Die Comanchen: Krieger der südlichen Plains
()
About this ebook
Michael Franzen
Michael Franzen, geb. 12. April 1965 in Böken S/H. Gelernter Einzelhandelskaufmann und Werkzeugmechaniker. Seit der Jugend Beschäftigung mit der amerikanischen Pioniergeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Wild Bill Hickok - Spieler und Revolverheld, Die Apachen - Ein Guerillakrieg in der Wildnis, Buffalo Bill - Westernheld und Showmaster, Wyatt Earp - US-Deputy-Marshal, Alias Billy the Kid, Die Comanchen, Die Teton-Sioux u. a. m.
Read more from Michael Franzen
Wild Bill Hickok: Spieler und Revolverheld Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 1 1800 - 1811 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Apachen: Ein Guerillakrieg in der Wildnis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAl Capone und die Prohibition Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDoc Holliday: Spieler und Revolverheld Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 5 1861 - 1865 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJesse James: Mythos und Wirklichkeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas "Eiserne Pferd" erreicht den Westen: Der Bau der transkontinentalen Eisenbahn in Nordamerika Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Indianerkriege westlich der Rocky Mountains Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBuffalo Bill: Westernheld und Showmaster Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 7 1878 - 1888 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBen Thompson: König der Revolvermänner Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 2 1812 - 1824 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 4 1846 - 1860 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlias Billy the Kid: Leben und Sterben des Henry McCarty Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 8 1889 - 1899 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBat Masterson: Deputy U.S. Marshal Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Dalton-Doolin-Bande: Mythos und Wirklichkeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 6 1866 - 1877 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 2: 1700 - 1775 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 3: 1776 - 1799 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJohn Wesley Hardin: Outlaw und Revolvermann Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Teton-Sioux: Ein Volk kämpft! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Geschichte der USA des 19. Jahrhunderts: Band 3 1825 - 1845 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWyatt Earp: US Deputy Marshal Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTagebuch der Amerikanischen Geschichte Teil 1: 1607 - 1699 Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Die Comanchen
Related ebooks
Die Indianerkriege westlich der Rocky Mountains Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMythen und Legenden der alten Völker Nordamerikas: Band I Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Moderatoren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner: Die Beweinte von Wish-Ton-Wish Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Reise in die Rocky Mountains: nach Oregon und Nordkalifornien. 1842 - 1844 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWaheenee: Ein Hidatsa-Mädchen erzählt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReise durch Nordwestamerika: Von Montreal zum nördlichen Eismeer und zur Pazifikküste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSiedler: Far West (d), #8 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner: Kriminalroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAmerika Saga: Von Cowboys, Tramps und Desperados - Mit Holzschnitten von Günther Stiller Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBevölkerungsexplosion und Ressourcenverbrauch: Geschichte und Zukunftsperspektiven Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWer die Geister stört: Mord am heiligen Berg der Apachen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo der Wind weht: Geschichten aus der Neuen Welt von Boston bis New Orleans Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner oder Die Beweinte von Wish-Ton-Wish: Ein Wildwestroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHelden des Wilden Westens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner oder Die Beweinte von Wish-Ton-Wish: Ein Wildwestroman des Autors von Der letzte Mohikaner und Der Wildtöter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Grenzbewohner oder Die Beweinte von Wish-Ton-Wish Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWinnetous rote Brüder: Klassische Indianergeschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Maya, das geistige Heilen und die Zeitenwende: Erinnerungen an die Wahrheit - Band 18 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsConanchet oder Die Beweinte von Wish-Ton-Wish Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNORDISCHE MYTHOLOGIE: Erzählungen über nordische Mythen, Götter, Göttinnen, Riesen, Rituale und Wikinger-Glauben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAm Rande des Eises Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Jahr 2013 - Meine Mama wäre 100 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Assyrische Geschichte: Eine fesselnde Einführung in das Leben der Assyrer und ihr mächtiges Reich im antiken Mesopotamien Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Westfalen und ihr weißes Ross: Ein neuer Blick auf die Frühgeschichte unseres Kontinents Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIn Knochen geätzt: Ein Roman über die Anderen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Geheimnis der Anasazi: Eine technische Hochkultur, die nach 300 Jahren so plötzlich verschwand, wie sie aufgetaucht war Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
