ProMosaik - Manifesto
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Dass kein Mensch auf der Welt mehr hungert.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr Angst vor der Willkür der Mächtigen haben muss.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr gezwungen ist, sich zu erniedrigen, um überleben zu können.
Dass alle Menschen sauberes Trinkwasser haben.
Dass alle Menschen Zugang zu Bildung, Wissen und Forschung haben.
Dass alle Menschen ihren Glauben leben können.
Dass alle Menschen ihre ureigensten individuellen Fähigkeiten entwickeln und ihre Verschiedenheit, den größten Reichtum der Menschheit, zu deren Nutzen verwirklichen können.
Das Gegenteil ist der Fall.
Hier setzt das Manifesto der ProMosaik-Utopie an, daran setzt es an, davon geht es aus − und darüber hinaus.
Nichts daran ist neu.
Dass diese Werte trotzdem nicht nur nicht verwirklicht sind, sondern das Gegenteil davon gerade in Zeiten des weltweit sich zu etablieren versuchenden Biofaschismus droht sich zu verfestigen, macht dieses Manifesto und seine Erinnerung an das, was nötig und möglich ist, so ermutigend – aber auch notwendig, überfällig.
Christoph Wackernagel, Bamako, 16.3.2021
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Book preview
ProMosaik - Manifesto - Milena Rampoldi
Milena Rampoldi
Pro-Mosaik
Manifesto
ProMosaik 2022
Impressum:
Eine Veröffentlichung von ProMosaik LAPH.
Urheberrechte: Milena Rampoldi
Druck:
EPUBLI
Prinzessinnenstraße 20
10969 Berlin
www.epubli.de
Alle Rechte vorbehalten.
Zitate
Närrisch, dass jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam „Gott ergeben" heißt,
Im Islam leben und sterben wir alle.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir sollten immer daran denken, dass es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit.
Thomas Bernhard
Lernen trägt in sich selbst gewisse Gefahren, denn notwendigerweise muss man von seinen Feinden lernen.
Leo Trotzki
Die Kunst ist … nicht ein Luxusmittel, in schönen Seelen die Gefühle der Schönheit, der Freude oder dergleichen auszulösen, sondern eine wichtige geschichtliche Form des gesellschaftlichen Verkehrs der Menschen untereinander, wie die Sprache.
Rosa Luxemburg
Armut in Verbindung mit fehlender Bildung. Wir müssen dafür sorgen, dass Bildung alle erreicht.
Nelson Mandela
Vorwort - Gegen den Zeitgeist – für die Zukunft, Geist der Utopie
Mit dem Sieg der Diktatur des Profits über die Diktatur des Proletariats kam das Gerücht vom »Ende der Utopien« auf – als ob eine Diktatur, selbst wenn sie in ihren Anfängen noch so gut gemeinte Ziele gehabt haben sollte, auch nur ein Jota etwas mit Utopie gemeinsam haben könnte und nicht in Wirklichkeit das Gegenteil davon darstellte. Diese weltweit von Medien und angepassten Intellektuellen mit allen Mitteln der Massenmanipulation verbreitete Lüge ist nicht nur ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, eine Beleidigung der Menschenwürde und ein jämmerlicher Versuch, den Menschen ihre natürliche Bestimmung zur Verwirklichung von Freiheit und Selbstbestimmung zu rauben, sondern schlicht und ergreifend verlogen, dumm und unverschämt, weil es das Selbstverständlichste ignoriert, das allein nur materielle Voraussetzung der Verwirklichung von Utopie wäre:
Dass kein Mensch auf der Welt mehr hungert.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr Angst vor der Willkür der Mächtigen haben muss.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr gezwungen ist, sich zu erniedrigen, um überleben zu können.
Dass alle Menschen sauberes Trinkwasser haben.
Dass alle Menschen Zugang zu Bildung, Wissen und Forschung haben.
Dass alle Menschen ihren Glauben leben können.
Dass alle Menschen ihre ureigensten individuellen Fähigkeiten entwickeln und ihre Verschiedenheit, den größten Reichtum der Menschheit, zu deren Nutzen verwirklichen können.
Das Gegenteil ist der Fall.
Noch nie gab es so viel Hunger, Elend und Krankheit, noch nie gab es so viel Bürger- und Religionskriege, noch nie gab es so einschneidende Maßnahmen, das soziale Wesen Mensch voneinander zu isolieren, um es beherrschen zu können, wie heute.
Noch nie allerdings gab es in der ganzen Geschichte der Menschheit soweit entwickelte materielle Möglichkeiten, allen acht Milliarden Menschen ihr Recht auf Selbstverwirklichung zu ermöglichen, die aber von einem Prozent der Menschheit missbraucht werden, um die Verwirklichung dieser Utopie dem Rest der Menschheit mit wirtschaftlichem und psychischem Terror, Krieg und Völkermord zu verunmöglichen.
