Commander Reilly Folge 11/12 Doppelband: Chronik der Sternenkrieger
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von Alfred Bekker
(499)
Über diesen Band:
Commander Reilly Folge 11/12 Doppelband Chronik der Sternenkrieger
von Alfred Bekker
Dieser Band enthält folgende SF-Romane:
Verschwörer der Humanen Welten (Alfred Bekker)
Commander der Humanen Welten (Alfred Bekker)
Im Jahr 2234 übernimmt Commander Willard J. Reilly das Kommando über die STERNENKRIEGER, ein Kampfschiff des Space Army Corps der Humanen Welten. Die Menschheit befindet sich im wenig später ausbrechenden ersten Krieg gegen die außerirdischen Qriid in einer Position hoffnungsloser Unterlegenheit. Dem ungehemmten Expansionsdrang des aggressiven Alien-Imperiums haben die Verteidiger der Menschheit wenig mehr entgegenzusetzen, als ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Book preview
Commander Reilly Folge 11/12 Doppelband - Alfred Bekker
Dieser Band enthält folgende SF-Romane:
Verschwörer der Humanen Welten (Alfred Bekker)
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Commander der Humanen Welten (Alfred Bekker)
Im Jahr 2234 übernimmt Commander Willard J. Reilly das Kommando über die STERNENKRIEGER, ein Kampfschiff des Space Army Corps der Humanen Welten. Die Menschheit befindet sich im wenig später ausbrechenden ersten Krieg gegen die außerirdischen Qriid in einer Position hoffnungsloser Unterlegenheit. Dem ungehemmten Expansionsdrang des aggressiven Alien-Imperiums haben die Verteidiger der Menschheit wenig mehr entgegenzusetzen, als ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)
© Roman by Author / COVER LUDGER OTTEN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Alles rund um Belletristik!
Commander Reilly #11: Verschwörer der Humanen Welten: Chronik der Sternenkrieger
Commander Reilly #11: Verschwörer der Humanen Welten: Chronik der Sternenkrieger
Commander Reilly, Volume 11
Alfred Bekker
Published by Alfred Bekker, 2019.
Table of Contents
UPDATE ME
Commander Reilly #11: Verschwörer der Humanen Welten
Chronik der Sternenkrieger
Science Fiction Roman von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Im Jahr 2234 übernimmt Commander Willard J. Reilly das Kommando über die STERNENKRIEGER, ein Kampfschiff des Space Army Corps der Humanen Welten. Die Menschheit befindet sich im wenig später ausbrechenden ersten Krieg gegen die außerirdischen Qriid in einer Position hoffnungsloser Unterlegenheit. Dem ungehemmten Expansionsdrang des aggressiven Alien-Imperiums haben die Verteidiger der Menschheit wenig mehr entgegenzusetzen, als ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
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Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Jack Raymond, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Übersicht über die Serie Chronik der Sternenkrieger
in chronologischer Reihenfolge
Einzelfolgen:
Commander Reilly 1: Ferne Mission (Handlungszeit 2234)
Commander Reilly 2: Raumschiff STERNENKRIEGER im Einsatz
Commander Reilly 3: Commander im Niemandsland
Commander Reilly 4: Das Niemandsland der Galaxis
Commander Reilly 5: Commander der drei Sonnen
Commander Reilly 6: Kampf um drei Sonnen
Commander Reilly 7: Commander im Sternenkrieg
Commander Reilly 8: Kosmischer Krisenherd
Commander Reilly 9: Invasion der Arachnoiden
Commander Reilly 10: Das Imperium der Arachnoiden
Commander Reilly 11: Verschwörer der Humanen Welten
Commander Reilly 12: Commander der Humanen Welten
Commander Reilly 13: Einsatzort Roter Stern
Commander Reilly 14: Im Licht des Roten Sterns
Commander Reilly 15: Die Weisen vom Sirius
