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Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band!
Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band!
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Ebook240 pages3 hours

Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band!

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Dieser Band enthält folgende Krimis:



Bount Reiniger und die tickende Bombe (Wolf G. Rahn)

Killer Street (Alfred Bekker)





Eigentlich erhofft sich der Privatdetektiv Bount Reiniger einen neuen Auftrag von einem reichen Industriellen, doch plötzlich liegt der tot in seinem Haus. Als Täter wird ein Freund ermittelt, aber der steckt selbst in der Klemme und ist nur vorgeschoben. Bount glaubt es dem verhinderten Auftraggeber schuldig zu sein, den wahren Täter zu finden und kommt auf die Spur einer abgefeimten Organisation, doch er hat keine Möglichkeit mehr, jemandem sein Wissen weiterzugeben.
LanguageDeutsch
Release dateDec 5, 2021
ISBN9783956175817
Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band!
Author

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band! - Alfred Bekker

    Krimi Doppelband 74 - Zwei Bombenthriller in einem Band!

    Alfred Bekker, Wolf G. Rahn

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Bount Reiniger und die tickende Bombe (Wolf G. Rahn)

    Killer Street (Alfred Bekker)

    Eigentlich erhofft sich der Privatdetektiv Bount Reiniger einen neuen Auftrag von einem reichen Industriellen, doch plötzlich liegt der tot in seinem Haus. Als Täter wird ein Freund ermittelt, aber der steckt selbst in der Klemme und ist nur vorgeschoben. Bount glaubt es dem verhinderten Auftraggeber schuldig zu sein, den wahren Täter zu finden und kommt auf die Spur einer abgefeimten Organisation, doch er hat keine Möglichkeit mehr, jemandem sein Wissen weiterzugeben.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

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    Bount Reiniger und die tickende Bombe: N.Y.D. – New York Detectives

    Krimi von Wolf G. Rahn

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.

    Eigentlich erhofft sich der Privatdetektiv Bount Reiniger einen neuen Auftrag von einem reichen Industriellen, doch plötzlich liegt der tot in seinem Haus. Als Täter wird ein Freund ermittelt, aber der steckt selbst in der Klemme und ist nur vorgeschoben. Bount glaubt es dem verhinderten Auftraggeber schuldig zu sein, den wahren Täter zu finden und kommt auf die Spur einer abgefeimten Organisation, doch er hat keine Möglichkeit mehr, jemandem sein Wissen weiterzugeben.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Die Hauptpersonen des Romans:

    Chester Maynard – Er hat einen Auftrag für Bount, doch ein Killer kommt ihm zuvor.

    Raymond Poole – Die kleine Geldverlegenheit beunruhigt ihn erst, als er sich von der Polizei gejagt sieht.

    Lorna Avalon – Ihr Bild in der Tasche eines Toten wird zu einer heißen Spur.

    Zeke Coolan – Seine Geschäfte garantieren ihm Riesengewinne und Ärger mit Bount Reiniger.

    June March – ist Bounts Assistentin und hilft ihm bei seinen Fällen.

    Bount Reiniger – ist Privatdetektiv.

    1

    Daniel Balderstone bewegte sich wie ein zu fett geratener Tiger. In den Ansätzen wirkte er anmutig und sportlich, doch die Ausführung fiel plump und ungelenk aus. Er kam in die Jahre. Das hatte er nicht wahrhaben wollen, sonst wäre ihm dieser Fehler mit Sicherheit nicht unterlaufen.

    Jetzt musste er zusehen, wie er aus dem Schlamassel wieder herauskam.

    Noch war längst nicht alles verloren. Druck erzeugt Gegendruck. Da kannte er sich aus. Die Dreckskerle würden sich noch wundern. Er schlug zurück. Das stand bombenfest – unwiderruflich.

    Der clevere Geschäftsmann hatte auch schon einen Plan. Zum Glück besaß er einige Freunde, mit denen er sich zwar ungern in der Öffentlichkeit zeigte, die aber für sein Vorhaben wie geschaffen waren.

