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Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1: Die Frau, die der Dschungel verschluckte
Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1: Die Frau, die der Dschungel verschluckte
Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1: Die Frau, die der Dschungel verschluckte
Ebook172 pages2 hours

Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1: Die Frau, die der Dschungel verschluckte

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About this ebook

"Kafka meets Indiana Jones"

Der Schriftsteller Nikolaus Klammer (!) entdeckt zufällig in einer geheimnisvollen Buchhandlung den Roman "Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren", dessen Autor zu seiner Überraschung er selbst sein soll. Er kauft das Buch und beginnt neugierig darin zu lesen. In dem Buch ist das spannende Expeditions-Tagebuch der brasilianischen Ärztin Elena Kuiper abgedruckt, einer in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Amazonas-Dschungel verschollenen Forscherin. Die mutige Ärztin ist fern aller Zivilisation einem gefährlichen und wohl gehüteten Geheimnis auf die Spur gekommen. Das Werk, das diese ungeheuerliche Geschichte erzählt, hat angeblich ein Geistlicher des Vatikanischen Geheimarchivs der Inquisition herausgegeben.

Aber das Tagebuch der Ärztin ist erst der Anfang des Leseabenteuers, denn das seltsame Buch verwandelt sich jedes Mal, wenn es Klammer öffnet, in ein vollkommen anderes. Der Text darin verändert sich auf mysteriöse Weise und erzählt eine neue Geschichte.

Klammer wird in eine finstere Verschwörung von uralten und grausamen Mächten verwickelt, die sein eigenes und auch das Leben seiner Tochter Isa bedroht. Kann ihm das seltsame Buch helfen, das dunkle Geheimnis seiner Familie zu lüften?

Der Roman ist ein wirklich spannendes, manchmal auch surreales und oft humorvolles Abenteuer (Der Alltag des Autors!) voller unvergesslicher Charaktere und erstaunlicher Ereignisse, das den Leser in die Geschichte hineinzieht und nicht mehr loslässt.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateApr 18, 2017
ISBN9783745056808
Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1: Die Frau, die der Dschungel verschluckte
Author

Nikolaus Klammer

Nikolaus Klammer erblickte am 10. Februar 1963 das Licht dieser besten aller Welten. Er übt den Beruf des Geschichtenerzählers aus, seit er sprechen kann - also schon eine lange, lange Zeit. Er lebt und schreibt im verträumten Diedorf bei Augsburg, ist seit über dreißig Jahren glücklich verheiratet und hat zwei inzwischen erwachsene Söhne, die längst auf eigenen Füßen stehen.

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    Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren - Teil 1 - Nikolaus Klammer

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    NIKOLAUS KLAMMER

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    DR. GELTSAMERS

    ERINNERTE MEMOIREN

    „Ein phantastischer Roman"

    in 5 Büchern

    1. Buch:

    Die Frau, die der Dschungel verschluckte

    img4.jpg

    © Yvain Verlag, Keie a. T., 20**

    Satz: Fotosatz Galahad GmbH, Coel

    Druck & Bindung: Erec & Pelleas, Bors

    Printed in Germany

    ISBN Y-44-55536543-16-9

    DER BEGINN

    Man darf der Wirklichkeit nicht gestatten, sich zwischen die Fiktion zu drängen. Ihr raues, ungeschminktes Gesicht führt geschwinde alles Geschriebene, jedes Gedicht und jeden Text ad absurdum, entlarvt und zerstört das fadendünne Netz der Einbildung. Zurück bleiben nur Unsicherheit und jene eine Frage, die sich die Fiktion wahrhaftig zu erwidern anschickte und von der mir nun die Wirklichkeit vorgaukelt, ich hätte nur Lügen und Beschwichtigungen zur Antwort bekommen. Nein, jede kleine Pause im Schreiben – das Zucken eines Lids, ein stockendes Atemholen zwischen zwei Wörtern oder ein zitterndes Abrutschen der ermüdeten Finger von der Tastatur – reißt eine Kluft, macht den Text sinnleer und wertlos. Es ist vergebliche Mühe ihn fortzusetzen; er wurde für den Papierkorb geschrieben. Allzu oft habe ich in gesundem, kräftigem Schritt und voller Hoffnung begonnen, habe ich die ersten Seiten meines Notizbuches mit zügiger, dem Gedankenstrom gerade noch eben hinterher hinkender, nur mir selbst lesbarer Schrift gefüllt. Nur allzu oft.

