Der Dom zu Speyer
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About this ebook
Erik Schreiber
Erik Schreiber ist Autor, Herausgeber, Verleger, der in seinem Hauptjob als Dispatcher arbeitet. Mit Ausbildung zum Industriefachwirt, Webdesigner und anderen hat er die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Verlag. Mit "historisches Deutschland" veröffentlicht er alte Texte zu Orten und Landschaften neu.
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Book preview
Der Dom zu Speyer - Erik Schreiber
Historisches Deutschland
Herausgeber
Erik Schreiber
Dom zu Speyer
1. Band
Saphir im Stahl
e-book 099
Dom zu Speyer 1. Band
Erscheinungstermin: 01.08.2021
© Saphir im Stahl
Verlag Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Simon Faulhaber
Lektorat: Saphir im Stahl
Vertrieb: neobooks
Vorwort
Mit der Reihe „historisches Deutschland" möchte der Verlag den interessierten Lesern einen Einblick in die Geschichte einer Stadt, eines Ortes oder einer Landschaft bieten. Es sind Texte aus vergangener Zeit, teilweise buchstabengetreu aus der Frakturschrift übertragen.
Während der arbeit an dem Buch über den Dom zu Speyer fanden sich mehr Texte, als ich in einem Buch unterbringen kann, ohne dass sich der Preis ins Astronomische erhöht.
Daher werden zwei Bücher zum Dom zu Speyer erscheinen. Gleichzeitig sind auch zwei Bücher zum Dom von Worms und dem Dom zu Aachen, auch Pfalzkirche genannt, in Arbeit.
Die Geschichte des Domes ist sehr interessant und gleichzeitig hilft es, die Geschichte besser zu verstehen.
Bickenbach, 01.07.2021
Erik Schreiber
Inhaltsverzeichnis
Wahrhafte und umständliche Geschichts-Erzehlung
aus dem Jahr 1709
Der Kaiserdom und seine Gemälde, ein Führer für die Besucher des Domes
aus dem Jahr 1854
Wahrhafte und umständliche
Geschichts-Erzehlung/
Welchergestalt
Des Heiligen Reichs Freye
Stadt Speyer/
Nach
Des Königs in Frankreich
Vorgenommenen Bruch der am 5. / 15. Augustmondes 1684 zu Regenspurg geschlossenen zwanzig-jährigen Stillstandes / von desselben Kriegs-Völkern überfallen und besetzet worden
So dann /
Das von Ankunfft der Franzosen / bis auff die Zeit
der Stadt durch Mords-Brand und andere Grausamkeiten
vollbrachten jähmerlichen Verheer- und Verwüstung
einschlie゚lich / daselbsten Denckwürdiges vor-
gelossen seye.
Möniglichen / wie zu Nachricht / also auch zu
Erweckung gutthätigen Mitleydens an
den Tag gegeben.
Daselbst gedruckt bey Gustv Rosten /
Im Jahr 1709.
Nachdem Montags den 17. 27. Herbstmondes / im Jahre 1688 zu Speyer die Zeitung eingelossen / daß die Chur-Pfälzische Städte Kayserslautern und Neustadt an der Hardt / von Frantzösischen Völckern angefallen worden seyen / und man daher / auch in Betrachtung der Frantzösischen angemasseten Sprüche auf theils Chur-Fürstl. Pfälzische Lande und des Chur-Cöllnishen Wahl-wesens / in die sorgsame Gedancke gerathen müssen / daß an dem Rheinstrom ein verderbliches Kriegs-Feur sich wiederum entzünden dörffte: Haben Bürgermeistere und Rath gedachter Stad Speyr vor nothwendig befunden / nach Anweisung deß jüngsten Reichs Abschieds / vom Jahr 1654. mit einem Hochlöbl. Collegio deß Kayserl. Cammer-Gerichts über solchem weit außstehenden gefährlichen Wesen / die gewöhnliche Unterredung fürzunehmen / um gesamter Hand zu rathschlagen / was zu beeder Theile Sicherheit und Erhaltung dabey zu thun seyn möchte; gestalten sie auch darauf veranlasset / daß beyderseitige Herren Depurtirte / an gemeldetem Tage / in der Camer-Gerichts-Deputations-Stuben zusammen getretten; welche dann vor gut erachtet haben / daß ein Hochlöbl. Collegium seines Orts / etliche Schreiben / auff das hiebevor nützlich gebrauchte Mittel der Neutralität abzielend / ohne Verzug abgehen / die Stadt aber / wegen Beschaffenheit der Frantzösischen Völcker / von Landau her / durch eigenen Botten / nähere Kundschafft einholen lassen sollte.
