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Von Heimspielen und Ponyhöfen
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Ebook105 pages1 hour

Von Heimspielen und Ponyhöfen

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About this ebook

Während wir alle von einem Leben auf dem Ponyhof träumen, bietet es sich uns oft eher als Alltagsalptraum dar. In dieser Geschichtensammlung betrachte ich diverse Alltagsgeschichten von humoristischen Seiten.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateMar 19, 2016
ISBN9783737595810
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    Book preview

    Von Heimspielen und Ponyhöfen - Wiebke Saathoff

    Impressum

    Copyright: © 2016 Wiebke Saathoff

    Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin,

    www.epubli.de

    ISBN 978-3-7375-9581-0

    Vorwort

    Das Leben ist kein Ponyhof.

    Das Leben ist kein Heimspiel.

    So zutreffend diese Sprüche auch oft sein mögen, so wenig wahr sind sie wieder in Ausnahmefällen. Das Leben bietet uns nicht nur Regen, sondern manchmal auch Sonnenschein. Nicht nur schwarz, sondern manchmal auch weiß. Nicht nur Labskaus, sondern manchmal auch Kaviar. Nicht nur Bayern München, sondern manchmal auch Werder Bremen. Alles bunt durchgemischt, ergibt es ein undurchsichtiges Gebilde, eine graue Labskauskaviarsuppe in mittelmäßiger Qualität. Doch das macht es ja aus.

    Die hier vor euch liegende Textsammlung habe ich während meiner bisherigen Lesebühnenerfahrung geschrieben, die eine Hälfte für die Bumsdorfer Auslese in Braunschweig, die es leider nicht mehr gibt, die andere Hälfte für The HuH! - Die Lesebühne mit Hack und Herz in Bremen.

    Lesebühnen sind literarische Veranstaltungen, bei denen feste Ensemblemitglieder ihre eigenen kurzen Geschichten vor Publikum regelmäßig (z.B. monatlich) am gleichen Ort vortragen. Meistens werden noch Gäste literarischer und musikalischer Art eingeladen.

    Meine Texte haben alle irgendwie etwas gemeinsam. Sie handeln vom kuriosen Alltag, der uns unser Leben manchmal auf fremden Rasen austragen lässt, um uns dann doch wieder heimisch und heimelig zu empfangen. Manchmal fühlt man sich eben wie auf dem Ponyhof und manchmal wie in der Pferdemetzgerei!

    Danke

    An Zandra, die unermüdlich meine fehlerhafte Kommasetzung begutachtet und auch berichtigt hat und mich auch ständig motiviert, weiterzumachen.

    An Geela, die mich bei der Gestaltung des Covers unterstützt hat.

    An meine Mutter, die sich diese Textsammlung zu Weihnachten gewünscht hat.

    An meine Mitstreiter der Bumsdorfer Auslese und The HuH!, die das Vortragen der Texte zu einem Vergnügen machten/machen.

    Und natürlich an alle, die sich jeweils im Publikum befunden haben!

    Inhaltsverzeichnis

    Wartesaal

    Chasing Cars

    Happy Mörtel

    Frau mit Kohle sucht Fisch zum Grillen

    Bäng! Bumm! Krawumm!

    Ich habe viel mit Schwänzen zu tun -Aus dem Tagebuch einer Lehrerin

    Brunftzeit

    Die Bacheloretten

    Macht und Gemächt, eine unabdingbare

    Konsequenz?!

    Manni the Mantalist

    Mittelstreifenfahrerei

    My lost Cyberspace – oder Tagebuch einer Internetlosen

    Von Menschen, Tieren und Salat.

    Traumfänger

    Taten ist das, was zählt

    Alles ist im Eimer

    Ungefragte Erziehungsmaßnahmen oder Die Saga von SuperAlterKackarsch

    Einfach mal locker gegen die Wand starren

    Biss nach Loppersum

    Sylwie - oder Rotkäppchen und der böse Wolf

    Herzensangelegenheit

    Mettbrötchen ohne Brötchen aber mit Ei

    Der Verfall des deutschen Liedgutes aufgrund der Unterwanderung von fremdsprachlichen Einflüssen oder Schneller, Härter, Moped

    Bergdoktor Dr. Alp - Der Arzt, dem die Frauen misstrauten - Eine Arztkurzgeschichte

    Heavy in Love in Braunschweig

    Vorsätzliche Vorsätze und ein nachdenklicher Nachsatz

    Am Ende des Weges

    Lebenszeit auf Abwegen

    Wartesaal

    Die Frau am Fenster ist auf eine besondere Art angsteinflößend - creepy könnte man behaupten, irgendwie. Sie wohnt im 3. Stock und hat einen guten Überblick. So langsam ist es zu kalt für ihr Kissen, aber ich weiß, dass sie da ist, sie starrt durch das Glas des Fensters hindurch und ihr entgeht nichts - und doch alles.

