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Gnadenworte
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Gnadenworte

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Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Erkenntnis, zur Besserung und zur Erziehung in der Ordnung Gottes, damit der Mensch vollkommen werde und zu allen guten Werken geschickt. (2. Tim. 3,16)
LanguageDeutsch
Release dateMar 18, 2022
ISBN9783756259205
Gnadenworte
Author

Ida Kling

Bereits im 21. Lebensjahr durfte Ida Kling, wie sie es selbst in dem Bericht über ihr Berufungserlebnis schreibt, zum ersten Mal die Stimme des Herrn in sich vernehmen. Diese innere Stimme hat über viele Jahrzehnte nicht nur ihr, sondern sehr vielen Menschen Rat, Hilfe und Trost neben vielen Belehrungen über tiefste Lebensfragen geschenkt.

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    Book preview

    Gnadenworte - Ida Kling

    „Wer meine Gebote der Demut und Liebe hat und hält

    – dem will Ich Mich offenbaren."

    (Joh. 14,21)

    „Und der Heilige Geist, den Mein Vater euch senden wird,

    wird euch alles lehren und euch alles dessen erinnern,

    was Ich als Jesus verkündigt habe."

    (Joh. 14,26)

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Berufung

    Ein Mahnwort

    Diätwinke

    Wegen Speiseordnung

    Über Käse

    Vom Pharisäertum

    Vom Fehler aller

    Die Kokosbutter

    Ein Wink zur Beruhigung

    In einem chronischen Krankheitsfall

    Alles hat seine Zeit

    Vom Glauben

    Strebet nach der Liebe!

    Vaterwort

    Aufgepasst I.

    Aufgepasst II.

    Aufgepasst III.

    Übers Brauchen und Sympathie

    Vergeben, wie und warum

    Über Träume

    Winke zum richtigen Verständnis des Worts

    Der Zweck des neuen Worts

    Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke!

    Winke zur Wiedergeburt

    Scheiden!

    Himmelfahrt

    Noch eins zu Pfingsten

    Ein Buß-Evangelium und Warnung vor Zweifel

    Weisung an die Polierlust

    Vom direkten und allgemeinen Vaterwort

    Was zum Munde eingehet

    Der heimgegangene Geistesbruder

    Vom Wirken der Seligen

    Mahnworte von drüben

    Vaterwort zum Vorstehenden — über Duldung

    Was ist not?

    Führungswinke für uns und Winke über manches ‚Warum’

    Der Zug der heiligen Liebe

    Alles zu seiner Zeit!

    Liebe – Licht – Missionswinke

    Ein Mahnruf vor Gefahr

    Sind die jetzt fließenden kleinen Gnadengaben von oben umsonst?

    Zu den Diätwinken

    Des Erdenlebens Zweck, Ziel und Bestimmung

    Herzliche Verträglichkeit

    Kopf und Herz eins geworden, bilden das Friedensreich in uns

    Warum muss ich so leiden?

    Die große Gefahr

    Was der liebe Heiland über Leiden sagt zu den Leidenden!

    Vom Worte Gottes im Menschen

    Zur Erkenntnis von Sünde und Gnade

    Wegen einer jungen Magnetiseurin

    Der ewigen Liebe Geburtstagsgruß

    Wachet und beharret

    Siehe, Ich will Mich Meiner Herde selbst annehmen

    Zur Wiederkunft Christi

    Noch ein Wink zum neuen Wort

    Ein Wort über jenseitige Zustände

    Beim Besuche einer Schwermütigen I.

    Beim Besuche einer Schwermütigen II.

    Soll das Vaterwort für uns aufhören?

    Seid nicht träge – was ihr tun sollt!

    Winke über die Vereinigung

    Über die Zeitschrift „Das Wort"

    Ein Vaterwort an eine Kranke

    In Beziehung auf einen heimgegangenen Bruder

    Verhaltenswinke I.

    Über Inkarnierung

    Über Schwermut verschiedener Art

    Etwas von der Liebe

    Ankunft des Bruders in der ewigen Heimat

    Weiteres über seine Aufnahme vom himmlischen Vater

    Zeugnis eines Himmelsbürger

    Die Wichtigkeit der Fürbitte

    Ein Gnadenwink fürs weibliche Geschlecht

    Ein Trostwort für eine Mutter

    Ein Wink für Vatermedien

    Vom Herrn Davonlaufen und Ermunterung zum Wirken

    Verhaltenswinke II.

    Ein Wink über Reinkarnation und Seelen von oben

    Noch etwas von der Schwermut und deren üblen Folgen

    Über das Spritzen der Weinberge

    Noch einmal ein Wort über Diät

    Tuet Buße

    Von der Gnade und von dem Herrn dienen

    Über zweifelhafte Kundgaben

    Ein Krankentrost 9

    Auch ein Zeichen der Zeit

    Winke über Verhalten in den äußeren Verhältnissen

    Nachwort zum Vorigen

    Lebenswinke und etwas über die Ehe

    Zum Gedenktag, da die liebe Schwester Hanne sanft in dem Herrn entschlafen ist

    Über ein Kleines

    Wieder vom Scheiden

    Wachet auch über die Gedanken

    Erlösungswinke

    Gründonnerstag

    Zur Geschwister-Vereinigung in B. am Palmsonntag

    Karfreitag

    Auf zur Tat

    Ein Mahnruf vor der Pfingstzeit

    Ein Gnadenwort

    Dies- und Jenseits-Land

    Pfingstvorbereitung

    Väterlicher Weckruf und kindliche Antwort

    Wink zum Erkennen von des Herrn Willen

    Lebenswinke

    Warum sträubt ihr euch,

    Führungswinke der Menschen

    Werdet geistig frei

    Lernet frei gehen

    Eine himmlische Geburtstagsgratulation

    Die Hauptsache

    Väterliches Trostwort

    Licht und Trost

    Ich in euch

    Eine Anfrage und Antwort

    Das erste Vaterwort

    Wink für Vatermedien

    Vaterwort zur Selbsterkenntnis

    Winke für einen Bruder,

    Verhaltenswinke bei Geisterandrang

    Zur Diätfrage

    Der beste Führer

    An einen Künstler I.