Dinstags frühe / den 18. Herbstmondes / ist der ausgeschickte Bothe zurück gekehret / und hat mitgebracht / die Frantzösischen Völcker würden disseits Rheins von Marquis de Boufflers und Marquis d’Huxelles geführet. Boufflers stünde bey Kayserslautern; D’Huxelles seye mit einem Corpo vor Neustatt gegangen: Jenseits aber hätte Monclar, nicht weit von hier / mit einem andern Corpo / einen wichtigen Anschlag vor. Es seyen diese Nacht 2. Regimenter Dragoner zu Landau / 6. Schlachthaufen Fuß-Volcks zu Weissenburg / und das Regiment Daufin zu Langenkandel angekommen; Boufflers und d’Huxelles würden / nach Einnehmung gedachter zwo Städte / zusammen stossen / und vor Frankenthal rücken. Man glaubte / der Hertzog von Orleans werde nächster Tagen auch im Lande seyn.
Diesen Bericht nun E. Hoch-Löbl. Cammer-Gerichts-Collegio mitzutheilen / und desselben weitere Gedancken darüber zu vernehmen / haben deß Rahts geordnete / selbigen Morgens um 8. Uhren / in vorbesagter Deputions-Stuben / bey Eines Hochlöbl. Collegio-Deputirten sich wiederum eingefunden, da dann noch keinem Teil in den Sinn gestiegen zu glauben / daß der Stadt Speyer die Gefahr so nahe über den Haupt schweben solte.
Nachdeme aber die Herren Deputirten beyläuffig eine halbe Stunde sich mit einander besprochen gehabt / ist ihnen aus der Stadt-Rahts-Stuben zu wissen gemacht worden / es hielten bey 30. Frantzös. Reuther vor dem Kreutz-Thor / die führten 6. Chur-Pfälzische Soldaten mit sich / welche sie von dem Neuen Zoll-Hauß / vor der Landauer Wart / weggenommen hätten / und begehrten in die Stadt herein.
Ehe man über solchem Vorfall die Gedancken gegeneinander eröffnen können / ist ferner Nachricht eingeloffen; Es seyen itzund zween Frantzösische Beamte bey gemeltem Thor angekommen / die forderten etliche aus deß Rahts Mittel / mit denen sie reden könten. Weilen dann diese unvermuthete fremde Bothschafften allerseits eine grosse Bestürtzung erwecket; so ist die Unterredung gählings anfgehofen worden / und haben Burgermeistere und Raht zween der ihrigen zu den Frantzösischen Beamten an das Stadt-Thor eilends abgeschicket.
Diese nun haben daselbst zu Pferde angetroffen / den Bellecroix, Major zu Landau / und Weert Stadt-Schultheissen aldorten / deren jener im Stifft Lüttich gebürtig / der Teutschen Sprache wohl erfahren / und deßwegen von den Frantzosen vor einen Ausspäher und Kundschafter vielfältig gebrauchet / insonderheit im Jahr 1683. in Oesterreich geschickt worden seyn solle / das Keyserliche Kriegs-Heer in der grossen Musterung bei Kitsee zu beschauen; diser aber ein Teutscher und vor Zeiten in Fürstlich-Speyrischen Diensten gewesen. Bellecrois ohnerwartet ihrer Anrede / fragte trotziglich / in Frantzös. Sprache: Sie hätten von wegen ihres Königs / der Stadt / der Kayserl. Camer / dem Bisthum und der Clerisey etwas wichtiges vorzutragen / darum solte man sie einlassen / und nicht ferner aufhalten: Sie hätten ohne das schon lange gewartet. Als hierauff deß Raths Abgeschickte um eine kleine Gedult gebetten / biß sie wegen deß einlassens Befehl eingeholet hätten: die Frantzösische Bediente aber darzu sich nicht verstehen wollen / sondern harte Droh-Worte / von Anfallen und überwältigen der Stadt / von Aufhenckung der Fürnehmsten / und Nidermachung aller deren / die dem Kreigs-Volck unter die Hände kommen würden / ausgestossen / haben sie endlich zugeben müssen / daß genante zween / mit etlichen Dienern / in die Stadt geriten; welche doch die mit ihnen angekommene Reuter vor dem Thor gelassen haben.
