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Der Amok-Insasse: Die Psychothriller Parodie
Der Amok-Insasse: Die Psychothriller Parodie
Der Amok-Insasse: Die Psychothriller Parodie
Ebook422 pages

Der Amok-Insasse: Die Psychothriller Parodie

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About this ebook

Wollten Sie schon immer mal lesen, wie ein sachlich authentischer Psychothriller ins Lächerliche gezogen wird? Wenn ja, haben Sie das richtige Buch gefunden!
Stellen Sie sich ein spannendes, ernstes Buch mit Charakter vor, so schmutzig und echt, wie es sonst nur das Leben selbst hinbekommt. Nehmen Sie das exakte Gegenteil und Sie haben: Der Amok-Insasse. Die große Parodie des erfolgreichsten deutschen Psychothriller-Autors. Frei erfunden nach einem ähnlich betitelten Roman. Ein Buch so witzig, das man bereits versucht hat, es zu verbieten.
Ach und zur eigentlichen Handlung: Ein alkoholkranker Arzt treibt seinen Schabernack mit den Insassen seiner Klinik. Ein Vater versucht, die Leiche seines Kindes zu finden, welches tot sein könnte. So genau hat er bisher noch nicht nachgesehen. Sonstige Menschen sterben (keine Kinder) und dann gibt es noch die obligatorischen Dinge wie einen Virtual-Reality-Raum, ein Pferd mit dem Namen Till der Träge sowie eine blutige Fehde nebst dem Auftritt von Ihnen, dem Leser, mitten im Buch, und natürlich den obligatorischen Versuch, die Planwirtschaft zurückzubringen. Sie sehen also, das Werk steht dem Original bis auf Titel, Rahmenhandlung, Autor und Ihrem Zwang, es zu lesen, in fast nichts nach.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateJun 11, 2020
ISBN9783752902471
Der Amok-Insasse: Die Psychothriller Parodie
Author

Bastian Litsek

Er ist Deutschlands aktivster Autor von Parodien. Bastian Litseks Bücher wurden in keine andere Sprache übersetzt und sind Ursache für nationale Verrisse und Augenrollen im ganzen Land (schön wärs, was?). Der promovierte Hauptschüler zieht abseits des Autorendaseins mit einem Meerschweinchen-Zirkus durch die Lande und verkauft seine alten Legos, um seinen Lebensunterhalt aufzubessern.