    Beruhigung über Spukgeister

    Ein Adventsgruß vom Herrn

    Winke für Medien über das Wort

    Geisteswein vom Vatertisch

    Vom Unterschied

    Das beste Teil

    Krankentrost und Heilswinke I.

    Ein Wink auf kritische Angriffe

    In der Neujahrsnacht

    An einen Künstler II.

    Jesum – über alles!

    Ein Segenswort

    Zur Geschwister–Vereinigung

    Der wahre Dank

    Der Kindesliebe Macht

    Einst und Jetzt

    Noch ein Wink wegen der Polierlust

    Wer recht sucht, der findet

    Krankentrost und Heilswinke II.

    Hausväterliche Verhaltenswinke I.

    Missionswinke I.

    Missionswinke II.

    Zum Geburtstag

    Des Menschen Wesen und des Vaters Gnade

    Erbittet den Heiligen Geist

    Kindliches Gottvertrauen

    Erziehungswinke

    Ein Gebet in Reimen

    Vom freien Wollen, von der Selbst- und Eigenliebe

    Seid heiter im Herrn

    Trostwinke

    Ein Wink vom Geisterkampf

    Die Gefahr der Besseren

    Selig

    Ein gutes Rezept

    Auch ein Advent

    Ermunterung

    Unser Wandel mit dem Blick nach oben

    Pilgerwinke

    Segen der Hingebung in Gottes heiligen Liebewillen

    Vom Zwecke der Leiden

    Zur Mission

    Gesundungswinke

    Ein gutes Zeugnis

    Trost für Leidende

    Geburtstag

    Jahreswechsel

    Das beste Tagewerk

    Des Erdmenschen Verständnis ist beschränkt

    Wink über Vereinigungen

    Rein sei das Herz

    Herz mein Herz, o denk daran, was dir Gutes Gott getan

    Alter und Neuer Bund

    Geduld

    Der Kinder Hilferuf

    Trost für Hinterbliebene

    Ein Blick ins Himmelreich

    Ernst ist das Leben und heilig die Bestimmung des Menschen

    Winke für Knechte und Mägde des Herrn

    Die Liebe höret nimmer auf,

    Zur Geschwister-Vereinigung

    Ein wahrer Trost I.

    Ein wahrer Trost II.

    O Herr, warum schlägst du mich

    Ein Segenswort

    Lebenswinke

    Das Eine, was nottut

    Warnung vor Gefahr und worin liegt die Macht der Kinder Gottes

    Himmelsvaters Osterwort

    Ein Gebetswort

    Mutterliebe

    Neues Liebelicht

    Kinder sollen warten lernen

    Was tun

    Glaube

    Vatersegen

    Mein Segen

    Ostern

    Trost für Kranke

    Zur Taufe

    Ein Gnadenwink beim Übergang vom Alten ins Neue

    Nur bei Gott ist wahre Ruh

    Zur Konfirmation

    Geduld und Vertrauen

    Einem Leidenden und sonst Heimgesuchten

    Trost für Kranke

    Zu Weihnachten

    Die rechte Stellung

    Geburtstagsgruß von drüben

    Väterliche Ermunterung

    Karfreitag

    Christenleben

    Während der Krankheit meines lieben Mannes

    Nach dem Hinscheiden des kranken Gemahles

    Licht und Trost als Lebenswinke

    Christtagslicht

    Silvester 1912

    Ein ernster Lebenswink

    Trost und Licht für Kranke

    Das volle Heil

    Nicht wie ich will

    Eines ist not

    Ein Segensgruß vom himmlischen Vater

    Vertrauen und Hingebung

    Zum Geburtstag

    Trost und Aufmunterung

    Was uns jetzt nottut

    Ein Weihnachtslicht für uns zum Weltkrieg

    Silvester 1914

    Gründonnerstag

    Himmelfahrt

    Vertrauen auf Gottes Hilfe

    Jedem das Seine

    Anhang Die Gebete

    Vorwort

    1. Oktober 1892

    „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm!" (1. Joh. 4,16)

    Wer da zweifelt an der Liebe Gottes, der zweifelt auch an dem Inhalt dieses Buches, und solchem ist es besser, so er dasselbe nicht liest; denn „der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes, er muss geistig gerichtet sein" (1. Kor. 2,14). Wer aber glaubt und gleich ist einem Kinde, der komme und vernehme die Worte der Liebe aus des ewigen Vaters unendlicher Quelle der nie versiegenden Liebe.

    Gleichwie die Liebe durchzieht und belebt die Schöpfung, also belebt sie auch ein jedes einzelne Menschenkind, um es zum Gotteskind zu erheben; und um ihm zu zeigen den eigentlichen Zweck des Lebens, erscheint die ewige Liebe des Vaters abermals im Gewand der Demut, und führt Seine Kinder voll Liebe zurück auf den einstigen seligen Urzustand der Kinder Gottes.