    Sie sollten ihm helfen. Sie waren ihm noch etwas schuldig, er würde sie schon erinnern.

    Daniel Balderstones Miene glättete sich, als er den Cadillac Fleetwood aus der Garage holte. Er steuerte den Wagen zur West Side und parkte ihn vor einem der alten Lagerhäuser.

    Bevor er ausstieg, blickte er sich nach allen Seiten um. Man konnte gar nicht vorsichtig genug sein. Er nahm die Drohung verdammt ernst. Bei solchen Leuten musste man mit dem Schlimmsten rechnen.

    Nein, er konnte beruhigt sein. Außer den Typen, die in dieser Gegend für gewöhnlich herumlungerten und auf einen Gelegenheitsjob am Hafen hofften, war niemand zu sehen.

    Daniel Balderstone verließ den Wagen und schloss ihn sorgfältig ab. Er musste noch ein paar Schritte zu Fuß gehen. Es war aber nicht weit.

    Ein Typ mit schwarzen Haaren und einem kleinen Bärtchen näherte sich ihm.

    Der Geschäftsmann war augenblicklich alarmiert. Er schloss nicht aus, dass die Bande ihm einen Verfolger auf den Hals gehetzt hatte. Vielleicht verbarg der Halunke unter seiner zerlumpten Jacke eine frisch geölte Pistole, mit der er ihn voll Blei pumpen wollte.

    „Hey, Partner!, grölte der Verkommene und strahlte über das ganze Gesicht. „Du hast mich lange warten lassen.

    „Wir sind nicht verabredet, du Vogel, sagte Balderstone abweisend. „Verschwinde! Sonst kümmert sich die Polizei um dich.

    „Ich mag aber keine Bullen."

    „Das sieht man dir an. Also brumm ab! Damit sparst du dir ’ne Menge Ärger."

    „Hey! Warum so unfreundlich? Ich habe dir doch nichts getan. Ich will ja nur was zum Qualmen. ’ne Zigarette wirst du wohl haben."

    Daniel Balderstone atmete hörbar ein. Eine Zigarette? Unter dem Vorwand, nach Feuer zu suchen, zog der Strolch dann plötzlich die Kanone und bedankte sich auf seine Weise.

    „Nichts zu machen, erwiderte er schroff. „Ich bin Nichtraucher.

    „Bravo, Boss! Da sparst du ’ne Menge Geld. Wetten, dass du dann ’nen Dollar für mich hast? Es dürfen auch ruhig Zwillinge sein. Die Lebenshaltungskosten sind im letzten Jahr schon wieder um sechs Prozent gestiegen."

    „Und du fällst gleich auf die Nase, wenn du mich nicht endlich in Ruhe lässt. – Lass mich vorbei, sonst raucht es."

    Er wollte sich an dem lästigen Typen vorbeidrängen, doch der hielt ihn an der Schulter zurück.

    „Du bist bestimmt was Höheres, vermutete er mit zusammengekniffenen Augen. „Irgend so ’n Boss von ’nem Riesenkonzern. Das merkt man an deiner unsozialen Einstellung. Ich meine es gut mit dir. Fünfzig Dollar, und wir trennen uns als Freunde.

    Daniel Balderstone nutzte die Gelegenheit, um den anderen blitzschnell abzutasten. Er spürte aber unter dem Jackenstoff nichts, das die Form einer Waffe gehabt hätte.

    „Mann, ich bin kitzlig. Du musst mich verwechseln. Wenn du einen netten Jungen suchst, kann ich dir ’ne Adresse geben. Die kostet dann aber hundert Bucks."

    „Jetzt reicht es!", brüllte Balderstone und hob die Faust.

    In diesem Moment hörte er ein Geräusch hinter sich, als würde Blech gegen Blech reiben.

    Er drehte sich um und sah, wie eine Gestalt sich blitzschnell hinter seinem Cadillac duckte. Ein kleiner Bursche, der ihm irgendwie bekannt vorkam.

    Ach, so lief das hier. Der eine sollte ihn ablenken, während der andere die Räder abmontierte oder sogar versuchte, das Türschloss zu knacken.

