Mords-Urlaub: Ein neuer Fall für Peter Kleinlein
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Ein bedauernswerter Mitreisender ist vom Dach des Hathortempels in Denderah gestürzt oder, wie die Polizei viel lieber glaubt, in selbstmörderischer Absicht gesprungen. Peter, von Natur aus neugierig und skeptisch, hat seine Bedenken. Die Sache erscheint ihm viel zu einfach.
Die allgegenwärtigen Spannungen innerhalb der illustren Reisegruppe sind unübersehbar. Sind dies alles nur harmlose Reibereien, bedingt durch die Enge des Busses und die ungewohnten Anstrengungen, die eine Besichtigungstour im backofengleichen ägyptischen Klima den Reisenden abverlangt? Oder steckt hinter all dem die kriminelle Energie eines kaltblütigen Mörders?
Bald gibt es ein weiteres Opfer und für Peter keinen Grund noch länger zu zögern. Er ignoriert das Ermittlungsverbot seiner Marga mit dem von vorne herein absehbaren Ergebnis. Alle haben sich geirrt mit Ausnahme unseres Gelegenheitsdetektivs.
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Book preview
Mords-Urlaub - Günther Dümler
Die Rödnbacher in Ägypten
Erstfassung Mai 2013
Alle Rechte vorbehalten
Weitere Bücher aus der Rödnbach-Reihe
Mords-Kerwa (Juli 2012)
Mords-Wut (Dezember 2012)
Vorwort
Die folgende Geschichte ist durchaus nicht frei erfunden, jedenfalls nicht vollständig. Das kann sie auch nicht, denn es gibt immer Erfahrungen, die ein Autor in seinem Leben gemacht hat, die er auf die eine oder andere Weise in seinen Roman einfließen lässt. So auch einige der in diesem Roman geschilderten Szenen, die der Autor so oder so ähnlich tatsächlich erlebt hat, natürlich ohne die nachträglich eingefügte mörderische Handlung. Hauptsächlich die Schilderungen von Land und Leuten basieren auf Erinnerungen, die der Autor vor Jahren auf einer ähnlichen Tour von Kairo nach Assuan gesammelt hat. Einige der zahlreichen, unfreiwillig komischen Begebenheiten im Umfeld der fiktiven Mordgeschichte haben daher einen durchaus realen Hintergrund.
Wer schon einmal zusammen mit einer bunt zusammengewürfelten Busreisegruppe unterwegs war, wird unschwer die Eifersüchteleien, prahlerischen Erlebnisberichte von Mitreisenden oder verschwörerischen Grüppchenbildungen wiedererkennen. Alle im Buch vorkommenden Typen hat der Autor tatsächlich in ähnlicher Weise im Laufe seiner eigenen Ägyptenreisen kennengelernt. Wer kennt ihn nicht, den rundlichen, gemütlichen Typ, der oft nur so lange gemütlich erscheint, wie er in seiner eigenen kleinen Gedankenwelt leben darf, der aber auch heftig poltern kann, wenn er in dieser gestört wird oder den siebengescheiten Besserwisser, der vornehme Zurückhaltung nicht von Einfalt und Dummheit unterscheiden kann. Einige dieser realen Erfahrungen mit diesen kantigen Typen dienten dem Autor als Inspiration für die zugegebenermaßen hoffnungslos übertrieben komödiantische Ausmalung der einen oder anderen Sequenz, die der Leser zu Recht im wahren Leben so nicht erwarten würde.
Die kriminellen Aspekte des Geschehens sind 100% reine Fiktion und haben niemals stattgefunden. Auch die Namen der handelnden Personen sind frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten jeglicher Art mit wahren Begebenheiten und real lebenden Personen sind rein zufällig und keinesfalls beabsichtigt.
