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Wunder der Unsterblichkeit: Magical Love
Wunder der Unsterblichkeit: Magical Love
Wunder der Unsterblichkeit: Magical Love
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Wunder der Unsterblichkeit: Magical Love

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About this ebook

,,In dir steckt mehr als du bisher dachtest, Mädchen...Öffne die Augen und erkenne endlich wer du wirklich bist"
Eigentlich führt sie ein einfaches, normales Leben einer siebzehn Jährigen, doch schneller als gedacht muss die junge Cassandra Matthews feststellen, dass sich das Leben verdammt schnell ändern kann.
Plötzlich gibt es Liebe und Freundschaften.
Freude und Hass.
Und etwas, dass eigentlich nur des Menschen Fantasie entspringt...
Ihr Leben und ihre Familie wird bedroht.. Ihre Liebe wird plötzlich zu Hass...
Doch sie findet schnelle eine neue Liebe...

Werden die Guten siegen oder wird diesmal das Böse gewinnen?
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateJun 27, 2020
ISBN9783752905731
Wunder der Unsterblichkeit: Magical Love

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    Wunder der Unsterblichkeit - Leah Jay MacKenzie

    Wunder der Unsterblichkeit.

    Sitia, auf Kreta, einer Insel Griechenlands. Hierher verschlägt es Touristen im Sommer. Doch ich, ich lebe hier. Ich bin hier aufgewachsen. Hier habe ich meine Mutter verloren, denn sie ist eines Tages einfach verschwunden. Damals war ich erst drei Jahre alt. Jetzt wohne ich noch mit meinem Vater hier.

    Mein Name ist Cassandra Matthews, ich bin Sechszehn Jahre alt, werde jedoch morgen Siebzehn. Endlich! Mein Vater, Jacob Matthews, arbeitet von morgens bis abends in seinem kleinen Cafe, das er vor zehn Jahren eröffnet hat. Seine Mitarbeiterin und gute Freundin Kate ist seit einem Jahr Mitinhaberin. Ich gehe auf die Schule im Ort und besuche die Zehnte Klasse.

    Jeden morgen muss ich um sechs Uhr aufstehen, mich fertig machen, frühstücken und dann mit dem Bus oder mit dem Fahrrad zur Schule fahren.

    Es ist Montag. Der erste Schultag der Woche und immer einer der schlimmsten. In der Schule bin ich nicht gerade beliebt. Im Gegenteil, meine Mitschüler machen mich den ganzen Tag über runter, erzählen Gerüchte über mich und lachen sich schrott. Klar, ich habe auch ein paar Freunde, um genau zu sein zwei Stück. Claire Willows und Amy Schmidt. Die beiden widerrum sind wieder etwas beliebt. Sie hängen mit Jungs ab und reden sogar mit der Schuldiva Angi. Eine eingebildete, mit Schminke vollgekleckste Diva. Alles, was ich während der Schulzeit zu tun habe, ist mich zu ducken und die Aufmerksamkeit an mir abprallen zu lassen. Auf das Gerede gehe ich zwar nicht mehr ein, aber es macht mich trotzdem kaputt.

    ,,Cassandra!", höre ich meinen Vater rufen. Ich hänge meine Schultasche über die Schulter und gehe die Treppe runter zu Dad in die Küche. Er steht mit verschränkten Armen vor der Küchentheke. Mist, was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?, frage ich mich.

    ,,Dad?", sage ich unsicher.

    ,,Deine Schule hat angerufen."

    ,,Und?"

    ,,Du hast schon wieder deine Hausaufgaben vergessen und bist zu spät zum Unterricht gekommen."

    ,,Ja?"

    ,,Sprich doch mal ganze Sätze, Mädchen!" Ich nicke und stelle mich ebenfalls mit vor der Brust verschränkten Armen hin.

    ,,Ja, also das ist so eine Sache. Tut mir leid. Ich bin einfach nicht dazu gekommen.", sage ich.

    ,,Du bist nicht dazu gekommen, okay. Hast du deine Hausaufgaben wenigstens heute?"

    ,,Ja, habe ich."

    ,,Gut, dann seh' zu, dass du zur Schule kommst.", sagt er.

    ,,Okay, Daddy." Ich gehe zu ihm, gebe ihm einen Kuss auf die Wange und verschwinde nach draußen. Ich schnappe mir mein Rad und mache mich auf den Weg zur Schule.