History For You
Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Rating: 5 out of 5 stars5/5Duden Allgemeinbildung Deutsche Geschichte: Menschen, Ereignisse, Epochen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDeutsche Geschichte: Das Alte Reich 962-1806 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Weltbild Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGEO EPOCHE eBook Nr. 1: Die großen Katastrophen: Acht historische Reportagen über Ereignisse, die die Welt erschüttert haben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGEO EPOCHE eBook Nr. 2: Die großen Entdecker: Zehn historische Reportagen über Abenteurer, die das Bild der Erde gewandelt haben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZusammenfassung: Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Yuval Noah Harari: Zusammenfassung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer geheime Code: ... auf unserer Erde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie TranceFormation Amerikas: Die wahre Lebensgeschichte einer CIA-Sklavin unter Mind-Control Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Kampf Rating: 3 out of 5 stars3/5Der Erste Weltkrieg: Von Sarajevo bis Versailles: die Zeitenwende 1914-1918 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie geheim gehaltene Geschichte Deutschlands - Sammelband Rating: 4 out of 5 stars4/5Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Rating: 4 out of 5 stars4/5Der reichste Mann von Babylon: Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit Rating: 4 out of 5 stars4/5Die größten Lügen der Weltgeschichte: Fälschungen, Tricks und Propaganda Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUngelöste Rätsel: Wunderwerke, die es nicht geben dürfte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchwarze Wurzeln: Afro-deutsche Familiengeschichten von 1884 bis 1950 Rating: 4 out of 5 stars4/5Eden Culture: Ökologie des Herzens für ein neues Morgen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer kleine Schweizermacher (E-Book, Neuauflage 2022): Alles Wichtige über unser Land Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJüdische Altertümer: Vollständige Ausgabe Rating: 3 out of 5 stars3/5Hexen: Die unbesiegte Macht der Frauen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Hexen: Eine kulturgeschichtliche Analyse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie große Täuschung: John F. Kennedys Warnung & die Bedrohung unserer Freiheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHitlers willige Frauen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKriegsausbruch 1914: Der Weg in die Katastrophe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie flache Erde oder Hundert Beweise dafür, daß die Erde keine Kugel ist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGrandiose Täuschungsmanöver der Geschichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStadt des Flaneurs: Walter Benjamin Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Die Comanchen
0 ratings0 reviews
Book preview
Die Comanchen - Michael Franzen
Vorwort
Lange bevor die ersten weißen Amerikaner nach dem Westen drängten und sich daranmachten, den gesamten nordamerikanischen Kontinent in ihren Besitz zu nehmen, lebten dort bereits Menschen, die eine „rote" Hautfarbe besaßen und die, wie der Bison, frei im Land umherzogen und dabei im Einklang mit der Natur lebten - die Indianer.
Sie lebten in Langhäusern aus Holz, Buschhütten, Pueblos aus Lehmziegeln, in Höhlen, in Erdhütten, Iglus oder wie die bisonjagenden Stämme in Zelten aus Tierhäuten - den Tipis. Zu letzteren gehörten neben den Cheyenne, Arapahoe, Sioux und Kiowa, um hier nur die bekanntesten zu nennen, auch die Comanchen.
Einst aus Sibirien nach Alaska hin eingewandert, zogen diese dunkelhäutigen, gedrungenen, listigen kleinen Krieger durch Kanada hindurch in das Gebiet der heutigen USA hinein. Zunächst in Wyoming sesshaft, begannen sie später weiter nach dem Süden zu ziehen, bis sie schließlich die wild- und bisonreichen Gebiete der südlichen Plains erreichten, um sich dort endgültig niederzulassen. Auf ihrer langen Reise trotzten sie den Gewalten der Natur, dem Hunger und anderen Entbehrungen, wobei sie sich, bedingt durch ihre nomadische, räuberische Natur und gepaart mit der Übernahme des Pferdes, zur größten Reiternation auf den südlichen Plains entwickelten. Und so wäre es wahrscheinlich auch heute noch, wenn nicht die weißen Männer - Spanier, Mexikaner, Texaner und nicht zuletzt die Amerikaner - in ihr angestammtes Land eingedrungen wären, wobei es zu einer Reihe von blutigen Konflikten zwischen den beiden Rassen kam. Mit ihrer wilden Kriegskunst, aber vor allem mit ihren reittechnischen Fähigkeiten, die denen ihrer Feinde bei weitem überlegen waren, schafften es die Comanchen über die Jahrhunderte hinweg, erfolgreich ihre Heimat und ihre Lebensweise vor den weißen Eroberern zu verteidigen. Grausam, verschlagen und listenreich setzten sich die Krieger dabei zur Wehr und schlugen sich, lediglich bewaffnet mit ihrer Kriegslanze bzw. mit Pfeil und Bogen überaus erfolgreich gegen die Eindringlinge in ihrem Land. Erst als die Weißen, allen voran die Texas Rangers, besser bewaffnet und organisiert waren, begann sich das Schicksal allmählich gegen die Comanchen zu wenden und es begann ein rund 40-jähriger, von beiden Seiten blutig geführter Krieg, der die einstigen stolzen Krieger der Plains am Ende in die Reservationen des Weißen Mannes trieb.
