WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

    WENN SIE HÖRTE (Band #7)

    DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    BEOBACHTET (Band #1)

    WARTET (Band #2)

    LOCKT (Band #3)

    NIMMT (Band #4)

    LAUERT (Band #5)

    TÖTET (Band #6)

    RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

    VERSCHWUNDEN (Band #1)

    GEFESSELT (Band #2)

    ERSEHNT (Band #3)

    GEKÖDERT (Band #4)

    GEJAGT (Band #5)

    VERZEHRT (Band #6)

    VERLASSEN (Band #7)

    ERKALTET (Band #8)

    VERFOLGT (Band #9)

    VERLOREN (Band #10)

    BEGRABEN (Band #11)

    ÜBERFAHREN (Band #12)

    GEFANGEN (Band #13)

    RUHEND (Band #14)

    GEMIEDEN (Band #15)

    VERMISST (Band #16)

    AUSERWÄHLT (Band #17)

    EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

    EINST GELÖST

    MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

    BEVOR ER TÖTET (Band #1)

    BEVOR ER SIEHT (Band #2)

    BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

    BEVOR ER NIMMT (Band #4)

    BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

    EHE ER FÜHLT (Band #6)

    EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

    BEVOR ER JAGT (Band #8)

    VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

    VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

    VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

    VORHER NEIDET ER (Band #12)

    VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

    VORHER SCHADET ER (Band #14)

    AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

    MORDMOTIV (Band #1)

    FLUCHTMOTIV (Band #2)

    TATMOTIV (Band #3)

    MACHTMOTIV (Band #4)

    RETTUNGSDRANG (Band #5)

    SCHRECKEN (Band #6)

    KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

    EINE SPUR VON TOD (Band #1)

    EINE SPUR VON MORD (Band #2)

    EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

    EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

    EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

    INHALTSVERZEICHNIS

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    KAPITEL EINUNDDREISSIG

    KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

    KAPITEL DREIUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERUNDDREISSIG

    KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

    KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

    KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

    KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

    KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

    KAPITEL VIERZIG

    KAPITEL EINS

    Der Schlamassel begann, als London Rose ihr Frühstück in ihrer Kabine beendete. Ihr surrendes Handy hielt sie davon ab, die letzten Bissen ihrer Eier Benedikt zu genießen. Doch als sie sah, wer anrief, wusste sie, dass sie abheben musste.

    Die ihr bekannte Stimme mit englischem Akzent klang aufgeregter als sonst.

    „Ähm, Miss Rose … Es scheint, ähm … Ich hoffe, ich rufe nicht zu früh an."

    „Gar nicht, Kapitän Hays, erwiderte sie. „Was kann ich für Sie tun?

    „Na ja, es ist nicht so einfach zu erklären …

    Der Kapitän verstummte. London schien es, als wäre der üblicherweise unerschütterliche Gentleman beunruhigt.

    „Ich fürchte, wir haben ein kleines Problem, sagte er schließlich. „Vielleicht könnte man es sogar einen Notfall nennen. Könnten Sie sich bitte umgehend aufs Rondodeck begeben?

    London wurde selbst zusehends nervös. Was für ein Problem konnte einen Kapitän wie diesen beunruhigen – abgesehen von einem ‚Eisberg voraus‘? Und was könnte sie, als Social Director des Schiffs dagegen unternehmen?

    „Ich bin gleich da", erwiderte sie hastig und beendete den Anruf.

    Sie nahm einen letzten Schluck Kaffee, dann duckte sie sich in ihr Badezimmer und bürstete sich durch ihr kurzes kastanienbraunes Haar. Sie sah im Spiegel in ihre hellblauen Augen und sagte sich: „Das muss reichen."

    Als sie das Badezimmer verließ, saß ihr kleiner Yorkshire Terrier bereits vor der Tür – bereit, um sich ihr anzuschließen.

    „Nicht jetzt, Sir Reggie, sagte sie. „Der Kapitän klang überaus beunruhigt. Du solltest hierbleiben.

    Sir Reggie winselte.

    „Außerdem, ergänzte sie mit strengem Tonfall, „hast du noch nicht einmal dein Frühstück gegessen.

    Der kleine Hund knurrte, rückte aber zur Seite und versuchte nicht, London zu folgen, als sie in den Flur hastete. Sie wusste, dass er sein kleines Hundetürchen benutzen konnte, um das Zimmer zu verlassen, aber sein Frühstück würde vermutlich an erster Stelle stehen.