    Auf diesen längst der ganzen Menschheit verloren gegangenen Weg will Er euch führen durch Sein lebendig Wort, das Er durch Sein zweites Kommen im Geiste will wieder lebendig machen, auf dass, so Er kommen wird in herrlicher Gestalt, die durch Sein Wort lebendig Gewordenen Ihn erkennen mögen als ihren lieben Vater, - dessen Kindlein sie durch Seine treue liebevolle Führung geworden sind.

    Denen aber, so da noch im Finstern stehen, wird Er bleiben der allmächtige Gott und Richter ihrer Sünden, solange, bis auch für sie der Augenblick des Erkennens der Liebe Gottes gekommen ist.

    Selig aber ist nur der, so Sein Wort aufnimmt in einem reinen und guten Herzen und danach lebt! Dies ist die Grundbedingung Seiner alten und neuen Lehre!

    Amen!

    „Alle Schrift, von Gott eingegeben,

    ist nütze zur Lehre, zur Erkenntnis,

    zur Besserung und zur Erziehung

    in der Ordnung Gottes,

    damit der Mensch vollkommen werde

    und zu allen guten Werken geschickt."

    (2. Tim. 3,16)

    Berufung

    Einleitende Worte von Ida Kling

    In meinem 21. Lebensjahre durfte ich den geistigen Einfluss des himmlischen Vaters zum ersten Male bewusst erleben und empfinden. Und bald danach, am 10. Juli 1890, erwachte in mir ganz plötzlich und unerwartet das Innere Wort. Es waren einige liebevolle Anweisungen für mein künftiges Leben und Verhalten. Als ich da zum ersten Mal die Worte ‚dein Vater’ vernahm, war ich ganz bestürzt. Es kam mir zu groß vor, dass der heilige himmlische Vater Selbst zu mir reden sollte! - Oh, dachte ich, dass ich doch Worte finden könnte, um für diese unendliche Gnade zu danken.

    Drei Tage darauf, am 13. Juli 1890, bekam ich wieder Worte und schrieb: „Mein liebes Kind! Siehe, Ich bin bei euch alle Tage, wenn du Mich erkennen willst in deinem Herzen. Und obgleich du noch nicht glauben kannst, wer da zu dir spricht, so sei doch unverzagt und halte dich in allen Dingen an deinen ‚Herrn’. Er will dich führen an die rechte Quelle. Verstehst du auch Seine Führungen nicht, so glaube und vertraue! Ich will dir nur noch eines sagen: Sei in allen Dingen auf deiner Hut, denn Ich will dich ganz haben, mit allen deinen Kräften!"

    Hier hörte der Einfluss plötzlich auf. Ich zweifelte, ob diese Worte wirklich vom lieben himmlischen Vater seien, und bat Ihn, mir doch Gewissheit darüber zu geben. - Ich bekam denn solche auch bald.

    Am 15. Juli 1890 ging ich, einem inneren Drange folgend, morgens in der Frühe auf den sogenannten Kappelberg in der Nähe meines Wohnortes. Ohne eigentlich zu wissen, was ich wollte, setzte ich mich auf eine Bank im Wald, wo es mir außerordentlich gefiel. Rings um mich her fühlte ich in den Lüften rege Tätigkeit. Nur in mir selbst war eine selige, unbeschreibliche Ruhe.

    Ich bat meinen lieben himmlischen Vater, Er möge bei mir sein. Und alsbald fühlte ich klar und deutlich folgende Worte:

    „Mein liebes Kind! - Siehe, wenn du Mich also von Herzen bittest, Ich möge zu dir kommen, bin Ich auch sogleich bei dir. Lass in deinem Herzen nie Zweifel aufkommen, von wem der Einfluss rührt! Denn solche Zweifel bringen dich weit weg von Mir. Siehe, du bist Meine Magd! Wende dich nie mehr der Welt zu, sonst würdest du Mir verloren sein. - Gehe jetzt heim! Ich werde immer mit dir sein. Dein dich liebender Vater!"

    O welch ein Erleben! Ich hätte mögen alle Engel und Menschen bitten, mit mir meinem himmlischen Vater zu danken für diese unaussprechliche Seligkeit, welche Er mich in dieser Stunde empfinden ließ.

    Einige Tage später ging ich wieder auf den Berg zu meinem Lieblingsplätzchen und empfing dort folgende Worte:

    „Meine kleine Bettlerin! Ich muss dir nun schon deinen Willen tun und dich Meine Nähe fühlen lassen. Aber meinst du denn, dass du Mich so bitten könntest, zu dir zu kommen, wenn Ich nicht schon bei dir wäre, ehe du Mich darum bittest!? - Siehe, du wirst nie, verstehe Mich, nie ohne Mich sein! - Fahre nur fort, Mir ganz zu leben, so wirst du immer in deinem Herzen Meinen Willen erkennen.

    Was bin Ich dir? so frage Ich. - Und du sagst: ‚Alles, alles!’ - Weißt du aber auch, was dieses ‚Alles’ besagt? Siehe, um dieses Wort dir verständlich an machen, dazu bist du noch viel zu schwach. Gehe aber nun und lebe in Mir so wirst du stark werden! Dein dich liebender Vater. – Amen."

    Nachdem ich meinem lieben, überguten himmlischen Vater auch für diese große Gnade gedankt hatte, erhob ich mich, um zu gehen, blickte aber noch einmal zurück, und da neigten sich im Sommerwind alle Äste und Zweige voll Majestät. - Ahnten sie wohl die Nähe des Herrn und halfen mir danken!?

