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Das Geheimnis der Spulen: Die Götter waren auch nur Menschen
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Ebook328 pages4 hours

Das Geheimnis der Spulen: Die Götter waren auch nur Menschen

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About this ebook

Als Studenten in der Grabungsstelle in Aksum einen Geheimgang entdecken, ahnen sie noch nicht, dass der Fund ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Auf den dort eingelagerten geheimnisvollen Spulen finden sie gespeicherte Informationen, aus der Vergangenheit. Mit viel Energie machen sie sich daran, das Geheimnis der Spulen zu entschlüsseln. Auch wenn die Geschichte, wie sie die Spulen übersetzen keineswegs sicher ist, stossen sie auf sehr spannende Informationen aus der Vergangenheit der Erde.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateJan 26, 2021
ISBN9783752932539
Das Geheimnis der Spulen: Die Götter waren auch nur Menschen

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    Das Geheimnis der Spulen - Geri Schnell

    Äthiopien

    Durch starke Turbulenzen wird Kira geweckt. Sie schaut aus dem Fenster und erschrickt. Sie hat das Gefühl, direkt auf einen Bergkamm zuzusteuern. Das Flugzeug schwankt hin und her, dann sackt es wieder durch. Sie ist nicht die Einzige an Bord, welche sich krampfhaft an dem Sessel klammert. Der Blick aus dem Fenster ist ebenfalls beunruhigend, das Flugzeug streift beinahe die Baumgipfel. Dann sackt es wieder durch. Kira rechnet mit dem Schlimmsten, die Bäume sind so nahe, dass ein weiteres Durchsacken zu einer Katastrophe führen würde. Der Pilot scheint das Flugzeug wieder im Griff zu haben, der Bergkamm liegt hinter ihnen. Die Wand fällt steil ab und es gibt keinen Grund mehr, sich zu ängstigen. Jetzt geht es steil nach unten, sie hat freie Sicht auf die Stadt.

    Mit einem harten Stoss setzt das Flugzeug auf und rollt aus, alles im grünen Bereich. Das Schlimmste ist überstanden. In langsamer Fahrt geht es zum Gate. Die Triebwerke laufen aus und die Passagiere bereiten sich hektisch auf den Ausstieg vor.

    Gefühlt, eine Stunde später steht sie am Taxistand und der freundliche Fahrer nickt, als sie das Ziel Hilton-Hotel angibt. Jetzt will sie nur noch schlafen, doch zuerst braucht es noch Geduld, der Verkehr in Addis Abeba strapaziert die Nerven von Europäer aufs äusserste. Es ist kaum vorstellbar, wie die Autos, ohne Kollisionen durch dieses Chaos gelangen. Die Erleichterung ist gross, als sie die Auffahrt zum Hotel hochfährt. Jetzt noch die Anmeldeformalitäten erledigen und dann schlafen.

    Vor dem Einschlafen denkt sie darüber nach, wie es dazu kam, dass sie jetzt in einem Hotel in Addis Abeba im Bett liegt. Vor einer Woche schickte ihr Freund Mark, na Freund ist vielleicht etwas übertrieben, eine SMS. Sie hatte Mark vor rund drei Monaten in der Mensa beim Mittagessen getroffen. Er setzte sich an ihren Tisch und wünschte ihr guten Appetit. Dann kamen sie ins Gespräch und Mark fragte, ob sie ein günstiges Hotel kenne. Er müsse zwei Nächte in Zürich übernachten, da er an der Uni einen Kurs besuchen muss. Aus unerklärlichen Gründen hat sie ihm angeboten, in ihrer Bude zu übernachten.

    Nun, sie wurde abends schwach, als er nur in Unterhosen bekleidet, neben ihr im Bett lag. Ihn auf dem Boden schlafen zu lassen, konnte sie ihm wirklich nicht zumuten und Sofa hat sie keines. Was war schon dabei, schliesslich sieht Mark gut aus, hat gute Manieren und sie hatte schon länger keinen Mann mehr in ihrem Bett.

    Das SMS, welches Mark schickte, war nun mehr als geheimnisvoll.