Noch ein Wort zum fränkischen Dialekt. Er ist so vielfältig wie die Landschaft selbst. In jedem Ort wird er anders gesprochen, noch dazu wird die Aussprache oftmals von den äußeren Umständen nachhaltig beeinflusst. So drückt sich auch ein passionierter Dialektsprecher gelegentlich verständlicher aus, wenn er es mit vermeintlich gebildeten Menschen oder Personen zu tun hat, bei denen er nur geringe Kenntnisse seines eigenen Idioms voraussetzt. Bei Peter Kleinlein kann man das gut beobachten, wenn er mit „Norddeutschen" oder mit Bürgern ausländischer Herkunft spricht. Bei Simon Bräunlein hängt die Tiefe seiner Dialektsprache oftmals vom Grad seiner Erregung ab, je ärgerlicher er ist, umso fränkischer wird er und umso weniger legt er Wert auf Verständlichkeit.
Mehr zur Aussprache muss man eigentlich nicht wissen, denn die Rödnbacher gehören allesamt zu der überwiegenden Gruppe der Franken, die beim Balanceakt zwischen dem urwüchsigen Dialekt und dem Hochdeutschen einen Mittelweg bevorzugen. Sie sprechen also mehr oder weniger ein fernsehtaugliches Fränkisch, vergleichbar mit dem Ohnsorg-Platt, dem Millowitsch-Köllsch und dem Komödienstadl-Bayrisch. Es bleibt ihnen schon gar nichts anderes übrig, wenn sie von ihren Mitreisenden verstanden werden wollen.
Handelnde Personen:
Die Vorgeschichte.
Wie es zu dem ganzen Schlamassel kommen konnte.
Ein erbärmlich quietschendes, nervtötendes Geräusch jagt den Anwesenden ein ums andere Mal beinahe schmerzhafte Schauer über den Rücken. Gänsehaut stellt sich bei dem ein oder anderen Besucher ein. Es fühlt sich an, als würde jemand versuchen einen neu erworbenen Gegenstand gewaltsam aus einer viel zu engen Styroporverpackung herauszuzerren. Tatsächlich ist der über dreißig Jahre alte Super-8-Film, welcher sich mühsam durch die unzähligen Windungen des mindestens ebenso antiken Vorführapparates quält, für die versuchte Körperverletzung verantwortlich. Marga stellten sich bei jeder Umdrehung der Filmspule erneut die Nackenhaare auf. Sie verzieht ihr Gesicht, als ob sie eine unreife Zitrone verschluckt hätte. Über die unweigerlich entstandene Gänsehaut wagte sie sich aber nicht mehr zu beklagen, seit ihr Ehemann Peter sie in einem völlig untauglichen, wenn auch hoffentlich scherzhaft gemeinten Kommentar darüber aufgeklärt hatte, dass Gänsehaut bei Gänschen schließlich der Normalzustand sei. Seine Späße waren auch schon mal besser. Aber ihn dafür zu tadeln kam momentan nicht in Frage. Morgen ist auch noch ein Tag. Marga wusste ja, wie nervös er heute auf Störungen reagieren würde, denn die Filmvorführung war Teil einer durchaus heiklen Mission. Dankbar dafür, dass er endlich ein Publikum für sein Meisterwerk mit dem vielsagenden Titel „Eine Reise in das Land der Pharaonen" gefunden hatte, war er den ganzen Abend über schon nervös durch das Haus gehetzt. Nun war er vollauf in seinem Element und es wäre der Stimmung äußerst abträglich gewesen, hätte ihn jemand, schon gar nicht seine Verbündete Marga, in seiner Hingabe gestört.
Über neunzig Minuten dauerte die Vorführung des Urlaubsfilms aus dem Jahr 1980 nun schon, zu der Peter heute Abend die Marga dienstverpflichtet und seine Freunde ein- oder besser gesagt, vorgeladen hatte. Der aufgrund seines fortgeschrittenen Alters bereits verdächtig stark flimmernde Streifen dokumentierte eindrucksvoll den Verlauf der zur damaligen Zeit noch sehr exklusiven Reise durch das Land am Nil, die die beiden jung verheirateten Eheleute sich in einem Anfall von Verwegenheit und Abenteuerlust gegönnt hatten.
