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Die Mall: Roman
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Ebook163 pages2 hours

Die Mall: Roman

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About this ebook

In Fieldsville soll eine riesige Mall eröffnet werden. Für die Anleger bedeutet das großes Geld und ein altes Grundstück wird daher "zwangsplaniert". Während der Bauarbeiten kommt es zu einem schrecklichen Unfall, doch die Arbeiter ignorieren den Vorfall und streben auf eine rasche Eröffnung hin.
Die Nacht vor der Eröffnung: Sechs College-Studenten nutzen die Abschlussnacht und wollen in die, noch verschlossene, Mall einsteigen. Eine Nacht in den leeren Läden und Hallen lockt die jungen Leute und es soll das Abenteuer ihres Lebens werden. Doch noch ohne Strom und Sicherheitsanlagen, öffnen sich die Türen in die Kellerräume und aus dem Untergrund entsteigen mordlüsterne Gestalten. Mit einem Ziel: Sie wollen alle töten, die ihnen den Lebensraum stahlen.

Horror- Roman
234 Seiten
Softcover
Bauplan der Mall
Mit Nachwort vom Autor
Vorschau
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateSep 12, 2016
ISBN9783741849589
Die Mall: Roman

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    Die Mall - Max Stascheit

    Max Stascheit

    DIE MALL

    Titel der Originalausgabe

    >Die Mall<

    Copyright © 2016 - Max Stascheit

    Umschlagillustration - Max Stascheit

    Korrektur – Luka Spahr

    Deutsche Erstausgabe

    1. Auflage April 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Copyright 2016

    Max Stascheit

    Die Grundreinigung

    Mittwoch, 16. Juni – 9pm

    ‚Demnächst entsteht hier die Fieldsville Mall.

    Seien Sie gespannt!’

    „Was für ’ne Bruchbude", murmelte Fred Jenkins, als er seine aufgerauchte Zigarettenkippe in eine Pfütze schnippte.

    Das große, aus groben Latten gezimmerte Schild, auf dem der Bauslogan stand, wurde von Halogenstrahlern beleuchtet. Man hatte das Schild für die Anwohner aufgestellt. Für diejenigen, die sich bei jeder Stadtversammlung erkundigten, was man mit dem leerstehenden Industriekomplex am Rande der Stadt vorhabe. Jetzt hatten sie Gewissheit.

    Die Luft sirrte unter den Geräuschen abebbenden Autolärms und kreisender Mückenschwärme.

    Mit seiner Rechten schlug sich der Vorarbeiter ein Insekt aus dem Blickfeld. Das abschüssige Gelände, auf dem der Mittfünfziger stand, war im wahrsten Sinne eine Zumutung. Überall waren Pfützen so groß wie Gartenteiche, in denen tote Ratten schwammen oder weiß Gott sonst was. Jenkins drehte sich zu seinen Kollegen um und wischte sich Schweiß von der Oberlippe. Den Bauhelm, dessen enge Einfassung ihm die Adern abzudrücken schien, ruckartig absetzend, begann er, auf einen breitschultrigen Mann einzureden.

    „Pete, ich weiß, es ist spät, dennoch musst du heute Nacht noch mit den Aufräumarbeiten beginnen."

    Der Mann, den Jenkins angesprochen hatte, spuckte einen Speichelklumpen auf eine der wenigen trockenen Stellen auf dem durchweichten Boden.

    „War mir klar, dass wir nicht umsonst hier sind. Aber meine Männer werden sicherlich ein bisschen mehr Geld wollen. Als Sonderzulage, versteht sich."

    Jenkins, dessen eigene Interessen eher bei einem kalten Bier und dem aktuellen Eishockeyspiel lagen, schaute auf die Uhr.

    „Sicher. Sie bekommen ihr Geld. Ist nämlich so: Morgen kommen die Investoren, wollen alles abchecken. Und unser Bürgermeister will sie gnädig stimmen. Ich meine, schau dir doch mal das Gelände an, hier muss einiges getan werden. Wenn unsere Politiker das Stadtbild aufpeppen wollen, dann muss Geld her, du verstehst das sicherlich."