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    Book preview

    Der Amok-Insasse - Bastian Litsek

    Inhaltsverzeichnis

    Titelseite

    Impressum

    Dieses Buch ist eine Parodie

    Zitat

    Kapitel 0

    Kapitel 49 - Das Ende

    Kapitel 1 - Der Anfang

    Kapitel 2 - Phill Jerkoff

    Kapitel 3

    Kapitel 4 - Klax schlusfolgert

    Kapitel 5 - Ein Jahr und viele, viele Tote später

    Kapitel 6

    Kapitel 7 - Dr. Volker Bieder

    Kapitel 8 - Verfolgungsjagd ohne Verfolger

    Kapitel 9 - Armes Hottehü

    Kapitel 10

    Kapitel 11 - Olga Jerkoff

    Kapitel 12 - Phill Jerkoff

    Kapitel 13 - Mariam Karkuffian

    Kapitel 14 - Mariam Karkuffian

    Kapitel 15 - Phill Jerkoff

    Kapitel 16 - Freda, die Kontaktperson

    Kapitel 17 - Mariam Karkuffian

    Kapitel 18

    Kapitel 19 - Strategie ohne Fantasie, Gruppentherapie

    Kapitel 20 - Die Leiche der Peggy Melanome

    Kapitel 21 - Mariam und der überaus attraktive Anwalt

    Kapitel 22 - Intermezzo

    Kapitel 23 - Phill macht Fortschritte

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Kapitel 27

    Kapitel 28

    Kapitel 29

    Kapitel 30

    Kapitel 31 - Phill Jerkoff und die kongeniale Idee

    Kapitel 32 - Die Suche nach … ähm … tja, also …

    Kapitel 33 - Verschwörung

    Kapitel 34 - Mariam und Freda …

    Kapitel 35 -Konfrontation

    Kapitel 36 - Mariam Karkuffians Tagebuch

    Kapitel 37 - Dr. Bieder und das Casting der neuen Belegschaft

    Kapitel 38

    Kapitel 39 - Horst Seenot und die Nudelpfanne

    Kapitel 40 - Ohne Rubel geht die Olga in die Wolga

    Kapitel 41 - Phill und die alte Liebe

    Kapitel 42 - Günthers Teil der Geschichte

    Kapitel 43 - Phill denkt nach

    Kapitel 44 - Das Kapitel, in dem die Anstalt endlich verlassen wird

    Kapitel 45 - Angriff ohne Widerstand

    Kapitel 46 - Die Nacht, in der Klax verschwand

    Kapitel 47 - Zurück auf dem Waldparkplatz

    Kapitel 48 - Das Zeitalter der 3. Auflage

    Titelseite - Ende

    Zeitungsinterview mit dem Autor Bastian Litsek

    Kreuzworträtsel

    Malbuch

    Über den Autor

    Copyright © 2019 Bastian Litsek

    Kontakt: Bastian.Litsek@emailn.de

    Autoren-Zeichnung: Natalia Novakovic

    Korrektorat: Claudia Heinen

    Probeleser: Aki

    Malbuch: Siham Agzoum

    Covergestaltung: Olivia

    ISBN: 9781797086071

    Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

    Dieses Buch ist eine Parodie

    ¹

    Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen, ohne satirische Anspielungen, ist zufällig. Dieses Buch wurde weder von Droemer Knaur noch von Bastei Lübbe oder einer anderen Person oder Instanz, die mit Sebastian Fitzek in Verbindung steht, autorisiert oder anderweitig genehmigt.

    Dieser Text versteht sich nach (§ 24 UrhG) als selbstständiges Werk, welches in freier Benutzung des parodierten Werkes geschaffen wurde. Persönliche Züge des Originals sind entfernt und unkenntlich gemacht worden, indem sie durch die des Autors Bastian Litsek ersetzt wurden. In Fachkreisen spricht man auch von einer Verschlimmbesserung.

    Dieses Buch enthält Fußnoten.

    Diese tauchen in Form von kleinen Zahlen auf, die hochgestellt sind. Durch das drücken auf selbige werden Sie sofort zu der entsprechenden Fußnote gebracht. Durch erneutes drücken der Zahl kehren Sie zurück zur entsprechenden Textstelle.


    ¹ Eine humorvolle-satirische Nachahmung eines bekannten, in diesem Fall literarischen Werkes.*

    * Fußnote, die: Anmerkung zu einer Textstelle, welche unter dem Text steht. Kann von der Unfähigkeit des Autors zeugen, sich klar auszudrücken.**

    ** Gar nicht wahr! Anm. d. Autors.

    Jeder Mensch von Genie hat seine Verleumder.

    Edgar Allan Poe

    Marginalien

    0.

    Es war einmal vor einer gar nicht allzu langen Zeit in einem wunderschönen Bundesland. Da lebte eine Familie glücklich und in Frieden, bis ihre Kinder verschleppt, verkauft, versklavt und zuletzt teuer zurückgekauft wurden. Die Familie war verschuldet und die Rotzlöffel, die von ihren Eltern seit Längerem mehr geduldend als geliebt wurden, waren wieder da. Mit ihnen hohe Schulden und eine desaströse Aussicht in die Zukunft, die für alle, dank der Kinder, ruiniert war.

    Eine Geschichte, die es in vielen Variationen gibt, leider. Das Geld und der Umstand sind verschieden, der Schuldige jedoch immer der gleiche.

    Das „traumhafte" Bundesland, in dem sich all dies ereignete, war Berlin. Und zu behaupten, dass es dort traumhaft sei, war in ungefähr so, als wenn man sagte, die Schwaben seien großzügig, die Bayern nicht im geringsten größenwahnsinnig und die Sachsen hätten sich noch nie beschwert. Ach und im Saarland könnte man übrigens wunderschön Urlaub machen.

    Ja, dieses Buch beherbergt eine finstere Geschichte. Voller Niedertracht, Lug und Betrug. Verrat an allen Ecken und Enden. Sich liebend hintergehen einander, Totgeglaubte kommen plötzlich zurück, Handlungen nehmen verrückte Wendungen oder verlaufen ins Nichts. Kein billiger Trick wird ausgelassen, um ihre Aufmerksamkeit an dieses Buch zu binden und den Rest ihres Lebens in Vergessenheit geraten zu lassen.

    Es gibt keine Arbeit mehr, zu der Sie gehen müssen.

    Es gibt keine Rechnungen mehr, die Sie bezahlen müssen.

    Es gibt keine Wäsche zu waschen, keine Lebensmittel einzukaufen, keine Telefonate zu beantworten und keine Fensterläden morgens hochzuziehen. Keine Gespräche mit anderen Menschen mehr zu führen, kein Grund zu trinken oder sich zu waschen. Schlaf ist unwichtig geworden. Es gibt nur noch eine einzige Sache in Ihrem Leben, die es verdient hat, von Ihnen berührt und beachtet zu werden, und die halten Sie in diesem Augenblick in den Händen. Es ist: Der Amok-Insasse.¹

    Hätte ich, der Autor, zum Beispiel oben erwähnt, dass es sich hierbei um ein Vorwort handelt, hätten Sie es bestimmt übersprungen. Doch jetzt haben Sie schon fast das ganze Ding gelesen. Darin liegt die Kunst eines guten Autors, nicht wahr? Ihnen den trivialsten Nonsens unter die Nase zu drucken und Sie dazu zu bringen, es wegzulesen, als hinge ihr persönliches Wohl davon ab, damit Sie sich am Ende wieder mal fragen: „Schon wieder die Nummer? Na ja, das Nächste kauf ich dann aber erst, wenn es als Taschenbuch rauskommt." Woraufhin mein nächstes Buch sofort als Taschenbuch erscheint und nie im Hardcover. So darf sich jeder auf seine Art und Weise listig vorkommen.