    Hallo Kira

    Ich habe mit meinen Freunden in Aksum eine spannende Entdeckung gemacht. Das solltest du dir unbedingt ansehen. Schreibe mir, wann du in Aksum, das liegt in Äthiopien, eintreffen kannst. Ich hole dich bei der Busstation ab.

    Kuss Mark!

    Einen Moment überlegt sie im Hotelbett, ob es nicht besser wäre, den nächsten Flug nach Europa zu buchen, doch denn überwiegt die Neugier. Was hat er wohl gefunden? Dann gehen ihr die beiden Nächte mit Mark durch den Kopf und sie schläft beruhigt ein.

    Nach dem Frühstück legt sie sich an den Hotelpool. Sie hat noch zu wenig Energie, sich um die Weiterreise nach Aksum zu bemühen. Sie muss sich heute erholen, der Flug von Zürich über London hatte sie gestresst.

    Immer wieder fragt sie sich, was Mark entdeckt hat, dass er eine Studentin, die sich mit einem Studium über künstliche Intelligenz abmüht, um Mithilfe ersucht. Dieses Jahr wird sie den Abschluss nicht schaffen, also kommt es auf einen Monat Verzögerung nicht mehr an. Zudem wollte sie schon lange mal nach Afrika, gut, eigentlich eher Kenia, Namibia oder Südafrika, aber Äthiopien ist auch interessant. Die Äthiopier sind freundliche, aber sehr stolze Leute. Sie sind ihr sofort sympathisch. Sie mag es, wenn Leute selbstsicher auftreten, auch wenn sie ein hartes Leben bewältigen müssen. Das Wenige das sie besitzen, teilen sie mit anderen und das mit einer Selbstverständlichkeit, von der wir Europäer etwas lernen könnten.

    Drei Tage später sitzt Kira im Bus nach Tissiat. Man hat ihr empfohlen, die Strecke nach Aksum nicht an einem Stück zurückzulegen. Sie sei sehr anstrengend und in Tissiat lohnt es sich, die Stromschnelle des blauen Nils zu besuchen. Der Mann an der Rezeption hatte sie gross angeschaut, als sie ihn fragte, wie man am besten nach Aksum reise.

    Schon nach einer Stunde Busfahrt, ist sie froh, dass sie auf den Rat des Portiers gehört hat. Der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt. Sie hat als weisse Frau das Privileg erhalten, ganz hinten zu sitzen. Auf der Bank, welche eigentlich für vier Personen berechnet ist, sitzen nur noch zwei Frauen, die eine mit einem Korb, in welchem zwei, an den Beinen zusammengebundene Hühner liegen. Die zweite Frau auf der anderen Seite, stillt gerade ihr Baby. Kira wird voll in die Betreuung des Kleinen integriert. Als Belohnung erhält sie einen Maiskolben, auf dem sie rumknabbern kann.

    Babysitten, ist noch das kleinste Problem, mit der lauten Musik und dem Gestank im Bus hat sie mehr zu kämpfen. Da kommt ihr das Halten des Babys als willkommene Abwechslung gelegen.

    Die Überquerung des blauen Nils ist nicht spektakulär. Eine riesige Brücke verbindet die beiden Ufer. Im Gegensatz zu Ägypten, ist das Ufer kahl, höchstens einige Kräuter wachsen am steilen Ufer.

    Nach der Brücke steigt die Strasse steil an und windet sich mit unzähligen Serpentinen den Hang hoch. Sie ist froh, dass sie nicht direkt am Fenster sitzt, denn neben der Strasse, fällt das Gelände oft senkrecht in eine tiefe Schlucht ab. Nicht zu vergleichen mit den Passstrassen in der Schweiz. Die Strasse ist schmaler und oft hängt das Heck des Buses direkt über dem Abgrund. Mehrere Buse, welche zertrümmert weiter unten liegen, zeugen davon, dass es nicht immer glimpflich abläuft.

    Einige im Bus müssen sich übergeben. Eine Kurve folgt auf die nächste. Auch Kira kämpft. Die Frau mit den Hühnern, gibt ihr einen Stängel einer Pflanze und deutet an, dass sie darauf kauen soll. Es schmeckt schrecklich, doch es hilft, der Magen beruhigt sich.

