Eine traumapädagogische Übungskartei: für die Soziale Arbeit
By Sarah Frohmader and Julia Kamm
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Sarah Frohmader
Sozialpädagogin B.A. und seit 2018 als Schulsozialarbeiterin tätig. Verfahrensbeiständin in Kindschaftssachen und Weiterbildung zur Traumapädagogin.
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Book preview
Eine traumapädagogische Übungskartei - Sarah Frohmader
WEIL ES IMMER EINEN GUTEN GRUND GIBT…
Wir danken allen Mitwirkenden für
den kritischen Blick und die
tatkräftige Unterstützung!
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Vorwort
Allgemeine Informationen
Traumawissen
Die traumatische Zange
Das Traumaviereck
Übertragung und Gegenübertragung
Das Stresstoleranzfenster
Verarbeitungsprozesse im Gehirn
Die Teilearbeit
Stabilisierung
Allgemeines
Der sichere Ort
Die inneren Helferwesen
Die sichere Tätigkeit
Der innere Garten
Die Baum-Übung
Das Reinigungsbad
Die Lichtstromübung
Atmung und Selbstregulation
Distanzierung, Flashbackkontrolle und Affektregulation
Allgemeines
Die Screen-Bildschirm-Technik
Die Tresor-Übung
Die Beobachter-Technik
Der imaginative Regler mit Fernbedienung
Angst als Spirale
Die Grenzen des eigenen Raums
Schützender Raum aus Licht
Die imaginative (Glas-) Wand
Imaginative Wut- oder Krafträume
Ressourcenstärkung & Ressourcenaktivierung
Allgemeines
Die Ressourcenlandkarte
Das innere Ressourcenteam
Die 7 Punkte des Selbstwertgefühls
Der innere Diamant
Das Ressourcenprotokoll
Selbsthilfe
Allgemeines
Der Regentag-Brief
Die heilsamen Briefe
Unlösbare Probleme
Der Problemlöse-Tango
Die 5-4-3-2-1 Übung
Soforthilfen zur Reorientierung im Hier und Jetzt
Notfallhilfen
Allgemeines
Der innere Notfallkoffer
Dissoziationsstopp im Kontakt
Akuttrauma
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die traumatische Zange
Abbildung 2: Das Traumaviereck
Abbildung 3: Übertragung und Gegenübertragung
Abbildung 4: Das Stresstoleranzfenster
Abbildung 5: Verarbeitungsprozesse im limbischen System
Abbildung 6: Die Ressourcenlandkarte
Vorwort
Fachkräften begegnen in sämtlichen pädagogischen Bereichen (stationäre/ teilstationäre/ ambulante Jugendhilfe, Kindertagesstätten, Schulen, Beratungsstellen, Jugendhäusern, Pflegestellen, Jugendamt, etc.) Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Deswegen finden Traumapädagogik und Traumafachberatung in sämtlichen Bereichen der Sozialen Arbeit ihre Anwendung.
Ziele der traumapädagogischen Arbeit mit KlientInnen sind u.a. die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Durchsetzungsfähigkeit, die Fähigkeit zur Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion und die Entwicklung von Zukunftsvisionen. Ressourcen werden erarbeitet, aktiviert und zielgerichtet aufgebaut.
Die vorliegende traumapädagogische Übungskartei soll sozialpädagogische Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Die Kartei bietet eine kompakte, praxistaugliche und spontan einsetzbare Sammlung verschiedener Informationen und Übungen der Traumapädagogik. Sie ist farblich untergliedert in die Kategorien Allgemeines (grau), Stabilisierung (gelb), Distanzierung, Flashbackkontrolle und Affektregulation (orange), Ressourcenstärkung und Ressourcenaktivierung (grün), Selbsthilfe (blau) und Notfallhilfen (rot). Jede Kategorie wird von einer Karte mit allgemeinen Informationen begonnen, die Tipps und Hinweise für BeraterInnen sowie eine Übersicht über alle Übungen gibt. Die einzelnen Übungen werden jeweils mit Zielen, Dauer, einer kurzen Erklärung und der Übungsbeschreibung dargestellt. Die Übungen sind so gestaltet, dass sie in vielen Fällen direkt vorgelesen werden können. Außerdem gibt es Hinweise für BeraterInnen.