    Pete Hendricks nickte, er verstand. Sie mussten sich den Arsch abarbeiten und der feine Herr aus dem Rathaus, schmierte am nächsten Tag Honig um die Mäuler der Investoren. War ja immer so.

    „Frag mich, woher die Typen die Baurechte haben", erklang es hinter den beiden Männern. Einer der Arbeiter, ein spindeldürrer Kerl, der allerdings ordentlich anpacken konnte, wenn es sein musste, schaute in die leerstehenden Gebäudeüberreste auf dem Baugrundstück.

    Der Sommerwind pfiff durch die Säulen und Ecken des hässlichen Betonbaus, der vor Jahren mal eine Verpackungsfirma beheimatet hatte.

    „Soll nicht unser Problem sein, gab Jenkins trocken zurück. „Ich werde bezahlt, wenn ihr euren Job gut macht, dann bekommt ihr das Geld von mir. Wie immer.

    Das alte Gebäude jaulte, beinahe so, als ob es zustimmen wollte. Der Bau war in die Jahre gekommen, rissig geworden und allerhand Ratten tummelten sich im Inneren. Würde keine leichte Arbeit werden, das wussten die Arbeiter und auch Fred Jenkins, der sich eine neue Zigarette anzündete.

    Die anderen Arbeiter entstiegen den schweren Transportern, schulterten ihre Schaufeln und zogen Schubkarren von Rampen.

    Die Sonne war bereits untergegangen, die Arbeiter angespannt durch die Wärme, die sich unter ihre Haut zu fressen schien. Selbst um diese Uhrzeit.

    Normalerweise hätten die Männer noch vor Sonnenaufgang angefangen zu arbeiten, doch dieser Sonderfall zwang sie, bereits am Abend zuvor zu beginnen.

    Fred Jenkins zog an seinem Glimmstängel und schaute in die sternenklare Nacht. Er dachte darüber nach, wie sich seine Stadt verändern würde. Bisher war Fieldsville für Anglerausflüge, einen Jahrmarkt oder höchstens ab und an für ein Rockkonzert in den Zeitungen gewesen. Die Stadt war nicht allzu groß, beinahe konnte man behaupten, der ideale Ort um seine Kinder großzuziehen. Die Menschen grüßten einander auf der Straße, die Kneipen waren gut besucht und man pflegte einen freundlichen Umgang miteinander. Allerdings fand Fred, dass dieser Umstand auch den wenigen Fremden zu verdanken war, die in die Stadt kamen. Nun aber sollte sich diese Tatsache ändern, die Stadt wollte Touristen anlocken, Geldgeber hofften auf lukrative Verträge, denn Fieldsville lag gut erreichbar an einem Ferienort, wenige Meilen entfernt. Und da man dort keine Mall hatte...

    Jenkins spürte einen scharfen Schmerz am Finger, er war in Gedanken versunken gewesen und hatte sich mit der glühenden Zigarette, die bereits vollständig abgebrannt war, den Finger versengt.

    „Fuck", murmelte der Vorarbeiter und sah im Augenwinkel, wie die Kippe mit Funken in eine Pfütze flog. Er saugte an der verbrannten Stelle und schaute den Arbeitern hinterher, die in das alte Gebäude gingen.

    Noch in dieser Nacht mussten Unrat und allerhand Bauschutt entsorgt werden. Auch wenn das Gebäude sowieso abgerissen werden musste, man hatte ihm den strikten Auftrag gegeben, alles im Innern von Grund auf zu säubern. Wusste der Geier warum.

    Das Grundstück war riesig, man konnte also alles planieren, einen Gebäudekomplex in Form einer Zigarrenkiste hochziehen und mit einem ebenso großen Parkplatz umfrieden. Daher erschloss sich Jenkins auch nicht, weshalb die Baufirma alles entkernen sollte. Doch dies war nicht sein Bier, er wurde gut bezahlt und die Löhne der Männer, welche die eigentliche Arbeit leisteten, war ebenfalls nicht von schlechten Eltern.

    Er selbst hatte vor vielen Jahren die richtige Entscheidung hinsichtlich seines Berufes gewählt, dachte er, und bemerkte das Vibrieren in seiner rechten Hosentasche.