    Nun erfordert das Baby die Aufmerksamkeit, ihre Mutter muss etwas im Korb suchen. Kira gibt dem Kleinen den Zeigefinger, genussvoll saugt es daran rum und ist damit zufrieden.

    Endlich führt die Strasse wieder schnurgerade aus. Das Schlimmste scheint überstanden. An einer Haltestelle gibt es eine Pause von einer halben Stunde. Eine Tasse Kaffee und eine Art Brötchen tragen zum Beruhigen des Magens bei. Der Gang zur Toilette ist dringend erforderlich, wenn es auch einige Überwindung braucht, diese zu benutzen.

    Frisch verpflegt, geht es weiter. In Tissiat ist Kira erleichtert, dass sie sich vom Baby und den Hühnern verabschieden kann. Gegenüber der Busstation sieht sie ein Fahrradgeschäft. Sie bieten Fahrräder zum Mieten an. Wenn sie den Schildern folgt und tüchtig in die Pedale tritt, kann sie die Stromschnelle des blauen Nils in einer guten Stunde erreichen, respektive den in der Nähe liegende Campingplatz.

    Die Besichtigung der Fälle verschiebt sie auf Morgen. Im Camp legt sie sich an einer freien Stelle hin und kriecht in den Schlafsack. Kurz überlegt sie, ob sie wohl am Morgen aufwacht und einen leeren Rucksack vorfindet. Es bleibt nichts anderes übrig, sie ist so müde, dass sie das Risiko eingeht.

    Am Morgen ist der Rucksack noch da. Sie hat sich umsonst Sorgen gemacht. Im Camp leistet sie sich ein Frühstück mit Schinken, Eiern und Kaffee. Die Lebensgeister erwachen wieder und die Abenteuerlust ergreift sie. Sie steigt den Weg zu den Wasserfällen hinab. Sie sind allerdings nicht so spektakulär, wie sie erwartet hatte, da ist sogar der Rheinfall imposanter. Trotzdem, in unmittelbarer Nähe der Fälle wachsen einige seltene Pflanzen.

    Sie setzt sich auf einen Felsen und beobachtet die wenigen Touristen, welche sich das Spektakel ansehen. Die meisten sind Einheimische und auch einige Schulklassen, welche vom Lehrer durch die Gegend geführt werden, kann sie ausmachen.

    Kira hat Zeit, zum Nachdenken. Was erwartet sie in Aksum? Nun blättert sie im Reiseprospekt, den sie an der Rezeption im Hotel in Addis gefunden hat. Sie staunt über die grossen Stelen, welche in Aksum zu bewundern sind. Sie sind mindestens so schön, wie die Obelisken in Ägypten. Was hat wohl Mark entdeckt, dass er sie zu dieser Reise animiert hat? Er muss schon einen triftigen Grund haben, nur weil er sich nach ihr sehnt, dürfte als Grund nicht ausreichen. Ist er etwa doch verliebt in sie?

    Was dann? Sie hatte nach den beiden Nächten, noch zwei Wochen an ihn gedacht, doch dann ging sie wieder zum normalen Lebensrhythmus zurück und hatte ihn abgehakt. Sie mochte Mark auf Anhieb, es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, wenn es so etwas überhaupt gibt. Nun ist sie sich nicht mehr im Klaren. Sie redet sich ein, dass sie die Reise nur aus Neugierde angetreten hat. Frauen können es nicht ertragen, wenn sie ein Geheimnis nicht ergründen können.

    Der Hunger treibt sie zurück zum Campingplatz. Noch einige Fotos von der Stromschnelle und sie wandert zurück. Sie will früh schlafen, denn sie weiss, morgen wird es nochmals eine anstrengende Fahrt.

    Aksum

    Mark erwartet sie an der Busstation in Aksum. Der Kuss zur Begrüssung, empfindet sie eher als eine Enttäuschung. Kira spürt mehr die Unsicherheit und nicht die Leidenschaft. Es ist wohl eher die Entdeckung, welche ihn veranlasste, sie nach Aksum zu locken und nicht die Sehnsucht nach ihr.