    Wir Kreativen sehen in Ihnen übrigens viel mehr als nur die Person, welches das Geld herbeischafft, um uns damit zu belohnen. Sie, verehrter Leser, sind nicht nur da, um abzuliefern. Wir sind Ihnen zum Dank verpflichtet. Sie bezahlen unser Frühstück am Morgen und den Wein, den wir brauchen, sollte der kreative Saft, der uns von Natur einverleibt wurde, in schlechten Zeiten versiegen. Sie sind es, der unsere Miete bezahlt und dafür tagein, tagaus harte Arbeit leistet. Arbeit im Angesicht des eigenen Schweißes in der Hoffnung, dass irgendwer irgendwo irgendwann etwas hervorbringt, das Ihrem trögen Alltag Linderung verschafft, und Ihnen einen fantastischen Ausweg aus einer Existenz zeigt,

    die Sie sonst für immer unterdrücken würde. Kommen Sie sich nicht auch manchmal vor wie ein Zahnrad im System, das jederzeit ausgetauscht werden kann? Der mächtige Daumen der oberen Zehntausend drückt sie zu Boden wie das Gewicht von zehn Öltankern. Aber daran können Sie etwas ändern! Sie, werter Leser, sind mehr als das. Viel mehr. Sie sind wertvoll und besonders. Einzigartig auf Ihre eigene Weise. Darüber hinaus verfügen Sie und Sie allein über eine besondere Kraft. Sie bestimmen darüber, welches Werk sich über die anderen sterblichen Mängelexemplare erhebt und aufsteigt, Gottes gleich in den Olymp der Bestseller. Diese Macht liegt allein bei Ihnen.

    Wir Autoren hingegen? Wir sind das Gegenteil. Bescheiden und genügsam. Fast schon demütig mit jedem Schritt, den wir tun. Der exakte Gegensatz, wir sind Künstler (wie Sie an dem Zitat über diesem Kapitel unschwer erkennen können). Und Künstler zu sein, bedeutet nun mal, planlos vor sich hin zu schwafeln, zu malen und zu tröten, bis jemand wie Sie daherkommt, werter Leser, uns mit Ihrem Geld den Ritterschlag erteilt und sagt: „Ja, diesem Schaffen kann ich etwas abgewinnen und ich will es belohnen mit den Früchten meiner Arbeit." Dafür sei Ihnen gedankt. Gott vergelt’s, werter Leser, Gott vergelt’s tausendfach.

    Lassen Sie uns zum Wesentlichen kommen. Der Unterhaltung, nach der es uns alle verzehrt.

    Diese Geschichte spielt auf einem Kreuzfahrtschiff. Es geht um … nein halt es geht um eine Frau mit Flugangst. Oder doch um jemanden in einer Irrenanstalt, der eine Therapie macht? Oder war es irgendwas mit einem Kauz, der Ohren sammelt? Nein? Nasen? Was soll das heißen, das Buch fängt mit diesem Kapitel erst an? Jetzt bin ich durcheinander gekommen. Na, mal schauen, was heute Abend so im Fernsehen kommt. Wird sich schon was zusammendichten lassen.

    Zuletzt habe ich den Plot von Stirb Langsam und dem des zweiten Addams-Family-Films zu einem Jugendbuch kombiniert und wirklich kaum jemandem ist was aufgefallen. Ich arbeite bereits am dritten Band, den Namen der Reihe werde ich aber nicht verraten. Mein eigenes Fleisch ist mir zu lieb.

    Doch lassen Sie uns nicht länger verharren.

    Walten Sie Ihres großartigen Amtes. Lesen Sie!

    Lesen Sie, bis Sie alles in sich aufgesogen haben. Bis Sie die Zusammenhänge erschlossen, die Geschichte verinnerlicht und Sie gelernt haben, die Protagonisten zu lieben und den Antagonisten von der tiefsten Stelle Ihres Herzens mit Verachtung und Hass zu strafen.

    Tun Sie das, was Sie am besten können: Genießen Sie!

    Unter Verzicht jeglicher Hochachtung, Ihr

    PS: Und um Sie restlos zu verwirren, folgt jetzt das Ende des Buches, welches am Ende fehlt und zudem noch im falschen Genre spielt. Keine Sorge, es wird nichts verraten, was Ihnen den „Spaß" verdirbt.

