Und Alles macht Nichts, wenn wir tanzen: Aus dem Leben einer Schizophreniebetroffenen
By Amina Stern
()
About this ebook
Familiäre Belastungen, Streit mit ihrem besten Freund, enttäuschte Liebe: Die 19-jährige Amina zieht weit weg von zu Hause ans Meer, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Schon bald steht ihre Welt Kopf. Etwas schleicht sich in ihr Leben ein, das Ärzte "Schizophrenie" nennen.
Related to Und Alles macht Nichts, wenn wir tanzen
Related ebooks
Beautiful Lights: Auf den Flügeln der Morgenröte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Überfluss: Tagebuch einer seltsam spirituellen Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSelene Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpiel für mich weiter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHöhenflug abwärts: Ein Mädchen nimmt Drogen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVampire sind überall: Anthologie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBerlin küsst Stockholm: Sommernächte und Blitzlichtgewitter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarlenes Erbe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMuttertier @n Rabenmutter: Roman Rating: 4 out of 5 stars4/5Runde Dinger: Die schönsten Rockstorys & Popgeschichten Band II Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStille Nacht: Eintracht Frankfurt-Krimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagträumer: #kopfchaosundso Rating: 0 out of 5 stars0 ratingseinfach weg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPatt Rating: 0 out of 5 stars0 ratings17 Forever - Gewandelt (Teil 1) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAffen in meinem Kopf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch, Sergeant Pepper: Niemand ist tot, solange jemand lebt, der an ihn denkt. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIrre Killer: Dreimal Psycho: Cassiopeiapress Thriller Spannung: Drei Krimis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles steht in Flammen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Geschenk der Fragezeichen: Aufbruch ins glückliche Leben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWarschauer: Ein Berlin Krimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Equipe: Der letzte Sitzkreis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Jahr mit Dir Rating: 0 out of 5 stars0 ratings5:39 h - Eine Zugfahrt, die unser Leben veränderte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRäucherstäbchenjahre: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFilme fahren: Eine urbane Odyssee zur eigenen Identität Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein graues Paradies: Wenn Eltern nicht auf Kinder hören - Inventur der Kümmernisse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlle spinnen. Ich stricke.: Geschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKneipengrab Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRivers & Olives: Erbe mit Herz Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
General Fiction For You
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Rating: 4 out of 5 stars4/5Schneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Rating: 4 out of 5 stars4/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Rating: 4 out of 5 stars4/5Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIlias & Odyssee Rating: 0 out of 5 stars0 ratings1984 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Tod in Venedig Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJames Bond 01 - Casino Royale Rating: 4 out of 5 stars4/5Gesammelte Werke Gustav Meyrinks Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Frau ohne Schatten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Rating: 5 out of 5 stars5/580 Afrikanische Märchen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Und Alles macht Nichts, wenn wir tanzen
0 ratings0 reviews
Book preview
Und Alles macht Nichts, wenn wir tanzen - Amina Stern
Titelblatt
Und Alles macht Nichts, wenn wir tanzen
Amina
Ein riesiges Danke an meine Familie und meine besten Freundinnen, die mich in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben, wo es nur ging und mich immer wieder dazu motiviert haben, meine Erfahrungen in diesem Bericht niederzuschreiben.
Außerdem bedanke ich mich bei Martin, meinem Twitter-Buddy, der verantwortlich ist für das tolle Cover-Design.
Fast alle Namen in diesem Bericht wurden abgeändert, um meine eigene Privatsphäre und die der anderen zu schützen.
Prolog
Kiel, April 2017
Irgendwie scheinen sie auf eine seltsame Weise plötzlich mit mir verbunden zu sein. Sie gleichen mir. Sie haben immer irgendeine Gemeinsamkeit mit mir. Es ist, als wären diese Menschen nicht mehr sie selbst – als hätte ihnen jemand Teile meiner Persönlichkeit eingepflanzt, die nun ihr Verhalten steuern. Jede Faser, jede Fassette, jede Art meiner Selbst ist wie durch einen riesigen Knall wieder zum Leben erwacht und hält mir auf besondere Weise den Spiegel vor. Es hat sich ausgedehnt wie das Universum. Zuerst auf zwei, dann auf drei, dann auf vier Menschen – wie Dominosteine.
Jeder um mich herum spielt eine Rolle. Wie im Theater. Ein Stück, in dem nur mein Ich mitspielt. In jedem von ihnen steckt ein Teil von mir. Was soll das sein? Ein Ratespiel? Ein Experiment? Will Leon mir mal wieder bei meinem Selbstfindungsprozess weiterhelfen? Wer hat sich das alles ausgedacht?
Und nicht nur das. Sie haben mich auf ihre Party eingeladen. „Und alles macht nichts, wenn wir tanzen!" wackelt Buchstabe für Buchstabe auf einem riesigen Plakat verschwommen vor mir auf und ab. Mein Schädel brummt. Ich habe seit Monaten nicht ausreichend geschlafen. Ich stehe völlig außerhalb von mir. Buchstäblich.