    «Es ist nicht weit», Mark schultert ihren Rucksack und zeigt mit einer Geste an, zu gehen, «wie war die Reise?»

    «Sehr anstrengend», erklärt Kira und folgt Mark.

    «Die Möglichkeiten für eine Unterkunft, sind in Aksum nicht besonders komfortabel», entschuldigt sich Mark, «ich hoffe, du bist nicht zu sehr enttäuscht!»

    «Ich will nur noch schlafen», meint Kira, «ich bin hundemüde. Heute Nacht schlafe ich auch auf einem harten Stein.»

    Mark öffnet eine Tür und bittet Kira in seine Bude einzutreten. In der sehr einfach eingerichteten Gemeinschaftsküche ist alles sehr eng und es gibt nicht ein Gerät, welches man als Luxus bezeichnen könnte. Auf dem Tisch liegt ein Sandwich.

    «Ich dachte, du hast noch Hunger!»

    «Danke! Ja, ich bin hungrig und dann zeig mir das Bett!»

    «Das ist der Schlafraum», Mark zeigt auf die Türe ins Schlafzimmer, «leider funktioniert das Licht nicht, daran musst du dich gewöhnen, hier funktioniert einiges nicht. Es ist auch sehr heiss, ich empfehle nur leichte Kleidung.»

    Kira zieht Schuhe und Jeans aus, löst den BH unter dem T-Shirt und ist bereit zum Schlafen. Mark führt sie im Dunkeln zu einem Bett und sie legt sich hin.

    «Ich komme später nach, ich warte noch auf meine Freunde. – Schlaf schön!»

    Ein Kuss auf die Stirne von Kira und er schliesst die Tür. Sie schläft sofort tief und fest.

    In der Nacht erwacht Kira, weil Mark neben ihr leicht schnarcht. Er muss sich in ihr Bett geschlichen haben, ohne dass sie es bemerkt hat. Nun fühlt sie seinen nackten Körper bei jedem Atemzug leicht an ihrem reiben. Ein schönes Gefühl, sie hat drei Monate keinen Mann mehr so nahe gespürt. Sie kann es nicht lassen und streichelt ihn sanft.

    Es ist noch Nacht, da sie bereits vor acht Uhr ins Bett ging und tief und fest geschlafen hatte, fühlt sie sich bereits ausgeschlafen. Eigentlich fehlt ihr nur ein Kaffee und ein Brötchen, dann wäre sie wieder in Form, doch es ist noch zu früh.

    Sie kann es nicht lassen und streichelt Mark etwas stärker. Sie hebt ihr T-Shirt und streichelt ihn mit ihrem Busen. Es erregt sie leicht und bald stellt sie fest, dass Mark kein Eisblock ist, sondern auf ihre Berührungen reagiert. Zuerst gibt er ihr einen leidenschaftlichen Kuss, dann stellt sie fest, dass es in seiner Hose eng wird. Sie weiss Rat und befreit den Aufständischen aus den engen Hosen. Nun überlässt sie das weitere Geschehen Mark. Wie schon in Zürich ist er ein einfühlsamer Liebhaber, wirkt allerdings etwas gehemmt.

    Durch den Spalt im Vorhang gelangt langsam etwas Licht ins Zimmer. Sie hat eben die Stellung gewechselt und reitet auf Mark. Nun erschrickt sie! Im zarten Licht, welche das Zimmer erhellt, stellt sie fest, dass sich noch zwei weitere Betten im Zimmer befinden und darin schlafen, respektive sie schlafen eben nicht, zwei Kollegen von Mark. Das Liebesspiel der Beiden hat auch seine Kollegen geweckt und die liegen nun, wie Kira mit Schrecken feststellt, in ihren Betten und beteiligen sich auf ihre Weise an ihrem Liebesspiel.

    Ein Aufhören kommt für Kira nicht in Frage, sie ist jetzt kurz vor dem Höhepunkt. Nach einer Sekunde zögern, macht sie weiter. Ihr Blick wendet sich nach rechts und verfolgt die Aktivitäten im Nachbarbett intensiv. Dazu streckt sie den Rücken, dass ihr Busen stramm im schwachen Sonnenlicht zur Geltung kommt, wobei sie die Szene noch mit einer erotischen Massage ihrer Brüste unterstützt.