    PPS: Oder doch?

    PPPS: Im Ernst, das würde ich nie wagen.

    PPPPS: Vertraue niemals einem professionellen Lügner.


    ¹ Wenn Sie noch immer die Vorschau lesen und überlegen, das Buch zu kaufen, der Preis ist auch nicht ohne, beantworten Sie sich selbst diese Frage: Wollen Sie der eine sein, der am Ende nicht dabei gewesen ist? Ich bin mir sicher, Sie haben schon mehr Geld schlechter ausgegeben. Und die paar Euro? Kommen Sie, haben Sie sich nicht so. Manchmal tut es gut, sich etwas zu leisten.

    49.

    Das Ende

    Weltraum

    An Bord der Offlander

    Erdumlaufbahn

    Es ist kaum jemand da, um Rafal zu begrüßen. Normalerweise war ein großes Aufgebot üblich. Doch der kurze Zeitraum, in dem alles geplant werden musste, hatte jegliche prunkvolle Vorbereitungen unmöglich gemacht.

    Auf dem Landedeck des gewaltigen Raumschiffs wartete normalerweise eine Mannschaft aus bewaffneten Soldaten und Führungskräften niedrigen Ranges, die in Formation einen Gang zum Inneren des Raumschiffs bildeten.

    Das war hier nicht der Fall.

    Nervös wartete Feldwebel Quartek auf die Ankunft der kleinen Kapsel, kaum zum Kampf ausgelegt, und doch würde sie hier unter Verfolgung eintreffen.

    Er stand am Rande des blau-transparenten Schutzschilds, der die Atmosphäre innerhalb des Landedecks aufrechterhielt und zeitgleich Schiffen mit entsprechendem Zugangscode ermöglichte, zu landen. Ein Zugangscode, der gestohlen wurde. Vor ihm lag der Weltraum, der Planet Erde.

    In der Ferne erkannte Quartek die Kapsel, wie sie von der Erde angeschossen kam. Ein Triebwerk stand in Flammen und ihr auf den Fersen war ein größeres Schiff. Ein stattlicher Kreuzer, wie ihn die Bruwaki benutzten, um zwischen Planeten Waren und Daseinsformen zu schmuggeln. Das größere Schiff feuerte mit seiner Gulaschkanone Laserkanone auf die Kapsel.

    Die Ladung verfehlte die Kapsel nur knapp und raste auf den Schutzschild zu. Quartek sprang nach hinten. Eine Sekunde später krachte der zerstörerische Energieimpuls gegen den Schutzschild. Er flimmerte, eine Druckwelle war zu spüren. Der blau-transparente Schutzschild ließ kurz seine einzelnen pigmentartigen Bauteile erkennen, wurde dann aber wieder durchsichtig.

    „Sir?, piepste der Kommunikator, den Quartek in Händen hielt. „Sollen wir das feindliche Schiff unter Beschuss nehmen?

    Quartek rappelte sich auf, zog seine schwarze Uniform stramm und brüllte in den Kommunikator: „Nichts dergleichen werden Sie tun. Wir haben strenge Anweisungen vom Lord Commander, das Schiff passieren zu lassen."

    „Aber Sir."

    Er schleuderte den Kommunikator in eine Ecke und ging zu einer weißen Tafel an der Wand. Drückte zwei Tasten, die Tafel wich zur Seite. Waffen kamen zum Vorschein, große wie kleine.

    Quartek nahm eine Klinge und versteckte sie an seinem Körper.

    Unterdessen kamen die beiden Raumschiffe unaufhaltsam näher.

    Er griff eine schwere Kanone, die er mit beiden Händen halten musste, und sprintete zur hintersten Ecke des Raumes.

    Schon durchbrach die Kapsel den Schutzschild, prallte gegen den Boden und rutschte Funken sprühend, brennend bis ans Ende des Landedecks.

    Vorbei am rennenden Quartek, welcher auf halber Strecke zur hintersten Ecke des Raumes überholt wurde.

    Mit einem metallischen Kratzen kam die Kapsel auf dem Boden zum Stehen.

    Endlich angekommen, nahm Quartek Position ein und richtete seine Kanone auf den Kreuzer, welcher sanft und unbeschadet hinter der Kapsel ins Landedeck schwebte.

    Der Kreuzer fuhr sein Landegestell aus und setzte vorsichtig auf. Die Stoßdämpfer des Raumschiffs gaben sanft nach, als das Schiff aufsetzte.

    Quartek zielte auf den Ausgang des Kreuzers.

    Die Außenhülle der Kapsel wurde abgesprengt und knallte gegen die Wand.

    In diesem Moment geschahen zwei Dinge.

    Zum einen befreite sich Rafal aus seiner Kapsel.