Dieses Buch befasst sich nachfolgend mit diesem letzten Freiheitskampf der Comanchen, so wie er sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin auf den südlichen Plains abspielte. Begleiten Sie mich daher auf eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit, die dort beginnt, wo die vorzeitlichen Menschen, unter ihnen auch die späteren Gruppen der Comanchen begannen, ihre kalte Heimat in Asien zu verlassen, um nach ihrer langen Wanderung am Ende den gesamten amerikanischen Kontinent, von Alaska bis hinunter nach Feuerland, in ihren Besitz zu nehmen.
Neumünster, im Februar 2019
- der Autor -
Herkunft und Lebensweise
Die ursprünglichen Wurzeln der als Comanchen bekannt gewordenen Stammesgruppen reichen weit in die Vergangenheit zurück, bis in jene Zeit, wo die ersten Amerikaner, aus denen die späteren Indianervölker hervorgingen, nach Nordamerika hin einwanderten. Dieses geschah während der letzten Eiszeit (Glazial), die dafür sorgte, dass der Meeresspiegel rund 130 m tiefer lag, als er es heute tut und damit eine feste Landbrücke bildete, auf der die ersten vorzeitlichen Menschen in mindestens drei Wellen von Sibirien aus nach Alaska hin einwanderten. Diese Wanderung begann vor ca. 25.000 Jahren, pausierte dann einige tausend Jahre lang und erfolgte dann, vermutlich zwischen 15.000 und 7.000 Jahren v. Chr., weiter nach Alaska hinein, wobei sie vor ca. 5.000 Jahren v. Chr. im vollen Gange war (Clovis First). Laut neuesten Forschungsergebnissen wanderten die ersten Amerikaner jedoch vor mindestens 30.000 Jahren von Afrika aus nach Südamerika ins Amazonasgebiet ein und widerlegen somit die Clovis-First-Theorie, bei der die ersten Menschen über die Beringstraße in den nordamerikanischen Kontinent einwanderten. Es kam zu einer Völkerwanderung über den gesamten amerikanischen Kontinent, die tatsächlich noch bis in das 19. Jahrhundert hinein anhielt. Es kam zu einer Völkerwanderung über den gesamten nord-, mittel- und südamerikanischen Kontinent, die tatsächlich noch bis in das 19. Jahrhundert hinein anhielt.
Diese ersten Menschen, die zumindest den aufrechten Gang beherrschten, in sozialen Gruppen lebten, eine Sprache hatten und die grundlegenden Kenntnisse im Umgang mit Waffen, Werkzeugen sowie dem Feuer besaßen, zogen beständig weiter in die freundlicheren, wärmeren Zonen des Kontinents; durch Nord- und Mittelamerika hindurch bis hinunter nach Südamerika. Bewaffnet mit Keulen, Speeren und dann später mit Pfeil und Bogen sowie bekleidet mit Tierfellen, gingen diese kleinen, zähen Menschen auf die Jagd, ernährten sich in der Hauptsache vom Fleisch ihrer erlegten Tiere, darunter dem mächtigen Wollmammut sowie von Kleintieren, dem Fischfang und dem Verzehr von Wurzeln, Samen, Beeren und Früchten.
