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Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer: Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel und ins Land der Hasen
Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer: Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel und ins Land der Hasen
Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer: Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel und ins Land der Hasen
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Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer: Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel und ins Land der Hasen

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About this ebook

Bouba ist wütend. Er und sein Mitschüler Jonas hatten einen großen Streit und der Druck ist groß: Wer ist der bessere Fußballer von ihnen? Seinen Ärger vergisst er nur durch eines – die Geschichten seines Papas. Durch sie taucht er ein in die Welt des Unterwasserzulus, macht sich auf die Suche nach einem Freund im Dschungel, wetteifert um den Titel des Königs der Tiere oder verfolgt gespannt die Ereignisse im Land der Hasen und Füchse. Mit dabei ist sein kleiner Hund Babou, doch auch die Streitigkeiten mit Jonas sind schon bald geklärt… Entdecke gemeinsam mit Bouba und seinen Freunden das Reich der Tiere und begib dich auf eine Reise in außergewöhnliche Orte!
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateApr 22, 2021
ISBN9783753185712
Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer: Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel und ins Land der Hasen
Author

Guy Dantse

Dantse Dantse ist ein freier und unabhängiger Denker und investigativer Autor, der gerne über schwierige und unbeliebte Themen schreibt. Mit seinem gesammelten, geballten Wissen und Selbstexperimenten bringt er seine Leser und die Welt ein Stückchen weiter. Er ist spezialisiert auf Schwierigkeiten und Probleme in den Bereichen Job und Karriere und vieles mehr. Er berät und begleitet Menschen, damit sie erfolgreich wachsen.

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    Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer - Guy Dantse

    Der kleine Fußballer Bouba und seine Abenteuer

    Eine schwierige Freundschaft und eine Reise durch Sport, in die Unterwasserwelt, in den Dschungel, ins Land der Hasen und Füchse

    und zur Umweltrettung.

    5 tolle und spannende Geschichten für Kinder und Erwachsene, die Stärke vermitteln und glücklich machen.

    - afrikanisch inspiriert -

    Sammelwerk:

    Bouba & Jonas

    Könige der Tiere

    Fuchs & Hase

    Menssi

    Koffi & Bitacola

    Ich danke meinen Kindern Sankara (9) und Marah-Noussi (7), die die Idee hatten, meine Bücher selbst zu illustrieren und es nicht einem Profi zu überlassen. Sie waren die ersten Fans dieser Geschichten und haben mit viel Freude und Spaß die wundervollen Bilder gemalt, als sie sieben, bzw. fünf Jahre alt waren. Ihre wunderbaren Bilder wurden in keiner Weise bearbeitet.

    Danke für eure Zeit, eure Mühe und eure Begeisterung!

    Bilder „Bouba und Jonas"

    Bilder „Könige der Tiere"

    fuchs hasenkönigin 13.12.14.jpg Bilder „Der weise alte Fuchs Sikati und der undankbare dicke Hase Hansi"

    fuchkönig 13.12.14.jpeg fuchs könig 1 13.12.14.jpeg

    fuchs königin mit baby 13.12.14.jpegFuchs sikati 13.12.14.jpgFuchs hansi 13.12.14.jpeg

    Fuchs Gefägnis 13-12-2014.jpg fuchs versammlung 13.12.14.jpeg

    fuchse jagen hasen 13.12.14.jpegfuchs könig3 13.12.14.jpegfuchs alter fuchs krank 13.12.14.jpeg

    fuchs hasenkönigin 2 13.12.14.jpeg Bilder „Menssi, das traurige Waisenhäschen"

    m2m4m13

    m11 m10_2

    m8 m14

    m9m12m7hase und krokodil ausschnitt

    Bilder „Koffi & Bitacola"

    Vorwort

    Geschichten aus anderen Ländern und Kulturen bereichern die Kultur und erweitern den Horizont hiesiger Kinder, die davon profitieren und sehr viel lernen können.