    Ihre Kabine befand sich auf dem Allegrodeck, der tiefsten Ebene des umherfahrenden Flussschiffes. Der Aufzug am Ende des Korridors würde sie am schnellsten zum Rondodeck bringen. Als sie darauf zuging, hörte sie die Stimme des Kapitäns durch die Lautsprecheranlage dröhnen.

    „Guten Morgen, liebe Epoch World-Reisende. Ich habe eine eher dringliche Bitte … Ähm, mehr ein Befehl, tatsächlich. Alle Passagiere, die sich derzeit auf dem Rondodeck aufhalten, müssen das Deck sofort verlassen. Alle anderen Passagiere halten sich bitte dem Rondodeck bis auf weiteres fern. Und …

    Der Kapitän hielt erneut inne, dann fügte er hinzu: „Vor allem aber, seien Sie nicht beunruhigt über allfällige, ähm, Veränderungen oder Störungen oder … ungewöhnliche Vorkommnisse. Niemand ist in Gefahr. Das ist für den Moment alles."

    London bezweifelte, dass die Ankündigung des Kapitäns die Leute beruhigen würde. Einige ihrer Passagiere waren bereits nervös, weil das Flussschiff Nachtmusik den Fluss herber durchschnitt als üblich. Seit ihrer Abfahrt in Amsterdam waren sie über die offene See gen Kopenhagen gesegelt. Obwohl das yachtähnliche Schiff dank anpassungsfähigen Motoren und speziell entwickeltem Ballastsystem dazu in der Lage war, so wurde es von den Wellen von Zeit zu Zeit durchgeschüttelt.

    Einige Passagiere waren seekrank geworden, andere dagegen einfach nur genervt. Zum Glück hatten die meisten von ihnen, wie London selbst, viele Reisen an Land, über Flüsse, Seen, Meere und in der Luft zurückgelegt und wurden nicht seekrank.

    Als London den Aufzug erreichte, bemerkte sie, dass er bereits in Benutzung war.

    Sie drehte sich ab, um die Wendeltreppe nach oben zu gehen, dann aber hörte sie, wie sich auf der Treppe über ihr ein Aufruhr bemerkbar machte. Offenbar benutzten viele Leute den Aufzug wie auch die Treppe – entweder um sich vom Rondodeck zu entfernen oder um zurück zu ihren Kabinen zu gehen.

    Oder, dachte sie, vielleicht sind sie auf dem Weg zur Bar.

    Sie hoffte bloß, dass es nicht zu einer Massenpanik kommen würde.

    Sie hörte, wie sich die Aufzugtüren öffneten und drehte sich wieder zum Fahrstuhl herum. Mehrere Passagiere, deren Kabinen sich hier auf der Allegro-Ebene befanden, traten daraus, sahen verängstigt aus.

    „London, was ist hier los?", fragte einer von ihnen.

    „Was hat der Kapitän damit gemeint?", wollte ein weiterer wissen.

    London suchte nach den richtigen Worten – aber natürlich hatte sie keine angemessene Antwort parat, zumal sie noch nicht einmal wusste, was sich zugetragen hatte.

    „I-ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird. Bewahren Sie Ruhe. Und bitte, lassen Sie mich durch."

    Die Gruppe trat beiseite, sodass London den Aufzug betreten konnte. Sie benutzte ihre Mitarbeiterkarte, um direkt zum Oberdeck zu gelangen.

    Ihre Besorgnis nahm zu, während der Aufzug emporstieg. Der Kapitän wollte, dass sie zum Rondodeck kam, aber gleichzeitig hatte er allen gesagt, dass sie sich davon fernhalten sollten. Sie fragte sich, was für ein Problem es zu lösen galt.

    Als die Aufzugtüren sich öffneten, trat London schnell aus dem Fahrstuhl heraus, denn mehrere nervöse Passagiere standen davor, um ihn zu besteigen. Sie sah, dass weitere Passagiere in der Schlange standen, um die Treppe nach unten zu nehmen.

    Sie hastete auf das Freiluftdeck hinaus, dann musterte sie erstaunt ihre Umgebung. Sogar um diese Zeit wimmelte es hier sonst nur so von Leuten und heiterer Stimmung. Passagiere genossen üblicherweise die frische Luft in den Liegestühlen, schwammen im kleinen Becken oder spielten Shuffleboard auf dem dafür geschaffenen Feld.