    Das ist nach kurzer Zeit zu viel für den mit dem dicken Schwanz, er erleichtert sich auf seinen Bauch.

    Nun wendet Kira ihr Blick nach links. Dieser Schwanz ist eher lang und seine Eichel scheint sehr gross und gut geformt. Nun bemerkt der Linke, dass Kira ihn beobachtet und seine Erregung nimmt zu. Als er so stark abspritzt, dass er bis in sein Gesicht spritzt, kann Kira nicht mehr, ein Orgasmus der Extraklasse durchflutet ihren Körper.

    Sie steigt von Mark runter und erledigt den Rest mit der Hand. Auch Mark hat einiges aufgestaut und das muss nun mit Druck raus.

    Inzwischen ist der von rechts aufgestanden und kommt mit einer Rolle Haushaltspapier und einer Flasche Mineralwasser zurück. Die Flasche reicht er Kira und dann verteilt er das Papier in die drei Betten. Die Spuren werden beseitigt und der Vorhang richtig zugezogen, dann schlummern alle wieder ein.

    Als Kira am Morgen erwacht, liegt sie mit Mark im Bett. Die beiden anderen Betten sind leer. Aus der Küche duftet es nach Kaffee. Da kann sie nicht widerstehen. Sie richtet das T-Shirt, zieht sich die Shorts an und geht in die Küche. Auch Mark ist in seine Shorts geschlüpft und nun setzen sie sich an den gedeckten Tisch. Ein Kollege füllt ihre Kaffeetasse. Ist das jetzt der mit dem Langen und der Eichel, oder der mit dem Dicken? überlegt sich Kira. Die Situation ist für Kira mehr als heikel, doch keiner verrät mit einem Wort oder einer Gestik, was letzte Nacht Peinliches vorgefallen ist.

    «Das ist Dario und das ist Gildo!», stellt Mark seine beiden Freunde vor.

    Kira begrüsst beide mit drei Küssen auf die Wange, dann schiebt sie sich ein gebratenes Stück Speck in den Mund, sie ist hungrig und geniesst das englische Breakfest. Die letzte Nacht verschwindet langsam in den Erinnerungen und wird durch den Alltag verdrängt.

    Man wendet sich dem heutigen Tagesprogramm zu. Während Gildo und Dario in der Ausgrabungsstelle weiter graben, wird Mark mit Kira Aksum besichtigen und ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigen.

    Die Sehenswürdigkeiten in Aksum lassen Kira staunen. Die höchsten Stelen sind über 20 Meter hoch und mit Mustern verziert. Auch wenn einige bereits umgefallen sind, gibt es noch viele, welche immer noch senkrecht auf einer kleinen Fläche stehen. Erstaunlich und das seit hunderten von Jahren.

    Für Frauen verboten ist der Zugang zur Kirche, in welcher angeblich die Bundeslade in zwei Steingruften aufbewahrt wird. Mark vertröstet Kira, es ist nichts Spektakuläres, welches du hier verpasst. Solche Gräber finden sich überall auf der Erde. Es ist die Mystik, welche künstlich aufgebaut wird, welche den Steinen eine besondere Aura verleihen.

    Auf dem Markt kauft Mark eine Art Omelette, das muss als Zwischenverpflegung ausreichen. Noch einige reich geschmückte Kirchen, dann ist die Besichtigung von Aksum abgeschlossen. Mark führt Kira zurück in ihre Absteige. Sie muss sich umziehen und Mark übergibt ihr einen gelben Blaumann.

    «Der ist Vorschrift, sonst darfst du nicht auf die Ausgrabungsstätte, zieh dir die Wanderschuhe an, du musst vorher noch etwas wanderen.»

    Nur in Shorts steigt Kira in den Blaumann.

    «Geht es so?», fragt Kira, «ich fürchte, sonst wird es zu heiss!»

    «Steht dir ausgezeichnet, du bist die hübscheste Archäologin vor Ort, das kann ich dir versichern.»

