Frühlings Erwachen: nach Frank Wedekind
By Markus Orths
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Markus Orths
Markus Orths hat sich durch seine zehn Romane bei Schöffling & Co./btb und Hanser einen Namen in der Belletristik gemacht, ist aber auch schon mit lustigen Kinderromanen für Kleinere aufgefallen, die sich durch Fantasie und Sprachwitz auszeichnen. Auswahl der bisherigen Veröffentlichungen: "Max", Hanser. MC: 18.920 seit 08/2017 "Das Zebra unterm Bett". Moritz. MC: 5.330 seit 02/2016 "Billy Backe aus Walle Wacke". Ravensburger. MC: 7.800 seit 01/2015 "Lehrerzimmer". Btb. MC: 11.600 seit 12/2012
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Book preview
Frühlings Erwachen - Markus Orths
Erster Akt
Erste Szene
Wendlas Zimmer. Musik: Christina Aguilera. Wendla liegt auf dem Bett und tanzt. Ihre Mutter rüttelt an der Klinke, klopft stärker an die Tür.
Frau Bergmann (geht an ihr vorbei hinein)
Ich denke, du machst Hausaufgaben? Mit Musik...?
Wendla
...kann ich mir Vokabeln besser merken.
Frau Bergmann
Was für Vokabeln?
Wendla
Words don’t bring me down. To bring someone down. Oder to fall down. To go down. (plötzlich lachend) To go down ON SOMEONE. Weißt du, was das heißt?
Frau Bergmann
Wendla, du darfst dein Talent nicht vergeuden.
Wendla
Ich darf meine Zeit nicht vergeuden.
Frau Bergmann
Du könntest, wenn du wolltest...
Wendla
Ich könnte viel.
Frau Bergmann
Wenn du nicht so faul wärst, du...
Wendla (singt und hält sich die Ohren zu)
„Words don’t bring me down…"
Frau Bergmann
Der Direktor hat gerade angerufen.
Wendla
Sonnenstich?
Frau Bergmann
Herr Doktor Sonnenschein.
Wendla
Was wollte er?
Frau Bergmann
Es gab Beschwerden. Über deine Kleidung. Die Lehrer fühlen sich irritiert. Kein Wunder. Man weiß ja gar nicht mehr, wo man hinschauen soll, wenn man dich sieht.
Wendla
Mir ist egal, was sie sagen. (Singt) „I’m beautiful."
Frau Bergmann (deutet auf Wendlas Kleidung)
Findest du das schön?
Wendla
Was willst du denn? Soll ich etwa rumlaufen wie die Schneider? Da kann doch niemand mehr erkennen, ob das überhaupt eine Frau ist! Das nennt sich Feminismus? Dass sich die Frauen genauso anziehen wie die Männer? Bei mir gibt es nun mal Dinge, die sich sehen lassen können. Und Dinge, die sich sehen lassen können, wollen gezeigt werden.
Frau Bergmann
Also man verlangt jedenfalls, dass du dich in der Schule gesitteter kleidest.
Wendla
Warum denn?
Frau Bergmann
Weil ... weil ... deine Kleidung ablenkt!
Wendla
Wen?
Frau Bergmann
Die ... Lehrer, die ... Schüler, einfach alle.
Wendla
Wovon?
Frau Bergmann
Vom ... vom Wesentlichen.
Wendla
Was ist das Wesentliche?
Frau Bergmann
Das Wesentliche ist ... Wendla. Es ist ... Es ist das Leben. Ich meine das WIRKLICHE Leben. Das RICHTIGE Leben. Das hat nicht immer was mit ... mit Lust und Leichtigkeit zu tun. Es sind tausend Möglichkeiten, die vor dir liegen, Wege, die irgendwohin führen. Du kannst wählen, Wendla, auswählen, dir steht alles offen! Aber dazu brauchst du die Schule. Du musst dich reinhängen. Konzentrieren. Deine Fähigkeiten ausschöpfen. Wirf nicht alles fort für kurzfristige ... Vergnügungen. Das Leben hat den längeren Atem, Wendla.
Wendla (ernst)
Ich denke oft daran, wie es ist, nicht mehr zu sein.
Frau Bergmann
Was meinst du?
Wendla
Die Gedanken kommen nachts. Wenn ich nicht schlafen kann. Dann sehe ich plötzlich einen Atemzug vor mir und weiß, das ist der letzte. Mir zerfallen die Zähne im Mund. Es ist alles leer. (schreibt den Aguilera-Satz ins Vokabelheft) Trying hard to fill the emptiness. Aber ich weiß dann: Ich muss jeden Zug, der mir noch bleibt, auf der Zunge zergehen lassen. Das ist alles, was zählt. Ich weiß auch schon wie, Mutter. Da ist noch etwas in mir, das sich...
Frau Bergmann
Das ist nur das Alter.
Wendla
Was?
Frau Bergmann
Das geht vorbei, Wendla, das geht vorbei.
Wendla (nachdenklich)
Was geht sonst noch vorbei, Mutter?
Frau Bergmann
In Zukunft will ich keine nackte Haut mehr sehen, wenn du in die Schule gehst. Ist das klar?
Wendla
Was geht sonst noch vorbei, Mutter?
Frau Bergmann
Genug geredet. Lern jetzt weiter, Wendla, lern weiter! Ab
Wendla (allein)
Was geht sonst noch vorbei?
Zweite Szene
Die Jungen (Ernst, Hänschen, Georg, Melchior, Moritz) beim Basketballspielen. Letzter Korb.
Hänschen
Was soll das?
Melchior
Das ist mir zu langweilig. Ich mach nicht mehr mit.
Hänschen
Okay, Moritz und Georg.
Georg