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Haus des Horrors
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Ebook117 pages1 hour

Haus des Horrors

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About this ebook

Der Mystery-Roman spielt in der Spuk-Metropole New Orleans. Ein Ghost Hunter Team untersucht das Haus der berühmt berüchtigten Madame LaLaurie. Damit werden die Legenden dieser umstrittenen Frau bestätigt. Schon zu Lebzeiten hatte man sie beschuldigt, ihre Sklaven unmenschlich gequält und an ihnen medizinische Experimente vorgenommen zu haben. Das zweite Haus ist das der nicht weniger bekannten Marie Laveau. Für die Einen war sie eine Voodoo-Hexe, für die Anderen eine Frau, die Armen und Kranken mit ihrer Heilkunst geholfen hat. Und auch das Quartier des Teams, ein Gästehaus namens Absinthe House, wird untersucht, denn auch dort spukt es. Am Ende gibt es einen Toten und völlig entnervte paranormale Ermittler.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateJul 28, 2021
ISBN9783753193977
Haus des Horrors

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    Haus des Horrors - Norman Dark

    Vorwort

    Denn wo Gespenster Platz genommen,

    Ist auch der Philosoph willkommen.

    Damit man seiner Kunst und Gunst sich freue,

    Erschafft er gleich ein Dutzend neue.

    Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

    Faust. Der Tragödie zweyter Theil

    Dieser Roman ist während der Corona-Pandemie entstanden, doch dieses Thema fließt nicht in die Handlung ein. Ein Mystery-Roman sollte meiner Meinung nach nur so viel Realität beinhalten wie unbedingt notwendig, denn gerade das Surreale macht ihn so spannend. Einigen Lesern wird meine Entscheidung nicht gefallen, aber man kann es nicht jedem recht machen. Dennoch hoffe ich, dass wir alle die Krise mehr oder minder heil überstehen und bald wieder „normale" Verhältnisse einkehren werden. Besonders was die Kleinkunstszene betrifft, die es besonders hart getroffen hat. In diesem Sinne: Bleiben Sie bitte gesund!

    Norman Dark

    im Juli 2021

    Prolog

    Faye Norris und Dexter Rodriguez ließen den Wagen stehen. Der Fußweg betrug nur wenige Minuten, und so recht konnten sie ihr Glück noch nicht glauben, das wohl berüchtigste Spukhaus in New Orleans untersuchen zu dürfen. Denn seit Jahren verweigerten die Eigentümer jeglichen Zutritt. Falls sie wider Erwarten doch vorgelassen würden, könnten sie immer noch ihr Equipment nachholen oder einfach den Wagen, in dem alles verstaut war.

    »Wir haben doch einen Termin. Also, warum nehmen wir nicht gleich alles mit? Ich gehe davon aus, dass man zu seinem Wort steht«, beschwerte sich Faye.

    »Du weißt doch, wie diese reichen Leute sind«, entgegnete Dexter. »Sie wechseln mitunter ihre Meinung wie die Handtücher.«

    »Wenigstens hast du nicht Unterwäsche gesagt, sonst bekäme ich die Bilder wieder nicht aus dem Kopf. Das mit dem Besuchsverbot war nicht immer so. Das Haus hat eine lange Geschichte. Es war schon ein Heim für Männer, Musikschule oder einfach Wohnhaus. Aber angeblich soll es niemand lange darin ausgehalten haben.«

    »Du meinst, wie der Schauspieler Nicolas Cage? Es gibt keinen Beweis, dass er es jemals bewohnt hat. Und wenn du von der langen Historie des Hauses sprichst, meinst du die Zeit nach dem Brand und dem Wiederaufbau, ja? Denn so, wie es da steht, handelt es sich nicht mehr um das Original.«

    »Ich weiß, aber scheinbar sind die Geister geblieben oder zurückgekehrt. Noch vor etwa zehn Jahren hat man Zimmer zur Übernachtung vermietet. Für Hartgesottene oder Gruselfans. Gut bekommen soll es keinem sein. Doch Realität und Legende sind oft schwer zu unterscheiden. Aber wem sage ich das?«

    »Eben, was haben wir nicht schon alles in diesen Häusern erlebt. Da standen mir manchmal buchstäblich die Haare zu Berge. Vor ein paar Jahren hätte ich mir noch nicht vorstellen können, einmal als Ghost Hunter zu arbeiten.«

    »Bereust du es, dass ich dich damals dazu überredet habe?«

    »Das habe ich nicht gesagt. Es ist schon ein besonderer Kick, dass man nie weiß, was einen erwartet.«

    »Ein bisschen Schiss habe ich schon, wenn ich ehrlich bin«, meinte Faye. »Und das will bei mir schon etwas heißen. Aber mit so viel Horror, wie sich dort abgespielt hat, bekommt man es selten zu tun.«

    Auch ohne auf die Hausnummer zu achten, wussten sie bald, dass sie angekommen waren. Denn wie üblich hatten sich bereits Scharen von Schaulustigen eingefunden. Nicht umsonst war das Haus einer der Höhepunkte verschiedener „Geister-Touren" diverser Anbieter. Doch stets war die Enttäuschung groß, wenn es hieß, eine Innenbesichtigung sei leider nicht möglich.

