Märchenfieber!: Die lustigsten und spannendsten Märchen
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Für große und kleine Fans spannender Märchen.
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Book preview
Märchenfieber! - Bernadette Maria Kaufmann
Widmung
Diese Veröffentlichung widme ich Veronica, Maximilian, Ulrich und Charlotte.
graphics1ES WAR EINMAL...anders gedacht und neu interpretiert:
1.Sieben Geißlein und ein Wolf
An einem eiskalten Montagmorgen im Mai marschierte ein Wolf einen verlassenen Weg entlang. Er fror, und sein Magen knurrte fürchterlich.
Es war keine gute Zeit für Wölfe.
Wirtschaftlich waren harte Zeiten angebrochen: es gab keine vernünftigen Jobs, und sein Kühlschrank in seiner in die Jahre gekommenen Höhle war leer.
Bis auf eine einsame Salzgurke im Glas, die verloren vor sich hindümpelte, erwartete ihn darin gar nichts mehr.
Der Wolf war verärgert. So hatte er sich das ganz sicher nicht vorgestellt.
Es half nichts: er würde wohl doch das tun müssen, was all seine Vorfahren stets gemacht hatten… er würde ab sofort auf die Jagd gehen.
Ihm grauste bei dieser Vorstellung.
Er als Akademiker hatte wirklich wenig Freude bei der Vorstellung, sich irgendwo in der Wildnis auf die Lauer legen zu müssen, um irgendeinem (hoffentlich hilflosen) Lebewesen das Ende zu bereiten.
Er würde seine zum großen Teil sehr gut erhaltenen Wildzähne in das Tier schlagen… Pfui.
Sein Magen bebte kurz.
Er war eigentlich kein Fleischesser. Vielleicht versuchte er es doch lieber als eine Art Nebenerwerbsbauer ohne Job. Mit zwei Berufen konnte man doch recht gut sagen, zum Geld verdienen – hab ich ein paar Felder.
Er ließ seine Augen über die Landschaft streifen.
Weiter vorne, da… Ja, da war doch ein Haus! Einen großen Garten hatte es offenbar auch. Möglicherweise war das was.
Er pilgerte weiter, und als er am Haus angekommen war, stellte er fest, dass es recht heruntergekommen zu sein schien.
Hm, wenn er Glück hatte, dann war da niemand. Und er konnte es in Besitz nehmen.
Der Wolf öffnete das Gartentor, das ein klein wenig quietschte, und schritt über den Kieselweg zur Eingangstüre.
Er drückte die Klinke. Die Tür war nicht abgeschlossen.
Ein düsteres Vorzimmer empfing ihn.
In einer Ecke lag ein Haufen alter Zeitungen, direkt unter einem schäbigen roten Pulli.
Daneben stand ein Schirmständer, der Pfeil und Bogen beherbergte.
Spannend, dachte der Wolf. Wer wohnt hier? Oder vielmehr: wer hat hier gewohnt? Denn vielleicht hatte er Glück, und dieses Haus konnte sein neues Zuhause werden.
Er öffnete eine der Türen und gelangte in eine altertümlich aussehende Küche, die aussah, als sei sie aus den frühen 1950er Jahren.
Na ja. Besser als gar keine Küche ist das natürlich allemal, beschloss er. Und es hat außerdem den Vorteil, dass es mich an meine Kindertage erinnert.
Er dachte an seine Omama, die in ihrer Fünzigerküche stets kulinarische Wunder vollbracht hatte. Frische, selbstgemachte Teigwaren – eingelegte Früchte und selbstgemachte Marmeladen – aber am liebsten hatte er stets die Knödel gemocht. Lecker, statt Nachspeise bei ihm Hauptmahlzeit!
Der Wolf schmunzelte. Ihre Original-Österreichischen Rezepte hatte er eigentlich immer am liebsten gegessen… vor allem den Kaiserschmarren.
Sein Magen begann zu poltern.
Er schlich sich an den Kühlschrank heran und öffnete ihn.
Hurra! Darin war alles Mögliche, was er jetzt sofort zum Frühstück vertilgen konnte! Er griff zu.
Als er gerade seine Zähne in der Extrawurst hatte, brüllte jemand: „Sofort aufhören!"
Der Wolf erschreckte sich, verschluckte sich, und begann zu husten, dass ihm das Stück Extrawurst fast wieder hochkam.
Er fuhr herum.
Dann runzelte er die Stirn.
Da war niemand.
Also futterte er weiter.
Plötzlich warf jemand ein Netz über ihn und versuchte, ihn zu Boden zu ziehen.
Der Wolf wehrte sich verzweifelt, und irgendwie schaffte er es, sich aus dem Netz zu winden.
„Mist, sagte die Stimme von vorhin. „Ich habe euch doch gesagt, wir hätten auch noch auf die anderen beiden warten sollen.
Jetzt endlich nahm der Wolf ein kleines weißes Lebewesen wahr.
Und es war nicht alleine, nein: es war umgeben von lauter anderen kleinen weißen Lebewesen. Das heißt, eines hatte einen schwarzen Fleck auf der Stirn.
„Wer seid ihr?" fragte der Wolf entgeistert.
„Pah! sagte das Lebewesen, das ihn schon ganz zuerst angesprochen hatte. „Du hast Nerven! Stiehlst uns das Essen aus dem Kühlschrank und fragst uns, wer wir sind! Die Frage ist eher – wer bist du!
Der Wolf schluckte. „Ja, das stimmt auch wieder… Ich wollte euch auch nicht beklauen, aber ich war schon so lange unterwegs, und der Hunger macht mich schon ganz wahnsinnig. Ich bin der Wolf."
„Na ja sagte ein anderes der kleinen Wesen.
Besser, er isst etwas aus dem Kühlschrank, als er