    Eine viertel Stunde später komme ich an der Schule an und schließe das Rad an, binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann gehe ich ins Schulgebäude und renne in jemanden rein. Ich schaue auf und gucke direkt in Amy's Augen. Ihre großen grünen Augen funkeln. Sie grinst und wischt sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht.

    ,,Hey, Cassie!", sagt sie fröhlich.

    ,,Hi, Amy."

    ,,Wie geht's dir heute?"

    ,,Gut, wieso? Was hecken die jetzt schon wieder aus?", frage ich und schaue mich schnell um.

    ,,Nichts, du Dummerchen! Sie sind alle total aufgeregt, wegen den neuen Schülern." Ich gucke wieder zu Amy.

    ,,Welche neuen Schüler?", frage ich sie. Sie lacht und fässt nach meinem Zopf. Das macht sie immer, weil sie meine langen, blonden Haare so sehr mag.

    ,,Die morgen kommen. Sie sind neu auf die Insel gezogen. Alle reden von ihnen. Weißt du in welches Haus sie gezogen sind?"

    ,,Nein.", sage ich kopfschüttelnd.

    ,,Sie wohnen in der großen Villa, die letztes Jahr bei dir in der Nähe gebaut wurde." Achja, die Villa. Letztes Jahr kamen plötzlich so viele Bauarbeiter und fingen an, auf einer Wiese am Strand, zu bauen. Seit einem Monat steht das vierstöckige Monster von einem Haus. Direkt am Strand. Nur ein paar kleine Wiesen von meinem Haus entfernt. Von meinem Zimmer aus kann ich direkt auf die Villa gucken. Vorher war da nur Strand und ich habe mich dauernd gefragt, welche Familie dort wohl einziehen will, oder ob es nur ein Ferienhaus sein soll.

    ,,Cassie, bist du noch anwesend?", reißt Amy mich aus den Gedanken.

    ,,Ja, natürlich. Ich habe mich nur gefragt, wer in dieses Haus einziehen will."

    ,,Ja. Du hast voll den Vorteil!"

    ,,Was denn für einen?"

    ,,Du kannst die neuen als Erste sehen, weil du sozusagen direkt nebenan wohnst."

    ,,Ja, genau."

    ,,Hey!", ruft eine bekannte Stimme. Ich drehe mich um und sehe Claire auf uns zulaufen. Sie grinst über beide Ohren.

    ,,Hey, was bist du denn so fröhlich heute?", frage ich sie lachend. Claire bleibt neben uns stehen und grinst weiter.

    ,,Ich habe einen der neuen gesehen!", sagt sie lachend. Amy reißt die Augen auf.

    ,,Was? Wie sah er aus?", fragt sie aufgeregt.

    ,,Kurze braune Haare, groß gebaut, freundliches Lächeln und schon um die Vierzig Jahre alt." Wir brechen in Gelächter aus.

    ,,Dann muss das der Vater von unseren neuen Mitschülern sein.", sagt Amy.

    ,,Logisch! Aber ich hab gehört, dass es zwei Familien sind. Also, fünf Kinder. Zwei sind die Kinder, von dem, den ich heute gesehen habe und die anderen drei sind die Kinder von einer anderen Familie, aber sie sind alle miteinander verwandt. Das heißt, dass die Kinder Cousin's und Cousinen sind. Drei von ihnen kommen in unsere Jahrgangsstufe, einer kommt zwei Klassen unter uns und einer in die Oberstufe.", erklärt Claire. Ich gucke sie verwundert an.

    ,,Woher weißt du das alles?", frage ich.

    ,,Von meiner Mum.", sagt sie und grinst. Es klingelt und wir gehen in den Unterricht. Claire redet ununterbrochen über die neuen, weil sie sie unbedingt alle kennenlernen will. Mir liegt nicht viel daran sie kennenzulernen.

    Den Rest des Tages verbringe ich damit, meinem Vater im Cafe zu helfen. Er hat mich darum gebeten, was bei ihm heißt: Mach es oder heute gibt es nichts zu essen! Jedes Mal der gleiche Satz. Übrigens bin ich so oder so immer diejenige die kochen muss, weil mein Vater immer bis um zehn Uhr in dem Laden ist. Mein Job ist es, Inventur zu machen oder zu kellnern. Heute gibt es natürlich wieder besonderen Stoff, über den Kate mit ihren Freundinnen plaudern kann. Ja, genau. Die Neuen! Ich schnappe ab und zu etwas auf.