    Mark schultert noch einen Rucksack, dann wandern sie los. Nach einer halben Stunde nähern sie sich einer Baumgruppe. Kira ist froh, endlich etwas Schatten. Hinter einem Gebüsch versteckt, entdeckt sie jetzt den Eingang zur Grabungsstätte.

    «Wir müssen noch bis vier Uhr warten», erklärt Mark, «dann machen die einheimischen Helfer Feierabend, wir wollen noch nicht, dass sie etwas von unserer Entdeckung erfahren.»

    Kira nickt zustimmend und schaut dem emsigen Treiben zu. Alle zwei Minuten verlässt ein junger Mann den Stollen und übergibt Mark einen Korb voll Aushub. Der wird durch ein Sieb geschüttet, damit allfällige wertvolle Gegenstände hängen bleiben. Erst wenn das Sieb passiert ist, wird der Aushub auf einer Halde deponiert. Kira übernimmt das Erlesen der nicht durchs Sieb gefallenen Erde. Was erwartet sie um vier Uhr?

    Sie warten noch bis zehn nach Vier. Dann bittet Mark sie in den engen Gang. Mit einer Taschenlampe leuchtet er ihr den Weg. Nach einer Abzweigung hält Mark und beginnt den Seitengang abzutasten. Dann hat er gefunden, was er sucht. Vorsichtig zieht er einen losen Stein aus seiner Verankerung. Nun leuchtet er in ein Loch, welches sich als ein mit Reliefs geschmückter Gang erweist. Der Gang ist allerdings so schmal, dass eine normal gebaute Person nicht durchpasst.

    «Wir haben mit einem Endoskop in die dahinter liegende Kammer geschaut und eigenartige Gegenstände entdeckt, welche uns Rätsel aufgeben.»

    «Was vermutest du?», fragt Kira, als sie ein Bild betrachtet, «welchen Zweck haben diese Gegenstände.»

    «Wir vermuten, dass sie eine Art Archiv darstellen, aber das ist nur eine Vermutung. Ich habe gehofft, dass du, mit deiner schlanken Figur, einen dieser Gegenstände ertasten kannst, willst du es versuchen?»

    «Versuchen auf jeden Fall», meint sie optimistisch, «ob es mir gelingt, kann ich nicht versprechen. Aber lasst mich bitte nicht im engen Gang stecken.»

    Bevor Kira ihre spezielle Aufgabe in Angriff nimmt, wird sie entsprechend vorbereitet. Ein Seil wird um die Beine gebunden, dass sie notfalls zurückgezogen werden kann. Sie bekommt auch Handschuhe übergestreift, denn man weiss nicht, ob das Berühren der Gegenstände gefährlich sein könnte. Mit einem Schlauch könnte Mark über eine Pumpe zusätzliche frische Luft in ihr Gesicht blasen.

    «So, nun sollte es gehen», ein letztes Mal betrachtet Mark sein Werk. Kira kniet sich hin und beginnt vorsichtig hineinzukriechen. Schon ist ihr Oberkörper im Gang verschwunden. Soweit haben es die Männer nie gebracht. Kurz darauf ertastet sie mit der Hand das Ende des Gangs.

    «Ich spüre die Wand der Kammer», meldet sie nach hinten, «noch etwas schieben und ich kann bis zum Ellenbogen eintauchen.»

    Mark stützt ihre Füsse ab. Nun stösst sich Kira nochmals einige Zentimeter nach vorne. Nach einer kurzen Pause, der nächste Versuch.

    «Genug, ich kann jetzt in den Raum greifen», meldet Kira.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause tastet sie weiter.

    «Ich habe einen Gegenstand in der Hand», meldet sie begeistert, «ihr könnt mich jetzt zurückziehen!»

    Vorsichtig ziehen die drei Männer Kira zurück.

    «Uff, das war anstrengend!», meldet Kira, als sie wieder im grossen Gang steht. Stolz zeigt sie ihren gefundenen Schatz.

    «Sieht aus, wie eine Spule!», meint Dario, «wozu diente diese?»

    «Das stellen wir später fest», meint Mark, «jetzt muss der Gang wieder verschlossen werden und alle Spuren müssen beseitigt werden. Gildo, du begleitest Kira nach draussen, sie hat sich frische Luft verdient.»