    Danach saß ich eines Nachmittags in meinem Zimmer und hörte meine Nachbarin heftig weinen. Ich bat den lieben Vater, Er möge der Bekümmerten beistehen und sie zu der rechten Quelle des Lichtes und Trostes führen, zu der Er mich geführt, damit sie Ruhe finde.

    Am Abend desselben Tages setzte ich mich gegen meine sonstige Gewohnheit zu der Zimmernachbarin vor das Haus, und da schüttete mir diese ihr ganzes Herz aus. Sie bat mich, ihr doch zu sagen, wo sie sich hinwenden solle, um Rat und Hilfe zu finden. Ich tröstete sie so gut ich konnte, und dachte, das werde nun eine Suchende sein, ihr dürfe ich von meinem ‚Lebensbrote’ geben. Doch ehe ich meinen lieben Vater gefragt, wagte ich nicht, ihr etwas mitzuteilen.

    Darauf begab ich mich in mein Zimmer und bat den lieben Vater von ganzem Herzen, mir nun in mein Herz zu legen, was ich dieser nach Wahrheit suchenden Schwester geben dürfe. Hierauf fühlte ich in meinem Herzen die Worte: „Gehe morgen früh auf den Berg zu deinem Lieblingsplätzchen! Dort werde Ich dir die Antwort auf deine Bitte geben. Alles, was du einem Meiner Geringsten tust, das hast du Mir getan. Amen! Dein Vater."

    Am anderen Tage ging ich, dieser Aufforderung folgend, bei ziemlich trübem Himmel auf den Berg. Nachdem ich eine Strecke gegangen, begann es zu regnen, was mich aber nicht bewegte umzukehren. - Oben angelangt, flüchtete ich mich vor dem zunehmenden Regen in eine Hütte. Doch gleich fühlte ich die Worte: „Gehe du nur zu deinem bestimmten Platze! Es hört bald auf zu regnen. Aus dieser Höhle aber gehe sofort hinaus! Denn sie ist angefüllt mit üblen Wesen!"

    Ich ging denn nun rasch unter beständigem Regnen weiter, fand aber mein Plätzchen auf der Bank vollständig trocken. Und sofort begann die mir bekannte Stimme in meinem Herzen zu reden:

    „Mein liebes Kind! Bleibe du nur ruhig sitzen, du bist unter Meinem Schutze. - Und nun will Ich dir die Antwort auf deine Bitte wegen der Schwester und Zimmernachbarin geben. - Du batest Mich, Ich möge auch sie zu der Quelle führen, zu der Ich dich geführt. Doch wisse, Ich kann nicht alle so führen wie dich! Denn jene Schwester hat ein ganz anderes Gemüt als du. Bete aber weiter für sie, wie du gestern getan, ohne jede Selbsterhöhung - dann werde Ich dir deine Bitte noch erfüllen und auch jene Seele zur wahren Quelle führen. Vorerst aber lasse sie Mir, denn du bist selbst noch nicht so weit geführt, um andere führen zu können.

    Lasse dich dein Bitten nicht gereuen, sondern schließe alle Mitmenschen in dein Herz wie diese Nachbarin und bete für sie! Dünket euch aber ja nie, mehr zu sein als die, für welche ihr betet, sonst seid ihr in diesem Augenblick schon um vieles schlimmer als die, für welche ihr bittet! Amen."

    Von dieser Zeit an kam der Vater im inneren, lebendigen ‚Geistesworte’ mein ganzes Leben hindurch viele Male zu mir. Ja so oft mein Herz in Liebe entbrannte und sich rufend und bittend zu Ihm kehrte, wurde Seine sanfte und doch so machtvolle Geistesstimme mit klaren, deutlichen Worten in mir lebendig, so dass ich das Vernommene ohne Mühe niederschreiben oder aussprechen konnte.

    Mit unendlicher Liebe und Weisheit führte Er mich so - ermahnend, beratend und belehrend - durch die irdische Lebensschule und leitete mich auf den wunderbaren Wegen seiner Vorsehung dem ewigen Ziele seines heiligen Liebewillens entgegen, indem Er mir vergönnte, dem Drange meines Herzens folgend auch so manchen Mitpilgern auf dem Erdenpfade, Brüdern und Schwestern, von dem empfangenen Lichte zum Heil von Leib und Seele mitzuteilen.

    Nicht alles, was durch die Gnade des himmlischen Vaters mir auf diese Weise im Laufe von fünf Jahrzehnten zufloss, kann der Allgemeinheit dienen. Es tragen viele Ratschläge und Weisungen nur ganz persönliches Gepräge. Aber was auch anderen Menschenkindern zum geistigen Wohle frommen kann, davon möge das Wichtigste in der nachstehenden Sammlung, wie auch schon in den Büchern „Vater und Kind und „Lebensworte der Öffentlichkeit übergeben werden.

    Dem himmlischen Vater aber, dem heiligen Ursprung alles Lichts und aller Seligkeit, sei all unser Dank, alle Liebe und alle Ehre!

    Ludwigsburg, im Sommer 1937 I. K.

    Ein Mahnwort

    4. Dezember 1893

    Allen denen, welche dieses Buch lesen, sei noch gesagt, dass dieses nicht Menschenworte, sondern Gottesworte sind, darum enthaltet euch des Urteils, auf dass ihr euch nicht selbst richtet.

    Wem die rechte Erkenntnis mangelt, diese Worte Gottes als solche zu fassen, der schweige und bete zu Gott um die rechte Erkenntnis, so wird ihm solche alsbald werden (Ps. 36,10).

    Wem aber der Vater das Herz aufgetan zu fassen die großen Geheimnisse Gottes, der begnüge sich nicht mit dem puren Wissen.