    Als ich hier herzog hatte ich mir die Wohnung gegenüber angeschaut. Die Frau lehnte gegen die Fensterbank und starrte den Haufen Menschen an, der wartete, so wie sie. Ich habe die Wohnung nicht genommen.

    Während der Menschenhaufen längst verschwunden ist, ist sie immer noch da. Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit fahre. Und jeden Abend, wenn ich wiederkomme. Auf dem Weg sehe ich nicht nur sie warten. Kurz vor der Becks Brauerei steht der Mann. Er hat seinen Rollator neben sich geparkt, meist lehnt er sich dort an. Er blickt in die Weser. Er ist schon früh morgens da und nachmittags ist er auch oft noch dort. Er kommt keinen Meter weiter.

    Sie sind beide alt. Sie müssen schon eine lange Zeit gelebt haben. Sie müssen irgendetwas getan haben. Sie müssen harte Zeiten miterlebt haben und schöne. Sie müssen gelebt haben.

    Ich fahre weiter. Der Wind bläst mir in das Gesicht und durch den Regen nehme ich sie nur verschwommen wahr, aber sie sind da, wie immer. Mein Blick schweift in die Ferne. Ich nähere mich der Brücke, auf ihr donnern die Autos und LKWs und lassen sie erschüttern. Sie klingen dumpf. Ich trete in die Pedale. Ich rase über die Brücke und doch komme ich keinen Meter voran.

    Chasing Cars

    Ein sehr einfacher und effektiver Weg, seinen Mitmenschen Persönlichkeitsmerkmale, Tatsachen oder Einstellungen mitzuteilen, ist das Anbringen eines Aufklebers an der Rückscheibe des Autos.

    Häufige Aussagen sind: „Baby an Bord bzw. „Baby fährt mit! oder auch die fremdsprachliche Version „Baby on Board!. Allerdings sind diese Art von Sticker auch schon wieder voll out. Selbst Eltern von Kleinkindern gehen mit dem Trend und passen sich neuen Entwicklungen an. Heutzutage muss schon was Individuelles her, z. B. „Ann-Jaqueline fährt mit!. Am besten man hat nicht nur Ann-Jaqueline gezeugt, sondern auch noch Kevin-Horst und dessen Aufkleber befindet sich dann in der anderen Ecke der Rückscheibe. Ann-Jaqueline und Kevin-Horst sind auch individuell gezeichnet, Ann-Jaqueline in rosa und Kevin-Horst in hellblau. Wunderschön und äußerst kreativ! Und wie gesagt, jetzt weiß ich Bescheid!

    Aber ein wenig wundert mich, worüber ich Bescheid wissen soll. Wird hier nur dezent auf die Beförderung von Ann-Jaqueline und Kevin-Horst hingewiesen oder will mir das Pärchen vor mir noch weitgehendere Nachrichten überbringen? Ich klebe doch auch nicht „Kiste Becks fährt mit!" hinten drauf.

    Ich denke weiter. Die Existenz von Ann-Jaqueline und Kevin-Horst setzt eine ganz wichtige Begebenheit voraus. Ja genau, die zwei oder nur der oder die eine, je nachdem wer gerade mit der glorreichen Nachricht durch die Gegend fährt, hatte schon einmal Geschlechtsverkehr! Toll, denke ich und möchte am liebsten gratulieren. Aber warum muss man diese Nachricht so versteckt und kompliziert ausdrücken? Wahrscheinlich nur, um den Intellekt der Mitmenschen herauszufordern. Ein einfaches „Poppen 2006! hätte doch auch gereicht. Oder „Ficken for Fun 2004 + 2005! wäre auch nicht schlecht gewesen.

    Da klappt die Überleitung zu meinem nächsten Thema perfekt. „ABI 2008!". Aus Erfahrungswerten würde ich diese Aussage folgendermaßen übersetzen: „Ich bin nicht

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