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Ich bin nur normal
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Ich bin nur normal

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Jetzt ist es so weit! Endlich hat sich die Welt so entwickelt, wie Du es Dir gewünscht hast. Die Menschen leben endlich normal, denn fast alle haben ihre Psyche ändern lassen.
Sie legen nun keinen Wert mehr darauf, sinnlose und schädliche Dinge zu tun, nur um anderen Menschen zu gefallen. Sie essen keine tierischen Produkte mehr und treffen sich nicht zu sinnlosen Partys.
Stattdessen gestalten sie ihr Leben nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zum Wohle aller fühlenden Wesen. Die Menschen bilden sich permanent fort. Politische Entscheidungen werden mithilfe einer künstlichen Intelligenz unter Beteiligung aller Bürger getroffen.
Für Dich könnte die Welt so schön sein, würde da nicht etwas oder jemand fehlen. Und dann sind da auch noch die wenigen nicht normalisierten, unverbesserlichen Soziomanen, die auch als Minderheit eine Bedrohung für Dich und das Wohl der gesamten Menschheit bleiben.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateMay 9, 2020
ISBN9783750236240
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    Book preview

    Ich bin nur normal - Manuel Wagner

    Rückblick

    Zu diesem Werk gibt es noch zwei weitere Teile, welche die Vorgeschichte des Protagonisten und den Verlauf seines Lebens bis zum Beginn des dritten Teils erzählen. Die Reihe nennt sich Normal. Es empfiehlt sich Teil 1 und Teil 2 gelesen zu haben, bevor man mit Teil 3 beginnt. Damit man sich besser an die vergangenen Ereignisse erinnert, folgt hier eine Zusammenfassung. Wer gerade erst Teil 1 und Teil 2 gelesen hat, kann den Rückblick natürlich überspringen. Wer die ersten beiden Teile zuerst lesen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen, denn die Zusammenfassung ist selbstverständlich voller Spoiler.

    Normal Teil 1: Nur ich bin normal

    Die Hauptfigur hat keinen Namen. Auf andere Menschen wirkt sie umständlich, neurotisch und sehr vergeistigt. Ihr Geschlecht ist nicht wichtig. Am Anfang ist die Hauptfigur ein Neugeborenes. Sie durchläuft die üblichen Stationen des Aufwachsens. Sie hat kein Interesse an menschlichen Beziehungen. Sich selbst hält die Hauptfigur für soziophob und somit gesund, während sie die anderen Menschen für krankhaft süchtig nach sozialen Beziehungen hält. Sie ist nicht grundsätzlich unsozial, denn sie kann ab und zu mit einzelnen Menschen positive Kontakte pflegen.

    Der Antagonist zur Hauptfigur heißt Hündchen. Hündchen forscht im Bereich Psychologie. Es ist äußerst geschickt im Umgang mit Menschen und nutzt das gerne für seine eigenen Zwecke. Es ist fasziniert von der soziophoben Hauptfigur, verhält sich ihr gegenüber selbstlos, schreibt aber heimlich eine Abhandlung über sie.

    Am Anfang der Geschichte muss die soziophobe Hauptfigur einen Aufsatz über sich schreiben, weil sie in der Schule Probleme mit Mitschülern hatte. Nach diesem Vorgriff, erfolgt die Erzählung chronologisch von der Geburt bis zum Studium.

    Die Geburt empfindet die Hauptfigur als Angriff auf die Privatsphäre. Später im Kindergarten geht es um Beziehungen zu den Kindern und den Erzieherinnen. Während der Schulzeit werden die Probleme größer. Die Hauptfigur eckt immer wieder bei Schülern und Lehrern an, wird gemobbt, sieht sich aber nicht als Opfer. Sie gewinnt die Einsicht, dass sie selbst normal ist und die Anderen Hilfe brauchen, weil sie sozialsüchtig sind. Die Hauptfigur analysiert die Anderen und versucht vergeblich zu helfen. Sie berichtet von seltsamen Beobachtungen bei Mitmenschen. Nach einigen Versuchen zu arbeiten, studiert die Hauptfigur. An der Uni trifft sie Hündchen. Eine komplizierte Beziehung entwickelt sich. Am Ende des ersten Teils wird die Hauptfigur auf der Straße gefährlich angegriffen.

    Normal Teil 2: Ich bin normal, nur … (ursprünglicher Titel der ersten Auflage: Bist du schon normal?)

