Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Anne und die Fantasie
Anne und die Fantasie
Anne und die Fantasie
Ebook57 pages38 minutes

Anne und die Fantasie

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Alle Leute sagen, Anne hätte viel Fantasie. Anne weiß nicht genau, was Fantasie ist. Denn manchmal sagen die Erwachsenen es, um Anne eine Freude zu machen, und manchmal sehen sie nicht sehr freundlich aus, wenn sie es sagen.
Einmal hörte Anne ihre Lehrerin sagen: "Anne hat viel Fantasie." Und Annes Mutter freute sich darüber.
Aber ein anderes Mal gab es ein kleines Donnerwetter, weil Anne sich wieder einmal etwas ausgedacht hatte und behauptete, es sei die Wahrheit. Ihre Mutter sagte: "Du hast ja eine blühende Fantasie! Soll ich dir das etwa glauben?"
Anne weiß also, dass sie viel Fantasie hat, aber sie weiß noch nicht, ob das gut oder schlecht ist.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateOct 1, 2014
ISBN9783847613800
Anne und die Fantasie

Related to Anne und die Fantasie

Related ebooks

General Fiction For You

View More

Related articles

Reviews for Anne und die Fantasie

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Anne und die Fantasie - Tessy Lerche

    Titel

    Print: ISBN 978-3-945343-24-1

    © PINTAS-VERLAG • Dr. Gertraude Selzer • Frankfurt am Main 2014

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf als Ganzes und in Auszügen nur mit Genehmigung der Rechte-Inhaber wiedergegeben werden.

    Umschlaggestaltung, Montage, Satz und Layout:

    selzer-werbung, Frankfurt • www.selzer-werbung.de

    www.pintas-verlag.de

    Bevor die Geschichte so richtig anfängt

    Bevor die Geschichte so richtig anfängt, muss ich euch einiges über Anne erzählen.

    Anne ist sieben. Sie geht in die erste Klasse, aber sie sagt immer gleich dazu, dass sie bald in die zweite käme. Denn wenn man sieben ist, möchte man unbedingt älter sein. Das geht wohl jedem so. Als ob das Leben mit acht oder neun oder zwölf aufregender wäre als mit sieben!

    Dabei ist in Annes Fall das Leben schon aufregend genug. Wenn ich da nur an die Sache mit dem Ranzen denke! Aber Moment – das kommt ja erst viel später.

    Jedenfalls: Die Geschichte fängt im Sommer an. Es dauert nicht mehr lange, da würde es Zeugnisse geben und Anne würde wirklich und endlich in die zweite Klasse gehen.

    Annes beste Freundin heißt Lisa. Sie sitzen in der Schule nebeneinander. Nachmittags spielen sie zusammen. Und immer ist es Anne, die sich dabei etwas ausdenkt.

    Alle Leute sagen, Anne hätte viel Fantasie. Anne weiß nicht genau, was Fantasie ist. Denn manchmal sagen die Erwachsenen es, um Anne eine Freude zu machen, und manchmal sehen sie nicht sehr freundlich aus, wenn sie es sagen.

    Einmal hörte Anne ihre Lehrerin sagen: „Anne hat viel Fantasie." Und Annes Mutter freute sich darüber.

    Aber ein anderes Mal gab es ein kleines Donnerwetter, weil Anne sich wieder einmal etwas ausgedacht hatte und behauptete, es sei die Wahrheit. Ihre Mutter sagte: „Du hast ja eine blühende Fantasie! Soll ich dir das etwa glauben?"

    Anne weiß also, dass sie viel Fantasie hat, aber sie weiß noch nicht, ob das gut oder schlecht ist.

    Wisst Ihr denn eigentlich, was Fantasie ist? Nein? Dann will ich Euch das mal erklären.

    Da steht unten auf der Wiese neben Annes Haus ein riesiger Apfelbaum. Seine Zweige berühren schon den Boden, so alt und groß ist er, und sein Blätterdach kann den stärksten Regen abhalten. Das ist Annes und Lisas Lieblingsplatz. Es ist herrlich, darauf herumzuklettern, von einem Ast auf den anderen. Einmal wäre Anne sogar fast heruntergefallen.

    Für Lisa ist es nur ein schöner, großer Apfelbaum. Für Anne aber ist es viel, viel mehr: Für sie ist er ein riesiges Haus, ein Schloss mit hohen Türmen und weiten Sälen, ausladenden Balkonen und breiten Treppen. Seine dicken Äste sind die Wände und die Türen. Man kann zwischen diesen Ästen hindurchgehen wie von einem Zimmer in das andere. Man kann sich unten im Stamm verkriechen wie in einem Burgverlies. Man kann auch auf den Gipfel klettern und sieht dann vom höchsten Turm des Schlosses weit in die Hügel und Felder hinein.

    Und trotzdem ist es natürlich nur ein Apfelbaum. Doch Anne kann darin viel mehr sehen als andere.

    Das macht ihre Fantasie.

    Zu einem Schloss gehören natürlich eine Prinzessin und ein Prinz, der die Prinzessin heiratet. Deshalb kommt manchmal noch Stefan

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1