    Beau und Sawyer Vincent sind Cousins, beide kommen in meine Klassenstufe. Meghan, die Schwester von Beau kommt zwei Stufen unter mir, in die Achte Klasse. Dann gibt es noch Josh und Austin. Josh geht in die Oberstufe und Austin kommt auch in meine Klassenstufe. Austin, Josh und Sawyer sind Brüder und die Cousins von Beau und Meghan. Beau und Sawyer sind beide Siebzehn. Austin ist Sechzehn, Josh ist Neunzehn und Meghan ist Vierzehn. Ein Kunterbunter Haufen, also.

    Am Abend, nachdem mein Dad den Laden abgeschlossen hat, fahren wir nachhause. Zu Hause koche ich uns Spaghetti und mache dann meine Hausaufgaben. Nach den Hausaufgaben hüpfe ich unter die Dusche, putze meine Zähne und hüpfe dann in mein Bett. Morgen habe ich Geburtstag und ich freue mich darauf.

    Am nächsten Tag herrscht ein riesen Trubel in der Schule. Alle reden über die Neuen und kichern immer, wenn einer sagt, wie hammermäßig die aussehen sollen. Amy und Claire reden auch über sie, als ich mich zu ihnen setze. Nachdem ich mich gesetzt habe, schauen die beiden auf und grinsen. Ich gucke sie fragend an.

    ,,Hey, Cassie!", sagen sie wie aus einem Mund.

    ,,Hi.", sage ich etwas verwirrt. Plötzlich springen beide auf und umarmen mich.

    ,,Happy Birthday, Cassie!", sagt Amy.

    ,,Happy Birthday.", sagt auch Claire. Sie lassen mich los und ich lächle.

    ,,Danke, ihr seid echt süß."

    ,,Hast wohl gedacht, dass wir es vergessen haben, was?", lacht Claire.

    ,,Nein."

    ,,Schon etwas geschenkt bekommen von deinem Dad oder Kate?"

    ,,Nein, Dad ist heute morgen früh los."

    ,,Oh, schade. Hier das ist von uns.", sagt Amy und drückt mir ein kleines Paket in die Hand. Ich streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr und öffne das Geschenk. In dem Päckchen befindet sich eine kleine Glasfigur. Ein wunderschöner Delfin.

    ,,Danke, der ist wunderschön.", sage ich leise und umarme die beiden fest.

    ,,Für dich doch immer.", sagt Claire. Ich stelle das Päckchen auf den Tisch vor mir und schaue mich kurz um. Scheiße!, denke ich, als mein Blick auf Angi fällt. Sie kommt direkt auf mich zu. Ich kann nicht anders und starre sie einfach nur an, dann bleibt sie direkt vor mir stehen.

    ,,Was ist denn in dem Päckchen, Matthews?", fragt sie gehässig. Scheiße!

    ,,Nichts.", sage ich. Angi greift nach dem Päckchen und zieht den Delfin heraus. Amy und Claire verhalten sich ganz ruhig, dass tun sie immer.

    ,,Wie süß! Von deinem Dad?", fragt Angi.

    ,,Nein, den hat sie von uns.", sagt Amy. Die Blicke der beiden treffen sich kurz, dann guckt Angi wieder den Delfin an.

    ,,Ich glaube ich behalte ihn.", sagt sie. Ich springe auf.

    ,,Nein!" Angi guckt mich mit einem schiefen Grinsen an.

    ,,Doch, ich behalte es!", faucht sie. Ich will danach greifen, aber sie weicht mir aus.

    ,,Angi, gib es mir wieder!", brülle ich sie an.

    ,,Nein.", sagt sie ganz gelassen. Diese falsche Schlange!, denke ich mir.

    ,,Gib dem Mädchen das Paket wieder.", sagt eine mir unbekannte Jungenstimme. Angi und ich wirbeln herum und vier Jungs stehen vor uns. Der große Blonde, der ganz links steht, muss der aus der Oberstufe sein. Und die anderen drei, die aus unserer Klassenstufe. Mein Blick bleibt an dem hängen, der ganz rechts steht und mich anguckt. Er ist ungefähr einsfünfundachtzig. Er hat kurze verwuschelte dunkelbraune Haare, blaue funkelnde Augen und ist muskulös gebaut.