Trotz ihrer gemeinsamen Herkunft, waren diese vorzeitlichen, nomadisierenden Indianer in kleinere verstreut lebende und räuberische Gruppen aufgesplittet, die bedingt durch ihre isolierte Lebensweise und durch ihre körperliche sowie kulturelle Inzucht eine erstaunlich große Anzahl von indianischen Völkern bildeten. Sie waren zäh, verfügten über einen gewissen Intelligenzgrad und waren tapfere Menschen, die sich den rauen Umweltgegebenheiten ihrer neuen Heimat perfekt anzupassen verstanden. Erst sehr viel später schlossen sich diese kleinen Clans zu größeren Banden und danach zu Stammesverbänden zusammen. So gab es um Christi Geburt herum bereits hunderte verschiedene indianische Völker, die auf dem gesamten amerikanischen Kontinent beheimatet waren, lange bevor die ersten Europäer dort einen Fuß an Land setzten. Dieses geschah tatsächlich lange vor Christoph Columbus (1451 - 1506), nämlich um das Jahr 1.000 n. Chr. herum, als der Wikinger Leif Eriksson (um 959 - 1020 n. Chr.), als erster Europäer den nordamerikanischen Boden betrat und das sehr wahrscheinlich auf Neufundland.
Runde 30 Jahre, nachdem die Spanier unter Hernán Cortéz (1485 - 1547) darangingen, das Reich der Azteken im heutigen Mexiko zu zerstören, begannen jene Indianer, die später als Comanchen bekannt wurden, zu Fuß in das Gebiet des heutigen Bundesstaates Wyoming, mit seinen fruchtbaren, grünen Tälern, den zerklüfteten Canyons und den schneebedeckten Gipfeln östlich der Rocky Mountains hin einzuwandern. Als Jäger und Sammler durchstreiften sie das Land nach Kleinwild, welches mit Speeren sowie Pfeil und Bogen erlegt wurde. Aus Tierknochen und behauenen Steinen wurden Pfeil- und Speerspitzen, Beile, Keulen sowie Messer, aus den gegerbten Häuten Kleidung und Behausungen hergestellt. Aus anderen tierischen Materialien wurden all die anderen Dinge des täglichen Lebens, wie Felltrommeln, Flöten, Wasserbehälter, Ahlen, Bohrer Nähgarn, Taschen, Schaber, Farben, Riemen, Rasseln und viele andere Dinge mehr hergestellt, wobei sich die Techniken zur Anfertigung dieser Gegenstände über die Jahrtausende hinweg, seit ihrem Auszug aus Asien, kaum noch veränderten.
Diese frühen Comanchen nannten sich schlicht Ne´me´ne, was übersetzt „Volk" bedeutet. Das Wort ne´m bedeutet „Mensch" und entstammt dem alten uto-aztekischen Dialekt. Es war ein Name, der von den meisten indianischen Stämmen für sich alleine in Anspruch genommen wurde, da jede Gruppierung sich nach der Ankunft in der neuen Welt für einzigartig hielt. Nicht so sehr im menschlichen, sondern eher im kulturellen und sprachlichen Sinne innerhalb einer Gemeinschaft, die den gleichen Lebensstil pflegte, die dieselbe Weltanschauung teilte und die ihre eigenen Rituale und Tabus befolgte, wobei die Ne´me´ne glaubten, alle anderen Menschen wären „nicht so ganz Mensch" wie sie selbst gewesen. Das galt aus der Sichtweise anderer Stämme zu den Comanchen sowie untereinander jedoch genauso, ohne dass sie dabei rassistisches Gedankengut verbreitet oder gepflegt hätten, wie es z. B. die Nationalsozialisten im Dritten Reich zum Schaden der Menschheit getan hatten:
„Wir sind das „Volk und ihr, die anderen, werdet von uns zwar auch als Menschen angesehen und respektiert, aber wir sind das einzige, wahre „Volk
und da ihr anders und nicht so seid, wie wir, bleiben wir lieber unter uns",
könnte man diese (nationale) Lebenseinstellung, bedingt durch die Jahrtausende alte Isolation der Indianergruppen zueinander in etwa übersetzen. Eine Verschmelzung der unterschiedlichen indianischen Stämme fand demzufolge nicht statt und wurde auch, anders als bei den Völkern in der alten Welt, in Europa, nicht angestrebt. Diesbezüglich wurden die Comanchen von den anderen Indianerstämmen auch nicht Ne´me´ne oder „Volk" genannt, denn das waren sie ja bereits selber gewesen, sondern z. B. von den Cheyenne: Shishin-ohto-kit-ahn-ay-oh, was übersetzt soviel wie „Schlangenvolk" bedeutete. Von den Sioux wurden sie als Pa-doo-kah betitelt, während die athapaskisch sprechenden Indianer, wie z. B. die Apachen, ihnen den Namen Idahi = „Schlangen gaben. Die in Wyoming lebenden Shoshonie werden auch heute noch als „Schlangen-Indianer
betitelt und die Comanchen waren