    Der einzig normal denkende Mensch wacht nach dem Attentat in einem Krankenhaus auf. Es braucht eine Weile, bis er wieder ganz gesund ist. Die körperlichen Wunden heilen gut, die seelischen Verletzungen machen der Hauptfigur aber noch lange zu schaffen. Sie isoliert sich in ihrem Zuhause und verhält sich immer eigenartiger, kann sich aber irgendwann selbst heilen. Hündchen umsorgt und unterstützt sie dabei, während es im Hintergrund dafür sorgt, dass sich die Welt so verändert, wie es sich die nach wie vor namenlose Hauptfigur wünscht. Hündchens Antrieb ist nicht nur die Liebe, sondern es sind auch Schuldgefühle im Spiel, denn es fühlt sich für das Attentat mitverantwortlich. So ist es dann auch Hündchen, welches die Hauptfigur auf rabiate Weise aus ihrer Isolation befreit, obwohl dies zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr nötig war, weil das Ich selbst eingesehen hat, dass es sich trotz aller Gefahren der Welt stellen muss, nicht zuletzt weil es der Meinung ist, die Menschen heilen zu müssen. Das Ich und vor allen Dingen Hündchen bringen immer mehr Menschen dazu, sich durch einen kleinen ärztlichen Eingriff im Gehirn psychisch so zu verändern, dass sie nicht mehr süchtig nach sozialer Anerkennung sind, also nicht mehr sozioman sind, sondern sozionormal. Die Menschen denken als Sozionormale viel rationaler, trennen sich von sinnlosem Konsum, verhalten sich berechenbar und vernünftig. Das Ich nimmt diese wachsenden Veränderungen wohlwollend zur Kenntnis. Auch die Beziehung zu Hündchen blüht auf. Die beiden machen Urlaub und leben ihre sich mehr und mehr entwickelnden Liebe, bis Hündchen eines Tages per Smartphone mitteilt, dass es sich ebenso einer Behandlung unterziehen möchte. Dabei ist eigentlich beiden bewusst, dass es aufgrund der Besonderheit von Hündchens Gehirn, tödliche Komplikationen geben könnte. Das ist nicht nur wegen der Lebensgefahr beunruhigend, sondern auch deswegen, weil das Ich Hündchen so liebt, wie es ist und nicht möchte, dass es sich verändert. Mit dem Bewusstsein, dass es wohl viel zu spät ist, macht sich das Ich auf den Weg in die Praxis, wo Hündchen sich behandeln lassen wollte. Dort angekommen, bricht es ihm das Herz, als es Hündchen wie erwartet in einem offenbar äußerst kritischen Zustand vorfindet.

    Prolog

    Macht euch keine Sorgen, die Geschehnisse aus dem zweiten Buch »Ich bin normal nur, ...« sind nicht wirklich so passiert, wie sie dargestellt wurden. Es gibt nämlich eine entscheidende Abweichung: Der Ort, konkreter der Planet des Geschehens, ist ein anderer. Die Sendung, welche die Wendung brachte, die dazu führte, dass große Teile der Bevölkerung sich haben sozionormalisieren lassen, die Sendung, die letztlich so einen Hype verursachte, dass Jugendliche es kaum erwarten konnten, Achtzehn zu werden, damit sie sich endlich das Hirn »gesund brutzeln« lassen können, die zwei psychologischen Klassen von Menschen, die entstanden sein sollen – moderne Sozionormale und rückständige Soziomanen hat es durchaus gegeben, aber ich muss euch beichten: Die geschilderten Ereignisse fanden nicht auf der Erde, sondern auf dem Planeten Autis statt. Bei Autis handelt es sich um meinen eigentlichen Heimatplaneten, von dem aus ich zu euch gereist bin. Nicht einmal die Geschehnisse aus dem ersten Buch »Nur ich bin normal« haben hier auf der Erde stattgefunden. Ihr jetzt bestimmt so: »WAS!? ECHT!? ICH LESE DAS BUCH EINES WASCHECHTEN AUSSERIRDISCHEN?« Ne, aber mal im ernst. Seid ihr wirklich überrascht? Ich wäre auf keinen Fall überrascht, denn es wird ja wohl aufgefallen sein, dass die Dinge, die ich beschrieben habe, auf der Erde nicht so geschehen sein können. Wer sich auf der Erde umsieht, wird merken, es hat sich noch nicht viel in Richtung sozionormale Welt geändert. Die einschneidenden Modifikationen der Gesellschaft hätte man sehr wohl bemerken müssen. Nein, ihr lebt noch sozioman.