    Denn um des Wissens wegen offenbart sich Gott den Menschen nicht, sondern allein darum, dass sie sich bekehren von ganzem Herzen, und ihr Leben einrichten nach Seinem Wort und Willen.

    „Wer diese Meine Rede hört und tut sie, den vergleiche Ich mit einem klugen Manne, der sein Haus auf einen Felsen baute." (Mt, 7,24) Also spricht der Herr, Herr, welcher ist Gott; der Sich als Vater Seinen Kindern offenbart, die eines guten Willens und Herzens sind.

    Daher prüfe sich ein jedes wohl, ob es mit ernstlichem Willen und redlichem Herzen sucht ein wahres Kind Gottes zu werden, weil nur jenen Gott Sich als Vater erzeiget, die Ihn lieben, und Seinen Willen tun. Deren Sinn aber verstockt ist, denen wird Er bleiben der allmächtige Gott und Richter aller ihrer Werke.

    Darum – selig alle, die sich lassen vom Vater ziehen, welcher ist die reinste Liebe Gottes. Also fasset diese Worte und erwäget genau deren Sinn, auf dass euch nicht Verdammnis überkomme, sondern ihr alle frei werdet, vom Gericht des Todes, und ihr alle überkommet das ewige Leben aus Gott, dem Vater, der ewigen Liebe! Amen! Amen! Amen!

    Diätwinke

    15. Juni 1892

    Du fragst Mich, Mein liebes Kind, ob diese vegetarische Lebensweise, wie ihr sie angefangen, um nach Meinem Willen zu leben, die Leibeskräfte nicht schwäche? Siehe, da hast du ganz recht Mich darum zu fragen; denn Ich will nicht, dass ihr in Ungewissheit und Zweifel über den von Mir euch kundgetanen Willen (oder guten Rat) seid.

    Wer da lebt, wie ihr lebet, in selbstgewählter Einfachheit, aus purer Liebe zu Mir, der tut gut daran, und nimmer wird es schwächen seinen Leib.

    Wer aber also lebt aus bloßem Gehorsam, nur um Meinen gegebenen Willen zu erfüllen, und sogar im innersten Herzen mit Widerwillen sich darein ergibt, für den ist es besser, wenn er lebt nach seinem freien Willen. Denn jeder Zwang ist schädlich für Seele und Leib, weil dieser nicht von Mir kommt, und also auch von Meinem Segen nicht begleitet ist!

    Handelt in allem als freie Kinder eures Vaters und lasset euch nie binden von Meinem Worte, sondern allein nur von Meiner Liebe. Denn die Liebe ist frei, sie kennt keine Fesseln, sie tut nur, was sie nicht lassen kann, wozu das Herz sie treibt.

    In einer Tat reiner Liebe bin Ich Selbst gegenwärtig, so ihr Mich nun allezeit um euch haben wollt, in Meiner ganzen Vatergestalt, so befleißigt euch durch Taten reiner Liebe, Mich immer näher bei euch zu wissen; nur Mein Bei-euch-sein gibt euch Kraft zum In-der-Liebe-leben!

    Der Glaube vermag viel, aber die Liebe vermag alles!

    Der Glaube hat Grenzen und ist gebunden durch Gesetze, für die Liebe gibt es kein Maß, keine Zeitrechnung, kein Aufhören noch Vergehen.

    „Liebe bleibet ewig stehen,

    wer da liebt mit ganzer Seele

    mit dem Ich gern Mich Selbst vermähle.

    Könnt ein größer Ziel sie haben,

    als vereint mit Gottesgaben —

    mit dem Vater eins zu werden

    schon auf dieser dunklen Erden?

    Nimmer Größeres gibt’s zu finden,

    vor der Lieb muss alles schwinden!" – Amen!

    Wegen Speiseordnung

    21. Dezember 1891

    Warum fraget ihr Mich nochmal in dieser Sache — wegen Speiseordnung? Tut nur, wie ihr wisst aus Meinem Worte, wo Ich sage:

    Wer da glaubt Fleisch essen zu müssen, der solle es nur essen; doch — wer sich davon enthält — tut besser; denn letzterer bedarf weniger Läuterung von Meiner Seite, und fasst leichter den geistigen Sinn Meiner Worte! — So viel nochmal auch in dieser Sache von eurem euch liebenden Vater.

    Über Käse

    25. April 1892

    Du hast Mir noch etwas zu sagen, willst nochmal Diätetisches fragen — was Ich wohl unter altem Käs verstehen, möcht’ wissen deine Schwester gern, dass sie nicht über meine Grenze gehn. So höre Mich getrost, und lern: auch in dem Kleinsten freut die Treue den Vater Seiner Kinder sehr, drum wirst du nimmer fühlen Reue, wenn Du gehorchest Seiner Lehr’ — und fortan lässest auch den Käse, weil schädlich alles Alte, Käse.

    Vom Pharisäertum

    7. Juni 1892

    „Alles was ihr den Vater bitten werdet, das wird Er euch geben." (Mk. 11,24)

    Meine lieben Kinder! Auch ihr bittet Mich heute um eine Erläuterung, warum Ich gerade die Fehler im Pharisäertum so stark hervorhob, und dieselben rügte in scharfer Weise. Besonders du Mein Kind meinst, wenn Ich alle Fehler, die vor Meinen Augen geschehen, also rügen würde, da könnte Ich vor lauter Rügen keine Lehren geben. So denkst du, Mein liebes Kind, und auch manch anderer hat schon also gedacht; darum soll euch hierüber Licht werden.

