En Pédale, en Pédale - Mit dem Fahrrad über den Balkan in die Türkei: Von Wien nach Kumköy
Von Henning Wiebers
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Über dieses E-Book
In Tagebuchform werden die Erlebnisse auf der fünfwöchigen Fahrradtour geschildert; zudem erfährt der Leser alles Wissenswerte zu Entfernungen, Höhenmetern und Kosten. Das Buch ist zudem mit 39 Fotos bebildert.
Die Landschaften und Dörfer Rumäniens und Bulgariens bieten ungewohnte Ansichten und einen Hauch von Abenteuer, die westliche Türkei ist für den an Europa gewöhnten Radler ein kleiner Vorgeschmack auf Asien. Mit Zelt und Kocher unterwegs, zelte ich "wild", wenn es sein muss, - verschmähe aber ab und an auch nicht den Komfort eines Hotels oder Restaurants. Es war eine sehr interessante Tour durch die spätsommerliche Hitze des südöstlichen Europas und Kleinasiens.
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Rezensionen für En Pédale, en Pédale - Mit dem Fahrrad über den Balkan in die Türkei
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Buchvorschau
En Pédale, en Pédale - Mit dem Fahrrad über den Balkan in die Türkei - Henning Wiebers
Prolog
En Pedale, en Pedale - tous autre, c’est égale!
Seit ich 2006 während eines Langzeiturlaubes vier Wochen lang von Tromsö nach Oslo fuhr, kommt mir jede Fahrradtour von weniger als zwei Wochen wie eine Schnuppertour vor. Kaum habe ich mich in das tägliche Gleichmaß des Fahrradfahrens, Zeltens und Kochens eingefunden, zähle ich auch schon die verbleibenden Tage und muss sehen, wie ich rechtzeitig zum Zielort und von dort nachhause komme. Am Anfang meiner Fahrradkarriere genügte mir eine Tour von einer Woche, - allein unterwegs fühlte ich mich dann schon einsam! Später waren zwei Wochen das angemessene Maß. Seit ich nicht mehr berufstätig bin, habe ich schon mehr als fünf Wochen am Stück ohne Probleme auf dem Fahrrad verbracht.
Für 2012 habe ich wieder eine längere Tour geplant: 38 Tage stehen diesmal zur Verfügung. Den Geburtstag meiner Frau am 26. August wollen wir noch gemeinsam mit der Familie feiern und am 28. August geht es los. Ich habe meine Frau zu einem Badeurlaub in den Herbstferien an der türkischen Riviera überredet, der am 4. Oktober beginnt. Wir haben ein Hotel in Kumköy (75km östlich von Antalya bei Side) gebucht, - so kam das Ziel der Tour zustande. Als Startort habe ich zuerst an Budapest gedacht, aber dorthin gab es keinen günstigen Flug. So verfiel ich auf Wien und fand einen Flug zu 45€ plus 50€ für das Fahrrad.
Für die Streckenführung gibt es verschiedene Alternativen. Ich könnte der Donau bis in die Walachei folgen und an der rumänisch – bulgarischen Grenze bei Turnu Maurele nach Süden „abbiegen". Der Donaudurchbruch beim Eisernen Tor reizt mich schon, aber so weit am Fluss entlang zu fahren, ist mir zu langweilig; außerdem möchte ich Siebenbürgen (Transsylvanien) sehen und eine Karpatenüberquerung reizt mich auch. Also entscheide ich mich für die Strecke an der Donau entlang bis zum Donauknie, dann durch den Alföld, die große ungarische Tiefebene, über Cluj (Klausenburg) bis Sighisoara (Schäßburg) in Transsylvanien, von dort nach Süden über die Südkarpaten und durch die Walachei bis Turnu Magurele. Hier gibt es laut Internet einen Grenzübergang nach Bulgarien. Anschließend soll es über den Hohen Balkan zur türkischen Grenze bei Edirne gehen. Ursprünglich war mein Plan, über Griechenland zu fahren; es gibt aber nur wenige Grenzübergänge Bulgarien – Griechenland und Griechenland – Türkei, und die Rhodopen liegen auch noch im Weg; der Umweg wäre zu groß. Von Edirne weiter durch Thrakien und über die Dardanellen nach Troja; - der Ort ist ein Muss für mich, nachdem ich 2009 schon mit dem Fahrrad in Mykene war. Von Troja will ich in weitem Bogen um die Großstadt Izmir herum zur Südküste der Türkei fahren und dann an der Lykischen Küste entlang über Antalya nach Kumköy. Soweit der grobe Plan, der ziemlich genau so auch realisiert wurde.