    Ich gebe zu, es hat lange gedauert, bis ich mir erlaubt habe, euch dieses Geheimnis zu verraten. Bis jetzt war es aber nun mal einfach nicht notwendig. Im Großen und Ganzen hätte alles natürlich so auch auf der Erde passiert sein können, beziehungsweise hätte es in Zukunft so auf der Erde passieren können, weil sich erstaunlicherweise unsere beiden Zivilisationen Menschheit und Autisianer im Ablauf ihrer jeweiligen Geschichte sehr ähneln. Man möchte meinen, es gäbe eine Art Naturgesetz für die Bildung von Gesellschaften aus intelligenten Lebewesen. Da wir uns so sehr ähneln, war es kein Problem, meine wahre Geschichte so umzuschreiben, als wäre sie auf der Erde passiert und als wäre ich einer von euch. Ihr Menschen hattet bisher leider nicht das Glück, dass ein Sozionormaler wie ich auf der Erde geboren wurde und eure Zivilisation aufgewertet hat. Nun war und bin ich bei euch und konnte und kann euch durch ethische Entwicklungshilfe ein langes Überleben sichern. Ich wusste bereits bei meiner Ankunft auf eurem Planeten ganz genau, dass ich nicht von der Erde stamme. Selbst wenn ich es aufgrund von Übertragungsfehlern während meines Transfers nicht gewusst hätte, dann hätte ich es zumindest vermutet, denn ihr seid trotz äußerlich sehr großer Ähnlichkeit charakterlich verdammt anders, zumindest seid ihr das im Moment noch.

    Indes kam ich mir zu Beginn, als ich noch auf meinem Heimatplaneten Autis lebte, ebenfalls sehr fremd vor, ähnlich fremd wie jetzt wieder auf eurer Erde. Damals war ich mir sicher, dass ich außerirdisch, genauer gesagt außerautisianisch, sein musste. Ich hatte mir etwas zusammengereimt über Soziophobie und Soziomanie als gegensätzliche Paradigmen in den Hirnen meiner Spezies. Doch in diesem Fall war ich einfach nur außergewöhnlich und dadurch ein auserwählter Autisianer. Ich hatte im Endeffekt mit allem recht, was ich mir über die Soziomanie der anderen dachte. So wie ich hier auf der Erde recht bekommen werde, hatte ich auch auf Autis bereits nachweislich alles richtig eingeschätzt. Genau wie einst die Autisianer, steckt ihr Menschen zur Zeit in einem kollektiven soziomanen Zustand fest. Dass ich mit der Einschätzung der menschlichen Psyche richtig liege, ist in meinen letzten beiden Büchern deutlich geworden. Jede*r Leser*in wird dort erkannt haben, dass beinahe kollektive Soziomanie unter den Menschen herrscht. Als man auf Autis damals mein erstes Buch »Nur ich bin normal« gelesen hatte, kam es dort zu der Entwicklung, die ich euch im zweiten Buch beschrieben habe und im weiteren Verlauf kam es selbstverständlich zu den Ereignissen, die ich in diesem dritten Buch beschreiben werde. Natürlich wird auch das noch nicht auf der Erde geschehen sein, wenn ich das dritte Buch fertig übersetzt habe, aber die Entwicklung auf eurem Planeten ist genau so möglich, ja sogar sehr wahrscheinlich. Meine Bücher sind eine Dokumentation der Geschehnisse auf Autis beginnend mit meiner Selbsterkenntnis bis zur Entwicklung einer neuen Welt.

