Europa am Scheideweg: Was Europa tun muss, um seine Zukunft zu retten
By Andreas Dripke, Hang Nguyen and Horst Walther
()
About this ebook
Andreas Dripke
Andreas Dripke is Chairman of the UN think tank Diplomatic Council and author of numerous non-fiction books.
Read more from Andreas Dripke
ChatGPT und LaMDA sind erst der Anfang: Wie Künstliche Intelligenz unser aller Leben verändert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer digitale Euro: Computergeld statt Bares Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsInside WHO: Dr. Tedros und die Weltgesundheitsorganisation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Rückkehr der Kernkraft: Warum Atomenergie unsere Zukunft ist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue: Klimarettung ja! - Deindustrialisierung nein! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsComputer wie Götter: Die Rechenknechte übernehmen die Herrschaft Rating: 0 out of 5 stars0 ratings2045: Das Jahr, in dem die Künstliche Intelligenz schlauer wird als der Mensch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHilfe, wir werden gechippt!: Vom Mikrochip unter der Haut bis zum Hirnschrittmacher Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Wahn mit der Bürokratie: Wie Bürokratismus unsere Gesellschaft zerstört Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRoboter im Alltag: Maschinen (beinahe) wie Menschen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMetaverse: Was es ist. Wie es funktioniert. Wann es kommt. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKampf ums All: Wie Jeff Bezos, Richard Branson und Elon Musk den Weltraum erobern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKrieg in Europa - Unser schlimmster Albtraum: Wie Europa seine Unabhängigkeit verlor und zum Schlachtfeld wurde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDigitale Identität: Unser Zwilling im Datennetz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsApple Car: Wie der iKonzern das Auto neu erfindet Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEwige Pandemie - Freiheit ade: Wie Corona unsere Welt für immer verändert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDigitale Disruption: Wie die Digitalisierung unsere Welt auf den Kopf stellt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWenn sich China und Russland verbünden...: Die Herausforderung der Freien Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie biometrische Vermessung der Menschheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles über Krypto: NFT, Blockchain, Bitcoin & Co. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Internet der Dinge: Das Netz umschlingt uns Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie digitale Zivilisation: Die Genesis und Zukunft unserer Informationsgesellschaft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas nach dem Smartphone kommt: Eine Reise in unsere digitale Zukunft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Entwicklung des Internet: Vom Arpanet bis zum Metaverse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Apple Agenda: Welche Märkte der iKonzern künftig revolutionieren wird Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Europa am Scheideweg
Related ebooks
Euroland - Alles oder nichts Rating: 0 out of 5 stars0 ratings"Was ist los mit dir, Europa?": Für mehr Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Imperialismus der EU 3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Wert Europas in einer bedeutsameren Weltgeschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Imperialismus der EU 2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNichts wird so bleiben, wie es war? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Europäische Union: Zukunft, Chancen, Risiken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Vision und der Weg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropäische Identität: Die Erneuerung Europas aus dem Geist des Christentums Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVon Anfang an Europa: Die Geschichte unseres Kontinents Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropa wagen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDen Geist Europas wecken: Zehn Vorschläge Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWarum Europa nicht scheitern darf: Alpha und Omega einer Entwicklung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropäische Integrationsrechtsgeschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratings7 Mythen über Europa: Plädoyer für ein vorsichtiges Europa Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSoziales Europa 2030/2045: Zukunftsszenarien für die EU-Sozialpolitik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuroland (6) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Europäische Union: Chance für Wohlstand oder Anfang vom Untergang? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie kulturellen Einigungen Europas und deren Verfallsprozesse in den letzten drei Jahrhunderten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropabilder im 20. Jahrhundert: Entstehung an der Peripherie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLetzter Weckruf für Europa Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuroland Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropa muss sich rechnen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWer bezahlt den Untergang der EU?: Wie wir durch die falsche Politik der nächsten Krise entgegentaumeln Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Genese Europas: Der europäische Kontinent vom antiken Griechenland bis heute Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEndspiel Europa: Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist - und wie wir wieder davon träumen können Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropas Weg: Von der Utopie zur Zukunft der EU Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEuropas Stunde: Der Kampf der groβen Mächte und die Renaissance eines unterschätzten Kontinents Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
American Government For You
Das ist Deutschland!: Eine Landeskunde für alle Rating: 5 out of 5 stars5/5Mein Corona-Schwarzbuch: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Pandemie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTodesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUtopia 2048: Reise in eine wunderbare Zukunft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Todesnacht in Stammheim: Eine Untersuchung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpukschloss Deutschland: Der Zeitgeist als Gespenst einer Generation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHinterkaifeck: Autopsie eines Sechsfachmordes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFreimaurerei im 3. Jahrtausend: Eine Herausforderung für Freimaurer und Profane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Asche der Demokratie: Theatersaison 2019/20 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Corona-Skandal: Warum wir nicht alles glauben sollten! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Matrix Syndrom: Die systematische Manipulation der Menschen durch die "Macht" Rating: 5 out of 5 stars5/5Zum Teufel mit den Ideologien!: Für eine neue Aufklärung und eine andere Demokratie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHexenjagd: Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Hooton-Plan: ... und weitere Pläne zur Vernichtung Deutschlands Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKönig Donald, die unsichtbaren Meister und der Kampf um den Thron Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPropaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Betrug der "Linken" an den Arbeitern: Ein Erfahrungsbericht Rating: 1 out of 5 stars1/5Weltchaos: Wie sich die Demokratie selbst zerstört Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie auffallend vielen "Tode" des Martin Bormann: Für wen arbeitete Hitlers Sekretär nach 1945? Rating: 5 out of 5 stars5/5Wien wie es lebt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWohin treibt unsere Republik?: Wie Deutschland links und grün wurde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSARS-COV-2 COVID-19: Vorsicht Diktatur! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Fürst Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDenken wie der Feind 20 Jahre Ausnahmezustand 9/11 und die Geopolitik des Terrors: Teil 1 Das Erdöl, der Dollar und die Drogen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Europa am Scheideweg
0 ratings0 reviews
Book preview
Europa am Scheideweg - Andreas Dripke
Inhalt
Vorwort
Quo vadis Europa?