    ,,Wer sagt das?", fragt Angi eingebildet, dennoch höflich. Der zweite von rechts tritt vor. Dunkle blonde Haare, braune Augen.

    ,,Ich.", sagt er.

    ,,Und wer bist du?"

    ,,Sawyer Vincent.", sagt er. Er zeigt der Reihe nach auf die anderen Jungs, bei dem Großen angefangen.

    ,,Das sind meine Brüder Josh und Austin und mein Cousin Beau.", stellt er vor.

    ,,Ach, ihr seid die Neuen?", fragt Claire. Sawyer mustert sie und dann uns.

    ,,Ja."

    ,,Cool, die Gerüchte stimmen also!", sagt sie lachend. Josh, der Große, tritt vor.

    ,,Welche Gerüchte?", fragt er in einem finsteren Ton.

    ,,Nicht so wichtig.", mischt sich Amy ein. Ich gucke kurz zu meinem Päckchen, das Angi noch in der Hand hält und dann wieder zu den Jungs. Diesem Beau ist aufgefallen, dass ich zum Päckchen geguckt habe und schlägt seinem Cousin auf den Arm. Dieser guckt ihn kurz an und nickt dann.

    ,,Gib dem Mädchen das Päckchen wieder.", sagt er erneut. Angi knurrt und gibt mir das Päckchen zurück. Ich stopfe es in meine Tasche und hänge sie mir über die Schulter. Beau beobachtet mich immernoch. Ich schlucke und wende mich an Amy und Claire. Sie haben es ebenfalls bemerkt.

    ,,Wir müssen dann auch mal in den Unterricht. Man sieht sich!", sagt Claire und zieht mich mit sich und Amy von den anderen weg. Wir gehen in unseren Klassenraum und setzen uns auf unsere Plätze. Amy und Claire sitzen nebeneinander und ich sitze vor ihnen. Der Platz neben mir ist leer und ich will hoffen, dass das auch so bleibt. Ich packe meine Sachen aus und drehe mich dann zu den beiden um. Sie grinsen.

    ,,Was grinst ihr so?", frage ich.

    ,,Die Neuen haben dich verteidigt.", sagt Amy.

    ,,Und ich verstehe nicht warum. Die kennen mich nicht einmal." Ich schüttle den Kopf.

    ,,Vielleicht weil du ihre Nachbarin bist?", fragt Claire. Ich lege den Kopf schief und gucke sie mit hochgezogener Augenbraue an.

    ,,Dein Ernst?" Claire zuckt mit den Schultern.

    ,,Ich mein' ja nur.", sagt sie leise. Amy und ich lachen.

    ,,Was gibt es denn zu lachen?", fragt eine tiefe männliche Stimme. Ich wirbel herum und starre in das Gesicht von unserem Mathelehrer. Amy und Claire kichern leise.

    ,,Nichts, Mr. Flick.", sage ich. Mr. Flick dreht sich um und geht zur Tafel. Er fängt an etwas ranzuschreiben. Fragend blicke ich zu Amy und Claire nach hinten, als an der Tafel sein Name steht.

    ,,Nun, Klasse!, ruft er und alle werden stumm, ,,Guten Morgen, erstmal!

    ,,Guten Morgen, Mr. Flick!", rufen wir alle.

    ,,Ich habe meinen Namen an die Tafel geschrieben, weil wir neue Schüler bekommen. Sie müssten jeden Moment reinkommen.", erklärt er und kurz darauf geht die Tür auf. Beau, Sawyer und Austin Vincent kommen herein. Beau's Blick wandert durch die Klasse und als er mich ansieht, funkeln seine Augen. Sawyer tut es ihm nach und als er mich ansieht, grinst er frech. Unwillkürlich muss ich schlucken und wende den Blick meinem Lehrer zu.