    Zum anderen zielte die Außenbordkanone des Kreuzers auf Quartek.

    „Scheiße", rief der humanoide Widaner, senkte die Waffe und kniff die Augen zusammen.

    Der rote Plasmafeuerball schleuderte ihn gegen die Wand und verbrannte seinen Körper zu Asche. Lediglich die Klinge, mit der er sich ausgerüstet hatte, fiel zu Boden.

    Weißer Rauch stieg aus der Mündung der Bordkanone des Kreuzers. Sie surrte und suchte sich ein neues Ziel.

    ***

    Phill sprang vom Sitz und wollte aus dem Cockpit rennen. Er hatte ihn endlich, den Mann, der seine Tochter entführt hatte, die er nur mit Mühe und unter großen Verlusten hatte befreien können. Er wollte nicht mehr warten. Jetzt ging es um alles.

    Mariam jedoch hielt ihn am Arm fest: „Nicht, du bist ihm nicht gewachsen!", flehte sie.

    „Er hat meine Familie bedroht, meine Tochter entführt, und jetzt wird es ein für alle Mal vorbei sein!", sagte er und riss sich los.

    „HALT, schrie Mariam ihm hinterher. „Du kennst die ganze Wahrheit nicht!

    Phill Jerkoff wollte nicht auf sie hören. Er war Rafal Strawinsky bis hierher gefolgt und jetzt würde er es zu Ende bringen.

    Das Scheusal würde hier und jetzt den Tod finden.

    Phill griff sich beim Rausrennen einen Blaster und schob ihn in das Halfter an seinem Bein.

    Dr. Bieder kam gerade die Leiter empor, von der aus er die Bordkanone bemannt hatte.

    „Was haben Sie vor, Jerkoff?"

    Phill rannte an ihm vorbei.

    Ihm war alles egal.

    Er hatte genug verloren, um bis aufs letzte Blut zu kämpfen. Seine Frau, seinen Sohn. Seine Familie. Und auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes seinen Verstand. Es interessierte ihn nicht mehr, was Mariam getan hatte. Alles, was er noch wollte, war den zur Rechenschaft zu ziehen, der die Fäden dieses schaurigen Theaters gezogen hatte.

    Phill rannte die sich noch absenkende Rampe des Kreuzers herunter. Den letzten Abstand sprang er zu Boden, zog den Blaster und schlich vorsichtig voran. Das Landedeck war voller Rauch. Auf ihrer Flucht von der Erde hatten sie das linke Triebwerk der Kapsel erwischt.

    Mariam Karkuffian kam hinter ihm aus dem Kreuzer. Sie hielt sich ihren Bauch und stützte sich an der Wand ab.

    Dr. Bieder hatte sich mit einem Bogen bewaffnet, der Laserpfeile verschoss. Bereit, Phill zur Seite zu stehen.

    Lange musste Phill nicht suchen, da war er. Im Rauche des abgewrackten Raumschiffs, in dem er versucht hatte, seinem Schicksal zu entkommen. Rafal Strawinsky.

    Der Umhang seines Widersachers wehte im Wind. Droiden waren dabei, das brennende Triebwerk der Kapsel zu löschen.

    „Bleib stehen", schrie Phill ihn an.

    „Willst du es so beenden?, fragte Rafal und hielt die Hände auf. „Soll es so sein Ende finden? Mit dem Schuss einer Laserpistole?

    „Du hast den Tod verdient, du Schwein", sagte Phill. Und er meinte es auch.

    „Das mag sein", sagte Rafal und lief in einem linken Halbkreis.

    Phill lief in einem rechten Halbkreis.

    Die beiden behielten sich im Auge.

    Kalkulierend. Abschätzend. Abwartend. Immer bereit, den ersten Zug vor dem anderen zu machen.

    „Mir war klar, dass es irgendwann zu einer Konfrontation kommen musste, sagte Rafal. Er warf seinen Kopf nach hinten und grinste. „Du warst äußerst einfach zu manipulieren, du und deine Frau. Sogar deine Tochter hat mir jedes einzelne Wort geglaubt.

    Irgendwo heulte eine Sirene auf.

    „Wir haben dir vertraut", schrie Phill über den Lärm hinweg.

    Rafal erwiderte alles mit einem genussvollen Grinsen. Reue war in seinem Gesicht nicht zu erkennen.

    „Und jetzt willst du mich töten, Phill Jerkoff? Glaube mir, mein Tod wird dir keine Linderung verschaffen. Ich habe Dutzende Leben gelebt. War glücklich und habe mir immer das genommen, was ich wollte. Was hätte ich schon zu bedauern, wenn du mich jetzt niederstreckst?"

    Nein, dachte sich Phill. Das wirst du mir nicht nehmen. Nicht die Genugtuung, dir in die Augen zu sehen, wenn das letzte bisschen Leben erlischt und ich derjenige bin, der dir die Pupillen weitet.