    Rasch griff er in die Jeans und förderte das klingelnde Smartphone zutage.

    „Jenkins?", meldete sich Fred und vernahm die Stimme des Bürgermeisters am anderen Ende der Leitung.

    „Guten Abend Fred, dröhnte es aus dem Gerät. „Hier ist Keith. Ich wollte nur hören, wie weit ihr bereits mit der Besprechung seid.

    Das wollte er sicher nicht hören, dachte Fred, und wusste, dass der Bürgermeister wissen wollte, ob die Männer bereits mit ihrer Arbeit begonnen hatten.

    „Ich habe gute Neuigkeiten, Keith", antwortete Fred, der den Bürgermeister nicht ohne Stolz beim Vornamen nannte. Dieses ‚Privileg’ hatte er sich vor Jahren bei einem Empfang verdient Damals hatte er dem, noch neu im Amt tätigen, Keith Curtis einen wichtigen Tipp gegeben. Welchen, das wusste Fred selbst nicht mehr, aber seit diesem Abend waren er und der Bürgermeister per Du.

    „Die Männer haben bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen. Bis morgen Mittag wird die ‚Main Area’ bereits von Unrat befreit sein."

    Jenkins vernahm vom anderen Ende ein erleichtertes Ausatmen. Fred grinste.

    „Ausgezeichnet, Fred. Dann kann ich gleich Mister Tsukamoto informieren. Der Besichtigung am morgigen Tag steht also nichts mehr im Wege."

    Jenkins nickte und bemerkte dann, dass der Bürgermeister ihn ja nicht sehen konnte.

    „Exakt. Morgen ist alles bereit. Es sei denn, die Investoren wollen jeden Quadratmeter inspizieren, doch ich denke, das wäre nicht sinnig."

    Ein Rauschen in der Leitung.

    „Nein, nein. Ein grober Überblick wäre ganz nett. Man spekuliert auf eine Verwertung des Fundaments, Kostenreduzierung nennt man das wohl."

    Ein Lachen folgte und Jenkins bemerkte die Angespanntheit darin.

    „Keine Sorge, der Bau der Mall wird über die Bühne gehen", bekräftigte Fred den Bürgermeister.

    Eine kurze Pause entstand.

    „Dieser Umstand macht mir keine Sorgen. Es ist..."

    Jenkins wollte nachhaken, doch der Vorarbeiter Pete Hendricks kam von weitem auf ihn zu und machte eine Bewegung in Richtung des Gebäudes.

    Fred musste wohl nicht schnell genug nachgefragt haben, denn Bürgermeister Curtis verabschiedete sich bereits von ihm.

    „Wir reden ein anderes Mal darüber, Fred. Ich wünsche ihnen und den Männern noch eine produktive Nacht."

    Fred erwiderte die Abschiedsfloskel und wandte sich, das Mobiltelefon in die Hose steckend, zu dem Bauarbeiter.

    „Was gibt’s, Pete?, erkundigte er sich und musterte den Mann. Er schien verwirrt zu sein. „Probleme?

    Der Arbeiter schüttelte abwesend den Kopf.

    „Das nicht gerade. Aber wir sind da auf eine Sache gestoßen. Ich finde, das sollten sie sich ansehen."

    Er ging voran und Jenkins schloss auf.

    „Was haben Sie entdeckt?", hakte er nach, doch der Arbeiter ging zielgerichtet voran.

    Die beiden Männer wurden von dem großen Tor, welches ohne Türen wie das Maul eines riesigen Hundes wirkte, verschluckt. Nun war auch Jenkins das erste Mal selbst in dem Gebäude. Bisher hatte er es nur von außen gesehen, war jedoch selbst nicht hineingegangen. Dazu gab es bisher auch keinen Grund. Die Voruntersuchung bezüglich Stabilität und Grundstruktur hatten Experten vorgenommen. Und auch dies war eigentlich sinnlos, man wollte das Gebäude sowieso einreißen und neu bebauen. Doch diese Tatsache interessierte Jenkins in diesem Augenblick nicht, er folgte Hendricks und sah die weiteren Arbeiter, die mit Strahlern eine Tür anleuchteten, an der schwere Ketten angebracht waren.