Was Europa (uns) bedeutet: Die zerrissene Einheit
Warum wir Europa brauchen
Artensterben
Klimawandel
Wachstumsökonomie
Überbevölkerung
Wirtschaftliche Ungleichheit
Potenzial für Konflikte
Warum wir Europa neu denken müssen
Europa braucht die demokratische Legitimation
Europa benötigt mehr Gewicht
Europa muss eine eigene Position vertreten
Europa muss sich eine klare Mission geben
Wie wir Europa erschaffen können
Mehr Programm – weniger Mensch
Der lange Marsch durch die Institutionen
Europa – und was danach kommt
Von der Vision zur Bürokratie
Die EU-Kommission als europäische Regierung
Von der Vision zum Bürokratie-Monster
„Wie mache ich mich am unbeliebtesten"
Die Mär vom Brüsseler Beamtenapparat
Europas digitale Dekade bis 2030
Europas digitaler Kompass
Mehrländerprojekte
Digitale Rechte und Grundsätze
Ein digitales Europa in der Welt
Lehren aus der Pandemie
Die Sternstunde des Multilateralismus … fällt aus
Beschädigte EU
Der neue Marshallplan
Streit nach der Krise
Wiederbelebungsprogramm für Europa
Die Billionen-Rettung
Von der Milliarden- in die Billionenwirtschaft
Multilateralismus am Ende
Eine neue Weltordnung
Der Dritte Weltkrieg… hoffentlich nicht!
Das Kriegstriumvirat
Die Falle des Thukydides
Europa versus Amerika
Die NATO schlingert
Nine Eleven – der erste Bündnisfall
Europäische Armee vor gewaltigen Hürden
Hypothetischer Angriff auf Europa
Über die Autoren
Andreas Dripke, Publizist
Hang Nguyen, Humanistin
Dr. Horst Walther –
Bücher im DC Verlag
Über das Diplomatic Council
Quellenangaben und Anmerkungen
Vorwort
Die „Alte Welt" ist eine historische Bezeichnung für die Kontinente der Erde, die den Europäern vor der Entdeckung Amerikas 1492 bekannt waren: Europa, Afrika und Asien. Im Grunde genommen ist Europa (altgriechisch Εὐρώπη Eur pē) gar kein eigener Kontinent, sondern lediglich ein Subkontinent, der mit Asien zusammen den Kontinent Eurasien bildet. Indes ist der Begriff „Europa nicht rein geographisch definiert, sondern bezieht sich auch auf historische, kulturelle, politische, wirtschaftliche, rechtliche und ideelle Aspekte. „Kein Ort, sondern eine Idee… eine Kategorie des Geistes, nicht des Seins
, charakterisierte der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy Europa im August 1789 im Zuge der Französischen Revolution.¹ Dieses kulturelle Europa ist in der Regel auch gemeint, wenn man vom „Alten Kontinent" spricht. Der Begriff verdeutlicht Europas Verwurzelung in der griechischen Kultur sowie seine Prägung durch das Römische Reich und das Christentum, drei Einflüsse, die bis heute die europäische Kultur maßgeblich bestimmen.
In der Antike vereinigte das Römische Reich zeitweise das südliche Europa mit den anderen Küstenländern des Mittelmeerraums zu einem Großreich. In der Spätantike wurde das Christentum zur Staatsreligion erhoben, was bis heute fortwirkt. In dieser Zeit drängten eine Vielzahl von meist germanischen Stämmen wie Angelsachsen, Franken und Goten in das westliche Europa und bildeten den Grundstein für zukünftige Nationen wie England, Frankreich und Spanien. All diese Jahrhunderte hindurch war Europa ein Ort der Kriege, der keineswegs als Vorbild für was auch immer taugte.
