Welpentraining und Welpenerziehung: Das Welpenbuch über die Erziehung und das Training von Hunden
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About this ebook
Der Inhalt des Buchs lautet:
- Allgemeinwissen zur Hundeerziehung
- Verschiedene Lernformen
- Hundesprache verstehen
- Ausbildungszubehör
- Problematiken in der Erziehung
- Besonderheiten der Welpenerziehung
In diesem Buch wird zwischen dem Umgang mit Welpen und erwachsenen Hunden differenziert. Außerdem lernen Sie die verschiedensten Erziehungsmethoden kennen und können daraus die passende für sich und Ihren Hund wählen. Auch mögliche Problematiken und wie mit diesen umzugehen ist, werden angesprochen. Ziel dieses Buches ist es nicht, Ihnen eine bestimmte Erziehungsmethode aufzudrängen, sondern Ihnen dabei zu helfen, die richtige Umgangsweise mit Ihrem Hund zu finden.
Handeln Sie also stets bewusst und informieren Sie sich vorab, dann steht einem glücklichen Zusammenleben nichts im Weg. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg!
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Book preview
Welpentraining und Welpenerziehung - Roland Berger
Einführendes
S
ie haben sich dazu entschieden, sich über das Thema Hundeerziehung zu informieren. Das bedeutet, dass Sie vermutlich mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zuzulegen. Das ist ein großer Schritt, auf den Sie sich freuen können, denn Hunde können das Leben bereichern wie sonst kaum etwas. Dennoch gibt es vorab einiges zu bedenken, denn ein Hund bedeutet nicht nur Freude, sondern auch viel Verantwortung und Arbeit. Unerfahrene Hundehalter denken vielleicht, dass die Arbeit, die man mit einem Hund hat, vor allem aus Spazieren gehen und Füttern besteht. Dem ist aber nicht so. Tatsächlich ist es die Erziehung des Hundes, die meist den größten Aufwand bedeutet. Auch wenn Sie noch gar keine Erfahrungen in der Hundeerziehung haben, wird dieses Buch Ihnen dabei helfen, wichtige Grundlagen zu schaffen. Los geht es mit grundlegenden Informationen zur Hundeerziehung und darüber, wie die Beziehung zwischen Mensch und Hund funktioniert. Eine liebevolle Beziehung ist unverzichtbar, ebenso wie eine Erziehung, die das gemeinsame Leben regelt und angenehm gestaltet. Überlegen Sie sich gut, welche Hunderasse zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Dabei können Ihnen die aufgeführten Besonderheiten einzelner Rassen sicher helfen. Im zweiten Kapitel folgt ein vielseitiger Überblick über verschiedene Lernformen. So können Sie am Ende ganz individuell entscheiden, welche Lernform für Sie und Ihren Hund die richtige ist. Probieren Sie am besten verschiedene Lernformen aus, bevor Sie sich festlegen.
So, wie Kinder einen Schulranzen brauchen, kann es auch für Hunde sinnvolles Zubehör fürs Lernen geben. Beispiele dafür und wie man es verwendet, finden Sie im dritten Kapitel. Das Hundeleben soll natürlich auch ganz viel Spaß und Spiel enthalten. Schaffen Sie Abwechslung mit verschiedenen Spielarten und Spielzeugen. Wenn Sie überlegen, sich keinen erwachsenen Hund, sondern einen Welpen anzuschaffen, sollten Sie unbedingt das vierte Kapitel aufmerksam lesen, denn die Erziehung von Welpen unterscheidet sich von jener von erwachsenen Hunden. Welpen haben besondere Bedürfnisse und brauchen in den ersten Monaten sehr viel Aufmerksamkeit und Pflege. Kaufen Sie sich keinen Welpen, nur weil Sie ihn niedlich finden, sondern treffen Sie solch eine Entscheidung in dem Bewusstsein, dass ein Welpe nicht nur sehr viel Freude, sondern auch eine Menge Arbeit bedeutet.
Sollten Sie schon einen Hund haben und sich für das Thema Erziehung vor allem deshalb interessieren, weil dieser ein gewisses Fehlverhalten an den Tag legt, kann Ihnen das fünfte Kapitel vielleicht weiterhelfen. Dort sind ein paar typische Problematiken beschrieben, die beim Zusammenleben mit einem Hund auftreten können. Die meisten Problematiken basieren auf einfachen Missverständnissen in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Lernen Sie, die Sprache der Hunde zu verstehen, das hilft Ihnen, solche Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.
Das Lesen dieses Buches bereitet Sie umfassend auf Ihren ersten Hund vor und vermittelt grundlegende Kenntnisse in den wichtigsten Themen, die mit dem Zusammenleben von Mensch und Hund zusammenhängen.