    Aber dann scheiterte ich mittendrin durch einen plötzlichen, banalen Zugriff der Realität. Manchmal war es ein unbekämpfbares und unüberwindbares, ein primäres Bedürfnis des Körpers wie Hunger, Schlaf, Harndrang, Juckreiz - mal eine überraschende Störung von außen, ein Läuten an der Tür, ein Windstoß, eine banale Einmischung meiner Frau, das Weinen eines der Kinder. Noch häufiger allerdings erfasste mich ein amorphes, nicht näher erklärbares Zögern voller Furcht vor der Vielzahl der noch nicht beschriebenen Seiten, ein nur für Autoren verständlicher horror vacui, verbunden mit hoffnungsloser Einsamkeit und einer unbezähmbaren Sehnsucht nach Gesellschaft; mich überwältigte ein feiges Zurückschrecken vor der Übermacht der Fiktion - die Angst, mich in ihr für immer zu verlieren. Hat nicht Tschaikowsky irgendwo in seinem Briefwechsel mit Nadeshda von Meck davon geschrieben, man solle unter Menschen gehen, wenn man die Einsamkeit in sich selbst nicht mehr ertragen könne? Dann wäre man zwar selbst in der Menge eines Fußballstadions noch immer allein, aber nicht mehr allein einsam.

    Und der schlimmste Gedanke erscheint wie immer zum Schluss: Plötzlich steht zwischen mir und dem Text die Angst, die Fiktion könnte mein Leben übernehmen, ich müsste mich unwiderruflich zwischen dem Schreiben und dem Leben entscheiden und würde zwischen diesen schmackhaften Heuhaufen wie Buridans Esel verhungern. Vielleicht hilft den meisten Schriftstellern deshalb nur die Flucht in den Rausch und in moralische Verantwortungslosigkeit.

    Das waren die larmoyanten und gleichzeitig selbstzufriedenen Gedanken des Augsburger Autors Nikolaus Klammer, während er mit dem kleinen Hund seiner Frau Irene den täglichen Verdauungsspaziergang von Mensch und Tier durch das Gässchengewirr der Altstadt seines südbayerischen Heimatortes ging. Heute hatte er den Weg etwas ausgedehnt und um ein paar Umwege verlängert. Es war ihm angenehm, mit Cicero – so hieß der lebhafte, kurzhaarige Terrier - im für diese Jahreszeit außergewöhnlich milden, nach Sommer riechenden, Frühlingssonnenschein durch die engen und verwinkelten Gassen zu schlendern, den abenteuerlustigen Hund in den Anlagen am Dom schnüffeln zu lassen und ab und an mit ihm gemeinsam selbstzufrieden in einem Flecken Sonne zu verharren und lächelnd oder hechelnd in die Wärme zu blinzeln. Es herrschte ein unzeitgemäßes Wetter, das die Stadt allein einem mächtigen, vom Süden her wehenden Föhnwind verdankte, der warm von den nahen Alpengipfeln herab blies und verspielt hastige Wolkenfedern über den hellblauen Himmel trieb. Ins Wolkenkuckucksheim seiner für Nichtautoren recht absonderlichen und kaum nachvollziehbaren Gedanken versunken, war der Autor von seiner üblichen Route abgebogen und hatte sich vom begeisterten Cicero durch schmale Durchgänge, über kleine Brücken, gepflasterte Bürgersteige und enge, zu den Kanälen hin absteigende Gässchen in das verwirrende Labyrinth der Unterstadt ziehen lassen; Wege, die er nur mehr selten ging, seit er ein kleines Reihenhaus in einem Vorort besaß. Bald war er in ein Viertel gelangt, das er seit Ewigkeiten nicht mehr betreten hatte und das ihm fremd und unvertraut war, als ob es in einer anderen, ihm unbekannten Stadt läge. Hier hatte die in den letzten Jahren erfolgte Gentrifizierung vieles verändert und manches Liebgewonnene, das er von früher kannte, verschwinden lassen.

    Jetzt verzögerte der Autor unwillkürlich seinen Schritt vor einem Schaufenster, das mumifizierte Bücherleichen in glänzenden, schreiend bunten Schutzumschlägen zu Stapeln aufgebahrt für eine nekro-bibliophile Käuferschicht anbot. Es war die leicht staubige Auslage eines Geschäfts, das wahrscheinlich Buchhandlung und Antiquariat in einem war. Obwohl alles vertraut und alteingesessen wirkte, als stünde der Laden schon immer an diesem Ort, musste er doch erst kürzlich neu eröffnet worden sein, denn der Autor hatte ihn noch nie bemerkt. Er musterte die Auslage. An exponierter Stelle und hoffnungslos überteuert stand ihm ein dicker, gebundener Band völlig ohne Stütze trotzig aufrecht gegenüber wie David vor Goliath. Nur war der letztere durch eine große Standpappe ersetzt, die zur Verblüffung des Autors sein eigenes, im schwarz-weißen Kontrast schmeichelhaft junges und ernstes Abbild zeigte. Er konnte sich nicht erinnern, wann diese Aufnahme von ihm gemacht worden war. Er vermutete, dass sie schon älter war, denn er erkannte nicht einmal das Hemd, das er auf dem Foto trug.

