"Nur eine Geschichte": Eine Zeitreisenovelle
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About this ebook
Roland M. Horn
Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach/Odw. geboren. Seit seiner Jugend interessiert er sich für die Rätsel dieser Welt und seit seiner Jugend speziell für den Nahostkonflikt, insbesondere Israel sowie biblische Themen. Der Autor schrieb zahlreiche Artikel für verschiedene Fachzeitschriften und Anthologien. Roland M. Horn ist stellvertretender Redaktionsleiter beim Internetportal https://www.atlantisforschung.de, und er betreibt den Blog https://blog-roland-m-horn.de sowie andere Webseiten. Er lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar. Kontaktinformationen: Roland M. Horn Kloppstr. 53 66271 Kleinblittersdorf Deutschland Tel.: 06805/21322 E-Mail: Roland.M.Horn@roland-m-horn.de https://autor-roland-m-horn.de
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"Nur eine Geschichte" - Roland M. Horn
Roland M. Horn:
Nur eine Geschichte
Eine Zeitreisenovelle
Impressum:
Texte: © Copyright by Roland M. Horn
Umschlaggestaltung: © Copyright by Roland M. Horn
Verlag:
Roland M. Horn
Kloppstr. 53
66271 Kleinblittersdorf
Roland.M.Horn@t-online.de
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Roland M. Horn:
Nur eine Geschichte…
Eine Zeitreise-Novelle
Hinweise:
Folgende Bibelausgaben fanden beim Schreiben dieser Novelle Verwendung:
Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Übersetzt von Hermann Menge. Stuttgart 1949/84
Die neue Scofield-Bibel mit Erklärungen: Die Heilige Schrift nach der Deutschen Übersetzung Martin Luthers, neu durchgesehen (1914) nach dem vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss genehmigten Text. Pfäffikon o. J.
Die vierundzwanzig Bücher der heiligen Schrift übersetzt von Leopold Zunz, Basel 1980
Wenn der Protagonist im nachfolgenden Buch von der „Thora" spricht, so meint er nicht nur die fünf Bücher Moses, sondern den gesamten Tanach und somit das gesamte Alte Testament.
Die Bibelzitate wurden zum Teil angepasst: Namen, die in verschieden Übersetzungen unterschiedlich lauteten, werden Durch eine einheitliche Schreibweise ersetzt, und die Zitate wurden an die neue Rechtschreibung angepasst.
Die Novelle fußt z. T. auf Teile der folgenden Sachbücher:
Horn, Roland: M.: Geheimagenten aus der Zukunft? Lübeck 2002
Horn, Roland M.: Sie kamen aus der Zukunft – Das Geheimnis der alten Propheten. Lübeck 2000, und
Horn, Roland M.: UFOs – The Final Countdown. Wasungen 2014
„Ich werde sein, der ich bin." (2.Mose 3,14)
„Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist." (Prediger 3,15)
Inhalt
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 1
Es war Sommer. Die vierzehnjährige Ziva und ihr Großvater Nathaniel saßen wie so oft auf ihrer Bank Richtung Tempelberg in Jerusalem. Es war Abend, und die Temperaturen waren angenehm. Schon oft hatten die beiden hier gesessen, und Nathaniel hatte seiner Enkeltochter von der Vergangenheit ihres gemeinsamen Volkes erzählt. Dabei zitierte er gerne aus der Bibel – sogar aus dem Neuen Testament, obwohl dieses eigentlich nicht Glaubensinhalt seiner jüdischen Religion war.
Doch diesmal hatte sie etwas ganz Besonderes auf dem Herzen: „Opa, sagte sie, „ich habe gehört, dass unsere Agenten schon Zeitreisen durchgeführt hätten. Weißt Du etwas darüber?
Ziva wusste, dass ihr Großvater als hochangesehener Religionswissenschaftler gute Kontakte zu höchsten Kreisen hatte. Sie fragte sich schon lange, ob sie ihrem Opa diese Frage stellen sollte, denn schließlich hatte sie nur ein- zweimal von dem Gerücht gehört und sie fragte sich, ob dies wirklich wahr sein könnte, oder ob dieses Gerücht nur eine Geschichte war, die das Sommerloch füllte.