    ,,Darf ich euch vorstellen? Das sind die Brüder Sawyer und Austin und ihr Cousin Beau. Sie haben alle den selben Familiennamen., stellt er vor und zeigt auf freie Plätze, ,,Nehmt doch bitte Platz., sagt er. Sawyer und Austin setzen sich vorne an den freien Tisch und Beau setzt sich neben mich. Warum muss mein Tisch frei sein?, frage ich mich innerlich. Hinter mir höre ich Claire und Amy kichern. Langsam lasse ich meinen Blick durch die Klasse schweifen. Angi sitzt, mit dem Kopf auf den Händen abgestützt, hinter Sawyer und Austin und versucht ein Gespräch mit ihnen anzufangen. Austin lacht und stupst sie an. Sie keucht erschrocken auf und fällt vom Stuhl. Sawyer lacht laut auf und erntet von Mr. Flick einen bösen Blick, ignoriert diesen jedoch. Neben mir kichert Beau leise und wirft Sawyer einen Papierknäuel zu. Sawyer fängt ihn geschickt und faltet ihn auseinander, dann liest er, schreibt etwas drauf und wirft zurück. Beau fängt ihn genauso geschickt und nun liest er. Austin hilft Angi beim Aufstehen und ich hätte am liebsten gerufen, dass er sie liegen lassen solle, aber dann hätte Angi mich verprügelt. Und normalerweise, wenn ich den Mund aufmachen wollte, dann sagte sie immer wieder:Schaut mal, die Schüchternheit Pur will etwas sagen! Dann lacht sie und verschwindet. Jedesmal das Gleiche. Warum mache ich das überhaupt immer mit?, frage ich mich zum Hundertstenmal.

    Plötzlich landet der Papierknäuel direkt vor mir. Ich schrecke hoch und starre ihn an. Eine Hand fässt danach und ich gucke zu Beau, der entschuldigend lächelt.

    ,,Sorry.", sagt er leise und faltet das Papier auseinander. Ich gucke ihn nur an und beobachte, wie er Sawyer einen verstohlenen Blick zuwirft. Er merkt, dass ich ihn anstarre und guckt mich ebenfalls an, nur fragend. Ich schlucke erneut und wende den Blick wieder ab. Mr. Flick sagt, dass wir unsere Bücher öffnen sollen und genau das tue ich. In der Gegenwart der Neuen fühle ich mich irgendwie unwohl.

    Als es nach der Stunde zur Pause klingelt schnappe ich mir meine Tasche und fliehe sozusagen aus dem Klassenraum. In der nächsten Stunde haben wir Sport und ich muss meinen Sportbeutel aus meinem Schließfach holen. Ich gehe zu meinem Fach und öffne es. Ein leises Räuspern lässt mich zusammenzucken und ich lasse ausversehen ein Buch fallen. Mist! Vorsichtig bücke ich mich, um es aufzuheben, aber jemand anderes kommt mir zuvor. Ich stelle mich wieder gerade hin und blicke in das Gesicht von Beau. Wie erstarrt nehme ich ihm das Buch aus der Hand und starre ihn einfach nur an. Er lacht kurz auf.

    ,,Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe.", sagt er.

    ,,Schon okay.", erwidere ich nur, lege das Buch in den Schrank und nehme meine Sporttasche heraus. Beau steht immernoch neben mir.

    ,,Ähm...Ich wollte mich nur nochmal vorstellen.", erklärt er und streckt mir seine Hand hin. Ich schaue darauf und schüttle sie.

    ,,Ich bin Beau Vincent.", stellt sich Beau vor.

    ,,Ich weiß.", sage ich. Er lacht wieder.

    ,,Und wie heißt du?", fragt er mit hochgezogener Augenbraue.

    ,,Cassandra Matthews."

    ,,Was war denn das für ein Paket heute Morgen?"

    ,,Bist du neugierig?", frage ich frech. Komischerweise bin ich kein bisschen schüchtern.

    ,,Ja. Also?", beharrt er.

    ,,Es war ein Geburtstagsgeschenk."

    ,,Du hast Geburtstag?"

    ,,Nein, ich sage das nur so." Beau lacht und legt mir eine Hand auf die Schulter.

    ,,Du hast einen guten Sinn für Humor. Warum hat diese Angi dir eigentlich das Geschenk weggenommen?"

    ,,Weil sie mich nicht ausstehen kann, wie alle anderen auch, außer meine Freundinnen Claire und Amy.", erkläre ich und will weggehen, doch Beau hält mich am Arm fest. Ich drehe mich zu ihm um und funkel ihn an. Er sieht plötzlich sehr ernst aus.

    ,,Wieso mag dich niemand?", fragt er ernst. Ich zucke mit den Schultern.

    ,,Woher soll ich das wissen? Weil ich so schüchtern bin vielleicht? Ich habe sie nie gefragt!", fauche ich ihn an und eine Träne läuft mir die Wange runter. Na toll, jetzt heul ich auch noch vor dem Neuen! Wie erbärmlich! Beau sieht das und wischt die Träne mit seinem Daumen weg.