Ein Großteil der Übungen sind Imaginationsübungen, d.h. Übungen, die nur in der Phantasie ablaufen. In neurobiologischen Forschungen konnte gezeigt werden, dass das menschliche Gehirn anpassungsfähig an seine Aufgaben ist. Es passt sich also an die Lebenswelt und die Lebensumstände an und vernetzt sich immer wieder neu. Dabei ist es egal, ob Dinge tatsächlich erlebt werden oder nur in der Phantasie stattfinden. Durch Imaginationen von sicheren Orten, Räumen oder Tätigkeiten und Helferwesen kann das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit, Mut und Kraft in der Phantasie genauso entstehen. Diese Gehirnaktivierung sorgt dafür, dass die jeweilige Gehirnregion gestärkt wird und dadurch in Zukunft leichter aktiviert werden kann. Durch diesen Trainingseffekt können Gefühle wie Sicherheit und Geborgenheit jederzeit situationsunabhängig reaktiviert werden.
Beim Einsatz ist darauf zu achten, dass durch die Arbeit mit traumatisierten Personen bei den Betroffenen ein spontaner Verarbeitungsprozess in Gang gesetzt werden kann, d.h. dass KlientInnen getriggert werden und entsprechende Reaktionen (z.B. Dissoziieren, Flashbacks, Hyperarrousal, etc.) auftreten können. Dann ist es sinnvoll, die KlientInnen von „gut bis gut" durch die Situation zu begleiten (also KlientInnen die Situation von da an beschreiben zu lassen, als alles noch gut war und sie bis dahin erzählen zu lassen, wo alles wieder gut wurde) und mit Hilfe von
Übungen aus der Kategorie Distanzierung, Flashbackkontrolle und Affektregulation wieder ins Stresstoleranzfenster zurückzubringen und durch Stabilisierung wieder mehr äußere und innere Sicherheit herzustellen.
Die bewusste Traumaexposition ist ausschließlich der Traumatherapie vorbehalten! Übungen der Traumakonfrontation, EMDR und das Deuten der Psychodynamik sind nur von Fachkräften der Traumtherapie durchzuführen. Weitere Grenzen der Traumapädagogik und Traumaberatung sind Suizidalität, akutes selbstverletzendes Verhalten oder Suchtverhalten, kritisches Untergewicht und eskalierende dissoziative Symptomatik (z.B. bei Täterkontakt oder überwältigenden Traumatriggern). Bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder starker Intoxikation ist eine vorübergehende stationäre ggf. intensivmedizinische Versorgung unumgänglich!
Im Grunde verfolgend Traumatherapie und Traumapädagogik die gleichen Ziele und arbeiten im Idealfall Hand in Hand. Die Traumapädagogik hat ihre Schwerpunkte im Stabilisieren, der Psychoedukation und der Ressourcenarbeit. Spontane Verarbeitungsprozesse und die Reorientierung im Hier und Jetzt können von der Traumapädagogik geleistet werden.
Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, zeigen Symptome, die von außen nicht immer logisch erklärbar sind und sie leiden unter den Traumafolgen. Uns ist es ein wichtiges Anliegen deutlich zu machen, dass jedes Verhalten immer einen guten Grund hat. Wir möchten mit der traumapädagogischen Übungskartei dazu beitragen, dass traumatisierte Menschen im sozialpädagogischen Setting Unterstützung erhalten und das Gefühl bekommen verstanden zu werden und sich und ihr Handeln auch selbst besser zu verstehen. Sie sollen durch Psychoedukation, Stabilisierung und Ressourcenaktivierung auf dem Weg in ihr selbstbestimmtes Leben begleitet werden.
Viel Spaß und gutes Gelingen mit der traumapädagogischen Übungskartei wünschen
Sarah Frohmader und Julia Kamm
Allgemeine Informationen
Traumawissen
Definition