Commander Reilly 16: Die Flotte der Qriid
Commander Reilly 17: Ein Raumkapitän der Qriid
Commander Reilly 18: Commander der Sternenkrieger
Commander Reilly 19: Eine Kolonie für Übermenschen
Commander Reilly 20: Kampfzone Tau Ceti
Commander Reilly 21: Prophet der Verräter
Commander Reilly 22: Einsamer Commander
––––––––
Terrifors Geschichte: Ein Space Army Corps Roman (Handlungszeit 2238)
Erstes Kommando: Extra-Roman (Handlungszeit 2242)
Erster Offizier: Extra-Roman (Handlungszeit 2246)
Chronik der Sternenkrieger 1 Captain auf der Brücke (Handlungszeit 2250)
Chronik der Sternenkrieger 2 Sieben Monde
Chronik der Sternenkrieger 3 Prototyp
Chronik der Sternenkrieger 4 Heiliges Imperium
Chronik der Sternenkrieger 5 Der Wega-Krieg
Chronik der Sternenkrieger 6 Zwischen allen Fronten
Chronik der Sternenkrieger 7 Höllenplanet
Chronik der Sternenkrieger 8 Wahre Marsianer
Chronik der Sternenkrieger 9 Überfall der Naarash
Chronik der Sternenkrieger 10 Der Palast
Chronik der Sternenkrieger 11 Angriff auf Alpha
Chronik der Sternenkrieger 12 Hinter dem Wurmloch
Chronik der Sternenkrieger 13 Letzte Chance
Chronik der Sternenkrieger 14 Dunkle Welten
Chronik der Sternenkrieger 15 In den Höhlen
Chronik der Sternenkrieger 16 Die Feuerwelt
Chronik der Sternenkrieger 17 Die Invasion
Chronik der Sternenkrieger 18 Planetarer Kampf
Chronik der Sternenkrieger 19 Notlandung
Chronik der Sternenkrieger 20 Vergeltung
Chronik der Sternenkrieger 21 Ins Herz des Feindes
Chronik der Sternenkrieger 22 Sklavenschiff
Chronik der Sternenkrieger 23 Alte Götter
Chronik der Sternenkrieger 24 Schlachtpläne
Chronik der Sternenkrieger 25 Aussichtslos
Chronik der Sternenkrieger 26 Schläfer
Chronik der Sternenkrieger 27 In Ruuneds Reich
Chronik der Sternenkrieger 28 Die verschwundenen Raumschiffe
Chronik der Sternenkrieger 29 Die Spur der Götter
Chronik der Sternenkrieger 30 Mission der Verlorenen
Chronik der Sternenkrieger 31 Planet der Wyyryy
Chronik der Sternenkrieger 32 Absturz des Phoenix
Chronik der Sternenkrieger 33 Goldenes Artefakt
Chronik der Sternenkrieger 34 Hundssterne
Chronik der Sternenkrieger 35 Ukasis Hölle
Chronik der Sternenkrieger 36 Die Exodus-Flotte (Handlungszeit 2256)
Chronik der Sternenkrieger 37 Zerstörer
Chronik der Sternenkrieger 38 Sunfrosts Weg (in Vorbereitung)
––––––––
Sammelbände:
Sammelband 1: Captain und Commander
Sammelband 2: Raumgefechte
Sammelband 3: Ferne Galaxis
Sammelband 4: Kosmischer Feind
Sammelband 5: Der Etnord-Krieg
Sammelband 6: Götter und Gegner
Sammelband 7: Schlächter des Alls
Sammelband 8: Verlorene Götter
Sammelband 9: Galaktischer Ruf
––––––––
Sonderausgaben:
Der Anfang der Saga (enthält Terrifors Geschichte
, Erstes Kommando
und
Chronik der Sternenkrieger #1-4)
Im Dienst des Space Army Corps (enthält Terrifors Geschichte
, Erstes Kommando
)
––––––––
Druckausgabe (auch als E-Book):
Chronik der Sternenkrieger: Drei Abenteuer #1 -12 (#1 enthält Terrifors Geschichte, Erstes Kommando und Captain auf der Brücke, die folgenden enthalten jeweils drei Bände und folgen der Nummerierung von Band 2 Sieben Monde
an.)
Ferner erschienen Doppelbände, teilweise auch im Druck.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Prolog
Admiral Gregor Raimondo in einem Interview, kurz nach den Wahlen zum Humanen Rat von 2253:
FRAGE: Viele politische Beobachter glauben, dass Sarah Hannover und ihre Humanity First-Bewegung weder programmatisch noch personell in der Lage sind, politische Verantwortung zu übernehmen. Wollen Sie sich trotzdem mit den Stimmen der Humanity First-Ratsmitglieder zum Vorsitzenden wählen lassen?
ANTWORT: Warum denn nicht?