Es schien fast, als hätte es während der gesamten Reise geregnet. In Wirklichkeit aber wurden die Blitze, die unaufhörlich durch das Bild zuckten, von den Kratzern verursacht, die der Zelluloidstreifen im Laufe der Jahre erhalten hatte. In einem nur leidlich klimatisierten Bus und mit der auf wackligen, weil auf unsicherem Untergrund verlegten Schienen dahin rumpelnden Eisenbahn hatten sie das Land der Pharaonen, von Kairo bis tief in den Süden nach Abu Simbel, bereist. Peter hatte alle relevanten Ereignisse perfekt und leider auch sehr ausführlich dokumentiert. Das Resultat war ein fast zweistündiger Super-8-Film. Die Kameras waren damals noch viel schwerer als heutige Hi-Tech-Camcorder und das unbelichtete Filmmaterial sehr, sehr teuer. Für drei Minuten Film musste man ganze Einundzwanzig Mark auf den Tisch legen. Daher war es natürlich unerlässlich, dass die Motive sorgfältig ausgesucht, die Belichtung genau eingestellt und die Kamera absolut ruhig gehalten wurde. Ein Verwackler kam daher richtig teuer. Jeder weggeworfene Schnipsel des wertvollen Zelluloidstreifens war schließlich bares Geld. Unbedachte Mitreisende, die sorg-, manchmal aber auch einfach rücksichtslos, in die laufende Szene hineintappten, waren seinerzeit ein ständiges Ärgernis und ausnahmslos Grund für einen bissigen Kommentar des Hobbyfilmers.
„Maulaffn, rücksichtslose!"
Das waren nur die laut geäußerten Ausbrüche. Gedanklich schrammten Peters Reaktionen oft genug nahe an einer Körperverletzung vorbei. Marga hatte damals buchstäblich alle Hände voll zu tun, um einen Zusammenstoß zwischen ihrem begeisterten Kameramann und den lästigen Störenfrieden zu verhindern. Wenn es um seine, sich zweifellos an der Grenze zur Perfektion bewegenden Ambitionen als Schmalfilmer ging, war Peter gnadenlos. Effektivität rangierte in diesen Tagen eindeutig vor friedlichem Miteinander.
Die schwere Kameratasche, die zudem auch noch ein Einbeinstativ und diverse hilfreiche Utensilien enthielt, wie sie für einen echter Orientreisenden auf Kara ben Nemsis Spuren unerlässlich waren, sorgte dafür, dass seine rechte Schulter gegen Nachmittag einem ausgiebig durchgeklopften Kotelett aus der Metzgerei Bräunlein glich und enorm schmerzte. Dabei hatte er wirklich nur das Allernötigste eingepackt, so zum Beispiel ein Original Schweizer Offiziersmesser mit siebenundzwanzig überlebensnotwendigen Funktionen, eine extrem leistungsstarke Taschenlampe, mehrere abwechslungsweise verdauungsfördernde oder durchfallverhütende Medikamente, einen Minikassettenrecorder zur Aufnahme von Originalgeräuschen, mit deren Hilfe man später zuhause beim Filmschnitt und der obligatorischen Nachvertonung ein perfektes Lokalkolorit erzeugen konnte, um nur die wichtigsten Gegenstände zu nennen.
Wir wollen jedoch nicht zu sehr abschweifen. Alles zu seiner Zeit. Zurück zum hier und heute. Peter und Marga waren wie bereits erwähnt in missionarischer Absicht unterwegs. Die Kleinleins haben ihre Freunde, das Metzgerehepaar Bräunlein, das jüngste Mitglied der freitäglichen Kartelrunde Michael Kowalew alias Iwan, sowie den Chef des örtlichen Schönheits- und Friseursalons Lothar Schwarm, welcher schon seit vielen Jahren Witwer ist, zu sich nach Hause eingeladen, um über das Ziel des nächsten gemeinsamen Urlaubs zu beraten. Und das war auch genau der Grund, warum Peter seinen nahezu antiken Filmschatz ausgepackt hatte. Er wollte seinen Vorschlag, das Land am Nil zu besuchen, mit eindrucksvollen Bildern untermauern und bei seinen Freunden zwar nicht die gleiche, das wäre denn doch nicht möglich gewesen, aber doch zumindest eine gewisse Begeisterung für den Orient im Allgemeinen und Ägypten im Besonderen wecken.