Nathaniel überlegte lange. Ziva konnte die Spannung kaum aushalten, bis ihr Opa endlich antwortete: „Weißt Du Ziva, den allumfassenden Frieden, den wir hier erreicht haben, hatten wir nicht immer. Besonders im 20. und 21. Jahrhundert wurde uns übel mitgespielt. Nachdem es unseren Vorfahren gelungen war, unseren Staat wieder zu errichten, wurde er von allen Seiten angefeindet."
Ziva entgegnete ungeduldig: „Ja, ich weiß das Opa, das habe ich schließlich schon in der Schule gelernt!"
Nathaniel antwortete: „Kleines, ich will Dir doch nur den Unterschied zu heute klarmachen. Heute leben wir in einer Zeit, in der es wohl keine Möglichkeit gibt, uns zu schaden. Alle Völker leben in Frieden, der Geheimdienst hat keine Probleme mehr, ein eventuell entstehendes Terrornest ausfindig und kampfunfähig zu machen. Wie Du weißt, sind Waffen seit langem verboten, und wenn jemand welche herstellen würde, würde unser Geheimdienst das sicher bald erkennen. Doch es gab tatsächlich ein heimliches Widerstandsnest, das allerdings von Wissenschaftlern geführt wurde, die am Bau einer Zeitmaschine arbeiteten. Der Geheimdienst übersah allerdings, dass die Motive dieser Zeitreisenden nicht edel waren. Seit der Entstehung des Friedensreiches war der Geheimdienst wenig gefordert, vielleicht sind wir da nachlässig geworden. Das Ziel dieser Wissenschaftler, und jenen die dahinterstanden, war es allerdings, unser Friedensreich vor dessen Entstehung zu verhindern, denn sie wollten kein Friedensreich, das von Juden angeführt wurde. Ja, wie Du noch hören wirst, wollten sie sogar das Entstehen und später die Entwicklung unseres Volkes verhindern. Doch unsere Regierung hatte schnell ihre eigenen Agenten in die Vergangenheit geschickt, um unsere Zeitlinie zu retten, das heißt einfach ausgedrückt, die ‚richtige Vergangenheit‘ wiederherzustellen bzw. soweit es möglich war, das Ändern der Vergangenheit von vornherein zu unterbinden."
Opa, Du hast schon oft erzählt, dass es vor diesem Friedensreich Kriege gab. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, fiel Ziva ein. „Der Prophet Micha hat doch auch von einer Zeit gesprochen, in der Schwerter zu Flugscharen gemacht würden. Ist das die Zeit, in der wir jetzt leben?
„Ja, sagte Nathaniel, „das hast Du richtig erkannt. In dem christlichen Buch der Offenbarung des Johannes heißt es, dass dieses Friedensreich auf tausend Jahre beschränkt ist. Danach, so heißt es, würde der „Satan
– das heißt ‚Widersacher‘ und soll gewissermaßen der Gegenspieler Gottes sein –, der seit Beginn des Friedensreiches gefesselt war, nachdem 1000 Jahren vergangen sind, wieder freigelassen wird, um unsere Feinde an den Enden der Erde – was immer Johannes damit meint – anzustacheln, wieder gegen uns zu kämpfen. Ziva, ich glaube nicht, dass es den Satan als Person wirklich gibt. Ich glaube aber, dass es nach einer gewissen Zeit eine Krise im Friedensreich gab, in der die Feinde, von denen ich Dir gerade erzählt habe, aktiv wurden – und das waren die angesprochenen Zeitreisenden. Zum Glück konnten unsere Agenten aber alles wieder richten. Sonst hätten wir jetzt kein Friedensreich, von unserem Volk wären nur noch wenige übrig, und die wären wahrscheinlich immer noch in alle Welt zerstreut. Doch davon später mehr."
Ziva hörte gespannt zu.
„Du kennst doch die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Isaak, als Gott von Abraham verlangte, dass er seinen eigenen Sohn opfern sollte und in letzter Sekunde von Gott aufgefordert wurde, es nicht zu tun?", fragte Nathaniel.
„Ja, Gott wollte Abraham prüfen, ob er wirklich Gott blind gehorsam war.", antwortete Ziva mit entschiedener Bestimmtheit.