FRAGE: Und welche Zugeständnisse werden Sie gegenüber Humanity First machen müssen?
ANTWORT: Ich habe immer gesagt, dass Sarah Hannover bei mir einen hohen politischen und persönlichen Respekt genießt. Sie stellt wichtige Fragen zur Zukunft der Menschheit und ihrer Rolle in der interstellaren Politik. Ich bin überzeugt davon, dass wir konstruktiv zusammenarbeiten werden – im Dienst der Humanen Welten.
Frage: Befürchten Sie nicht, dass Sarah Hannover Sie erpressen wird? Werden die nach dem Etnord-Krieg geschlossenen Bündnisse jetzt gefährdet, weil sie nicht der Humanity First-Ideologie entsprechen?
ANTWORT (ziemlich gereizt): Reden Sie doch nicht so einen Unsinn. Sie diffamieren mit Sarah Hannover eine fähige Politikerin. Das hat sie nicht verdient. Es geht doch um etwas ganz anderes. Die Humanen Welten brauchen dringend Reformen, sonst befürchte ich, wird die Menschheit früher oder später zu einem Satelliten irgendeines unserer Nachbarn oder am inneren Zerfall zu Grunde gehen.
Kapitel 1: Raimondos Sicht der Dinge
Aus den persönlichen Aufzeichnungen von Admiral Gregor Raimondo, 2252; unveröffentlicht:
(Manche der im Folgenden verwendeten Personennamen sind steganographisch unkenntlich gemacht. Nicht immer war es möglich, die tatsächlichen Namen zu entschlüsseln.)
Anfangsnotiz von Gregor Raimondo:
Diese Aufzeichnungen dürfen erst nach meinem Tod entschlüsselt werden. Jede Zuwiderhandlung verstößt gegen die Bundesgesetze zur Sicherung privater Datensätze und wird strafrechtlich verfolgt.
Ich bin am Ziel. Zumindest wird man das vielleicht im Rückblick einmal so sehen können, wie ich hoffe. Aber was ist schon das Ziel? Das Ende einer Etappe, mehr nicht. Wir beginnen irgendwo, wir gehen irgendwo hin und am Ende sind wir Staub. Man könnte diese Zeilen für das metaphysisch angehauchte Geständnis eines sehr depressiven Mannes halten, der sich der Vergeblichkeit seines Tuns und seiner lebenslangen Anstrengungen plötzlich bewusst wird.
Aber das ist eine Seite meiner Persönlichkeit, die ich nicht nach außen dringen lasse. Selbst gegenüber engsten Vertrauten nicht. Ich könnte sonst den Nimbus eines zupackenden Tat-Menschen nicht aufrechterhalten. Für die einen bin ich der hochbegabte Karrierist, für andere ein Karrierist, der durch unverhältnismäßig große Förderung geheimer Kreise so schnell an die Spitze gelangt ist, wie es bei mir der Fall war. Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen, in der Unbestimmtheit des interstellaren Raumes. Dazwischen eben. Nach außen hin habe ich eine Seite meines Selbst in den Vordergrund zu stellen. Eine Seite, die mich stark und entschlussfreudig erscheinen lässt. Je höher ich gestiegen bin, desto mehr gab es diese Notwendigkeit.
Ich bin also am Ziel eines langen Planes, das höchste Amt zu übernehmen, dass der Bund der Humanen Welten zu vergeben hat.
Ich zögere damit, zu sagen, ich hätte die Macht übernommen, denn erstens ist die Verfassung der Humanen Welten nun einmal so beschaffen, dass die meiste Gewalt von den planetaren Mitgliedsregierungen ausgeht und sich die Kompetenzen des Bundes auf ein absolut lächerliches Maß beschränken muss, dass es allen meinen Vorgängern im Amt sehr schwer machte, ihre Aufgabe auch nur ansatzweise zu erfüllen. Gleichgültig, was Hans Benson oder Julian Lang auch politisch getrennt haben mag – dies traf selbst auf so starke politische Persönlichkeiten wie Benson und Lang zu und stellt in meinen Augen eine der Kinderkrankheiten dieses Sternenreiches der Menschheit dar, das noch nicht einmal ein knappes halbes Jahrhundert existiert.