Allgemeinwissen zur
Hundeerziehung
I
n diesem Kapitel werden die ersten Grundlagen der Hundeerziehung beschrieben. Dabei ist zu beachten, dass es Unterschiede zwischen der Erziehung und der Ausbildung eines Hundes gibt, die jeder Halter kennen sollte. Eine gute Erziehung gelingt nur dann, wenn Sie eine Bindung zu Ihrem Hund aufbauen, deswegen wird auch auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund eingegangen.
Erziehung oder Ausbildung?
Oft werden die Begriffe „Erziehung und „Ausbildung
im Zusammenhang mit dem Umgang mit Hunden miteinander vermischt oder verwechselt. Dies kann zu Missverständnissen und Konflikten führen, deswegen werden hier beide Begriffe einzeln erklärt. Die Unterschiede zwischen Erziehung und Ausbildung zu kennen, ist nicht nur hilfreich in Gesprächen mit anderen Hundehaltern oder mit Hundetrainern, sondern auch im täglichen Umgang mit Ihrem Hund.
Grundsätzlich kann man die Erziehung und Ausbildung von Hunden mit der von Kindern vergleichen. Eine Erziehung erhält das Kind primär von seinen Eltern und sorgt dafür, dass es gute Umgangsformen und ein angemessenes Sozialverhalten lernt. Die Ausbildung hingegen erfolgt beispielsweise in der Schule, wo das Kind rechnen, lesen und schreiben lernt. Ein Kind, welches Bestnoten in Mathematik vorweist, sich aber anderen Menschen gegenüber stets unfreundlich verhält, hat eine gute Ausbildung, aber eine schlechte Erziehung. Ein Kind, welches stets darauf achtet, mit seinen Mitmenschen gut umzugehen, aber in der Schule starke Schwierigkeiten hat, ist dagegen gut erzogen, aber schlecht ausgebildet. Natürlich sind Hunde keine Kinder und sollten auch nicht als solche betrachtet werden, aber dieser Vergleich kann dennoch hilfreich sein, um die Unterschiede zwischen Erziehung und Ausbildung zu verstehen.
Erziehung – Das Verhalten des Hundes im Alltag
Bei der Hundeerziehung geht es darum, dem Hund verständlich zu machen, welches Verhalten von ihm im gemeinsamen Zusammenleben erwartet wird. Diese Verhaltensweisen soll der Hund von sich aus an den Tag legen und nicht nur, wenn er dazu aufgefordert wird. Eine Erziehung ist zumeist dann notwendig, wenn das instinktive Verhalten des Hundes das Zusammenleben negativ beeinflusst und deswegen gezielt gegen diese Instinkte gearbeitet werden muss.
Viele Hunderassen wurden auf ein bestimmtes Verhalten hin gezüchtet. Das Ziel dieser Züchtungen war es, den Hund an eine Aufgabe anzupassen, die er für den Menschen erfüllen sollte. Erst später entwickelte sich die heutige Tendenz, Hunde als reine Haustiere zu halten, die sich in das Familienleben einfügen sollten. Dadurch verschwinden die angezüchteten Verhaltensweisen aber nicht und wird es dem Hund nicht anders vermittelt, wird er sich entsprechend seiner Natur verhalten. Ein Verhalten, welches ursprünglich erwünscht war und gezielt herausgearbeitet wurde, kann im Familienalltag allerdings eher als negativ wahrgenommen werden. Wenn Sie planen, sich einen Rassehund anzuschaffen, sollten Sie sich unbedingt über die Geschichte der Rasse informieren und sich darüber bewusst werden, welche Probleme im Umgang mit dieser Rasse möglicherweise auftreten können. Betrachten Sie dieses Verhalten nicht grundsätzlich als etwas Problematisches, sondern akzeptieren Sie es als etwas, was zu Ihrem Hund gehört. Versuchen Sie nicht, dem Hund ein Leben aufzuzwingen, welches seiner Natur vollkommen entgegensteht. Es ist möglich, den Hund seine Instinkte ausleben zu lassen, indem Sie beispielsweise bestimmte Spiele in den Alltag integrieren, in denen er seinen Bedürfnissen nachkommen darf. Das ist nicht nur gut für Ihren Hund, sondern wirkt sich allgemein positiv auf das Zusammenleben und die Beziehung zwischen Ihnen und dem Hund aus.
Im Folgenden werden ein paar Beispiele für Rassen genannt, denen bestimmte Verhaltensweisen angezüchtet wurden.