    Seht, die Sache mit dem Pharisäertum verhält sich genauso, wie Ich sie geschildert durch Meine Schreiber, sogar noch um vieles ärger. Warum Ich aber dies alles aufdeckte, hat seinen Grund darin, um euch zu zeigen die Notwendigkeit Meines ersten Kommens auf diese Welt, dass Ich erst kam, als das Maß voll war, und da die Menschen nach Erlösung und Hilfe zu Mir riefen, dann erst erschien Ich, um sie frei zu machen von dem Druck, der auf ihnen lastete. Das war – erstens das Pharisäertum, und zweitens die Sündenlast, zum großen Teil herbeigeführt durch das schlechte Beispiel des Pharisäertums und durch deren verkehrte, nicht vom Geist Gottes erfüllte Lehren.

    So stand das Volk verlassen und von Gott entfremdet am Rand des Verderbens, und nicht länger konnte Ich zusehen solchem Treiben. Meine Geduld war erschöpft und Meine Liebe ergrimmte bis in ihr Innerstes, nahm Menschengestalt an und stieg herab in die versunkene Welt, die kaum noch ein Schatten ihrer selbst war, wie Ich sie einst geschaffen.

    Was Ich dann tat und wirkte, das wisst ihr, und wer nicht an Mich glaubte, wisst ihr auch, abermals war es das Pharisäertum, das Meinem Wirken entgegentrat und selbst mit Meiner Zulassung Meinen Kreuzestod herbeiführte. – Auch damals waren es wenige, die an Mich glaubten, und aus diesen wenigen sind abermals weniger geworden, so dass Mein zweites Kommen im Geiste, nun wo der geistige Zustand der Menschen ein viel reiferer als zu jener Zeit, noch ums vielfache notwendiger ist, als das erste Mal; da jetzt die Menschen sich in keiner Knechtschaft mehr befinden, sondern frei sind in all ihrem Tun und Lassen.

    Diese Freiheit aber hat sie noch auf verkehrtere Bahnen gebracht, als die einstige Knechtschaft jene Menschen brachte, die wenigstens noch an unbedingten Gehorsam gewöhnt waren. Nun ist aber auch dieser völlig von der Erde verschwunden, nur einem wird nachgejagt und nachgelebt, das ist Meinem Gegner. Ihm wird gehuldigt in jeder Weise von allen, selbst Meine Kinder sucht er zu verderben und in sein Netz zu ziehen. Aber auch diesmal ist das Maß voll geworden, und abermals ist es Meine Liebe, die den Notschrei Meiner Kindlein vernimmt und eilt sie zu erretten.

    Doch dieser Mein zweiter Heilsplan wird wieder nur von wenigen erkannt und aufgenommen als das Rettungsseil, das Meine erbarmende Liebe der ganzen Menschheit zuwirft, die dem Ertrinken nahe ist, solches aber dennoch nicht erkennt, dass nur Mein persönliches Eingreifen ihr noch helfen kann.

    Wiederum ist es die Priesterschaft, oder die (sein wollenden) Vertreter Meiner Kirche, die Meinem persönlichen Wirken Einhalt gebieten möchten und Mir vorschreiben, inwieweit Ich Mich Meinen Kindern nahen dürfe, und wem Ich Mich offenbaren solle – als den unnahbaren, fernen Gott und gestrengen Richter Himmels und der Erde – dem Sünder Verdammnis predigend und ewige Strafe dem Übertreter des Gesetzes!

    Stattdessen erscheint die ewige Liebe des Vaters im Kleid der größten Demut, den Sündern Vergebung und ewiges Leben verkündend, im Herzen eines jeden liebend-suchenden Mich offenbarend, ohne Ansehen der Person, allein nur nach der in sich tragenden Liebe. Diese ist der einzige Magnet, der das Herz zum Herzen zieht. Alles andere ist kein nütze vor Mir und wird einst keinen Segen bringen dem, der nicht all seine Habe opferte, um der Liebe willen. Wer nur etwas der Welt wegen mehr liebt als Mich, der ist Meiner nicht wert, und Meine Liebe wird nicht bei ihm bleiben können, denn er wird sich Meiner schämen, weil Ich im Kleid der Demut den Sündern gleich einhergehe, und Meine Worte nicht glatt geschliffen für die Weltgesellschaft sind, sondern – voll Leben und Wahrheit, ohn’ jegliche Zierde, kein ander Wort je euch dem Tode entführte, als dieses, das Himmel und Erde vereint, wo Selber der Vater dem Kinde erscheint.

    Vom Fehler aller

    15. Juni 1892

    Mein liebes Kind! Siehe, dieser Traum, in welchem du glaubtest einen Brief zu lesen von deiner lieben Schwester über die Ablegung deiner Fehler, wollte besagen: dass die Liebe auch im Schlaf nicht ruht, um zu belehren, und jeden Augenblick benutzt – euch aufmerksam zu machen auf das, was euern Geist hindert am Weiterschreiten. Siehe, Ich Selbst gab dir diese Schrift in die Hand, in welcher auf einen Fehler hingewiesen wird, den ihr alle ohne Unterschied noch in euch traget; der Fehler war nicht genannt, denselben solltet ihr selbst finden. So ihr Mich aber bittet um des Fehlers Namen, will Ich ihn euch kundtun; sehet dieser Name heißt – „Eigenliebe". Diese nennt den größten Teil in euch ihr Eigen, und sucht noch mehr an sich zu bringen; solches will aber Meine Liebe hindern, aber auch ihr müsst mithelfen und ihr keine Nahrung zukommen lassen, damit sie kleiner wird und zusammenschrumpft zu einem kleinen Punkt, dessen Vorhandensein ihr kaum verspüren sollt.