Wie auch immer, wir werden unsere Geburtswehen rascher hinter uns bringen müssen, als dies vielleicht im Sinn von auf Eigenständigkeit bedachter Lokalpolitiker, innerhalb der 100 Lichtjahre durchmessenden Raumkugel, ist, die die Menschheit als ihr Territorium begreift. Dass sich diese so schwach organisierte Menschheit in den letzten zwei Jahrhunderten ihren Platz im Universum nicht nur erobern, sondern auch halten und ausbauen und sich darüber hinaus auch noch technologisch beachtlich weiterentwickeln konnte, verdanken wir nur glücklichen Umständen, nicht dem politischen Geschick unserer jeweiligen Führungen und schon gar nicht der Effektivität unserer Organisationsformen, die wir auf politischer Ebene institutionalisiert haben.
Im Jahr 2236 – also vor genau sechzehn Jahren – hatte ich schon einmal die Möglichkeit, die Macht – oder das, was der politische Laie dafür hält – zu bekommen.
Jetzt, da die Wahlen zum Humanen Rat mich in die Lage versetzt haben, mich mit Hilfe einer ziemlich bunten Koalition zum Vorsitzenden zu wählen, frage ich mich, ob ich die Chance damals nicht hätte ergreifen sollen. Vielleicht gefiel es mir damals nicht, die Macht durch einen Staatsstreich in die Hände gespielt zu bekommen. Auf jeden Fall wäre das Maß an Entscheidungsbefugnis ungleich höher gewesen als jenes, über das ich jetzt verfüge. Jetzt habe ich dafür das Volk auf meiner Seite, wie sich in den Wahlen gezeigt hat.
Manche halten das für einen Vorteil, aber im Nachhinein frage ich mich, ob dieser Moment der absoluten Existenzkrise, die wir 2236 erlebten, nicht vielleicht doch ein günstiger Moment gewesen wäre, um eine Revolution von oben durchzuführen.
Ich weiß, dass es sinnlos ist, verpassten Chancen nachzutrauern. Zumal dann, wenn man gute Gründe dafür hatte, sie nicht zu nutzen.
Was damals wirklich hinter den Kulissen gespielt wurde, ist bis heute dem Großteil der Menschheit nicht bekannt. Und das ist vielleicht auch gut so. Ich behaupte nicht, dass ich einen vollständigen Einblick in die Hintergründe der sogenannten Merkur- oder Wsssarrr-Krise und den damit in Zusammenhang stehenden Putsch hatte.
Aber wahrscheinlich weiß ich mehr darüber als irgendjemand anders. Die Toten vielleicht ausgenommen. Und jene, die es erfolgreich verstanden haben, bis heute im Verborgenen zu bleiben, um von dort aus viel wirksamer auf die Geschichte der Menschheit Einfluss nehmen zu können, als es jenen je möglich war, die im Rampenlicht standen – und damit mitunter auch zur Zielscheibe wurden.
1
Ich sprach heute ein weiteres Mal mit Sarah Hannover, der Vorsitzenden dieser Vereinigung von Rassisten, die sich Humanity First nennt und im Grunde nichts anderes propagiert, als eine menschliche Vorherrschaft im Universum. Es fehlt eigentlich nur noch eine religiöse Komponente in ihrer Ideologie, dann entsprächen ihre Zukunftspläne in etwa dem, was die Qriid für die Zukunft ihres Heiligen Imperiums ersehnen.
Nicht, dass ich etwas gegen die Idee einzuwenden hätte, dass die Menschheit eine starke Position braucht, um sich auf Dauer behaupten zu können. Darum kämpfe ich, seit wir von Marina III vertrieben wurden.
Nein, darum geht es nicht.
Was ich nicht mag, ist der mehr oder minder offene Rassismus, den Hannover und ihre Anhänger tragen und mit dem sie leider auch Wählerstimmen zu ködern vermögen. Dass am Ende des Etnord-Krieges der Feind nicht vollständig vernichtet wurde und wir uns jetzt in einem Stadium friedlicher Koexistenz befinden, war offenbar vielen Bürgern der Humanen Welten nur schwer zu vermitteln. Angesichts der Opfer, die das uns alle gekostet hat, ist das nur zu verständlich.
Und doch kann ich eine gewisse Verachtung für Politiker nicht verhehlen, die nach dem Motto von Talleyrand handeln, der das Kunststück fertig brachte, sowohl unter dem Konsulat, dem Kaisertum Napoleons und der Restaurationsregierung Ludwigs XVIII. Minister zu bleiben. Ein Motto, das in diesem, ihm zugeschriebenen Satz am besten zum Ausdruck kommt, sich aber ansonsten durch sein ganzes politisches Leben zieht: „Seht, da ist mein Volk! Ich muss ihm hinterher!"