    ,,Bitte weine doch nicht.", bittet er.

    ,,Warum? Damit niemand das sieht?, fauche ich, ,,Damit niemand sieht, dass der Neue mich zum heulen gebracht hat? Damit keine Gerüchte auftauchen? Glaub mir, ich habe schon so viel hier durchgemacht und es gab genug Gerüchte über mich! Gewöhn dich daran, dass diese Schule hier scheiße ist! Wieder will ich weggehen, aber er hält mich immernoch fest.

    ,,Lass mich los!", brülle ich ihn an.

    ,,Beau, was ist hier los?", fragt eine Mädchenstimme. Ich senke den Blick.

    ,,Meg, es ist alles okay. Kannst du Josh herholen bitte? Ich brauch ihn hier."

    ,,Okay, aber mach keinen Fehler."

    ,,Nein. Jetzt geh' schon Meg." Schritte ertönen und werden immer leiser. Beau zerrt mich von den Schließfächern weg und in einen leeren Klassenraum rein. Dann lässt er mich los und lehnt sich mit dem Rücken an die Tür, damit ich nicht abhaue. Verwirrt starre ich ihn an. Er lässt den Blick durch den Raum schweifen, bis er an mir hängen bleibt.

    ,,Warum hast du mich hier reingebracht?", frage ich ihn wütend. Er mustert mich.

    ,,Darum.", sagt er nur. Ich seufze und schlage mit der Faust auf den Tisch. Er knackt.

    ,,Vielen Dank für diese hilfsreiche Antwort.", knurre ich.

    ,,Gerne." Wütend drehe ich mich zu ihm um, doch er steht nicht mehr an der Tür, sondern sitzt auf einem Tisch. Neben ihm steht Josh, sein Cousin aus der Oberstufe. Wann ist der hier reingekommen?, frage ich mich verwirrt. Beide beobachten mich.

    ,,Was?", fauche ich. Josh grinst jetzt.

    ,,Jetzt weiß ich, was du meintest, Beau.", sagt er. Ich starre beide wütend an.

    ,,Hab ich doch gesagt.", erwidert Beau. Die beiden ignorieren mich.

    ,,Mann, muss ja schwer für dich sein." Josh. Beau nickt.

    ,,Jap."

    ,,Und diese Haare erst! Und ihre Augen!" Wieder Josh.

    ,,Genau.", sagt Beau und verdreht die Augen. Ich gehe auf sie zu und stemme die Hände in die Hüften. Sie beoachten das und Josh grinst noch breiter.

    ,,Sexy!", knurrt er. Ich hole aus und knalle ihm eine. Er flucht kurz und lacht dann.

    ,,Was soll der Scheiß?", brülle ich ihn an. Er grinst immernoch.

    ,,Was für ein Scheiß denn?", fragt er unschuldig. Ich knalle ihm noch eine.

    ,,Cassandra, hör doch auf ihn zu schlagen.", sagt Beau. Ich funkel ihn an.

    ,,Dann soll er aufhören, so über mich zu reden! Ich bin doch kein Spielzeug. Wenn ihr euch an jemanden ranmachen wollt, dann sucht euch jemand anderen!"

    ,,Wollen wir aber nicht.", sagt Josh. Ich hebe die Hand und er schnappt sie sich. Ich keuche auf und Josh zieht mich an sich und hält mich an seiner Brust gefangen.

    ,,Lass mich los!", fauche ich, doch er lässt nicht los, stattdessen lacht er nur.

    ,,Josh, lass sie los.", sagt Beau leise. Josh lässt mich los. Ich fluche und weiche vor ihm zurück. Beau reicht Josh ein Taschentuch und Josh wischt sich das Blut aus dem Gesicht.

    ,,Einen harten Schlag hat sie!", sagt er lachend. Gerade will ich auf ihn losgehen, als sich die Tür öffnet und die anderen Vincent's hereinkommen. Ich schlucke und weiche noch weiter zurück. Austin geht zu seinem Bruder und guckt sich sein Gesicht an. Sawyer schließt die Tür hinter sich und bleibt davor stehen. Meghan, die Schwester von Beau geht zu ihrem Bruder und flüstert ihm etwas ins Ohr. Er lacht und streicht ihr über die Haare. Austin blickt mich an.

    ,,Hast du ihn etwa geschlagen?", fragt er ungläubig.

    ,,Ja!", knurre ich, ,,Was wird das hier eigentlich? Eine

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