    Darunter las er:

    EIN SCHRIFTSTELLER

    AUS UNSERER STADT

    Nikolaus Klammer zog den Hund, der unbekümmert weiter wollte, an der Leine zu sich heran. Man machte also Werbung für ihn. Wie schön, das konnte ihm nur recht sein. Und welches seiner Bücher wurde denn da beworben? Vielleicht sein nagelneuer Traumroman, mit dem er erneut in die Top-Ten der Spiegel-Bestsellerliste vorzudringen hoffte? Oder doch eher sein berühmter Schlüsselroman über die bestechlichen Kulturbonzen seiner Stadt? Er konnte sich an keine Marketingaktion seines Verlages erinnern. Aber wie wundervoll machte sich sein in markante Kapitälchen gesetzter Name dort auf dem Buch, in hellem Neonblau auf mattschwarzem Grund: Er wirkte überaus elegant und kraftvoll, auf nicht näher differenzierbare Weise auch erotisch, schmeichelnd - verführerisch. Er las sein Pseudonym leise vom Bucheinschlag ab, versuchte nur für sich die fast schon lyrischen Silben auf den Lippen zu schmecken, die er sich vor vielen Jahren für seinen Autorennamen ausgesucht hatte und er genoss den musikalischen, ein wenig archaischen Klang.

    Doch dann verharrte er - wie Lots Frau zur Salzsäule erstarrt: Unter seinem Namen auf dem einfarbig schwarzen Bucheinschlag, den noch ein farbenfrohes Gemälde zierte, entdeckte er endlich auch den Titel des Buchs. Tief im Unterleib bewegte sich nun ruckartig etwas, rutschte hinab und stieg kurz darauf gurgelnd und sauer die Speiseröhre empor. Er hätte sich jetzt gerne hingesetzt, zumindest irgendwo festgehalten, doch der halb aufgeplatzte, mit Graffiti und anderen undefinierbaren Flecken verschmutzte Rauputz der Mauer, die das Schaufenster gleichgültig einrahmte, erschien ihm nicht vertrauenswürdig genug, um seine zarten Schriftstellerhände gegen sie zu lehnen.

    Seit wann kann sein, was nicht sein darf?, fragte sich der Autor und befreite sich aus der Lähmung, die ihn hatte erstarren lassen. Er schluckte sein plötzliches Sodbrennen und beugte sich nach vorn, näher heran zu dieser seltsamen Entdeckung, die ihm die Haare im Nacken sträubte. Seine Nase wurde durch das unnachgiebige Glas des Schaufensters gebremst. Ein Fettfleck blieb von der flüchtigen, kalten und ungewollten Berührung. Er richtete sich auf.

    Was überrascht mich so? Das ist nur ein Buch in einer Auslage. Es trägt meinen Namen. Nun, ich bin Schriftsteller und schreibe Bücher; wenn ich sie vollende, was eher selten geschieht, veröffentlicht mein Verleger Welkenbaum sie auch. Und freilich verkaufe ich mich in meiner Heimatstadt am besten, hier bin ich beliebt und bekannt, meine Person geschätzt. Meine barocke, adjektivreiche und ausufernd elegante Prosa ist ein Steinchen im Mosaik, das die Kultur der Stadt bildet. Nichts Erstaunliches also, wenn eine Augsburger Buchhandlung eines meiner Werke in den Mittelpunkt ihrer Auslage rückt und mit einem Pappschild viel zu aufdringlich dafür Werbung macht, dachte der Autor, sprach sich selbst Beruhigung zu. Doch sein hämmernder Puls ließ sich nicht durch solche Gedanken beruhigen.

    Ein bohrendes Unbehagen blieb allerdings in seiner Brust zurück und es wuchs, versendete kleine, prickelnde Schmerzen in den ganzen Körper. Der Autor schüttelte den Kopf und las zum zweiten Mal den Titel des Werkes, das vorgab, eines von ihm zu sein - einen im Übrigen absolut sinnlosen Titel, der ihm vollkommen fremd und unbekannt war und den er niemals für einen Roman gewählt hätte. Wie war das nur möglich? Hier stand doch tatsächlich ein Buch, das er nicht geschrieben hatte und das dennoch seinen Namen auf dem Cover trug. Der Titel lautete:

    NIKOLAUS KLAMMER

    img3.png

    DR. GELTSAMERS

     ERINNERTE MEMOIREN

    Auf dem Umschlag war zudem ein seltsames, recht naiv ausgeführtes und übertrieben buntes Gemälde zu sehen, auf dem ein römischer (?) Soldat in einer mittelalterlichen Szenerie mit seinem Schwert ein großes Ei bedrohte. Vielleicht wollte er es braten, denn im Hintergrund brannte in einem offenen Kamin ein qualmendes Feuer. Unter dem merkwürdigen Bild stand in Großbuchstaben kursiv und in Anführungszeichen geschrieben:

    „EIN PHANTASTISCHER ROMAN"

    Was für ein Unfug, dachte der Autor kopfschüttelnd, während er seine Lesebrille aus der Manteltasche fischte, sie umständlich auseinanderklappte und sie sich ganz weit vorne auf die Nase setzte, da hat mal wieder ein Setzer geschlafen: Entweder benütze ich Großschreibung oder Gänsefüßchen oder Kursive, alles gemeinsam ist ein dreifaches Oxymoron! Dilettanten! Sein Kopf rückte erneut gleich dem eines Raubvogels bei der Attacke nach vorne. Diesmal hielt er allerdings mit seiner scharfen Nase vom Glas der Schaufensterscheibe einen respektvollen Abstand.

    Aber mehr konnte er nicht mehr entdecken. Auch sein bei allen seinen Kritikern und übrigens auch Freunden gefürchteter, sezierender und arrogant wirkender Blick durch die Brille offenbarte ihm nicht die Lösung dieses Rätsels. Den Namen seines Verlages oder irgendeines anderen Herausgebers suchte er auf dem Cover übrigens vergebens. Nur ganz unten war ein kleines, in Brauntönen gehaltenes Bildchen abgedruckt, das er auf die Entfernung nicht genau einschätzen konnte – es war jedoch auf keinen Fall das Symbol eines ihm bekannten Verlags. Der Autor sann nach: Nein, einen Roman mit solch einem ungewöhnlichen Titel hatte er nie geschrieben, nicht einmal angedacht. Da hatte er ein reines Gewissen. Kein Roman, der DR. GELTSAMERS ERINNERTE MEMOIREN hieß, würde je seine Werkstatt verlassen. Und überhaupt: Erinnerte Memoiren? Was sollte das denn für ein Unfug sein? Noch ein weiterer Weißer Schimmel?

    Geltsamer, dachte er weiter. Dr. Geltsamer. Was ist das denn eigentlich für ein Name? Einen solchen Dr. hatte er nie erfunden, ganz sicher nicht - auch nicht für eine seiner längst vergessenen vielen Kurzgeschichten, mit denen er in einen Anfängen als Autor seinen Stil eingeübt hatte. Klammer war kein Freund von sprechenden, augenzwinkernden, in diesem Fall dem Leser mit einem Zaunpfahl zuwinkenden Namen. Geltsamer – Seltsamer. Das lag auf der Hand und wog viel zu schwer. Niemals hätte er eine Figur Stiller oder Loman, Keuner oder gar Binderseil genannt. Das war ihm zu billig. Und sein Verleger hätte ihn informiert, wenn er eines seiner alten Werke unter einem neuen Titel wieder aufgelegt hätte; wozu der Verlag übrigens die Einwilligung des Autors einholen musste – was er eben nicht getan hatte. Schließlich: Der Autor schrieb keine „phantastischen" Romane; er war keiner dieser Genre-Unterhaltungsschriftsteller, die über das Liebesleben von in der Sonne glitzernden Vampiren, über Zauberlehrlinge, Weltraumschlachten, Zeitreisen und Elfenkrieger schrieben. Er war kein Selfpublisher und machte auch keine Fan-Fiction. Da stand er darüber, diesen kindischen Auswüchsen der Moderne fühlte er sich himmelhoch überlegen. Nikolaus Klammer schuf ernsthafte, anspruchsvolle Belletristik für ein erwachsenes und zeitkritisches Publikum, das seine Bücher wie einen guten Rotwein goutierte. Sein Werk war politisch, kühn und modern. Er legte seine Finger in die Wunden der Gesellschaft und bezog Stellung. Er hatte eine Meinung.

    Der Autor atmete tief ein. Es konnte für dieses Buch im Schaufenster folglich nur zwei vernünftige Erklärungen geben – und beide missbehagten ihm zutiefst:

    Zum einen hätte der Roman im Schaufenster ein Raubdruck eines seiner alten Bücher unter einem neuen Titel sein können. Das erschien ihm allerdings eher unwahrscheinlich, da er kein Autor war, bei dem durch einen unerlaubten und offensichtlich aufwändigen Nachdruck allzu viel Geld zu verdienen war. Man kannte und achtete ihn zwar in

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