    Er versetzte seinem Gegenüber einen wütenden Stoß vor die Brust und hetzte zurück. Dabei schüttelte er drohend die Faust.

    „Ich schlage dich krumm und lahm, wenn ich dich erwische", schrie er.

    Dazu wollte es der Halunke aber scheinbar nicht kommen lassen. Er fuhr hastig in die Höhe und schleuderte einen handlichen Schraubenschlüssel gegen seinen Verfolger.

    Balderstone wich dem Geschoss aus.

    Der andere rannte davon. Er war drahtig und sportlich. Der Geschäftsmann hatte keine Chance, ihn einzuholen.

    Das wollte er im Grunde auch gar nicht. Bei Prügeleien zog er ohnehin den Kürzeren. Ihm genügte es, den Strolch vertrieben zu haben. Er musste den Caddy an einer anderen Stelle parken. Vorher aber wollte er sich vergewissern, ob auch noch sämtliche Radmuttern festsaßen. Mörderische Überraschungen im Fünfzig-Meilen-Tempo liebte er überhaupt nicht.

    Er bückte sich, um das linke Hinterrad zu kontrollieren. Da weiteten sich seine Augen. Das schwarze Kästchen, das unter dem Auspuffrohr hing, gehörte nicht zum serienmäßigen Zubehör eines Fleetwood.

    Das sah ihm verdächtig nach einer Bombe aus. Die Schweine hatten ihn doch hereingelegt.

    Plötzlich wurde ihm klar, dass dieser Mord von Anfang an geplant war. Er hatte sich einen gefährlichen Feind gemacht. Das hätte er auch nicht für einen Augenblick vergessen dürfen. Diese verdammten Gangster duldeten keine Widersprüche.

    Weg hier!, jagte es ihm durch den Kopf. Jetzt musste er um sein Leben laufen.

    Daniel Balderstone stürzte vorwärts. Er schaffte genau drei Schritte. Dann ging die Bombe hoch. Den Lärm der Explosion nahm er gar nicht mehr wahr. Er spürte nur noch einen einzigen heftigen Schlag, der seine Hoffnung auf Rettung sofort zerstörte.

    Als einige Zeit später die Polizeiwagen mit Sirenen und rotierenden Rotlichtern heranrasten, bot sich den Männern ein schreckliches Bild der Verwüstung.

    2

    „Müssen wir da unbedingt hingehen, Bount?, erkundigte sich June March und verzog ihr Gesicht. „Etwas Einschläfernderes als eine Maynard-Party ist für mich nur schwer vorstellbar.

    Bount Reiniger lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und blies die Rauchkringel der Pall Mall senkrecht zur Decke. Hinterhältig grinste er seine Mitarbeiterin an.

    „Wir müssen nicht, Kleines. Aber weißt du, was wir in einer Woche verdienen können, wenn wir für Maynard arbeiten?"

    June horchte auf. „Hey! Du hast mir nicht gesagt, dass du auf einen Auftrag dieses Langweilers spekulierst. Warum trefft ihr euch nicht einfach hier oder in seinem Büro und diskutiert das Ganze aus?"

    „Das hatte ich ihm auch angeboten, aber Maynard kam mit seinem Gegenvorschlag. Du kennst ihn doch. Er liebt die Show. Er will demnächst in Europa groß einsteigen."

    „Meinen Segen hat er. Wird das dann heute eine Abschiedsparty?"

    „Da musst du ihn selbst fragen. Ich weiß nur, dass ihm die Italiener ein derart phantastisches Angebot gemacht haben, dass er misstrauisch geworden ist. Er sucht einen Mann, der den Burschen ein bisschen auf den Zahn fühlt. Er hat nämlich keine Lust, sich unversehens im Netz der Mafia wiederzufinden."

    „Und dieser Mann sollst du sein?"

    „Das hoffe ich, Kleines. Wie fändest du zum Beispiel zwei Wochen Urlaub in San Remo an der Riviera?"

    June March schnippte lässig mit den Fingern. „Du weißt genau, dass ich nicht bestechlich bin. Schmunzelnd fügte sie hinzu: „Wann geht es heute Abend los?

