Im Sonnenwinkel – Neue Edition 6 – Familienroman: Kein Platz für Susanne
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Sorgfältig wickelte Petra Höllering die Gläser in Seidenpapier und verstaute sie in der schon fast vollen Kiste. Sie richtete sich auf, als eine Tür zuschlug. Als sie sich umwandte, lehnte ein schlankes junges Mädchen an der kahlen Wand. Ein spöttisches Lächeln gab dem hübschen Gesicht einen Ausdruck, der Petra frösteln ließ. »Immer fleißig, liebe Petra?«, sagte Dagmar Höllering, achtzehn Jahre jung und Ralf Höllerings Tochter aus erster Ehe, zu ihrer Stiefmutter. »Das Auspacken wird dann noch anstrengender, aber ihr habt es ja nicht anders gewollt.« »Möchtest du nicht deine Sachen selbst einpacken, Dagmar?«, fragte Petra gepresst. »Ich? Wie komme ich dazu!«, brauste das junge Mädchen auf. »Ich wollte ja nicht in dieses komische Erlenried. Warum zwingt ihr mich eigentlich, auch von hier fortzugehen, wo ich alle meine Freunde hab? Nicht einen Finger rühre ich! Jede Minute, die ich noch hier sein kann, koste ich aus!« Sie war schon draußen, bevor Petra noch etwas erwidern konnte. Mit lautem Knall flog die Haustür ins Schloss. Das Echo hallte von den kahlen Wänden wider. Petra sank erschöpft auf einen Stuhl und schlug die Hände vor ihr Gesicht.
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Buchvorschau
Im Sonnenwinkel – Neue Edition 6 – Familienroman - Patricia Vandenberg
Im Sonnenwinkel – Neue Edition
– 6 –
Kein Platz für Susanne
Patricia Vandenberg
Sorgfältig wickelte Petra Höllering die Gläser in Seidenpapier und verstaute sie in der schon fast vollen Kiste. Sie richtete sich auf, als eine Tür zuschlug. Als sie sich umwandte, lehnte ein schlankes junges Mädchen an der kahlen Wand. Ein spöttisches Lächeln gab dem hübschen Gesicht einen Ausdruck, der Petra frösteln ließ.
»Immer fleißig, liebe Petra?«, sagte Dagmar Höllering, achtzehn Jahre jung und Ralf Höllerings Tochter aus erster Ehe, zu ihrer Stiefmutter. »Das Auspacken wird dann noch anstrengender, aber ihr habt es ja nicht anders gewollt.«
»Möchtest du nicht deine Sachen selbst einpacken, Dagmar?«, fragte Petra gepresst.
»Ich? Wie komme ich dazu!«, brauste das junge Mädchen auf. »Ich wollte ja nicht in dieses komische Erlenried. Warum zwingt ihr mich eigentlich, auch von hier fortzugehen, wo ich alle meine Freunde hab? Nicht einen Finger rühre ich! Jede Minute, die ich noch hier sein kann, koste ich aus!«
Sie war schon draußen, bevor Petra noch etwas erwidern konnte. Mit lautem Knall flog die Haustür ins Schloss. Das Echo hallte von den kahlen Wänden wider.
Petra sank erschöpft auf einen Stuhl und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Ihr war zum Weinen zumute.
Sie hatte sich so auf Erlenried gefreut, auf eine andere Umgebung, von der sie hoffte, dass auch die Kinder ihres Mannes eine andere Einstellung zu ihr finden würden, fern von all den alten Bekannten, die sie immer wieder gegen sie beeinflussten.
Mit wie viel aufrichtigen Wünschen hatte sie diese Ehe geschlossen, sich Ralf Höllerings Liebe ganz sicher fühlend. Ja, er liebte sie, aber seine Kinder wollten einfach keinen engeren Kontakt, Dagmar nicht und der fünfzehnjährige Adrian auch nicht, wenngleich sie mit dem noch besser zurechtkam, denn er beurteilte sie vorerst nur nach ihren Kochkünsten.
Ein halbes Jahr war sie nun schon Ralfs Frau, und sie gab sich alle erdenkliche Mühe, seinen Kindern eine Freundin zu sein. Mehr konnte und wollte sie mit ihren erst dreißig Jahren auch nicht.
Ralf hatte verstanden, all ihre Bedenken zu zerstreuen. Sie gewöhnen sich schon daran, hatte er gesagt. Vergiss nicht, dass sie schon zehn Jahre keine Mutter mehr haben. Natürlich geht es nicht ohne Schwierigkeiten ab, aber es sind ja auch meine Kinder.
Und weil sie ihn liebte, wollte sie auch ein gutes Einvernehmen mit seinen Kindern schaffen. Dafür hatte sie sogar das Opfer gebracht, ihre achtjährige Tochter Susanne bei ihrer Mutter zu lassen, obgleich Ralf damit gar nicht einverstanden gewesen war.
Susanne, meine Kleine, dachte sie. Da trat Ralf Höllering durch die Tür.
Er war zweiundvierzig, sah aber viel jünger aus. Groß und kräftig, mit grau meliertem Haar und hellen Augen, verkörperte er den Typ des Sportmannes, der er auch war, sofern sein Beruf ihm Zeit für Sport ließ.
Er war ein Mann, an den man sich anlehnen konnte, der Kraft verströmte und sonst immer