    Heute aber hasteten Schiffsangestellte vor und zurück, räumten Liegestühle und Sonnenschirme weg und nahmen alles vom Deck, was nicht angeschraubt war. Der korpulente Kapitän mittleren Alters eilte auf dem Deck herum. Sein walrossartiger Schnurrbart bewegte sich ununterbrochen, während er Befehle erteilte.

    Er fauchte ein paar umherstreifende Passagiere an, und das mit unüblicher Strenge.

    „Sie beide! Habe ich nicht gerade gesagt, dass sich alle Passagiere aufs Deck unter uns begeben sollen?"

    London kannte die beiden Passagiere ziemlich gut und war nicht überrascht, als der schwarz gekleidete Mann mit dem dichten schwarzen Haar sich nicht bewegte.

    Eine großgewachsene Frau mit einer Unmenge an Locken zog an seinem Ärmel.

    „Vielleicht sollten wir tun, was er sagt, Schätzchen", schlug Audrey Bolton vor.

    „Humbug, erwiderte Cyrus Bannister mit seinem typischen arroganten Grinsen. „Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.

    Der Kapitän schüttelte frustriert seinen Kopf, als London auf ihn zuging.

    „Sir, was ist los?", fragte London ihn.

    Das ist, was los ist", sagte der Kapitän und zeigte aufs Wasser hinaus.

    Es war weit und breit kein Land in Sicht. Aber Londons Kinnlade fiel angesichts dessen, was sie erblickte, erstaunt herunter. Ein Helikopter flog auf die Nachtmusik zu. Sie hatte das ferne Brummen seines Motors wegen des Aufruhrs auf dem Deck nicht gehört. Aber jetzt wurde das Geräusch Sekunde um Sekunde lauter.

    „Wir müssen uns auf die Landung vorbereiten!", schrie Kapitän Hays, bevor er davoneilte, um mehr Befehle zu erteilen.

    „Eine Landung? Humbug!, sagte Cyrus mit einem sardonischen Lachen. „Ein Helikopter dieser Größe würde das Schiff versenken, wenn er versuchen würde, hier zu landen. Ich glaube, es wird etwas Anderes – und Aufregenderes – geschehen.

    Aufregender als ein sinkendes Schiff?, fragte sich London.

    Cyrus war ein herablassender, unsympathischer Besserwisser, der ein breitgefächertes Wissen über allerhand Themen besaß – von klassischer Musik und bekannten Malern bis hin zu Hunderassen. Er wusste meistens, wovon er sprach.

    Ich schätze, er weiß auch mehr über Helikopter als ich, dachte sie sich.

    „Ich finde wirklich, dass wir gehen sollten", sagte Audrey mit drängender Stimme zu Cyrus.

    „Oh nein, mein Schatz, antwortete Cyrus. „Du wirst es nicht bereuen, hierzubleiben und das mitanzusehen. Das verspreche ich dir.

    In der Zwischenzeit kam das Schiff beinahe zu einem Halt, um sich auf, was auch immer folgen würde, vorzubereiten.

    Binnen kürzester Zeit war der Helikopter besser zu sehen. An seiner Flanke erstreckte sich ein bekanntes Firmenlogo mit dem Namen ‚Epoch World Cruise Lines‘. Der Hubschrauber näherte sich dem Deck und die sich drehenden Propellerflügel beschworen einen kräftigen Wind herauf, der die aufgestapelten Möbel durchrüttelte und die Leute erfasste, die noch auf dem Deck waren.

    Das Geräusch war ohrenbetäubend und London haderte damit, ihren Stand zu bewahren. Sie war dankbar dafür, dass die Crew es geschafft hatte, alles in Sicherheit zu bringen, was lose gewesen war. Andernfalls wäre alles herum und über Bord geflogen.

    Der Hubschrauber senkte sich, dann schwebte er etwa zwanzig Meter über dem Deck – und das nicht allzu eben, wie sich London dachte.

    „Das wird eng werden!", schrie Cyrus über das Rattern der Propeller.

    Was wird eng werden?, fragte sich London.

    Cyrus ergänzte: „Es wäre einfacher, wenn der Pilot warten würde, bis das Schiff zu einem Halt gekommen ist. Das würde mehrere Minuten dauern. Aber ich schätze, jemand muss es eilig haben. Das wird einem sehr guten Piloten bedürfen."

    Dann wurde die Tür des Hubschraubers geöffnet.

    „Meine Güte!, schrie Audrey. „Wird jemand da rausspringen?

    Cyrus lachte überheblich.

    „Kann man so sagen, erwiderte er. „Aber mach dir keine Sorgen. Niemand wird gegen das Deck klatschen – glaube ich, zumindest. Nicht, wenn sie wissen, was sie tun.