    „Für Bestechliche und Unbestechliche gleichermaßen um neun Uhr. Man wird also gar nicht merken, zu welcher Gruppe du dich zählst."

    3

    Raymond Poole hockte wie eine fette Kröte hinter seinem Schreibtisch. Seine Augen verschwanden hinter Speckfalten. Das Haar unter seinem Toupet war nur noch spärlich.

    Jedes Mal, wenn einer seiner beiden Besucher das Wort an ihn richtete, zuckte er zusammen. Feine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Ihm musste etwas einfallen.

    Die Männer auf der anderen Seite des Schreibtisches waren zwar aus rein geschäftlichen Gründen hier, doch dieses Geschäft drohte Raymond Poole aus der Hand zu gleiten.

    Der eine bohrte ständig mit dem kleinen Finger in seinen Zähnen herum, während der andere den Rhythmus seines Lieblingssongs auf die Tischplatte trommelte. Beides machte den Dicken nervös.

    „Ich brauche einfach mehr Zeit, sagte der dicke Geschäftsmann. „Das muss Ihr Boss einsehen. Ich habe bis jetzt immer pünktlich gezahlt.

    „Die Vergangenheit interessiert uns nicht, Poole, sagte der Größere der beiden. Er hatte schwarzes, glänzendes Haar, einen kleinen Oberlippenbart und ein hervorspringendes Kinn. „Uns führt die Gegenwart her, und die sieht ganz und gar unerfreulich aus. Du bist überfällig. Was machst du denn mit deinen Kunden, wenn die nicht zahlen wollen?

    „Aber ich will ja, versicherte Raymond Poole nervös. „Es geht nur im Augenblick nicht. Eine größere Investition bindet meine Mittel.

    „Blablabla, unterbrach ihn der Kleinere. Seine grauen Augen glitzerten gefährlich. Wie zufällig griff er nach dem schweren Brieföffner und spielte damit. Dabei musterte er sein Gegenüber lauernd. „Sorgen haben wir alle. Auch der Boss. Und weil es so ist, sind wir hier. Schick deine Vorzimmermieze weg. Die brauchst du heute nicht mehr. Oder willst du, dass sie von deinen Problemen erfährt?

    Raymond Poole zögerte. Er durfte keinen Fehler begehen. Miriam stellte einen Sicherheitsfaktor da. Die Strolche würden ihm nichts tun, solange sie da war. Das konnten sie nicht riskieren.

    Der Schwarzhaarige durchschaute ihn. Er lachte gemein.

    „Mach dir nicht in die Hose! Denkst du etwa, wir wollen dich umlegen? Dann müsste der Boss ja sein Geld abschreiben. Darauf legt er keinen Wert. Also mach schon, was wir dir sagen. Sonst flüstern wir der Kleinen mal ein paar Neuigkeiten aus deinem Privatleben. Wird sie bestimmt interessieren. Die sieht genauso aus, als würde sie es dann morgen dem ganzen Betrieb erzählen."

    Poole ächzte. Sein ganzer Körper war längst schweißnass.

    Er beugte sich über die Sprechanlage und drückte auf die rote Taste. „Miriam, Sie können Feierabend machen. Bis morgen dann. Und vergessen Sie nicht, die Post mitzunehmen." Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Miriam reagierte.

    „Ich schreibe noch rasch den Brief an Henderson & Henderson fertig, Mister Poole."

    „Morgen, Miriam. Erledigen Sie das morgen."

    „Wie Sie wünschen, Sir. Guten Abend!"

    „Guten Abend, Miriam."

    Raymond Poole ließ die Sprechtaste los und schaute seine Besucher unsicher an.

    „Ich weiß, dass Sie auch nur Ihre Pflicht tun, meinte er ölig. „Ein unangenehmer Job, nicht wahr? Ungefähr wie ein Gerichtsvollzieher. Ich bin sicher, wir werden uns einigen.

    „Selbstverständlich werden wir das, Poole. Vorher wirst du uns nicht los."