    Die Eigenliebe soll das Kleinste an euch werden, bis jetzt aber ist sie noch das Größte, - wie kann da Meine Liebe in euch Raum finden? So eure Eigenliebe euer ganzes Herz erfüllt, und Mich kaum auf Augenblicke darinnen duldet! – Dieses ist der Hauptund Grundfehler eurer Natur und ist am schwersten zu bekämpfen; darum Ich euch erst viel Liebe geben musste, um euer Innerstes zu beleuchten und euch zu stärken, ehe Ich euch enthüllen konnte eure Schwäche. Nun erst könnt ihr ertragen die Kunde davon, dass der unreinen Stoffe eine Menge in euch sich vorfinden, dann erst folgt die Trennung derselben, alles nach dem Maß eurer Kraft, das ist - eurer Liebe zu Mir! – Diese Trennung kann aber nicht plötzlich von heute auf morgen geschehen, sondern muss langsam Schritt für Schritt, wie eure bisherige Erziehung vor sich gehen.

    Was Ich euch dazwischen sende zur Tötung eurer Eigenliebe, das nehmt mit dankbarem Herzen an, und bittet Mich täglich um verstärkte Mittel und neue Kraft, damit die Heilung von Grund aus geschehen kann; denn ohne euer Zutun ist Mein Wirken vergeblich; nur ein gemeinsames Wirken bringt Segen und gute Früchte.

    Nehmt eure ganze Willenskraft zu diesem Werk, das eures ganzen Mutes bedarf, denn es ist der Kampf um euer eigen Fleisch und Blut. Darum hinweg mit allem was dem Fleische gefällt, und demselben vollständig zuwider gelebt, so habt ihr es am schnellsten besiegt.

    „Wo sollen wir denn beginnen?" so werdet ihr nun fragen, Meine Lieben – nun höret:

    Beginne ein jedes an seinem schwächsten Teile, d.h. wo es dem Fleische am wehsten tut; auch wenn es nur eine kaum beachtenswerte Gewohnheit ist; gerade in den kleinsten Dingen liegt die größte Eigenliebe verborgen. So blicke nur ein jedes in sich, und es wird eine Menge solch kleine unscheinbare Dinge finden, wobei die Zunge als kleinstes Glied nicht außer Acht gelassen werden darf; sie ist ein Hauptfaktor dieser Lieblingssünden, und muss vor allen andern gebändigt werden; denn ihre Tätigkeit verschönt oder verunziert den ganzen Menschen.

    Und weiter – blickt nicht nur in euch, sondern auch auf euch, was dem einen entgeht, da sieht das andere oft viel tiefer, darum helft euch gegenseitig, von Liebe unterstützt, eure Schwächen entdecken.

    Nun habe Ich euch gebahnt den Weg, den ihr gehen sollt mit großer Freudigkeit; denn er führt ja zu Mir, zu eurem lieben Vater.

    Ich bin ihn ebenfalls gegangen, diesen Weg, auch nur um zum Vater zu kommen. Und seht – ihr seid Meine Nachfolger, und könnt keinen andern Weg gehen, als den Ich euch gebahnt.

    Folgt mutig eurem Meister nach,

    Der für eure Sünden trug die Schmach,

    Der für euch dem Tod die Macht genommen,

    Dass ihr alle könnet zu Ihm kommen!

    Mein Segen euch allen! Amen! Euer Vater

    Die Kokosbutter

    30. Juni 1892

    dürft ihr ruhig und ohne Scheu verwenden an Stelle anderer Fette, denn sie ist völlig rein hergestellt. Dieses zu eurer Beruhigung. Der Boorkaffee enthält keine schädlichen Stoffe, und kann als Ersatz für (Bohnen-) Kaffee ganz ruhig genossen werden, jedoch ohne jeglichen Zusatz und Beimischung anderer Produkte.

    Ein Wink zur Beruhigung

    4. Juli 1892

    „Ist das Werk aus den Menschen, so wird es untergehen; ist es aber aus Gott, so könnt ihrs nicht dämpfen!" (Apg. 5,38)

    Mein geliebtes Kind. – Siehe, dieses Wort soll dich vollständig beruhigen über deinen Herzenszustand. – Du darfst versichert sein, dass allein nur Mein heiliger Wille geschehen kann und wird. Meine treue Hand leitet euch alle so sicher, dass ihr nur folgen dürft dem sanften Zuge des Herzens; denn dieser Zug ist Meine Liebe und sie wird euch nie irre leiten.

    Daher sei getrost, Mein Kind, und hoffe auf Mich, der Vater wird’s wohl machen; verharre im kindlichen Vertrauen zu Mir, und bleibe in Meiner Liebe, so wird dir’s nie mangeln an Kraft zu einem Werke, das du beginnst mit Mir. Eines jeden Kräfte sind genau bemessen von Mir, und nur nach dem Maß seiner Kraft wird einem jeden zugeteilt die Arbeit; denn was Ich beginne, das führe Ich auch hinaus, und wie Ich dir bisher nie über Kräfte auferlegt, also werde Ich auch ferner tun. Wie Ich dir aber zulege die Kraft, so werde Ich dir zulegen das Gewicht des Kreuzes, - so nur wirst du stets wachsen und zunehmen in Meinem Dienst, in welchem dir eine große Aufgabe zu erfüllen gestellt ist. Willst du sie lösen, Mein Kind? – noch stehen dir zwei Wege offen.