    Es war das einzige Mal, dass London sich wünschte, dass Cyrus überzeugter geklungen hätte.

    Ein Seil fiel aus der Hubschraubertür, landete beinahe auf dem Deck. Ein Mann mit einem Helm auf seinem Kopf und einem kakifarbenen Fliegeroverall erschien in der Tür und ließ seine Beine in der Luft baumeln.

    „Ich hoffe, dieser Kerl ist gut ausgebildet, sagte Cyrus, begann, etwas besorgt zu klingen. „Ich habe noch nie versucht, mich unter diesen Bedingungen von einem Hubschrauber abzuseilen.

    London wusste, dass sie nicht hätte überrascht sein sollen, zu hören, dass Cyrus das hier auch schon gemacht hatte.

    Gibt es irgendetwas auf dieser Welt, über das er nicht Bescheid weiß?, fragte sie sich.

    Dann stieß sich der Mann vom Hubschrauber ab und schmiss sich in die Luft.

    London schnappte schockiert nach Luft, zumal er wie ein Stein gen Boden zu fallen schien.

    Aber er brachte seine Bewegungen schnell unter Kontrolle, glitt am Seil hinab und bremste immer mehr ab, bis seine Füße rund dreißig Zentimeter über dem Deck schwebten.

    Dann ließ er sich fallen, landete in einer kauernden Stellung.

    Er ließ das Seil los, welches sich schnell wieder in den Hubschrauber zurückzog.

    Der Mann kam mit einem saloppen Lächeln auf London, Cyrus und Audrey zu.

    „Wie aufregend das war!, gab er über den Lärm des Motors hinweg von sich. „Und das Wetter ist fantastisch!

    London rang nach Luft, als sie diese ruhige, kultivierte Stimme wiedererkannte.

    Sie zückte ihr Handy und rief Amy Blassingame, die Concierge des Schiffs, an.

    „Amy, wir müssen den Beethoven-Plan ins Rollen bringen!, sagte sie. „Und zwar schnell!

    KAPITEL ZWEI

    Trotz des Hubschrauberlärms über ihrem Kopf konnte London die Concierge am anderen Ende der Leitung nach Luft ringen hören.

    „Wollen Sie damit sagen, dass er eingetroffen ist?, fragte Amy. „Jetzt schon?

    „Ja, gerade eben", erwiderte London.

    „Aber wie? Ich dachte, er würde sich uns erst in Kopenhagen anschließen. Hat er etwas mit den komischen Geräuschen zu tun?"

    „Ja, hat er. Er ist eben per Hubschrauber eingetroffen."

    „Per was?"

    „Amy, ich habe keine Zeit für Erklärungen. Bringen Sie einfach den Beethoven-Plan ins Rollen. Und zwar so schnell wie möglich."

    „Werde ich", antwortete Amy.

    Als sie den Anruf beendete, hatte sich der Neuankömmling einem dramatischen Kleiderwechsel unterzogen. Er hatte seinen Helm abgenommen und seinen Fliegeroverall ausgezogen, stand jetzt in einer violetten Smokingjacke, einem farbenfrohen Seidenschal, bequemen Falthosen und einem Paar Hausschuhen da. Es war kaum zu glauben, dass er eben erst einen waghalsigen Abstieg aus einem Hubschrauber gemacht hatte. Tatsächlich sah er so aus, als wäre er gemütlich zu Hause in seinem luxuriösen Penthouse in New York.

    Was auch der Ort war, an dem London ihn zuvor gesehen hatte. Der Mann war zweifellos Jeremy Lapham, der CEO von Epoch World Cruise Lines.

    London hatte Mr Lapham noch nie persönlich getroffen, hatte nur Videochats mit ihm geführt. Und sogar dann hatte sie nur selten sein ganzes Gesicht gesehen. Seine Kamera war üblicherweise in einen bizarren Winkel gedreht, sodass sie nur sein gespaltenes Kinn und seine aristokratischen Lippen gesehen hatte.

    Jetzt konnte sie sein gesamtes Antlitz sehen, welches lächelnde grüne Augen und eine glatt gebürstete, stahlgraue Mähne beinhaltete. Er war kein junger Mann, aber er schien definitiv energiegeladen und nicht etwa erschöpft von seiner Ankunftsmethode.

    London und Kapitän Hays rasten beide auf ihn zu, um ihn zu begrüßen, und er schüttelte ihnen eifrig die Hände.