Fahrradtour Wien – Kumköy (© OpenStreetMap-Mitwirkende) (OpenStreetMap, 2013)
Eine detaillierte Wegplanung nehme ich nicht vor. Die tägliche Strecke werde ich vor Ort festlegen. Natürlich besorge ich mir vor dem Start die notwendigen Landkarten: (Ungarn 1 : 300 000, 2011), (Rumänien 1:500 000, 2011), (Bulgarien 1:400 000, 2011), (Türkei 1:700 000, 2011), – ein ganz schöner Packen Papier, der zusätzlich in den Fahrradtaschen untergebracht werden will. Ein GPS-Gerät habe ich nicht dabei. Wenn ich mich vom Navigationssystem leiten lassen wollte, müsste ich vor Beginn der Tour den geplanten Weg detailliert erfassen. Das würde viel Arbeit am PC bedeuten und so genau will ich mich auch nicht festlegen, sondern Raum für Unvorhergesehenes und spontane Entscheidungen lassen. Das Problem mit der Stromversorgung des GPS-Gerätes käme noch hinzu.
Die zu bewältigende Entfernung lässt sich am einfachsten folgendermaßen schätzen: Von Wien bis Sighisoara fahre ich möglichst den direkten Weg. Luftlinie beträgt die Entfernung 660km. Multipliziert man diese mit „1,5", kommt man auf 990km. Das entspricht nach meiner Erfahrung ziemlich genau den tatsächlichen Kilometern, die ich mit dem Fahrrad zurückzulegen habe, inklusive aller Abstecher und Umwege. Die Länge des weiteren Streckenzuges Sighisoara - Turnu Magurele- Canakkale, dem ich zu folgen gedenke, beträgt: 760km. Multipliziert mit „1,5", erhält man 1140km Fahrradstrecke. Die Länge des restlichen Weges durch die Türkei berechne ich auf gleiche Weise. Ergebnis: 1050km Fahrradstrecke; wobei sich der Weg an der zerklüfteten Südküste entlang nur schwer schätzen lässt. Insgesamt rechne ich mit einer zu fahrenden Strecke von 990km+1140km+1050km=3180km.
Der Faktor „1,5" beruht auf folgender Überlegung: Wenn ich versuche, mit dem Fahrrad der direkten Verbindung von Ort A nach Ort B zu folgen, ist das natürlich nicht möglich, sondern ich fahre im Zickzack um die direkte Strecke herum, wie z.B. in folgendem Bild:
Entfernungsberechnung
Die gefahrene Strecke (z) ist schwarz markiert. Sie ist genauso lang wie die grüne (2b). Hat die direkte Strecke (rot) von A nach B die Länge a dann gilt nach Phytagoras: 2b²=a² und somit 2b=Wurzel(2)*a. Da sich mit Wurzel(2)=1,414… schlecht rechnen lässt, nähern wir es mit „1,5" an, und so ergibt sich: Zu fahrende Entfernung = direkte Entfernung multipliziert mit 1,5.
Die Formel versagt allerdings bei reinen Gebirgsstrecken; aufgrund der verschlungenen Serpentinen ist dann der Faktor 1,5 zu klein. Fährt man dagegen Hauptstraßen, die gerade durchs Land führen, ist der Faktor 1,5 unter Umständen zu groß. Meist gleichen sich diese beiden Einflüsse aber aus, und die Abschätzung stimmt am Ende ziemlich gut. Ich habe in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Auch bei dieser Tour wird am Ende die Abweichung mit 196km nur 6% betragen!
Für die Zeitabschätzung kalkuliere ich mit 100 Kilometern pro Tag, da ich aus Erfahrung weiß, dass ich das leisten kann. Im Durchschnitt 100km pro Tag über eine längere Zeit zu fahren, reichen mir, wenn ich mit Zelt und Kocher unterwegs bin, zudem einige Gebirge im Weg liegen und das Wetter auch nicht vorhersehbar ist. Demnach würden 32 Tage für die 3180km ausreichen. Risikoaufschläge von 5% für Unvorhergesehenes sowie weitere 5% für Fehleinschätzung bei der Entfernung und