    Den steilen – darfst du gehn mit Mir,

    Den andern breiten – mit der Welt;

    Nun frag dein Herz und sag es Mir,

    Den welchen hast du dir erwählt?

    Mein Kind spricht traurig und betrübt:

    „Dich, Vater nur – hab ich geliebt,

    So lang in Deinem Licht ich steh,

    Drum Deine Frage tut mir weh!

    Schon oft hat Dir mein Herz gesagt,

    Mein Vater – ich bin Deine Magd,

    Dein Wille nur – soll mir geschehn,

    Wenngleich ich ihn kann nicht verstehn!"

    O sieh, Mein Kind, das weiß Ich wohl,

    Dass du Mich liebst doch dieses soll

    Dir zeigen nur – wie Ich dich liebe;

    Darum, Mein Kind, dich nicht betrübe!

    Der Vater prüft nur – die Er liebt,

    Den Liebsten nur Er – Proben gibt.

    In einem chronischen Krankheitsfall

    7. August 1892

    Mein liebes Kind, du bittest Mich um einen Wink für den Bruder, in welcher Weise er seinem kranken leiblichen Bruder auf seine Bitte entgegenkommen könnte?

    Das sage Ich dir: Mein lieber Sohn! Zum Ersten – bete für ihn, nicht um Heilung seines kranken Leibes, sondern um Heilung seiner kranken Seele; diese ist es, die Ich retten will durch dieses Leiden. Darum bemitleide du ihn nicht gar so sehr, sondern freue dich vielmehr, und danke Mir, dass Ich Mich also seiner annehme, und ihn zu Mir ziehe aus lauter Liebe.

    Zum andern: Rede du ihm nicht zu – zu dieser Anstalt seine Zuflucht zu nehmen, denn sie wird ihm nicht helfen. – Er soll sich ganz allein an Mich wenden, und außer Mir keinerlei Hilfe suchen. So nur ist ihm die volle Heilung seiner Seele, wie seines Leibes gewiss.

    So viel tue ihm kund, Mein Sohn, und bete für ihn, wie Ich dich geheißen, so hast du ihm den größten Dienst geleistet, für den er dir in Ewigkeit noch danken wird, und wofür dich segnet hier und dort, Dein treuer Vater. Amen!

    Alles hat seine Zeit

    3. Oktober 1892

    Gewiss legt auch der Vater noch ein Wort dazu;

    Eh’ du Mein Kind dich legst zur Ruh’

    Nimm noch dies Segenswort für all die Deinen,

    Das euch in Meiner Liebe soll vereinen.

    Meine lieben Kinder! Seht, Ich gebe euch stets Gelegenheit eure Liebe zu vermehren. Durch fleißiges Austeilen und Verbreiten Meiner Liebe wachset ihr in derselben immer mehr, und werdet dadurch selbst stark, indem ihr andere stärket.

    Ihr dürft rückhaltlos im Geben sein; denn der Strom Meiner Liebe kommt nur durch das geben in Fluss, und wo sie fließt, da fließt das lebendige Wasser, von welchem der da trinkt im wahren Glauben, ewig keinen Durst mehr fühlen wird.

    O ihr Lieben, kommet und trinket, und schöpfet, solange der Weg zur Quelle euch offen steht, und es euch noch mit so viel Liebe angeboten wird. Es kommt der Augenblick – und ist nicht ferne, wo ihr vergeblich werdet pochen und rufen: „O Vater, tue uns auf, und gib uns nur einen Tropfen lebendigen Wassers aus der lebendigen Quelle Deiner Liebe!"

    Und das Wort der ewigen Liebe wird verstummen, und wird also bleiben eine lange Zeit, bis dass ihr mit dürstenden Herzen all das Gegebene aufgezehrt, dasselbe ins Leben gebracht, und dadurch zur Tat hindurchgedrungen seid.

    Dann erst seid ihr die rechten Nachfolger Meiner Liebelehre,

    wenn in der Tat ihr zeigt was ihr könnt;

    wenn dann noch euer Herz in Liebe brennt

    ist eure Liebe rein und wahr und treu.

    Nach solcher Probe wird noch einmal neu

    Und rein von allen Schlacken euch Mein Wort gegeben,

    Dies wird enthüllen euch das wahre Geistesleben,

    Und seligst euch schon hier vereinen

    Mir, wo Ich euch werd’ erscheinen

    Als sichtbar Wesen eurer Art,

    Mit Lieb’ ihr all euch um Mich schart.

    Dies Zukunftsbild sei euch gegeben,

    Dass ihr von nun an euer Leben

    Nach Meinem Worte richtet ein,

    So ihr hernach wollt bei Mir sein!

    Amen! Amen! Amen!

    Vom Glauben

    22. Oktober 1892

    „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht, des, das man hoffet, und nicht zweifelt an dem, das man nicht sieht." (Hebr. 11,1)

    Meine lieben Kinder! Dieses Kapitel weist auf den Glauben hin, und zeigt euch alle die Stellen, in welchen der lebendige Glaube an Meine Verheißung sich bewährte. Ein jedes, das an Meine Verheißung ungezweifelt glaubt, durfte die Erfüllung Meiner Verheißung in ihrer ganzen Größe erfahren; solches zeigt euch die Geschichte des Alten und Neuen Bundes klar und deutlich.

    Nun wird abermals eine Verheißung groß und herrlich gegeben; doch was tut ihr mit Meiner Verheißung? – Dieselbe wird angenommen mit großer Freude und dankerfülltem Herzen, doch wenn die

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