Demnach soll Bellecroix und Weert geraden Wegs / in starckem Schritt / nach dem Raht-Hoff zugeritten / und / noch vor Widerkunft der Abgeschickten / unangemeldet in die Rahts-Versammlung eingetretten / da Bellecroix in Frantzösischer und nach ihme Weert in Teutscher Sprache / folgenden Inhalts den Vortrag gethan: Sie seyen von dem Königl. Frantzösichen Lieutenant General / Herrn Marquis d’Huxelles hierher geschickt / der begehrte im Namen deß Königs / daß die Stadt sich in desselben Protection oder Schutz ergeben / und gutwillig Völcker einnehmen solte / mit versprechen / sie solte wie andere Ihrer Majestät Unterthanen / mit Gelindigkeit gehandelt / und bey ungeschwächter Niessung aller ihrer alten Gnaden / Freyheiten / Rechten und Gewohnheiten / so wohl in Religions- als in weltlichen Sachen / gehandhabet werden. Widrigenfalls aber / und da sie sich widersetzen wolte / würde man sie mit Gewalt angreiffen / und allerley Feindseligkeiten / nach der äussersten Schärffe verüben / auch viel ärger / weder mit denen zu Neustatt / die es zu ihrem grossen Unglück auf den Gewalt hätten ankommen lassen / allhier verfahren. Sagten endlich / man solte in einer halben Stund ihnen mit sattem Bescheid begegnen / dann länger Bedenck-Zeit hätten sie nicht zu geben.
E. E. Raht hat dagegen eingewendet / es könte seines Teils in dieser hochwichtigen Vorfallenheit kein Schluß gestattet werden / man habe dann zuvor mit dem Kayserl. Camer-Gericht / und andern in der Stadt wohnhafften Obrigkeiten / daraus sich unterredet; darzu aber sey die bestunte Zeit viel zu kurz. Die Frantzösische sagten hinwider: Sie meynten es gut mit der Stadt / baten darum sehr / man wolte durch langen Auffschub / sich selbsten / sampt Weib und Kind / Haabe und Gut / in Unglück und Verderben ja nicht stürtzen. Dan es seye Mr. d’Huxelles bereits auf dem Wege hierherwärts / und wann der bey seiner Ankunfft / die Stadt geschlosen finde / so werde er gewißlich von Stund an Sturm laufen / die Stadt mit Gewalt einnehmen / und hernach keinen Vertrag weiters statt finden lassen.
Nächst denne mutheten sie dem Raht zu / das Kayserl. Cammer-Gericht / die Bischoffliche Regierung und die Cleristen alsobald in die Raht-Stube herfordern zu lassen / dann mit denselben hatten sie auf gleichmässigen Schlag auch zu reden. Als sie aber vernomen / daß dem Raht nicht zustünde / selbige zu beruffen / und man nochmahl widerholet / daß ohne vorangegangene Beredung mit denselben kein Schluß geschöpffet werden könte: seynd sie fortgegangen / um bey dem Kayserl. Cammer-Gericht und denen übrigen / angehörigen Orten / ihren Befehl gleicher gestalt außzurichten.
Nach ihrem Abtritt / wurde in gehaltener Umfrage für gut befunden / dem Cammer-Gerichts-Collegio und vorher benanten / fürzuschlagen / daß mit gesamter Hand eine Abordnung an den General, um Abbittung der begehrten Ubergab / gethan werden möchte / welche dann der Hr. Cammer-Präsident / Freyherr von Dahlberg / und etliche Herren Beysitzere / so zur Stelle waren / mit denen man zu erst davon geredet / sich wohl gefallen lassen / da hochgedachter Hr. Präsident sich erkläret / daß er selbsten mitgehen wolte.
Es haben dieselben eröffnet / daß ihnen nicht allein / wegen Annahm deß Königl. Schutzes / ebenmässiger Vortrag geschehen / sondern auch in deß Königs Namen anbefohlen worden seye / die Gerichts-Acta nicht mehr anzurühren / und deren fürhin müssig zu gehen / sintemahl der König allhier / als in seiner Souverainität / wegen des Justitz-Wesens / andere Anstalt machen würde. Wan sie verlangten / auch Haab und Güter / völlige Sicherheit haben / die in der Stadt verbleibende auch dabey geschützet / und andern / welche nicht Lust hätten / da zu bleiben / freyer Abzug gegeben; Im widrigen fall aber / wann sie deß Königs Protection sich nicht untergeben solten / sie ins geamt zu Kriegs-Gefangenen