    Kinder unterschiedlicher Kulturen leben miteinander, sie sehen sich in der Schule, auf dem Sportplatz, treffen sich zum Spielen und bei Geburtstagen. Durch die Medien sehen sie andere Kinder in anderen Ländern und wollen zum Beispiel wissen, wie Kinder in Afrika, Asien oder Südamerika leben. Gehen sie auch in den Kindergarten? Was essen sie, wie und was spielen sie? Wie ist der Alltag mit ihren Papas und Mamas? Solche Fragen sind für Kinder, Mädchen wie Jungen, Jugendliche und sogar auch für Erwachsene sehr spannend. Das habe ich immer gemerkt anhand von Fragen, die sie mir und meinen Kindern stellten. Wenn ich Geschichten über Afrika erzähle, über meine Kindheit, Abenteuer, die ich erlebt habe, und wie ich als Kind gelebt habe, lassen sie alles stehen und liegen, um mich anzuhören. Auch Tage später stellen sie immer noch Fragen dazu, oder wollen, dass ich wieder eine Geschichte erzähle. Ihre Eltern sprechen mich auch an, was bedeutet, dass sie die Geschichten ihren Eltern weitererzählt haben.

    Die Erziehungswissenschaftlerin Margarete Blank-Mathieu schreibt in ihrem Artikel „Geschlechtsspezifische Aspekte im Bilderbuch über die pädagogischen Erwartungen an Kinderbücher, insbesondere an Bilderbücher aus anderen Ländern und Kulturen (zu finden in Dr. Martin R. Textors Online-Handbuch „Kindergartenpädagogik unter www.kindergartenpaedagogik.de):

    Kinder lieben es, in Gedanken in fremde Länder zu reisen, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Die Geschichte eines Kindes in einem fremden Erdteil ist für Jungen und Mädchen besonders interessant. Wie leben Kinder in Afrika und Indien, wie sehen Indianerkinder aus und was machen deren Mütter und Väter? Gehen Kinder in anderen Ländern auch in den Kindergarten? Solche Fragen sind für Kinder spannend und werden gerne durch eine Bilderbuchdarstellung immer wieder neu thematisiert. Kinder können an solchen Bilderbüchern lernen, dass eine Männer- und Frauenrolle nicht festgelegt ist, dass es viele Möglichkeiten (und Notwendigkeiten) gibt, wie Männer und Frauen, Jungen und Mädchen leben.

    Meine Kinderromane, die auch für die Erwachsenen sehr interessant sind, erzählen nicht nur phantastische Geschichten, in denen die Kinder über ihr Kind-Sein hinauswachsen und spannende Abenteuer erleben, sondern auch vom Alltag und der Realität von Jungen und Mädchen. Ich zitiere wieder Blank-Mathieu: „in denen sie mit Problemen fertigwerden, Ängste überwinden lernen, Mutproben bestehen und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken."

    Ich spreche auf spannende und amüsante Weise reale Themen an, die die Menschen und die Zukunft unserer Kinder betreffen: Werte, Umwelt, Tiere, Lernthemen, Freundschaft, Treue, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Ärger, Streit, Traurigkeit, Trennung und Versöhnung, Verzeihung, Toleranz, Zusammenhalt, Respekt, Mut, Glaube, Geduld usw.

    Diese Buchreihe ist anders und bringt frischen Wind in die Welt der Kinder- und Jugendbücher. Über 15 Bände sind geplant, mit lustigen, atemberaubenden, spannenden und bewegenden Detektivgeschichten. Die Abenteuer finden in Afrika und überall auf der Welt statt, angefüllt mit Natur, Tieren und vielen Dingen zum Lernen. Die Geschichten sind voller Geheimnisse, amüsanten unsinnigen und sinnvollen Späßen, ganz so, wie es Kinder und Erwachsene lieben.

    Ich behandle reale Themen, die sich mit echten Menschen und der Zukunft unserer Kinder auf spannende und lustige Art beschäftigen: Werte, unsere Umwelt, Tiere, Lernthemen, Freundschaft, Treue, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Ärger, Traurigkeit, Trennung und Versöhnung, Verzeihen, Toleranz und Zusammenhalt.