Eben flogen endlos weite, saftig grüne, von herrlichen, sonnenbeschienenen Palmen gesäumte Felder am Auge des Betrachters, das heißt am dahin schaukelnden Reisebus vorbei. Armselig gekleidete Fellachen bearbeiteten mit großem Fleiß, ihren bloßen Händen und einfachsten Werkzeugen den fruchtbaren Boden. Unter wildem Gehupe kam auf der Gegenfahrbahn ein mit mindestens 15 Kamelen beladener Lastwagen in Sicht, worauf die ganze Reisegruppe mit gezückten Fotoapparaten und begeisterten Ausrufen von ihren Sitzen aufsprang und zu den links liegenden Fenstern eilte, um die exotischen Eindrücke für die Nachwelt fest zu halten. Ein Wunder, dass der Fahrer die Spur halten konnte.
Die Sonne brannte, obwohl es gerade Mal Anfang März gewesen sein dürfte, mit enormer Kraft auf die Landschaft herab. Aus dem zunächst winzigen gelblichen Punkt am Himmel wurde ein großer, sich rasend schnell über das ganze Bild ausbreitender brennender Fleck. Es schien, als ob sich der ägyptische Sonnengott Re anschicken wollte, persönlich auf die Erde herab zu steigen. Er kam immer näher. Das Licht wurde heller und heller und begann die Augen der Betrachter zu blenden. Dann ein Geruch wie angebrannte Milch.
„Verfluchter Mist, etz iss der Film scho widder hänger bliebn und dee blöde Projekdorlampn hodd mer a Mordsdrumm Loch in meine unersetzbarn Erinnerunger neibrennd".
Peter war untröstlich. Natürlich konnte er die Stelle wieder mit Filmkitt und Klebepresse zusammenfügen, aber das kostete wieder ein paar Zentimeter seines unter großen Mühen angefertigten unwiederbringlichen Andenkens. Der mühsam eingefangene Originalton, im Zusammenspiel mit seiner meisterlich gestalteten Musikunterlegung, würde eine jähe Unterbrechung erfahren, bei zukünftigen Vorführungen natürlich einen unüberhörbaren Wackler bewirken und dadurch den Gesamtwert des Meisterwerks doch erheblich schmälern. Nicht, dass dieser Umstand auch nur einem der potentiell zukünftigen Betrachter überhaupt auffallen, gescheige denn annähernd so sehr stören würde wie den verzeifelten Kameramann selbst. Es war leider eher anzunehmen, dass dies heute ohnehin die letzte Vorführung für viele Jahre sein würde, wahrscheinlich sogar die letzte überhaupt.
Ganz im Gegensatz zu ihrem Ehemann kam Marga die Unterbrechung sehr gelegen. Sie hatte einen kleinen fränkischen Imbiss vorbereitet und wartete sowieso schon ungeduldig auf das Ende des filmischen Vergnügens. Zudem war ihr im Gegensatz zu ihrem in Erinnerung schwelgenden Ehemann nicht entgangen, dass Simon Bräunlein schon mehrfach für längere Zeit die Augen zugefallen waren, ein Fauxpas, den der Ertappte immer herunterzuspielen versuchte: „Mensch, ihr glabbd ja garnedd wäis heid widder in der Ärberd zouganger is".
Ursprünglich hatte die Hausherrin überlegt, ob sie nicht sogar einige orientalische Gerichte aus der zwölfbändigen Rezeptsammlung, die die Kleinleins zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen hatten und die sie immer noch gelegentlich benutzte, heraus suchen sollte. Aber es wäre wohl unklug gewesen, ein Risiko einzugehen, wer weiß ob es allen geschmeckt hätte, denn von der anschließenden Abstimmung erhofften sich sie und Peter doch eine Stimmenmehrheit für eine Neuauflage des damaligen Ägyptenabenteuers. Und angesichts der beiden Bräunleins, die die einheimische fränkische Kost über alles schätzten, besonders wenn die Zutaten aus der eigenen, über die Ortsgrenzen weit hinaus beliebten Metzgerei stammten, war Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Kein Risiko!