    „Das hier haben die Männer gerade hinter einem umgekippten Pappausteller entdeckt. Wir wollten nichts ohne sie machen, wandte sich Hendricks zu Jenkins. „Aber ich denke, wir können sie jetzt öffnen. Wird ja eh bald alles plattgemacht hier.

    Fred Jenkins trat an die Tür heran und inspizierte eine der Ketten. Sie war mit rostigen Nägeln befestigt, anscheinend ziemlich in Eile und schief. Die Tür dahinter hatte keine Klinke, sie war entweder abgefallen, oder man hatte sie abgeschraubt.

    Jenkins ließ seinen Blick schweifen. Etwas an dieser Sache störte ihn. Und dann fiel ihm auf, was es war.

    Die Kette war bereits mehrfach abgenommen worden, dies erkannte er an Schleifspuren, welche deutlich sichtbar neben den Fußabdrücken der Arbeiter zu sehen waren.

    „Von euch hat niemand die Ketten abgehangen?", erkundigte sich Jenkins und schaute in die Runde.

    Die sechs Männer, die gespannt auf den Fortgang der Situation warteten, schüttelten beinahe simultan die Köpfe.

    „Nee, haben nichts angefasst, murmelte einer der Arbeiter. „Haben ja auf sie gewartet.

    Jenkins nickte.

    „Also gut, wenn sich dahinter noch irgendwelche Maschinen, Lagergüter oder sonst was befindet, holen wir es jetzt raus."

    Er trat zur Seite und registrierte, wie Pete einen Kuhfuß hervorzog und sich neben die verhangene Tür stellte.

    Zuerst lockerte er die Ketten mit einer Zange, welche ihm einer der Arbeiter reichte. Diese Arbeit war schnell getan, die alten Ketten schienen beinahe zu zerspringen, als Pete ansetzte. Dann schwang er das Werkzeug hoch und drückte es in den winzigen Spalt, der zwischen der Mauer und der Tür entstanden war. Anscheinend war der Stein massiv, selbst bei Hendricks Anstrengungen, rieselte kaum Staub zu Boden.

    Nach schier endlos wirkenden Minuten, kippte die Tür ein Stückchen nach vorn, nun tanzte Staub in der Luft, welcher durch die Strahler wie kleine Glühwürmchen aussah.

    „Geschafft", keuchte Pete und legte das Brecheisen nieder. Dann drehte er sich zu Fred Jenkins um.

    „Wer soll zuerst dort rein?, grinste er. „Wer weiß, was uns erwartet? Vielleicht ja die letzten Angestellten der ehemaligen Firma, die immer noch auf ihren Feierabend warten?

    Allgemeines Lachen erklang, auch Jenkins lächelte.

    „Sicher. Dann haben die Leute Bärte bis zu den Fußspitzen." Er klopfte Hendricks auf die Schulter und bedeutete ihm, dass er zuerst eintreten wollte.

    „Gebt mir einen Strahler", sagte er in die Runde.

    Die Männer nickten zu den auf dem Boden stehenden Lampen.

    „Da reichen die Kabel nicht, sagte einer der Arbeiter. „Sie können aber meine Stabtaschenlampe haben. Sollte noch Saft drauf sein.

    Prima, dachte Jenkins. Er wollte das Alphatier markieren, indem er zuerst in den verschlossenen Raum vordrang, und dann hatte er nicht einmal eine gute Lichtquelle. Aber ganz ehrlich, was sollte denn in diesem Raum sein? Monster? Er schüttelte den Kopf und griff nach der Taschenlampe.

    In Gedanken verabschiedete sich Fred Jenkins von seinem Feierabend, dem Hockeyspiel und einem kalten Budweiser.

    Als er die Tür aufzog, schlug den Männern abgestandene Luft entgegen. Eine Mischung aus muffiger, feuchter Kleidung und tierischen Exkrementen. Die Anwesenden husteten, niemand konnte den Gestank so einfach wegstecken.

    „Ratten, resümierte Jenkins. „Müssen tote Ratten sein, wie in den Pfützen.

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