    Während Gildo ihr den Weg ausleuchtet, verlässt Kira die Grabungsstätte. Sie freut sich an den letzten Sonnenstrahlen, welche den Himmel rot färben. Es ist geschafft.

    Noch immer hält sie den gefundenen Gegenstand in der Hand mit dem Handschuh fest. Jetzt am Licht kann sie ihn das erste Mal richtig betrachten. Er sieht seltsam aus. Etwas Ähnliches hat sie noch nie gesehen. Tatsächlich entspricht die Beschreibung von Mark am ehesten der Realität. Etwas ist auf einem runden Körper aufgewickelt. Nur, was ist das? So etwas hat sie noch nie gesehen. Der aufgewickelte Faden erinnert am Ersten, an eine Glasfaser, aber wie ist es möglich, dass die Erbauer der Anlage, Glasfasern herstellen konnten? An der Uni in Zürich werden sie einiges zu knabbern haben.

    Nun kommen auch Dario und Mark nach draussen. Sie haben den Gang wieder so verschlossen, dass den einheimischen Helfern am nächsten Morgen nichts auffallen sollte. Das Geheimnis will Mark noch nicht teilen. Zuerst muss geklärt werden, um was es sich bei diesem Gegenstand handelt und vor allem, wozu und wann er hergestellt und hier gelagert wurde?

    «Du musst uns nochmals helfen», wendet sich Mark an Kira, «beim Verlassen der Grabungsstätte werden wir überprüft. Ich vermute, dass sie dich als Frau nicht so genau abtasten werden. Kannst du den Gegenstand in deinen Shorts verstecken?»

    «Sonst noch etwas?», fragt Kira.

    «Nein, dann hast du deine Aufgabe erfüllt. Ich lade dich heute Abend zum Essen ins Sabean International Hotel ein!»

    «Da kann ich nicht nein sagen», dabei zieht sie den Reissverschluss des gelben Blaumanns weit nach unten und schaut, wie sie den Gegenstand am besten in ihren Shorts unterbringt. Dass dabei die Jungs erneut ihren Busen bewundern können, stört sie nicht. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem geheimnisvollen Gegenstand, sie will ihn sicher in die Absteige und später nach Zürich an die Uni bringen.

    Wie erwartet, passieren sie die Kontrolle durch die Parkwärter ohne Probleme. Der Wärter wagt kaum, Kira anzuschauen, geschweige denn zu berühren.

    Gegen acht Uhr schlendert Mark mit Kira am Arm, dem Eingang des Sabean International Hotels entgegen. Sowohl Mark und vor allem Kira, haben sich schön angezogen. Der Kellner nimmt das Reserviert Schild von einem Tisch und hält Kira den Stuhl hin.

    Nach den entbehrungsreichen Tagen ein wahrer Genuss. Schon das Studieren der Speisekarte lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

    Eine gute Stunde später, gönnen sie sich noch einen Kaffee an der Bar. Das Essen war ausgezeichnet.

    «Wir sollten den Gegenstand so schnell wie möglich nach Zürich bringen!», schlägt Mark vor, «mein Vater bemüht sich, unsere Rückreise so schnell wie möglich zu organisieren.»

    «Mein Rückflug muss ich drei Tage im Voraus buchen», erklärt Kira, «aber vielleicht lässt die Fluggesellschaft mit sich reden.»

    «Mein Vater versucht, über Asmara einen Flug zu organisieren, so würden wir uns die anstrengende Fahrt nach Addis Abeba sparen. In diesem Fall spielt Geld keine Rolle.»

    «Wenn das so ist, habe ich nichts dagegen, kann mich jedoch nicht an den Mehrkosten beteiligen.»

    «Natürlich bist du eingeladen», meint Mark, «ohne deine schlanke Figur, müssten wir noch lange auf den Gegenstand warten. Zudem musst du helfen, den Gegenstand ausser Land zu bringen. An der Grenze zu Eritrea und auf dem Flugplatz in Asmara, wird weniger genau kontrolliert als am Flughafen in Addis Abeba, da sind sie sehr gut eingerichtet.»

    «Ich passe mich an,

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