    „Ein Duell", rief Rafal und warf seinen Umhang so zur Seite, dass sein Oberschenkelhalfter zum Vorschein kam.

    Phill steckte seine Laserpistole in das Halfter und spreizte die Finger.

    „Bereit?", fragte Rafal.

    „Willst du, dass ich uns von drei runterzähle? Ein Countdown?"

    „Das wird nicht nötig sein …"

    Phill riss seine Laserpistole aus dem Halfter, zielte und gab aus der Hüfte zwei Schüsse ab.

    Alles ging so schnell, dass Rafal gar nicht verstand, worauf er sich eingelassen hatte.

    Zwei lilafarbene Plasmageschosse krachten nacheinander in Rafals Brust, direkt in die Mitte.

    Er ächzte. Die Wunde dampfte.

    Phill steckte seine Laserpistole wieder weg und ging auf Rafal zu, welcher am Boden kauernd, mit einer zitternden Hand seine Brust abtastete. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz.

    Er wusste, das Unausweichliche stand ihm bevor. Er konnte nichts mehr tun, um seinen eigenen Tod aufzuhalten. All die Arglist und Heimtücke, all die Intrigen, welche er über Jahre hinweg gesponnen hatte, um sich glaubwürdig erscheinen zu lassen, und mit der er auch das Vertrauen von Phills Frau erschlichen hatte. Mit all dem war es jetzt vorbei.

    Rafal sah seinem Vollstrecker entgegen.

    Phill blickte ihn mit kalten Augen an. Jetzt war er es, der keine Reue zeigte. Alles, was er noch wollte, war, dem Schöpfer seiner Pein beim Sterben zuzusehen.

    „Du musst gewusst haben, dass es nur so enden kann", sagte Phill.

    Rafals Unterlippe zitterte.

    Der Saum seines Umhangs war vom Dreck des Fußbodens leicht grau geworden.

    „Weißt du, Phill, da ist eine Sache …, sagte er und schluckte eine Mischung aus Blut und Schleim herunter, „die du nie herausgefunden hast. Es wundert mich, dass es dir Mariam nie gesagt hat, er grinste. Ein einzelner dünner Faden Blut lief ihm aus dem Mund. Sein Herz war zerstört, was noch übrig war, pumpte Blut durch Adern, die von der Hitze der Einschusswunde versiegelt worden waren. Ein Schwall trat aus seiner Brust hervor und lief herunter.

    „Ich bin es gewesen, der …"

    Phill zog die Waffe und feuerte einen Schuss.

    Rafals Kopf wurde nach hinten gerissen. Auf seiner Stirn ein kreisrundes schwarzes Einschussloch.

    „Nimm dein Geheimnis mit ins Grab", sagte Phill, ließ die Laserpistole in seiner Hand kreisen und steckte sie zurück ins Halfter.

    Er drehte sich um und ging.

    Er war hier fertig.

    Rafal knallte hinter ihm Kopf voraus auf den Boden.

    Die Sirene lärmte noch immer. Rauch stieg vom gelöschten Wrack der Kapsel auf.

    Dr. Bieder schulterte seinen Bogen und folgte Phill Jerkoff zurück ins Innere des Kreuzers.

    Mariam schaute betrübt auf den Leichnam von Rafal Strawinsky. Andächtig strich sie über ihren Bauch. Das Schicksal hatte sich wiederholt.

    Die Rampe des Kreuzers hob sich und Mariams Gesicht verschwand.

    Phill wendete das Schiff und feuerte mit den schwachen Seitenkanonen auf die Schutzschildgeneratoren im Inneren des Landedecks. Der Schutzschild brach zusammen.

    Keiner an Bord sagte ein Wort.

    Dr. Bieder erhob schließlich die Stimme: „Ich könnte einen Bissen vertragen, ihr nicht auch? Zumindest einen Kaffee."

    „Ich kenne da ein tolles Restaurant am Ende der Milchstraße", sagte Mariam.

    Phill legte den Hebel des Hyperantriebs um. Licht zuckte und zappelte. Das Schiff explodierte vom Fleck ins Unbekannte.

    Dann waren sie verschwunden.

    1.

    Der Anfang

    Mensch, hier ist es mal angenehm.

    Dafür, dass Mariam gerade die Bruchbude eines Serienmörders betreten hatte, war der erste Eindruck mehr als positiv. Hier und da gab es kleine Fenster, durch die Licht nach innen fiel, die Möbel und das Dekor waren im Lagom-Stil gehalten, umso komischer, da das Haus von außen den Eindruck einer heruntergekommenen Jagdhütte erweckte, und alles war bis aufs letzte Detail geputzt, verziert und mit Liebe dorthin gesetzt, wo es sich befand. Eine rundum einladende Atmosphäre, wäre da nicht der Zweck ihrer Besichtigung: Das hier war ein Tatort, an dem sich grauenvolle Dinge zugetragen hatten.