    Meine Bücher zeigen Kindern positive Möglichkeiten auf, lassen sie träumen, stärken ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, geben ihnen Mut, Neues und Schwieriges zu wagen, sie lernen, das Gute zu erkennen und sich dafür einzusetzen, sie lernen, füreinander da zu sein, und zu wissen, dass sie – obwohl sie noch Kinder sind – vieles verändern können, wenn sie erwachsen sind, denn sie sind die Zukunft.

    „Wir sind die kleinen Fußball-Adler von der TSG Darmstadt-Woog"

    Bouba war immer noch sauer. Er hatte heute wieder Streit mit seinem Mitschüler und Mitspieler Jonas gehabt. Beide spielten Fußball bei der TSG 46 am Woog in Darmstadt und nannten sich die Kleinen Fußball-Adler vom Woog.

    Bouba war ein achtjähriger Junge mit afrikanischem Vater und deutscher Mutter. Auch Jonas war acht und seine Eltern waren beide Deutsche. Die beiden Jungs gingen in die Elly Heuss-Knapp-Schule in Darmstadt und wohnten nicht weit vom Badesee Woog.

    Das einzige Problem: die beiden verstanden und mochten sich gar nicht und sahen sich im Fußball als Konkurrenten. Sie konnten sich wirklich nicht leiden und nutzten alle Gelegenheiten, um das auch zu zeigen. Jeder meinte, dass er der Beste sei, und dass die Adler ohne ihn nicht gewinnen könnten.

    In der Schule war die Diskussion heute wieder einmal darum gegangen, wer der bessere Spieler sei und war sogar beim Fußballtraining weitergegangen, weswegen Bouba danach mit sehr schlechter Laune nach Hause kam.

    „Boub, rief sein Vater, als er durch die Haustür trat. „Boub, wie war das Training?, fragte er.

    „Gut", antwortete Boub und redete nicht weiter.

    Bouba ging in sein Zimmer und las ein Buch, ohne seine Sportsachen auszuziehen.

    „Essen ist bald fertig!", rief die Mama.

    „Was hast du gemacht, Mama?", fragte Bouba.

    „Das, was du am liebsten magst."

    „Was denn, Mama? Kochbananen mit Hähnchen?"

    „Ja, ich habe eine Spezialität aus Kamerun gemacht, wie dein Vater sie mir beigebracht hat. Ich habe ‚DG‘ gemacht. Leckere, frittierte, gelbe, süße Kochbananen zusammen mit frittiertem Hähnchen und Gemüse in einem Topf. Hm, das ist…"

    Bouba unterbrach seine Mutter und beendete ihren Satz.

    „... ist mehr als lecker. Ist es scharf, Mama? Jippie, ich gehe schnell duschen."

    Beim Essen fiel es Bouba schwer, seine schlechte Laune zu behalten. Das Essen entspannte ihn auch für eine kurze Zeit und er erzählte seinen Eltern endlich, was los mit ihm war und welchen Ärger er mit Jonas hatte. Trotzdem konnten seine Eltern ihn nicht beruhigen.

    Zwei Stunden nach dem Essen musste er ins Bett, aber wegen der Sache mit Jonas konnte er nicht einschlafen. Nach fast einer Stunde im-Bett-Herumwälzen stand er auf und ging zu seinem Vater, der noch wach war und im Wohnzimmer einen Film schaute.

    „Papa, ich kann nicht gut schlafen und ich habe mir vorgestellt, dass wir verloren haben. Ich will aber gewinnen!"

    Bell drückte auf Pause und zog seinen Sohn zu sich.

    „Hör zu, mein Sohn. Es wird jetzt nicht mehr über Fußball geredet. Ich habe dir gesagt, dass man in Kamerun sagt, man solle nicht mit Ärger ins Bett gehen. Das bringt schlechte Träume. Geh nun weiterschlafen. Sei nicht mehr böse auf Jonas und du wirst gut schlafen", sagte der Vater und brachte Bouba zurück in sein Bett.