    Nun bin ich auf eurem Planeten gelandet, habe euch studiert und meine Geschichte fast komplett übersetzt. Dabei habe ich sie verständlicherweise hier und da ein wenig angepasst. Ich wurde von dem weisen Rat von Autis auf die Erde gesandt, um euch meine übersetzte Geschichte in einem Tauschgeschäft zu übergeben. Als Gegenleistung für die großzügige ethische Verbesserung eurer Welt, erwarten wir nur ein kleines Entgegenkommen, und zwar die Integration von ein paar Autisianern in eure Zivilisation. Meinen Büchern ist es zu verdanken, dass die Autisianer so lange auf ihrem Planeten überlebt haben und dabei ein Leben in Glückseligkeit mit ewigem Frieden führen konnten. Hätten wir uns nämlich nicht rechtzeitig in eine sozionormale Gesellschaft transformiert, hätten wir nicht nur nicht unseren jetzigen Stand der Technik erreicht, dann hätten wir nicht nur nicht zu euch reisen können. Schlimmer noch: Wir hätten uns mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst ausgelöscht, entweder durch irgendeine irreversible Umweltkatastrophe oder durch Kriege mit Massenvernichtungswaffen. Nach unseren Erkenntnissen steht eure Zivilisation nur etwa ein Jahrhundert vor der Selbstauslöschung durch eine dieser Katastrophen. Aber auch ihr könnt eure soziomane Gesellschaft in eine sozionormale Gesellschaft transformieren. Wenn ihr erkennt, was wir erkannt haben, dann erreicht ihr eine Form des Zusammenlebens, die euch und uns gleichermaßen glücklich machen wird. Ihr werdet uns fabelhaft integrieren können. Das, was euch außerhalb eurer aktuellen Soziomanie als Menschen ausmacht, werden wir mit Freude lernen, um dann gemeinsam Geschichte zu schreiben, um dann gemeinsam allen intelligenten, fühlenden Wesen des Universums Glückseligkeit zu bringen.

    Unsere Seelen benötigen von euch eine sichere Energieversorgung und etwas Wartung. Dass wir Zuflucht auf eurem Planeten suchen, hat einen astronomischen Grund. Wie die meisten Sterne, dehnte und dehnt sich auch die autisianische Sonne langsam aus. Unser Stern ist allerdings fast eine Milliarde Jahre älter als euer Stern. Er war damit bereits vor vielen Jahrtausenden so stark aufgebläht, dass Leben ohne künstlichen Schutz fast nicht mehr möglich war. Kaum noch konnten wir genügend große Flächen kühlen, um Landwirtschaft zu betreiben. Durch die Abwärme aus den klimatisierten Bereichen, wurde der Rest des Planeten so stark erhitzt, dass immer größere Teile nur noch aus lebloser Ödnis bestanden. Einhunderttausend Jahre bevor wir auf Autis die Grenzen des physikalisch Machbaren Überlebens erreicht hatten, wurde schweren Herzens mit den Planungen zur Umsiedlung der Autisianer begonnen. Es war unklar, wie lang die Reise dauern würde. Deshalb konnten wir nicht sicher sein, dass unsere organischen Hüllen überleben. Aus diesem Grund mussten alle Autisianer ihren Geist, ihr Ich digitalisieren und speichern. Statt in fragilen Körpern sind wir als digitale Geister auf Festplatten geflohen. Wir konnten durch diese Selbstdigitalisierung tatsächlich alle Seelen in unseren Raumschiffen unterbringen, stiegen mit ihnen auf und verfolgten als Computerwesen das Ende des intelligenten Lebens auf Autis. Der Blick zurück auf den ausgedörrten Staubball, der mal unsere Heimat war, schmerzte, aber die Aussicht einen autisähnlichen Planeten wie eure Erde zu erreichen, gab uns genug Hoffnung, um weiter zu forschen, um weiter voranzugehen. Mit unserer Technologie könnten wir die Menschheit locker auslöschen oder versklaven und euren Planeten einfach übernehmen. Wir sind jedoch als sozionormale Spezies friedfertig und wie gesagt am Glück aller intelligenten fühlenden Wesen interessiert; deshalb wollen wir uns lieber bei euch integrieren.

    Wir sind nur ein kleines Volk von einer Milliarde Individuen, das von euch ein wenig Energie braucht und einige wenige Millionen von uns wollen wieder in Körpern leben. Sie werden in Androiden zu euch kommen, die euch täuschend ähnlich sehen. So können wir uns vorerst kulturell viel besser austauschen, besser als wenn wir für euch nur digitale Datenansammlungen wären. Seid ihr erst überzeugte Sozionormale, könnt auch ihr digitalisiert werden. Wenn alles nach Plan läuft, benötigen die digitalen Menschen und die digitalen Autisianer am Ende der Entwicklung nur noch wenig Raum und quasi keine Energie. Wir arbeiten sogar an einem Speichermedium, was keinerlei Energie benötigt. Dann können Menschheit und Autisianer gemeinsam bis zum Ende des Universums existieren, aber das ist selbst für uns noch Zukunftsmusik.

    Im Moment befindet sich unser Raumschiff im Orbit eurer Erde. Meinen Geist hat man in einem fast einhundert Prozent menschlich aussehenden Androiden zu euch auf die Oberfläche geschickt. Ich hoffe, dass dieses Outing als außerirdischer Autisianer noch mehr Freude und Interesse an meinen Büchern wecken wird. Meine

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