    Der Polizist lief voraus, die Kellertreppe hinunter. Dass sie vorausgehen sollte, hatte für Mariam überhaupt keinen Sinn ergeben, daher hatte sie den Polizisten gebeten, sich korrekt zu verhalten und diese illegale Tatortbesichtigung gefälligst mit einer Fremdenführung, wie es sich gehörte, voranzugehen. Man ging ja auch nicht auf Stadtrundfahrt und erklärte sich die Sehenswürdigkeiten selbst.

    Der Keller war wesentlich weniger einladend. Der Geruch von verwesendem Fleisch und getrocknetem Blut stieg ihr in die Nase. Mariam kannte diesen Geruch nur zu gut.

    Anfangs hatte sie sich noch gewundert, dass sich ein Beamter des deutschen Staates dazu hinreißen ließ, der Mutter eines Opfers einen noch blutigen Tatort zu zeigen. Aber was hatte er schon zu verlieren außer Beruf, Pension, seinen Ruf und seine Selbstachtung. Und was konnte Mariam schon zustoßen, abgesehen von einem seelischen Trauma, das sie für immer sozial und mental verkrüppelte? Oder wie es der Zufall wollte, dass sie dem Killer persönlich in die Hände lief. Man wusste nie bei der Kompetenz der Gendarmerie dieser Tage. Im Tatort fanden die Ermittler den Killer innerhalb von 90 Minuten. Im wahren Leben brauchte es dazu so viele Hinweise von außen, dass der Mörder längst an Altersschwäche verstorben war oder so dement, dass er keiner Anklage mehr standhielt.

    Sie bemerkte, wie der Polizist kurz davor war, an ein Heizungsrohr zu stoßen. Doch sie sagte nichts.

    „Aua", rief der Mann, als er geräuschvoll mit seiner Birne gegen das Rohr prallte.

    „Bin ich aber froh, dass Ihnen das passiert ist, sagte Mariam. „Tut weh was?

    „Wieso froh?", sagte der Polizist, blieb am Ende der Treppe stehen und drehte sich um.

    „Na, Sie haben sich hier den Schädel angeschlagen. Das sagt mir, Sie waren auch noch nie hier. Als Sie mich gestern Abend angerufen haben und mir angeboten haben, mich zum Tatort zu bringen, war ich schon stutzig. Wer macht denn so was aus freien Stücken? Als Sie dann noch in dem Fiat Panda vorgefahren sind und das in einer derart abgetragenen Uniform, da habe ich mir gedacht: ‚Ne Mariam, der Mann will dir nichts Gutes.‘ Aber dass Sie sich hier die Birne anschlagen wie ein Idiot, der noch nie hier war, das sagt mir, Sie sind echt."

    „Na, da bin ich aber beruhigt", grummelte der Polizist mit dem Namen Herbig und ging weiter.

    Mariams Stimmung blieb ungetrübt. Sie hatte fünf Kinder und war insgeheim etwas enttäuscht, dass nur eines davon entführt worden waren. Aber immerhin das nervigste und jüngste, das Baby. Man musste es im Leben nehmen, wie es kam. Was hätte sie dafür gegeben, wenn jemand sich ihr fünfzehnjähriges Pubertätsmonster namens Tobias gegriffen hätte. Den ganzen Tag dröhnte Black Sabbath aus seinem Zimmer.

    Die Decke des Kellers war recht hoch, was das Rohr von gerade eben nur noch komischer wirken ließ. Mariam begutachtete den Polizisten. Er war größer als sie und auch stärker. Darüber hinaus wies er die für einen Mann üblichen Schwachstellen auf. Wie hatte ihre Oma immer gesagt? Ein Tritt in die Eier und ein Schlag in den Nacken hat noch jeden Mann unterworfen, der seinen Platz nicht kennt: zu ihren Füßen kauernd.

    Mariam trug immer ein Rohr in ihrer Handtasche bei sich. Das Metall war effizienter, wenn es zur Konfrontation mit Weichteilen und Nacken kam. Benutzt hatte sie es auch schon ein paarmal. Seit Ewigkeiten wollte sie sich ein neues, längeres holen, das besser in der Hand lag.

    Mariam wusste, dass Kinder generell beliebt waren wie Schnitzel oder lange Wochenenden, und wer etwas Schlechtes über sie sagte, gerne mal krumm angeschaut wurde. Gesellschaftlich gesehen war ein Kind immer was Gutes. Selten fielen Sprüche wie: „Du schwanger? Beantragt das Kind dann auch gleich Hartz IV, wenn es geboren ist? oder „Dem Fachkräftemangel werdet ihr zwei Idioten mit eurem Sprössling nicht gerade entgegenwirken. Man beglückwünschte Leute zu ihrem Segen, dessen Kehrseite ja bekanntlich ein Fluch war. Mariam jedoch wusste, dass nicht alle Kinder gleich viel wert waren. Eine Meinung, die sie aber, seit sie sich in ihrem Kopf geformt hatte, für sich behielt.