    „Bitte, Papa, kannst du eine Geschichte erzählen, damit ich mich beruhige?", fragte Bouba.

    „Hmm, mein Sohn, ich bin so müde, aber ich erzähle dir eine Geschichte, wenn diese dich beruhigen kann. Ich überlege, welche Geschichte ich dir schnell erzählen kann, ja, ich weiß ..."

    Bouba unterbrach seinen Vater: „Papa, keine Geschichte aus dem Buch. Eine Geschichte, die du selbst erfunden hast, okay, Papa?"

    „Oh je, Bouba, du willst jetzt aber viel. Eine Geschichte, die ich selbst erfunden habe?"

    „Ja, Papa, das macht mehr Spaß. Du hast immer so coole Geschichten."

    „Ich nenne dir drei Geschichten und du sagst mir, welche ich dir erzählen soll. Machen wir das so?"

    „Abgemacht, Papa."

    „OK, Geschichte Nummer eins heißt ‚Der weise, alte Fuchs Sikati und der undankbare, dicke Hase Hansi‘."

    „Worum geht es darin Papa? Machen wir es so: Du fängst an, alle Geschichte zu erzählen. Wenn ich nicht Stopp sage, erzählst du weiter, ansonsten gehst du zur nächsten Geschichte. Bitte, Papa?", bat Bouba.

    „Nur langsam, Söhnchen. Okay. Ich erzähle sie dir, wie du es haben willst, damit du gut schläfst", antwortete der Vater.

    „Danke, Papa. Warte aber. Ich will Pipi machen", rief Bouba und rannte schnell weg. Zwei Minuten später war er wieder da. Er legte sich in sein Bett und gab seinem Vater ein Zeichen, dass er nun anfangen konnte.

    „Dann geht‘s los", sagte Bell und fing mit der ersten Geschichte an:

    „Der weise, alte Fuchs Sikati und der undankbare, dicke Hase Hansi"…

    „Warum war denn Hansi so undankbar? Was hatte ihm der Fuchs denn getan?", fragte Bouba und unterbrach so seinen Vater.

    „Lass mich doch die Geschichte erzählen, wie ich möchte. Sonst macht die Geschichte keinen Spaß mehr, wenn du schon alles von Anfang an weißt", antwortete der Papa.

    „Papa, ich will nur die Zusammenfassung wissen und dann sage ich dir, ob ich die Geschichte hören möchte oder nicht. Bitte, Papa."

    „Es ist besser, ich erzähle von Anfang an, liebster Sohn", konterte der Papa.

    „Bitte, Papa, nur eine kleine Zusammenfassung und dann gehen wir zur nächsten Geschichte."

    „Hm, wie du willst", antwortete sein Papa und fing wieder an:

    „Es ist die Geschichte von dem Hasen, dem von seinem Fuchskönig verziehen wurde, der aber einem anderen alten, kranken Fuchs nicht verzeihen wollte und somit den Frieden zwischen Füchsen und Hasen im Fuchsland beendete."

    „Papa, kannst du dann die Geschichte doch so erzählen, wie du wolltest, nicht die Zusammenfassung, sondern von Anfang an beginnen?", bat Bouba seinen Vater und unterbrach ihn wieder.

    „Bouba, das reicht jetzt langsam. Jetzt bleibst du ruhig und hörst die Geschichte an, ohne mich ständig zu unterbrechen. Verstanden?"

    „Du hast Recht, Papi. Erzähle bitte jetzt weiter", forderte Bouba ganz ruhig.

    Und sein Vater erzählte weiter:

    „Früher, es ist sehr lange her, lebten Füchse und Hasen sehr friedlich miteinander in der kleinen Stadt der Füchse, dem Fuchskati",

    fing Bell an zu erzählen.