    „Eine Vorstellungsrunde erübrigt sich, nehme ich an, sagte Lapham mit so lauter Stimme, dass er den Lärm über ihren Köpfen übertönte. „Es ist mir ein Vergnügen, Sie endlich in Person kennenzulernen, London Rose. Und Sie auch, Kapitän Hays.

    Dann ergänzte er: „Obwohl ich wünschte, dass die Umstände nicht so besorgniserregend wären."

    Cyrus und Audrey schienen beide unheimlich beeindruckt.

    „Toll gemacht, Sir, sagte Cyrus Bannister. „Ein meisterhafter Absprung.

    „Wirklich atemberaubend!, sagte Audrey Bolton zu ihm, dann meinte sie zu London: „Wollen Sie uns nicht vorstellen?

    „Ja bitte", sagte Mr Lapham zu London.

    London tat ihr Bestes, um trotz des lauten Wummerns des Motors die drei miteinander bekannt zu machen.

    „Sie sind also Jeremy Lapham höchstpersönlich!, gab Cyrus von sich und sah jetzt noch beeindruckter aus als zuvor. „Ich verfolge ihre Geschäfte in den Finanznachrichten schon seit Jahren.

    „Ach du meine Güte, wie langweilig für Sie!", sagte Mr Lapham lachend.

    „Sie wissen definitiv, wie man einen dramatischen Auftritt hinlegt, ergänzte Audrey Bolton. Mr Lapham zuckte mit den Achseln und sagte: „Ich mag es, in Form zu bleiben. Wenn man das Leben in einem Sitzungszimmer verbringt, sitzt man viel zu viel.

    Dann richtete der CEO seine Aufmerksamkeit wieder auf den Hubschrauber. Etwas, das aussah wie eine Unmenge Gepäck, wurde herabgesenkt und die Schiffscrew stellte sicher, dass die Ladung heil landete, um sie dann von den Seilen zu lösen.

    Der CEO meinte zum Kapitän: „Stellen Sie sicher, dass es Siegfried sicher an Bord schafft."

    „Siegfried?", fragte Kapitän Hays, sah hoch, als würde er erwarten, einen weiteren Mann aus dem Hubschrauber springen zu sehen.

    „Sie werden ihn erkennen, wenn Sie ihn sehen", sagte Mr Lapham lachend.

    „Na gut, meinte Kapitän Hays. „Da es Ihr erster Besuch an Bord Ihres Flussschiffs ist, bin ich sicher, möchten Sie sich gerne umsehen. London wird Sie gerne herumführen.

    Kapitän Hays warf London einen flehenden Blick zu, der ihr sagte, wie angestrengt er Mr Lapham zufriedenzustellen versuchte. Sie konnte verstehen, warum. Mr Lapham war hier, um über die Zukunft des Nachtmusik-Schiffes zu entscheiden. Und das stand in direktem Zusammenhang mit der Anstellung aller Beschäftigten und Crew-Mitglieder. London hoffte, dass sie der Aufgabe gewachsen war und sie ihn in die richtige Richtung lenken würde.

    „Selbstverständlich", erwiderte London.

    „Sehr schön, meinte Mr Lapham zu London, dann sagte er zum Kapitän: „London und ich werden Sie in Ihrer Kabine aufsuchen, sobald wir unseren Rundgang beendet haben.

    „Ich freue mich schon darauf", erwiderte Kapitän Hays.

    Auf dem Großteil des Freiluft-Rondodecks, welches seiner üblichen Einrichtungen entledigt worden war, konnte London nicht viel zeigen, also führte sie Mr Lapham zum Heck der Nachtmusik. Sie musste noch immer etwas schreien, damit er sie trotz der Maschine über ihren Köpfen hören konnte.

    Sie deutete auf den bedachten Imbissraum und sagte zu Mr Lapham: „Ich weiß, dass er im Moment leer ist, aber das Sonnendeck und der Imbissraum sind üblicherweise randvoll mit unseren Gästen. Natürlich haben wir sie für Ihre Landung geräumt, aber es werden sicher alle bald zurückkehren."

    London blickte zurück und sah, dass der Kapitän noch immer das Abladen des Gepäcks überwachte und, dass Cyrus und Audrey in Richtung Aufzüge liefen.

    Während London den CEO zum blau gekachelten Pool führte, bemerkte er: „Sehr schön. Darin würde ich selbst gerne eine Runde schwimmen."

    Dann musterte er das Deck und ergänzte: „Es scheint wirklich ein nettes Schiff zu

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