    In diesem Keller hatte sich ein perfider Kranker einen wahren Zwinger seiner Psychose eingerichtet. Der Killer, wie sie wusste, liebte Kinder. Hier sah es aus wie in einem nicht sonderlich geräumigen Kindergarten. Der Boden war ein Buchstabenteppich, bei dem man die Buchstaben herausnehmen konnte. In der Mitte ein Tisch mit Brettspielen. Mariam spürte, wie ihr die Galle hochkam. Sogar eine Leseecke und eine Kiste mit Bauklötzen waren vorhanden. Überall waren Leichen von Kindern verstreut, welche in Position gesetzt wurden wie ausgestopfte Jagdtrophäen. Ein Kind, das Bauklötze auftürmte, ein anderes, welches ein Buch verkehrt herum versuchte zu lesen. Die Haut der Kinder erinnerte an Wachs.

    „Wieso sind denn die Leichen noch da, Herr Herbig?", fragte Mariam.

    „Ähm das ist so, die Spurensicherung …, begann er, sich ein Lügenlabyrinth zurecht zu bauen, „die brauchen recht lange, da sie neu sind. Genau. Und die kommen später wieder, denn … Arbeit ist Arbeit, aber Gewerkschaft ist Gewerkschaft und … äh. Die sind Mittagessen?, sagte er fragend und hob die Hände in einer fragwürdigen Geste. „Mein Punkt ist, Sie dürfen hier eigentlich gar nicht rein und ich tue Ihnen einen riesigen Gefallen."

    „Indem Sie mir die Leiche meines Kindes vor Augen führen?"

    „Genau", sagte er, schnipste mit dem Finger und lächelte.

    „Und Sie glauben, dass ich Ihnen glaube, dass Sie glauben, dass ich hier im guten Glauben bin, dass Sie sind, wer Sie vorgeben zu sein?", sagte Mariam und umklammerte ihre Handtasche.

    Polizist Herbig war irritiert. Sein mickriges Hirn schien die Option noch hin und her zu wälzen, ob das Gesagte für ihn positive oder negative Konsequenzen haben könnte.

    „Also, wo ist das Baby?", fragte Mariam und zog den Rotz hoch wie jemand, der heute auch noch anderes vorhatte. Und das hatte sie.

    Herbig löste ein Absperrband mit der Aufschrift: „VORSICHT GLAS von einem Brutkasten, der auf einem Wickeltisch stand. „Das andere war gerade aus. Wir haben aber bereits VORSICHT POLIZEI nachbestellt, sagte er, während er das Absperrband „VORSICHT GLAS" abwickelte.

    „Sicher doch", sagte Mariam und schaute sich im Raum um. Da war die Uniform eines Bademeisters, die eines Postboten und auch die eines Müllmanns. Der Mörder schien sich gerne zu verkleiden. Welche Kinder er allerdings als Müllmann abfischen konnte, war ihr ein Rätsel.

    Sie erinnerte sich, dass ihr Baby verschwunden war, nachdem sie mit ihrer Kindermannschaft beim Baden gewesen war. Irgendwelche Pakete waren auch gekommen und der Müll am Morgen abgeholt worden. Es konnte jeder und alle gewesen sein. Vielleicht hätte sie den Säugling nicht den Müll heraustragen lassen sollen. Aber schon ihre Oma hatte gesagt, wer krabbeln und schreien kann, kann auch arbeiten. Normalerweise dauerte es ewig, bis das Baby die vier Treppenetagen runtergekullert war, der Müllsack, den sie ihm dabei mit einer Schnur an den Körper band, half bei der Beschleunigung und beim Bremsen des Aufpralls. Es war eine durchdachte Sache, immerhin war sie kein Scheusal.

    Was sie an diesem Verschwinden fuchste, war das Ungewisse. Sie plagte die Angst, dass das verschwundene Balg zu jeder Tageszeit wieder auftauchen konnte und sofort wieder, wie es alle Kinder taten, Forderungen stellte. Hunger, langweilig und Will-haben schien das Mantra jedes Menschen in ihrem Haushalt, der noch mit Heranwachsen beschäftigt war.

    Polizist Herbig ging vor dem Brutkasten in Position.

    „Sind Sie sicher, dass Sie das sehen wollen?", fragte der Polizist. Er hatte die Hände schon an dem Tuch, das den Blick auf den Brutkasten versperrte (jedoch den Brutkasten erahnen ließ). „Ich nehme mir hier karrieregefährdende Freiheiten, wissen Sie? Noch nicht mal die

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