Jagdhunde
Die Zucht von Jagdhunden besitzt eine lange Tradition und hat eine Vielzahl an Rassen hervorgebracht, die wiederum für spezielle Techniken gezüchtet wurden.
Laufhunde haben unter allen Hunderassen den besten Geruchssinn und nutzen ihre Stimme zur Kommunikation mit dem Jäger. Dies kann im Familienalltag als störend empfunden werden. Zu den Laufhunden gehören Beagles und Bloodhounds.
Vorstehhunde werden so genannt, weil sie, wenn sie den Jäger auf eine Beute aufmerksam machen möchten, eine Vorderpfote hochhalten. Dazu gehören Settler, Münsterländer und Pointer.
Apportierhunde haben die Aufgabe, die Beute einzusammeln, nachdem ein Jäger sie erschossen hat. Dazu gehören Retriever, Labradore und manche Pudel.
Stöberhunde sind hervorragende Spurenleser. Dazu gehören beispielsweise Wachteln und Spaniel.
Für alle Jagdhunderassen gilt, dass sie natürlich einen ausgeprägten Jagdinstinkt haben. Das ist besonders dann relevant, wenn Sie mit Ihrem Jagdhund spazieren gehen, denn es wird immer mal wieder vorkommen, dass er einem Reiz ausgesetzt wird, der seinen Jagdinstinkt aktiviert. Sollten Sie Ihren Jagdhund als Haustier halten und nicht mit ihm auf die Jagd gehen wollen, so gilt es, dem Hund zu vermitteln, dass er seinen Jagdinstinkt nicht in allen Situationen ausleben darf. Stattdessen muss er lernen, dass es spezielle Spielzeiten gibt, in denen er diesem Bedürfnis nachkommen kann. Jagdhunde sind zudem sehr selbstständig und neigen nicht dazu, Trennungsängste zu entwickeln. Die Kehrseite davon ist, dass es vorkommen kann, dass ein Jagdhund auf eigene Faust loszieht und wegläuft. Auch dieses Verhalten erfordert ein Training, welches sich auf den Außenbereich bezieht. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund abrufbar ist und dass Sie ihn zur Genüge auslasten.
Hütehunde
Unter Hütehunden versteht man Hunde, die dafür eingesetzt werden, Herden zu bewachen und mit dem Schäfer zusammen zu lenken. Dabei kommunizieren sie mit dem Schäfer und verstehen es, komplizierte Strategien zur Kontrolle von Herden umzusetzen. Dadurch zeichnen sich Hütehunde unter anderem durch eine ausgesprochen hohe Intelligenz aus. Dieser müssen Sie als Halter gerecht werden und dem Hund ausreichende geistige Stimulation bieten. Ist ein Hütehund konstant unterfordert, wird er mit ziemlicher Sicherheit anfangen, negative Verhaltensweisen zu entwickeln, und seinen Frust über die Unterforderung zum Ausdruck bringen. Für die Erziehung ist es zudem wichtig, sich bewusst zu sein, dass Hütehunde, wie der Name schon sagt, einen stark ausgeprägten Instinkt haben, zu hüten. Ein Hütehund wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit beispielsweise kleine Kinder hüten. Das kann auch durchaus positiv sein, abhängig davon, ob es von Ihnen gewünscht ist oder nicht.
Typische Rassen sind Schäferhunde, Corgies und Collies.
Eine Besonderheit stellen Border Collies dar, denn diese Rasse zeichnet sich durch eine besonders hohe Intelligenz und durch ein einzigartiges Hüteverhalten aus. Border Collies lenken Herden durch ihren starrenden Blick. In der Kommunikation mit anderen Hunderassen kann dieses Anstarren als Herausforderung oder Aggression interpretiert werden.
Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten Treibhunde, die speziell für das Treiben von Herden gezüchtet wurden. Dazu gehören beispielsweise der Australische Treibhund und der Bouvier des Flandres.
Wachhunde
Wachhunde wurden für die Bewachung von Personen oder zumeist Orten gezüchtet. Es liegt in ihrer Natur, das Bedürfnis zu haben, die Situation im Griff zu haben und Fremden eine gewisse Skepsis entgegenzubringen. Außerdem neigen sie dazu, zu versuchen, das Kommando zu übernehmen, wenn sie das Gefühl haben, keine klare Führungsperson zu haben. Wenn Sie sich einen Wachhund anschaffen möchten, müssen Sie in der Erziehung also besonders darauf achten, dem Hund gegenüber eine klare Linie zu fahren und sich eindeutig als die Führungsperson zu verhalten. Der Hund muss wissen, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben, sonst kann ihn das verunsichern. Auch das Sozialverhalten muss schon