Diese Party muss extra für mich organisiert worden sein. Das erkenne ich sofort am Titel. Ich bin also das „Alles, aus dem „Alles
und „Jeder besteht. Und was tue ich? „Nichts
. Klingt ja super…Und alle anderen tanzen. Während ich nichts tue. Ist das der Sinn? Will da wirklich jemand extra eine Party organisieren, damit er sie ohne mich und mit allen anderen Teilen meines Ichs feiern kann? Ich fühle mich leer. Als lägen alle Bausteine meiner Selbst außerhalb von mir. Es muss eine Botschaft an mich sein. Es geht um Urknall. Um Materie. Und um Energie.
Beim Tanzen geht es definitiv auch um Energie. Nur werde ich mir für diese Party keine Eintrittskarte kaufen. Ich bin anscheinend nicht erwünscht dort.
Kapitel 1: Zukunftsmusik
Saarbrücken, Frühjahr 2016
„Mittagspause, Café Kostbar?", poppt die Nachricht von Alex, dem festen Freund meiner Mutter, auf meinem Handy auf.
Alex ist mittlerweile einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Meine Mutter hat ihn nach der Scheidung meiner Eltern kennengelernt. Damals hab ich ihn aus Prinzip nicht leiden können. Ein mir komplett fremder Mensch kommt plötzlich jedes Wochenende zu Besuch, um meine Mutter zu treffen? Damals ist es für mich unvorstellbar gewesen, dass er für mich jemals mehr sein würde als irgendein Fremder. Heute sieht das zum Glück anders aus.
„Klar!", schreibe ich zurück. „16 Uhr?"
Kurze Zeit später sitzen wir zusammen vor dem Café in der warmen Frühlingssonne dieses Tages. Ich nippe unsicher an meiner Limo. Alex konfrontiert mich währenddessen mit Fragen über meine Zukunft, denen ich bisher gekonnt aus dem Weg gegangen bin. Doch heute gibt es kein Entkommen.
„Na, wie sieht es denn ausbildungstechnisch so aus, Amina? Dein Freiwilliges Soziales Jahr ist in ein paar Monaten vorbei, das weißt du aber genauso gut wie ich. Mein Plan ist es, mich in Mannheim an der Universität für den Bachelor of Arts in Soziologie zu bewerben. Genau das schildere ich auch Alex. „Mmh, das hört sich ja wirklich nach einem Plan an
, antwortet er nachdenklich. „Und wie läuft die Arbeit?", will er nun wissen.
Die Arbeit. Damit spricht er ein sensibles Thema an, denn mir fällt es schwer, von ihr und den Menschen dort Abschied zu nehmen. Sobald ich mit dem Studium anfange, werde ich sie viel seltener als jetzt sehen. Ich werde an einem neuen Ort neue Leute und ein neues Umfeld kennenlernen. Darauf habe ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht wirklich Lust. Studieren. Kann ich das überhaupt?
Unser Gespräch wird unterbrochen. Leon, einer meiner Arbeitskollegen und ein guter Freund von Alex, gesellt sich zu uns an den Tisch. Trotz ihres großen Altersunterschieds verstehen sie sich einfach gut und gehen ab und an mal ein Bier zusammen trinken, um sich über ihre Projekte auszutauschen. Sie haben sich in Saarbrücken in einer Kneipe während meiner Zeit des Freiwilligen Sozialen Jahres zufällig kennengelernt.
„Hey, wusste gar nicht, dass du auch noch vorbeischaust!, freue ich mich und schenke ihm meine komplette Aufmerksamkeit. „Mit Leon wollte ich auch noch quatschen!
, äußert Alex und bestellt daraufhin bei der Kellnerin ein zweites Bier. „Wir haben da dieses Mal nämlich was echt Großes vor", erklärt er geheimnisvoll, mit hochgezogenen Augenbrauen und muss dabei schmunzeln.
Alex und Leon sind mir immer schon als kreative Köpfe bekannt gewesen, die oft in utopischen Projektideen schwelgen. Sie haben sich dieses Mal wohl für ein Projekt zusammengetan, so vermute ich. „Um was geht es denn dabei?", löchere ich die beiden mit Fragen.
„Wird noch nicht verraten. Es geht aber um ein Forschungsprojekt mit dem Titel ‚Die Andersmacher‘, so viel kann schon gesagt werden", antwortet Alex, nun grinsend.
Wir sitzen noch eine Weile zusammen vor dem Café und quatschen. Dann verabschiede ich mich und mache mich nichts ahnend wieder zurück an die Arbeit – ohne zu wissen, was das Gespräch in der Zukunft noch für Auswirkungen auf mich haben wird.
„Mist!, rufe ich und muss lachen. „Ich bekomme es wirklich nicht hin, Lasse!
Nach der Arbeit sitze ich mit ihm für den wöchentlichen Musikunterricht im Proberaum – ich vor dem Schlagzeug und er neben mir. Er ist ein guter Bekannter und Arbeitskollege von mir.
„Warte kurz!", ruft er mir grinsend über die Schulter zu, stellt sich hinter mich und umfasst meine Handgelenke. So versucht er, mir den Takt beizubringen.
Die Schlagzeugstunde dauert, wie gewohnt, länger, als gedacht. Aus 45 Minuten werden Stunden. Abends verlassen wir gemeinsam den Proberaum. Es ist schon spät. Lasse begleitet mich noch ein Stück. Ich werfe beiläufig einen Blick auf mein Handy. „Wo bleibst du?!", lacht mir die wutentbrannte Nachricht entgegen.
Scheiße. Jetzt vergesse ich