„Also Beder, ich glaub, des war etz sowieso scho kurz vor Schluss. Den Film konnsd ja morgn früh aa in aller Ruhe widder zsammbabbn. Etz hommer ja alle scho gseeng, wie schäi dass in Ägibbdn is."
Und mit schwärmerischem Blick fügte sie hinzu.
Also, ich fahrerd scho aa ganz gern widder amal hie. Obwohl, obs nu so gemüdlich zugäihd wie damals, des glaab i nedd so rechd
.
Marga hatte sich mit ihrem Peter im Vorfeld natürlich über die Vorgehensweise abgesprochen. Die Filmvorführung war nur als Einstieg gedacht, danach sollten ausgiebige Schilderungen der damals erlebten Abenteuer und der Schönheiten des Landes folgen. Peter war ein anerkannt guter Unterhalter und Geschichtenerzähler und die Kleinleins versprachen sich vom Einsatz seines Talents eine zustimmungsfördernde Wirkung. Begleitet von einem erlesenen Essen und reichlich Getränken sollte dies dafür sorgen, dass die Freunde sich zu einer, diesmal gemeinsamen, Neuauflage der Reise in den Orient bewegen lassen würden.
„Glar, es muss ja nedd immer Mallorga sei", meinte Simon Bräunlein endlich, aber noch ohne echte Überzeugung. Bei seiner Gattin war die Saat aber schon besser aufgegangen.
„Aweng was exodisches däd scho amal nedd schadn, odder? Nadürlich geh ich nedd auf die ganzn Besichdigunger mit, in dee stinkerdn Gräber und so. Iech leech mi hald derweil a wenig an Strand und lass mi von der ägybdischn Sunner braun brenner odder ich fahr mit an Boot a bissla naus auf die Korallnbänk".
Peter hätte sich fast an seinem frisch eingeschenkten Weizen verschluckt.
„Genau, Gisela, dess machsd! Der Strand von Luxor is nämlich weldberühmd. Zwischn Hodell und Meer sinns ungefähr goude dreihunderd Kilomeder, allerdings kerzngrad durch die arabische Wüsde. Sand homms dordn genuch. Wennsd so willsd, is dess der breidesde Strand, dennsd jemals gseeng hosd. Aber vom Nilufer aus brauchersd zu Fuß hald a paar Wochn bisd äs erschde Mal die Welln siggsd", hänselte Peter die Metzgersgattin.
„Abber amal im Ernst, fügte er hinzu, „dess was du meinsd, dess gibbds nadürlich in Ägybdn scho auch, abber hald in die Badeorde am roodn Meer. Des is abber wo ganz wo anders und mit denne Kuldurdenkmäler, die mir seeng wolln, iss dord nedd gar so weid her. Woss des Badn angehd, da mussi di scho enddäuschn, dou konnsd höchsdns amal in an Hotelpool neischbringer.
Und er schwenkte sofort um und begann die Schönheiten der geplanten Reise in den höchsten Tönen anzupreisen.
„Die Reise gehd immer am Nil entlang, dess hassd, von Kairo aus müss mer nach Luxor, wo dess Dal der Köniche lichd, den Flieger nehmer, wall die Gegend dazwischn fesd in der Hand von Islamisdn iss und die im Momend nedd so gut auf Durisdn zu sprechen sinn. Danach gäihds dann von Luxor aus immer weider nach Südn und immer am Fluss endlang bis nach Assuan."
Im Prinzip hatte es vor Beginn der Beratungen bereits drei zu drei gestanden, denn die beiden Kleinleins waren sich einig, wohin die gemeinsame Reise dieses Frühjahr gehen sollte und Iwan hatte schon vor längerer Zeit signalisiert, dass er