    „Ich brauche zwei Wochen. Dann zahle ich die ganze Summe einschließlich der angelaufenen Zinsen zurück."

    „Das Geld war vor drei Tagen fällig", beharrte der Bursche mit dem Brieföffner.

    „Mein Gott! Das weiß ich selbst. Es ist schließlich keine böse Absicht von mir. Mir wurde eine großzügige Behandlung des Kredits zugesichert."

    „Drei Tage sind mehr als großzügig. Normalerweise zeigt der Boss nicht solche Engelsgeduld. Aber an dir hat er anscheinend einen Narren gefressen. Da wird er regelrecht mildtätig. Manchmal ist er nur schwer zu begreifen. Also rück mit den Mäusen rüber. Dann schreiben wir dir eine Quittung und bleiben die besten Freunde."

    Raymond Poole durchzuckte ein erlösender Gedanke. Das war es. Die beiden verdienten sich bestimmt gerne etwas nebenbei.

    Er zückte seine Brieftasche und entnahm ihr das gesamte Bargeld. Es waren zwanzig Hundert-Dollar-Noten. Er fächerte sie auf und schob jedem die Hälfte hinüber.

    „Freunde sollten wir auf alle Fälle bleiben, schlug er grinsend vor. „Von dieser Extragratifikation braucht Ihr Boss ja nichts zu erfahren. Sie erzählen ihm, dass Sie mich mächtig unter Druck gesetzt haben, und dass ich in vierzehn Tagen alles zurückzahlen werde. Na, ist das ein Vorschlag?

    Der Schwarzhaarige betrachtete die Geldscheine in seiner Hand und nickte zustimmend.

    „Ein sehr großzügiger sogar", fand er. Er ließ das Geld in seiner Gesäßtasche verschwinden und erhob sich.

    Der Kleinere folgte seinem Beispiel.

    Raymond Poole atmete auf. Seine Menschenkenntnis hatte ihn also nicht im Stich gelassen. Die Halunken waren alle käuflich. Die zweitausend Dollar konnte er verschmerzen. Hier ging es um eine wesentlich größere Summe.

    Auch er stand auf und deutete einladend auf die Tür.

    „Ich erwarte Sie also in zwei Wochen wieder, meine Herren. Sie werden dann alles geregelt vorfinden. Über unser kleines Privatgeschäft bewahren wir selbstverständlich Stillschweigen, nicht wahr?"

    „Das versteht sich von selbst", bestätigte der Kleine und grinste ihn an.

    Dann schlug er zu.

    Seine Faust traf Raymond Poole knapp unter dem rechten Auge. Die andere landete in der Magengrube.

    Poole klappte nach vorne, wurde aber durch den Schwarzhaarigen zurückgerissen, der sich sein Kinn als Ziel ausgesucht hatte.

    Er hob abwehrend die Fäuste, was aber als Verteidigung gegen zwei eiskalte Profis nicht ausreichte.

    Sie ließen schon nach drei Minuten wieder von ihm ab. Aber es waren die schlimmsten drei Minuten gewesen, die er in seinem bisherigen Leben durchgemacht hatte.

    4

    Die Party war so langweilig, wie June befürchtet hatte. Über Mangel an Verehrern konnte sie sich zwar nicht beklagen, aber der Jüngste war schon über fünfzig und entsprach damit nicht mehr ganz ihren Vorstellungen.

    Außerdem schlich Chester Maynard ständig um sie herum und prahlte mit seiner glücklichen Hand für alle möglichen Geschäfte. June fand kaum Gelegenheit, auch einmal ein anderes Gespräch zu führen.

    Ein paarmal nahm sie einen Anlauf, den Mann an Bount Reiniger abzuschieben. Aber Maynard schien vergessen zu haben, aus welchem Grund er den Privatdetektiv überhaupt eingeladen hatte. Vielleicht hatte er sich auch schon für einen anderen Mann entschieden.

    Bount hatte June dringend ans Herz gelegt, keinesfalls dieses Thema anzuschneiden. Leute wie Maynard reagieren oft sauer, wenn sie nicht

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