5000 Jahre Entwicklung von Wissenschaft und Technik haben gigantische Ergebnisse geschaffen, mit deren Hilfe jeder Mensch nicht nur Trinkwasser, Wissen und ein Dach über dem Kopf haben könnte, sondern vor allem auch nur zwei Stunden am Tag notwendige Arbeit verrichten müsste.
Hier setzt das Manifesto der ProMosaik-Utopie an, daran setzt es an, davon geht es aus − und darüber hinaus.
Nichts daran ist neu – alle Religionen, alle positiven Weltanschauungen und Philosophien der Welt haben diese Werte seit Jahrtausenden von Jahren formuliert, gepredigt und gefordert.
Dass sie trotzdem nicht nur nicht verwirklicht sind, sondern das Gegenteil davon gerade in Zeiten des weltweit sich zu etablieren versuchenden Biofaschismus droht sich zu verfestigen, macht dieses Manifesto und seine Erinnerung an das, was nötig und möglich ist, so ermutigend – aber auch notwendig, überfällig.
Es beschreibt nicht nur die überlebensnotwendigen Werte, ihre Inhalte, Ziele und Möglichkeiten – es beschreibt vor allem die zu ihrer Verwirklichung notwendige Haltung der Menschen – die mehr und mehr von der im Unbewussten verinnerlichten Diktatur des Profits zerfressen wird.
Es ist eine Erinnerung an das, was für jeden Menschen selbstverständlich sein müsste – und jeden beschämen müsste, für den es dies nicht ist.
Es ist eine Aufforderung an jeden und jede, endlich damit anzufangen und nicht davon abzulassen, alles zu tun, dieses im kleinsten Kreise wie im globalen Zusammenhang Wirklichkeit werden zu lassen.
Vielen Dank, Milena.
Christoph Wackernagel, Bamako, 16.3.2021
Einleitung
Seit es ProMosaik gibt, gibt es auch konstruktive und destruktive Kritik an unserem Ansatz. Gleichzeitig gibt es auch Fragen rund um unser Schaffen und Arbeiten. Menschen, die uns im Netz finden, von uns oder über uns lesen, fragen sich, wer wir sind, was wir tun und vor allem warum wir es tun. Als Gründerin von ProMosaik habe ich daher den Entschluss gefasst, unseren Ideen und unseren in die Realität gekippten Utopien in diesem Büchlein freien Lauf zu lassen, um eine Diskussion zu wichtigen Themen wie Identität, Diversität, Sinn des Lebens, Aktivismus und ästhetische Revolution zu fördern.
ProMosaik ist aber nicht nur eine Gruppe von Menschen und die Gesamtheit ihrer Überzeugungen, Hoffnungen, ihres Engagements und ihres Elans, sondern auch eine Interaktion und eine Begegnung zwischen Inhalten, Weltanschauungen und verschiedenen Ansätzen zum sozialen und politischen Leben und zum Sinn des Lebens und Handelns im holistischen Sinne.
Für uns sind Handeln und Leben, Wissen und Agieren sehr stark miteinander verwoben. Denn für uns ist die Dynamik in den gesellschaftlichen und politischen Prozessen eine revolutionäre Gestaltung des Lebens des Einzelnen, der Gesellschaft und der Weltgemeinschaft und der innovativen Veränderung des aktuellen Zustandes der Welt, der uns, wie wir oft betonen, nicht gefällt.
Und dieses Gefühl haben wir im Besonderen in unserem Covid-19-Zeitalter, das von einer extremen Passivität des Intellekts und des Handelns gekennzeichnet ist und einfach konkret klarmacht, wie sehr sich Menschen freiwillig unterdrücken, zerstören und einschränken lassen.
Unser Leben ist zu einem Wintermärchen geworden. Wintermärchen bedeutet für mich persönlich, dass man Gedanken nicht umsetzt oder den eigenen politischen Intellekt austrocknen lässt. Im Kapitel VI seines Werkes „Das Wintermärchen" spricht Heinrich Heine genau diese Befürchtung an, die wir Covid-19-Bürger im Hier und Jetzt genauso wie der Dichter damals verspüren.
Ideen werden vergessen. Utopien trocknen aus. Träume verlieren ihre farbliche Intensität. Die Revolution bleibt in ihren Worten verschlossen. Sie setzt sich nicht durch. Heine lässt in seinem Werk einen Dämonen auftreten, der sagt: „Ich bin die Tat von deinem Gedanken".
Der Dämon hält somit dem passiv gewordenen und sterbenden Revolutionär den Spiegel vor und offenbart sich ihm als das Handeln, als das Agieren seiner Intellektualität, die keinen Drang mehr nach Vorwärts, nach dem „Pro" der Umsetzung des Ideals in die Realität zu kennen scheint. Somit teilen sich Denken und Handeln und verlieren ihre Einheit. Denn der Dämon ist eine externe Kraft, die den sterbenden Intellekt zum Handeln aufruft. Somit entsteht Dualismus und Spaltung zwischen Utopie und Umsetzung