Aber inzwischen habe ich erkannt, dass es manchmal wohl nicht anders geht, als diesem Satz Talleyrands zu folgen, will man politisch überleben. In meinem Fall heißt das, eine Koalition mit einer so unangenehmen Person wie Sarah Hannover.
„Ich hoffe, Sie vergessen nicht, wer Sie zum Vorsitzenden des Humanen Rates gemacht hat", erinnerte sie mich und hob dabei die Augenbrauen. Den Champagner hatte sie schon heruntergeschlürft, als wäre es Syntho-Brühe aus irgendeinem Automaten auf irgendeiner Bergwerkswelt. Sara Hannover bildete sich zwar immer viel auf ihre angebliche adelige Verwandtschaft mit dem ehemaligen englischen Königshaus ein, aber was ihre Manieren anging, war sie weder ein Exemplar unserer Gattung, dass irgendein Alien von deren Überlegenheit hätte überzeugen können, noch hatte sie irgendetwas an sich, das man feinsinnig, erhaben oder kultiviert nennen könnte.
„Sie verdanken es den Humanity First Ratsmitgliedern, dass Sie in Ihre Position hineingekommen sind, Raimondo. Nicht, dass ich kein Vertrauen in Sie hätte, sonst hätte ich Ihnen bei der Sitzung niemals meine Stimme gegeben, aber..."
„...aber Sie scheinen es für notwendig zu halten, mich daran zu erinnern", schloss ich.
„Es gibt ein paar Fragen, die unserer Bewegung besonders am Herzen liegen. Und wir stehen in diesen Dingen bei unseren Wählern im Wort. Das mag vielen anderen Politikern nichts bedeuten, uns aber schon."
Mir war sehr wohl bewusst, worauf Hannover hinauswollte. Humanity First plädierte dafür, die Etnord mit Hilfe des seinerzeit entwickelten Anti-Etnord-Virus restlos auszurotten, beziehungsweise ihnen das Überleben in einem so großen Teil der Galaxis unmöglich zu machen, dass sie gezwungen wären, sich in andere Bereiche unserer heimatlichen Milchstraße zurückzuziehen. Davon abgesehen, dass dies einem Völkermord gleichgekommen wäre, war es wahrscheinlich auch nicht besonders klug. Wir wussten, dass die Etnord ein Hilfsvolk der als „Erhabene oder „Alte Götter
bekannten Superrasse waren, die vor einer Million Jahre die Galaxis beherrschte – und zwar in einer Weise, wie es im Moment keines der uns bekannten intelligenten Völker vermochte. Dieser Umstand bedeutete, dass wir erstens gar nicht genau eingrenzen konnten, wie groß das von ihnen beherrschte Territorium war und wir zweitens auch nicht ihre technologische Entwicklungsfähigkeit einzuschätzen vermögen. Gegenwärtig haben wir einen mächtigen potentiellen Gegner, den wir allerdings jederzeit vernichten könnten. Objektiv stellen daher die Etnord keine Gefahr mehr dar.
„Wir werden eine Agenda notwendiger und dringender Reformen anlegen", versprach ich.
„Das klingt für mich nach einem Verschieben dieser Frage."
„Ich bin nicht angetreten um unüberlegte Entscheidungen zu treffen, die durch Medienkampagnen erzwungen werden."
Sarah Hannover warf mir einen Blick zu, den ich nicht vergessen werde. Ein Blick, der ihren wahren Charakter demaskierte, wie es sonst kaum je zu beobachten war.
Der Hass, der bei ihr gegenüber außerirdischen Völkern mitunter zum Ausdruck kam, musste die sichtbare Facette einer viel weiter gehenden inneren Deformation sein, die ich im Moment nicht einmal erahnen kann. Zum ersten Mal wurde mir klar, wie schwierig die Zusammenarbeit werden würde, zu der mir mein häufiger Gast *** so vehement geraten hatte.
Ich begann mich zu fragen, ob ich wirklich am Ziel oder in Wahrheit nur in eine Sackgasse geraten war.
Sie hob das Kinn auf eine Art und Weise, die ein Gefühl der Überlegenheit signalisierte,