Die Dalton-Doolin-Bande: Mythos und Wirklichkeit
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Michael Franzen
Michael Franzen, geb. 12. April 1965 in Böken S/H. Gelernter Einzelhandelskaufmann und Werkzeugmechaniker. Seit der Jugend Beschäftigung mit der amerikanischen Pioniergeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Wild Bill Hickok - Spieler und Revolverheld, Die Apachen - Ein Guerillakrieg in der Wildnis, Buffalo Bill - Westernheld und Showmaster, Wyatt Earp - US-Deputy-Marshal, Alias Billy the Kid, Die Comanchen, Die Teton-Sioux u. a. m.
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Book preview
Die Dalton-Doolin-Bande - Michael Franzen
Vorwort
Die Gebrüder Dalton sind den meisten von uns wohl als Figuren aus den Lucky-Luke-Comics von René Cosginny und dem frankobelgischen Zeichner Maurice de Bévére (Morris) bekannt, wo sie 1957 in dem Comicalbum Vetternwirtschaft ihr Debüt als fiktive Vettern der echten Daltons gaben, die zuvor im Comic als auch im wahren Leben in Coffeyville getötet wurden. Der Größe nach wie Orgelpfeifen aufgereiht und in schwarz-gelbe Sträflingsanzüge bzw. in schwarze Hosen und blaue oder grüne Hemden gesteckt, traten der leicht cholerische Joe neben seinen Brüdern Jack, William sowie dem trotteligen und stets gefräßigen Avarell Dalton als notorische Verbrecher und Bösewichte auf, die sich untereinander „angifteten" und deren Geschichten zumeist mit einem obligatorischen Gefängnisausbruch beginnen, bevor sie von Lucky Luke am Ende in das selbige wieder zurückgeschafft werden. In 33 Bänden des Ehapa-Verlages traten die Comic-Daltons somit ihren Siegeszug als Gegenparts zu ihren echten Vorbildern aus Amerika an, die allerdings im Gegensatz zu ihnen, weit weniger komisch und lustig gewesen waren.
Ein knappes Jahrzehnt nach dem Ende der berühmt-berüchtigten James-Younger-Bande und der Ermordung von Jesse James durch Bob Ford im Jahre 1882, begannen die Dalton-Brüder, genauer gesagt Bob, Bill, Gratton und Emmett Dalton, ihre Laufbahn als Banditen einzuschlagen und galten somit neben der Wild Bunch um Butch Cassidy und Sundance Kid und einiger weniger bekannter zeitgenössischer Outlaw-Gangs, wie der glücklosen Jennings-Bande, der Ketchum-Bande oder auch der Rufus-Buck-Bande, als Spätentwickler in der amerikanischen Banditenlandschaft des 19. Jahrhunderts. Begünstigt wurde dieses u. a. auch durch das damalige Gebiet des 1907 gegründeten Staates Oklahoma im mittleren Westen der Vereinigten Staaten, dessen eigentlicher Name sich aus der Sprache der Choctaw-Indianer „Okla" und „humma" ableitet, was übersetzt soviel wie „Das Land des roten Mannes" bedeutet. Und genau das war Oklahoma im Ursprung auch gewesen, denn durch die Vertreibung der Indianerstämme auf die westliche Seite des Mississippi, darunter die der Cherokee, Choctaw, Creek, Seminolen und Chickasaw, entstand dort das sogenannte Indianer-Territorium oder auch Indian Territory, das darüber hinaus für mehr als 20 Jahre als Sammelbecken und „Erholungsort für jegliche Art von Verbrechern diente, da es außerhalb der Gerichtsbarkeit der USA lag. Die bekanntesten von ihnen waren dabei die Daltons gewesen. Mutige Gesetzesvertreter wie der in Dänemark geborene Chris Madsen als auch Heck Thomas oder Bill Tilghman, der bereits zuvor in Dodge City den Stern des Gesetzes trug, aber auch viele andere tapfere „Sternträger
mehr, durchforsteten das Indianer-Territorium auf der Suche nach kleinkriminellen Taschendieben sowie Mördern und anderen Schwerverbrechern, die entweder gleich vor Ort erschossen oder nach ihrer Verhaftung in einem Gefängniswagen über die Grenze nach Arkansas hinweg zum Fort Smith gebracht wurden, wo der berühmt-berüchtigte „Hängerichter" Isaac Charles Parker die Gefangenen, je nach Schwere ihrer Verbrechen, aburteilte, wobei sein Urteilsspruch: „Tod durch den Strang" endgültig und in der Regel rasch vollstreckt wurde. Ein Urteil, welches den Protagonisten unseres Buches am Ende zwar erspart blieb, wenngleich es, wenn auch in anderer Form, schließlich doch vollstreckt wurde.
Doch will ich der Geschichte nicht vorgreifen und mit ihnen eine Reise zurück in die Vergangenheit machen, in eine Zeit, wo der Wilde Westen schon beinahe der Vergangenheit angehörte, der Bison bis auf einige wenige Tiere ausgerottet, die einstigen Besitzer des Landes, die Indianer, ein eher trostloses Leben in den Reservationen des Weißen Mannes fristeten und wo die einstigen großen Verbrecherbanden nach ihrem Ende bereits vom Hauch von Legende umwebt waren.
Neumünster, im Januar 2019
- der Autor -
Kindheit und Jugend
Die lange Ahnenreihe der Familie Dalton lässt sich bis in die Zeit um das Jahr 1100 n. Chr. herum zurückverfolgen, als ein gewisser John I. le Sieu de Dalton in der heutigen Normandie in Frankreich geboren wurde. Sein Sohn John de Dalton I. verließ nach 1135 französischen Boden und wanderte in die Grafschaft Lancashire in England aus, wo weitere Generationen von Daltons in den Orten Bispham und Dalton und danach in Blackpool, Linton, Little Abington, Cambridgeshire und Yorkshire das Licht der Welt erblickten.
Die Begründung der amerikanischen Daltons begann mit einem gewissen William Dalton, der vermutlich um das Jahr 1650 herum von Yorkshire aus nach Fairfax, Virginia hin auswanderte (William Dalton „Elder of Fairfax"). Weitere Generationen amerikanischer Daltons wurden in Virginia geboren, bis schließlich Urgroßvater Benjamin im Jahre 1794 seinen ersten Schrei tat. Zusammen mit seiner Frau Nancy Dalton, geborene Rabourn, zeugte er in Mount Sterling, Montgomery County, Kentucky James Lewis Dalton, den Vater unserer Daltons also, der am 16. Dezember 1826 das Licht der Welt erblickte.
James Lewis diente ein Jahr lang im Krieg gegen Mexiko, wo er unter dem General und späteren US-Präsidenten Zachary Taylor dem 2. Regiment der Kentucky Foot Volunteers unterstellt war. Nach dem Krieg heiratete er am 12. März 1851 seine Frau Adeline Lee, geborene Wilson-Younger und zog zusammen mit ihr nach Kalifornien. Diese Heirat ist aus historisch betrachtetem Blickwinkel heraus insofern interessant, da Adelines Halbbruder Henry der Vater von Cole, Jim, Bob und John Younger war, die an der Seite der beiden Brüder Frank und Jesse James einen eher schlechten Ruf als Bank-, Postkutschen und Eisenbahnräuber genossen hatten. Selbst die berühmt-berüchtigte „Queen of Bandits" Mirabelle Shirley, alias Belle Starr wurde durch die Heirat mit