    „Sie waren gute Freunde und lebten wie eine große Familie. Sie teilten sich das Essen, spielten und spazierten zusammen. Die Hasen fühlten sich wohl und sicher in Fuchskati, denn sie waren von den Füchsen vor Feinden geschützt.

    Jeden Abend versammelten sie sich abwechselnd im Haus des Fuchskönigs Pakati oder der Hasenkönigin Kamssi.

    Sie erzählten sich Geschichten oder tanzten. Dabei waren der dicke Hase Hansi und der älteste unter den Füchsen, Sikati, die allerbesten Freunde unter den Tieren. Das unterschiedliche Paar war in der ganzen Stadt bekannt und dank ihrer innigen Freundschaft bewundert.

    fuchs könig 1 13.12.14.jpeg An diesem Abend hatte Makati, die Königin und Frau des Fuchskönigs Pakati, ein Baby bekommen.

    fuchs hasenkönigin 13.12.14.jpgfuchs königin mit baby 13.12.14.jpeg

    Aus diesem Grund waren alle Füchse und Hasen des Waldes da, um zu feiern. Die Feier ging bis tief in die Nacht.

    Als Hansi nach Hause gehen wollte, fing es an, in Strömen zu regnen, und er entschied sich, doch zu bleiben. Müde saß er in einer Ecke des Palastes und redete mit niemandem mehr. Sein Freund Sikati, der trotz des Regens den Heimweg auf sich nehmen wollte, suchte überall nach Hansi…"

    „Papa, das ist eine sehr schöne Geschichte. Wie geht die zweite Geschichte?", unterbrach Bouba seinen Vater noch einmal.

    „Gefällt dir die Geschichte nicht?", fragte er ihn.

    „Doch, aber vielleicht ist die nächste Geschichte noch viel spannender."

    Bell lächelte ein bisschen. Er kannte seinen Sohn und wusste, dass er zu neugierig war, um die andere Geschichte nicht zu hören. Er wollte ihm an diesem Abend einen Gefallen tun und ließ sich ausnahmenweise austricksen.

    „Okay, Geschichte Nummer zwei. Aber jetzt erzähle ich sie, wie ich das will und nach fünf Minuten sagst du mir, ob ich weitererzähle oder dann mit der letzten Geschichte weitermachen soll."

    „Einverstanden, Papa", stimmte Bouba zu.

    Bell fing dann an:

    Menssi, das traurige Waisenhäschen. Die Hasenrabeneltern Hansi und Putzi suchen Ehemänner für ihre Töchter, das Häschen Schnuckiputzi und das adoptierte Häschen Menssi.

    Es gab einmal ein Häschen, das Menssi hieß. Menssi war eine Mischlingshäsin. Ihr Vater, Hase Franz, kam aus Europa und ihre Mutter, Häsin Koni, aus Afrika.

    „Wie konnten sich die Eltern von Menssi denn dann überhaupt kennenlernen?", fragte Bouba.

    „Du hast es sehr eilig, Boub. Hab ein bisschen Geduld. Ich komme schon noch dahin", antwortete Bell: „So lernten sie sich kennen ..."

    Die Eltern von Menssi begegneten sich zum ersten Mal bei einem Treffen, wo alle Hasen der Welt zusammenkamen, um sich kennenzulernen, zu reden, zu spielen und zu feiern. Das Treffen hieß die „Hasenpiade" und fand alle fünf Jahre statt. Es war ein bisschen wie die Olympiade, die olympischen Spiele für die Menschen. Es gab verschiedene Spiele, wie zum Beispiel, wer am meisten Karotten und Löwenzahn essen und welche Gruppe die meisten Löcher buddeln konnte, Versteckspiele in Erdlöchern, Rennen und Turnen. Hasen aller Farben waren dabei, schwarze Hasen, weiße, braune, graue und mehrfarbige. Die Wiese war dann immer so schön bunt. Das Treffen ging über mehrere Tage und am letzten Tag war eine große Feier, wo auch andere Tiere, die kein Fleisch aßen, eingeladen waren.

