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Sechs Kurzgeschichten zu Weihnachten: Humor zu Weihnachten
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Sechs Kurzgeschichten zu Weihnachten: Humor zu Weihnachten
Ebook70 pages50 minutes

Sechs Kurzgeschichten zu Weihnachten: Humor zu Weihnachten

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Sechs humorvolle und auch besinnliche Weihnachts- Kurzgeschichten.

Weihnachten wird abgeschafft!
Glücksweihnachten
Weihnachten ganz ohne Geschenke?
Weihnachten erleben!
Weihnachten unverhofft!
Danke!

Was ist wenn Weihnachten abgeschafft wird? Hat man dann Glück? Oder was bedeutet eine echte Glücksweihnacht? Hat man Glück, wenn man viele Geschenke bekommt? Ist dies alle überflüssig? Weihnachten – die Zeit der Ruhe und der Besinnung. Diese Kurzgeschichten sollen helfen, dies (wieder) zu finden .
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateMay 15, 2014
ISBN9783847685586
Sechs Kurzgeschichten zu Weihnachten: Humor zu Weihnachten

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    Sechs Kurzgeschichten zu Weihnachten - Anke und Guntram Overbeck

    1 Weihnachten wird abgeschafft

    Ich bin aufgewacht und denke nach. Was ist gestern passiert? Mann, tut mir mein Kopf weh. Wie sieht es denn hier aus? Ach ja richtig. Die Party. Die war echt der Hammer. Macht bloß das Licht aus ... ist das grell. Also jetzt mal langsam. Angefangen hat es vor zwei Tagen:

    Es regnet. Wie immer zu dieser Jahreszeit. Eigentlich sollte es doch schneien. Passend zur besinnlichen Stimmung und der „ach so stillen Zeit". Aber es regnet in Strömen und der Matsch versaut meine neuen Lederschuhe. Ich lasse mich durch die übervollen Straßen von der Menschenmasse schieben. Vorbei an den unzähligen Weihnachtsbuden, die wie jedes Jahr hochwertige handgefertigte Soldatennussknacker aus dem Erzgebirge oder Räucherstäbchen anbietet. Mal ehrlich: Wer kauft so etwas? Und vor allem: Wer möchte so etwas geschenkt bekommen? An den Glühweinständen tummeln sich die üblichen kleinen Grüppchen. Früher machte man um solche Versammlungen einen großen Bogen, vor lauter Angst um einen Euro angebettelt zu werden. Heutzutage nennt sich diese Anhäufung von Betrunkenen, die kaum die Finger von der Dame neben sich lassen können, schlichtweg Weihnachtsfeier im Kreise der lieben Arbeitskollegen. Aus den Lautsprechern des Kinderkarussells tönt leiernd in Endlosschleife das Lied von der Weihnachtsbäckerei, während Eltern mit verzückter Mine ihren Kindern beim Fahren im Feuerwehrauto oder Reiten auf den Pferdchen zujubeln. In jeder Runde, in welcher der Spross wieder in das Blickfeld der Mamas und Papas rückt, wird dem Spross auf´s Neue derart zugewunken, dass man meinen könnte, die stolzen Eltern hätten mit der Rückkehr ihres tapferen Feuerwehrmanns oder des wilden Reiters nicht mehr gerechnet.

    Ich bin genervt. Lauter hektische Leute um mich herum und die flackernde Weihnachtsbeleuchtung erinnert mich eher an den letzten Discobesuch. Als mich dann noch ein als Nikolaus verkleideter Zirkusmitarbeiter mit einem traurig dreinschauenden Minipony in der einen Hand und einer großen Spendendose in der anderen Hand von der Seite mit einem inbrünstigen „Hohoho" anquatscht, stellt sich für mich nur noch die eine Frage:

    Was geschieht eigentlich, wenn ich beschließe Weihnachten einfach ausfallen zu lassen? Wird sich die Welt tatsächlich weiterdrehen, wenn ich auf den ganzen Hype verzichte? Ich bin schließlich 25 Jahre alt und bin bereit Weihnachten ausfallen zu lassen. Wisst ihr, an den Weihnachtsmann glaube ich nicht mehr. Ich habe meine eigene Wohnung, verdiene mein eigenes Geld. Ich bin Postbote von Beruf. Jedes Jahr bringe ich den Menschen tonnenweise Glückwünsche zu Weihnachten per Post. Wohlgemerkt, nur an Weihnachten. Aber den Weihnachtsmann, den - ja, den habe ich noch nie gesehen.

    Ach übrigens, mein Name ist Klaus Rudolf und ich wohne in Frankfurt.

    Meine Eltern wohnen weit weg in Hamburg, so dass ich nicht mit Ihnen feiern werde. Dazu bin ich auch zu alt, oder? Natürlich feiere ich gerne mit Freunden. Wir treffen uns oft und gehen zu dem Italiener nebenan. Der macht sehr gute Nudeln mit italienischer Soße. Aber ich schweife ab.

    Also was ist, wenn ich Weihnachten ausfallen lasse?

    Weihnachten besteht doch eh nur aus Geschenken und Essen. Die Hektik in den Geschäften und die Masse an Post, die ich austragen muss, lässt mich sowieso nicht feierlich gestimmt sein. Ich kaufe einfach keine Geschenke und lasse Weihnachten weg! Revolution im Kleinen! Weg mit der Tradition! Genau. Mal sehen was meine Freunde dazu sagen?

    Hee Hans, hör mal! Ich lasse Weihnachten ausfallen, rufe ich meinem Kumpel von der Strecke Hasengasse - Rhönstraße zu. Hans hat dieses Jahr die Looserkarte gezogen, da er die längste Strecke in Frankfurt erwischt hat. Er ist in letzter Zeit deswegen ziemlich sauer. Naja, wir foppen ihn ja auch und nennen ihn den langsamen Hans. Er muss zweimal in die Zentrale fahren um die Post abzuholen, da sein Karren die ganze Weihnachtspost nicht auf einmal fassen kann.

    Super, Idee, antwortet Hans, dann fang direkt mal an, und zaubere die Weihnachtspost weg! Ich bin heute schon das zweite mal unterwegs. Nee, im Ernst. Ich lasse Weihnachten ausfallen. So ein Quatsch. Weihnachten kann man nicht ausfallen lassen. Sonst wird doch der Weihnachtsmann arbeitslos, hehe. Ich werde Weihnachten dieses Jahr nicht feiern. Keine Geschenke, keine Glückwünsche, keine Feier. Ich bin ja alleine und wozu dann Weihnachten. Du musst es ja wissen sagt Hans und macht sich auf seine zweite Runde.

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