„Ja, siehst Du, Ziva, genau das ist das Problem: blinder Gehorsam ist nie gut. Hätte Abraham seinen einzigen von seiner Frau Sara geborenen Sohn tatsächlich getötet, hätte unser Volk niemals entstehen können, denn der Vater Jakobs, Isaak, der der Stammvater unseres Volkes war, wäre dann nie geboren worden. Er wäre tot gewesen und hätte so niemals Jakob zeugen können – aber genau das war es ja, was Gott Abraham versprochen hatte. Wäre Abraham blind gehorsam gewesen, hätten die Prophezeiungen Gottes niemals eintreten können.
Was wäre, wenn der, der diesen blinden Gehorsam forderte, gar nicht Gott gewesen wäre?
Er war es auch wirklich nicht, sondern einer unserer in die Vergangenheit gereisten Feinde. Der, der Abraham von dieser Tat abhielt, war nicht derselbe, der ihn dazu aufforderte! Es war einer unserer Zeitagenten, der die Entstehung unseres Volkes retten sollte!"
Ziva staunte. So etwas hatte sie noch nie gehört. Und ihr Großvater, jetzt ganz in seinem Element, legte noch eine Schippe drauf:
„Du hast sicher noch nie darüber nachgedacht, dass Gott gegen seine eigenen Gebote verstieß, indem er es zuließ, dass Isaaks zweiter Sohn Jakob seinem älteren Bruder Esau das Erstgeburtsrecht abluchste, der dann später auf der Basis von Betrug der Gründer unseres Volkes wurde.
Aber würde ein gerechter Gott so handeln? Da wüsste ja keiner mehr, woran er ist. Ich habe zwar keine Ahnung, wie das in der ursprünglichen Geschichte – also bevor die Zeitreisenden sich einmischten – ablief und was unsere Feinde veränderten, aber ich weiß, dass unsere Zeitagenten Jakob zum Gründer des Volkes Israels machen mussten, um es zu retten."
Ziva staunte: „Hat Jakob nicht auch mit einem Engel gekämpft, der ihm dann später den Namen Israel gab?"
„Ja, Ziva, das ist eine merkwürdige Geschichte. Da kommt ein Engel, der wie ein Mensch aussieht und kämpft mit Jakob. Wie es zu diesem Kampf kam, wissen wir nicht, doch er dauert bis zur Morgenröte. Der mysteriöse Engel verliert den Zweikampf gegen Jakob, und plötzlich ist die Rede von Gott und nicht mehr von dem Engel. Jakob aber hatte sich den Muskel über der Hüftpfanne verrenkt, und zahlreiche Israelis essen heute noch der Tradition folgend, nicht von diesem Muskel. Dieser Brauch geht auf dieses Ereignis zurück.
Dann wollte Jakob plötzlich von dem Fremden gesegnet werden. Das lief sogar auf Erpressung hinaus, denn der Fremde bettelte Jakob an, ihn gehen zu lassen, da es bereits Morgen war. Wieso ließ sich Gott von einem Menschen in einem Zweikampf schlagen und ihn auch noch am Fortgehen hindern?
Und der Fremde sagte zu Jakob: ‚Ab sofort sollst Du nicht mehr Jakob, sondern Israel‘ – das bedeutet: Gotteskämpfer – heißen, denn Du hast gegen Gott und Menschen gekämpft und gesiegt‘.
Nun wollte Jakob den Namen des Fremden wissen, der ihm diesen Namen gegeben hat. Findest Du das nicht merkwürdig? Da bittet Jakob darum, von einem Fremden, den er im Zweikampf besiegt hat, gesegnet zu werden, obwohl er nicht einmal weiß, wie der Fremde hieß? Und der verrät Jakob seinen Namen nicht, sondern antwortet mit einer Gegenfrage: ‚Wieso willst Du meinen Namen wissen? ‘, und dann – segnete er ihn!
Ach diese Unsitte, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, konnte bis heute noch nicht ausgemerzt werden ", stöhnte Nathaniel beiläufig.
Ziva hörte gespannt zu.
„Das alles steht in der Genesis", sagte Nathaniel. „Doch die Geschichte geht noch weiter: Der Mann erschien Jakob ein zweites Mal, und, während er bei der ersten Begegnung Jakob nicht mitgeteilt hatte, wer er war, ließ er dieses Mal keinen Zweifel daran, dass er Gott selbst war. Dieser wiederholte seine Verheißung, weitete sie noch aus und verschwand, in dem er ‚emporstieg‘.