    In dem Jahr, in dem der Papa und die Mama von Menssi sich kennenlernten, fanden die Hasenpiaden in Afrika statt, auf einer schönen Wiese, die wie eine Savanne aussah, am Rande des gefährlichen Urwaldes. Viele andere Tiere, wie die Elefanten, Giraffen, Pferde, Nashörner, Büffel, Zebras, Antilopen und viele andere halfen mit und saßen auf der Tribüne, um zu sehen, was die Hasen so zu bieten hatten …

    „Soll ich weitererzählen?", fragte Bell.

    „Eigentlich ja, Papa. Mein Kopf sagt Ja, aber mein Gefühl sagt, ich sollte vielleicht wissen, wie die dritte Geschichte geht? Aber ich will dich nicht ärgern. Mach, wie du willst, Papa. Entscheide selbst."

    „Du kluges Kind! Warum sagst du nicht einfach, dass du die nächste Geschichte hören willst?", lächelte Bell.

    „Genau das habe ich gemeint, Papa", antwortete Bouba.

    „Ah ja? So deutlich hast du dich ausgedrückt? Machst du das auch im Fußball so? A sagen und B meinen?"

    „Wie heißt die nächste Geschichte, Papa?", fragte Bouba nur, ohne seinen Vater zu kommentieren.

    „‘Koffi & Bitacola: Hallo lieber Affe, mein Name ist Koffi, ich suche einen Freund, willst Du mein Freund werden?'"

    Bouba stand auf und schaute seinen Vater liebevoll an, bevor er sagte:

    „Papa, bitte sei nicht sauer auf mich. Ich möchte lieber deine neue Geschichte hören, die, die du Mama gestern erzählt hast. Es ging um die Könige der Tiere. Ja, die will ich hören. Bitte, bitte, Papi, kannst du mir diese Geschichte erzählen? Ich verspreche dir, danach schlafe ich wie ein Stein", sagte Bouba.

    Da sein Papa müde war und keine Lust mehr hatte zu diskutieren, stimmte er zu.

    „Na dann, leg dich hin und ich erzähle dir diese Geschichte. ‚Könige der Tiere: Darum wurde der Adler König der Tiere in der Luft, der Löwe König der Tiere auf der Erde und der Hai König der Tiere im Wasser… und der Bär, der Geier und der Delfin aber nix.‘ Mit dieser Geschichte wirst du verstehen, was Mama dir irgendwann schon einmal gesagt hat."

    „Was hat sie gesagt, Papa? Ich weiß es nicht mehr", gestand Bouba.

    „Du hattest nicht arbeiten wollen, aber wolltest doch viel mehr essen als dein Freund Hakan, der sich so viel Mühe beim Plätzchenbacken gemacht hatte. Er hatte viele schöne Formen gemacht und am Ende hat deine Mama ihm eine große Tüte mit nach Hause gegeben und du hattest nur eine kleine Tüte. Du warst sauer und fandest es unfair, dass deine Tüte kleiner war und dass in deiner Tüte nicht die gleichen Figuren enthalten waren, wie bei Hakan. Deine Mama sagte dir, dass Hakan es verdient hatte. Er hatte so viel bekommen, wie er gearbeitet hatte, nämlich viel und du hattest bekommen, wieviel du getan hattest, nämlich wenig. Sie sagte dir, dass man das erntet, was man gesät hat. Du warst noch wütender, dann kam ich und habe dir noch deine kleine Tüte weggenommen und in Hakans Tüte getan. Du hattest gar nichts mehr. So ist es in Afrika und sogar in der Bibel steht: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer nicht hat, dem wird genommen werden."

    „Ja, Papa, ich erinnere mich daran und habe doch gesagt, dass ich so etwas nicht mehr machen werde. Deswegen hast du die Geschichte erfunden, Papa?"

    „Ja, mein Sohn, ich weiß, ich bin mir sicher, dass du so etwas nicht mehr machen würdest, weil du

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