Erst im 18. Jahrhundert setzte die Bewegung der Aufklärung neue Akzente und forderte Toleranz, die Achtung der Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit. Wenn wir heutzutage von „europäischen Werten sprechen, dann meinen wir damit die Zeit von vor rund 300 Jahren. Der „Alte Kontinent
in dieser heute gern angesprochenen Tradition reicht also lediglich bis etwa 1798 zurück – das Jahr der französischen Revolution. Dabei werden die „dunklen Flecken seit dieser Zeit, vor allem der Erste und der Zweite Weltkrieg, häufig mehr oder minder ausgeblendet, um die „europäischen Werte
als „edel und gut" zu preisen.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg manifestierte sich allmählich die Vorstellung eines geeinten oder zumindest friedlichen Europas. Am 9. Mai 1950 entwickelte der damalige französische Außenminister Robert Schumann in einer Rede in Paris die Idee einer überstaatlichen europäischen Institution zur Verwaltung und Zusammenlegung der Kohle- und Stahlproduktion. In seiner Vision sollte diese neue Art der politischen Zusammenarbeit Kriege zwischen den europäischen Nachbarn verhindern.² Sein Vorschlag, der ein Jahr später in Form der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl umgesetzt wurde, gilt als Grundstein der heutigen Europäischen Union. Bis dahin war es allerdings noch ein langer Weg. 1951 schlossen sich Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Italien und Frankreich zur Montanunion bzw. EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) zusammen. Der Versuch, eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) sowie eine Europäische Politische Gemeinschaft (EPG) zu gründen, scheiterte 1954 an der französischen Nationalversammlung. Daraufhin wurden 1957 mit den Römischen Verträgen die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) sowie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet. Ab dem EG-Fusionsvertrag 1967 teilten sich die drei Europäischen Gemeinschaften (EGKS, Euratom und EWG) die gemeinsamen Institutionen Kommission, Rat, Parlament und Gerichtshof. Mit dem Vertrag von Maastricht 1993 wurde die EWG in Europäische Gemeinschaft (EG) umbenannt. Zugleich wurde die Europäische Union gegründet, die die drei Gemeinschaften umfasste und um zwei zwischenstaatliche Politikbereiche, die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres, erweiterte. 2002 wurde die EGKS aufgelöst und ihre Funktionen wurden von der EG übernommen. Durch den Vertrag von Lissabon ging die EG zum 1. Dezember 2009 vollständig in der EU auf. Nach der Ost-Erweiterung in den Jahren 2004, 2007 und 2013 sowie dem Austritt Großbritanniens zählt die EU gegenwärtig 26 europäische Mitgliedsstaaten, der 27. Mitgliedstaat, die Republik Zypern, zählt geographisch zu Asien.³ Alle diese Zahlen, Entwicklungen und Institutionen gehören für jeden, der sich ernsthaft mit Europa befasst, zur Allgemeinbildung. Der „Schnelldurchgang" durch die Geschichte lässt den Eindruck entstehen, dass Europa seine jahrhundertealte Zerstrittenheit überwunden hat und sich auf dem Weg zu einer Einigung, einem Vereinten Europa, befindet.
Das wäre schön – doch tatsächlich steht Europa vor Herausforderungen, die die Zukunft des „Alten Kontinents" weniger rosig erscheinen lassen. Das hängt damit zusammen, dass Europa stärker in der Vergangenheit verhaftet ist als sich um seine Zukunft zu kümmern. Die europäische Gesellschaft hat kaum eine Vision für die Zukunft des eigenen Kontinents, geschweige denn der Welt.
Die europäische Politik folgt weitgehend dieser Fantasielosigkeit der Gesellschaft, die im Grunde nur den heutigen Wohlstand bewahren und ihr bequemes Leben weiterführen will. Allerdings beschleicht immer mehr Menschen in Europa die Ahnung, dass diese Bequemlichkeit und Visionslosigkeit zum Abstieg Europas führen werden.
In dieser Phase der Orientierungslosigkeit will das vorliegende Werk vor allem eines: erklären, aufklären, wachrütteln, Denkanstöße geben und dazu ermuntern, die Zukunft Europas stärker aktiv zu gestalten.
Was wird die Zukunft bringen? gehört zu den fundamentalen Fragen sowohl jedes Einzelnen als auch der Menschheit insgesamt. Und doch ist die Frage falsch formuliert: Denn die Zukunft wird uns nicht „gebracht
, sondern sie wird „gemacht". Es liegt an uns allen, sie gemeinsam selbst zu gestalten. Das