    »Aber haben hier damals nicht die Dreharbeiten für die Serie „American Horror Story" stattgefunden?«, wollte eine Teilnehmerin wissen.

    »Ohne Ihnen den Spaß verderben zu wollen, aber nein. Die Innenaufnahmen für das LaLaurie Haus sind im Hermann-Grima Haus entstanden, das sich wie das Monteleone Hotel hier im französischen Viertel befindet und für seine freundlichen, südländischen Geistern bekannt ist. Sie verbreiten oft Rosen- und Lavendelduft und zünden das Feuer im Kamin an, heißt es. Wir werden nachher noch einen Blick darauf werfen. Es ist zwar ein Museum, aber um diese Uhrzeit leider schon geschlossen. Interessierte sollten es also auf ihre To-do-Liste setzen.« Die Ausführungen des Touristenführers waren freundlich und ohne Häme.

    »Komm, lass uns noch einen Moment warten, bis sich alle verzogen haben«, sagte Faye. »Nicht dass es noch einen Aufstand gibt, weil wir hineindürfen und sie nicht.«

    Wenig später klopfte Dexter immer wieder an die Tür, doch es wurde ihnen nicht geöffnet. Als sie nach oben blickten, sahen sie auf dem Balkon eine blasse Dame in einem altmodischen Gewand und mit strengem Gesichtausdruck.

    »Bitte, was wünschen Sie?«, rief sie herunter.

    »Ich bin Faye Norris und das ist mein Kollege Dexter Rodriguez. Wir haben einen Termin.«

    »Bei mir bestimmt nicht. Ich empfange keine Besucher.«

    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«

    »Die Eigentümerin. Mein Mann hat das Haus für uns gebaut. Ich heiße Delphine LaLaurie. Und jetzt machen Sie, dass Sie fortkommen!«

    Kapitel 1

    1833

    Joseph und Molly Clark bewirtschafteten das Absinthe House. Nicht zu verwechseln mit dem Old Absinthe House, das sich nur wenige Straßen entfernt befand. Jedes der beiden Gasthäuser beanspruchte für sich den Titel „Ältestes Gasthaus der Stadt", doch es gab noch andere, deren Häuser schon länger standen und erst später in Bars umgewandelt wurden. An diesem Tag ließen sich nur wenige Gäste wie der Stammgast Louis blicken, aus gutem Grund.

    »Die Geschäfte laufen wohl nicht besonders gut«, meinte Louis, »und wenn ich mir euer Schlüsselbord ansehe, fällt mir auf, dass die meisten Fremdenzimmer frei sind.«

    »Warum wohl, du Klugscheißer?«, sagte Molly böse. »Weil das Gelbfieber die Stadt fest im Griff hat. Fremden wird von offizieller Stelle geraten, sich fernzuhalten. Es wird gemunkelt, dass diese Drecksmücken und Fliegen verantwortlich für die Seuche sind.«

    »Ach ja? Mir können diese Viecher nichts anhaben.«

    »Weil sie befürchten, eine Alkoholvergiftung zu kriegen«, konterte Molly.

    »Hallo, hallo, ohne uns könntet ihr den Laden bald dicht machen.«

    »Weiß ich doch. War auch nur ein Joke. Eine andere Erklärung könnte sein, dass dein Vater ein Farbiger war. Bei denen soll der Krankheitsverlauf viel milder sein.«

    Plötzlich stürmte ein Mann in die Bar, der eindeutig kreolischer Abstammung war.

    »Hi, Molly, Jo«, sagte er atemlos. »Ihr erratet nie, was ich gerade beobachtet habe.«

    »Nun mach‘s nicht so spannend, Henri. Du erstickst doch gleich an den Neuigkeiten«, zog ihn Molly auf.

    »Bitte, ich kann es auch für mich behalten. Dann lest ihr es morgen in der Zeitung.«

    »Nein, das kannst du eben nicht. Also, red‘ schon!«

    »In der Royal Street, Ecke Governor Nicholls, gab es einen großen Menschenauflauf. Madame LaLaurie hat eine Sklavin über das Dach gejagt, die dann schließlich vor Angst in die Tiefe gesprungen ist.«

    »Und, ist sie tot?«, fragte Joseph.

    »Ja, was denkst du denn? So einen Sturz aus dieser Höhe überlebt keiner. Die Nachbarn haben beobachtet, dass der Leichnam in den Innenhof verbracht wurde. Dort wird man ihn wahrscheinlich unter einer Zypresse begraben.«

    »Die war mir noch nie ganz geheuer, diese Madame«, meinte Molly.

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