Die Seepferchen-Siedlung: Das Leben weht aus allen Richtungen
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Buchvorschau
Die Seepferchen-Siedlung - Georg von Rotthausen
Imprint
Die Seepferdchen-Siedlung
oder
Das Leben weht aus allen Richtungen
Published by neobooks, Neopubli GmbH Berlin
Copyright: ©2020 by Georg von Rotthausen
Georg von Rotthausen
Die Seepferdchen-Siedlung
oder
Das Leben weht aus allen Richtungen
Chronik einer Nachbarschaft im Norden, Teil 3
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Die Personen, Orte und Ereignisse, die in diese Buch dargestellt werden, sind sämtlich fiktiv, außer historische Personen und Ereignisse. Jede Ähnlichkeit mit realen Personen, lebend oder tot, wäre rein zufällig und in keiner Weise vom Autor beabsichtigt. Einzige Ausnahme: Historische Personen, lebend oder tot.
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The characters, locations and events portrayed in this book are entirely fictitious save for historical individuals and events. Any other similarity to real persons, living or dead, is entirely coincidental and not intended in any way whatsoever by the author. Sole exception: Historical individuals, living or dead.
Kontakt zum Autor:
georg.v.rotthausen@gmx.net
Montag, der 1. Juli 2019
Das Ehepaar Thödersen nimmt in aller Herrgottsfrühe sein Frühstück ein.
Ich bin gespannt, was dem jungen Oberstleutnant heute einfällt, aber dem pul’ ich auf meine Art auch noch die restlichen Eierschalen hinter den Ohren weg
, schaut Hauke grimmig entschlossen drein. "Bei dem könnte man das i.G. auch mit ist gewöhnungsbedürftig übersetzen, beißt er von seinem hartgekochten Ei ab.
Bestandener Generalstabslehrgang heißt für mich noch lange nicht, auch etwas von Menschenführung zu verstehen. So wie manche Ärzte mit 1,0-Abitur vielleicht zum Metzger taugen, aber nicht, um Menschen zu helfen."
Na laß mal
, versucht Gesche ihn zu beruhigen. Man sollte jedem die Möglichkeit zum Lernen und Erfahrung sammeln geben. Als junger Unteroffizier hast Du sicher auch nicht alles richtig gemacht, und Deine Vorgesetzten haben Dich leben lassen, mein Schatz! Und was bist Du heute für ein prächtiger Spieß!
, lächelt sie ihn milde an und streicht ihm liebevoll über den Kopf.
Dankbar sieht er sie an und küßt sein geliebtes Weib, aber …
Ich kann diese naßforschen Typen nicht leiden, die nur möglichst schnell in den Bendlerblock wollen und von Truppenpraxis wenig verstehen
, ereifert Hauke sich noch einmal, ehe er einen letzten Schluck Kaffee trinkt, sich den Mund mit der Serviette abwischt und zum Gehen bereitmacht.
An der Tür küßt man sich zum Abschied wie am allerersten Tag und …
Laß Frerk schlafen so lange er will. Es ist sein erster Ferientag. Bei seinen ausgezeichneten Zeugnisnoten hat der Junge das verdient. Tschüß, mein Süßes.
Tschüß, Herr Hauptfeldwebel!
, lächelt Gesche ihn an. Vor zwölf Uhr rechne ich sowieso nicht mit ihm.
Beide winken sich noch einmal zu, ehe Hauke den Motor anläßt und vom Grundstück fährt.
*
Alf steht im Schweiße seines Angesichts auf einem riesigen sandigen Spargelfeld und hat den Ehrgeiz, es ganz allein abzuernten. Er ist nur mit einem Rock aus Dünengras bekleidet und trägt einen breitkrempigen Hut aus Strandhafer geflochten, um sich wenigstens etwas vor der brennenden Sonne zu schützen.
Langsam nur kommt er voran, und plötzlich wachsen ihm riesige braune Spargelstangen aus dem Boden entgegen. Er schafft es kaum, sie abzutrennen, da sie bereits dick wie junge Bäume sind. Immer wieder fällt eine zu Boden und schweißtriefend schleppt er sie zu einem Anhänger und schichtet weiter auf.
Plötzlich gleitet, gelöst durch die schwere Arbeit, sein Dünengrasrock zu Boden, der auf dem heißen Sand sofort in Flammen aufgeht.
Da steht plötzlich ein schwarzhaariger Spargelaufkäufer vor ihm, mit einem Ausstecher in der Hand, und verlangt von ihm das beste Stück der Ernte.
Welches das denn sei, will Alf von ihm wissen, der ihm irgendwie bekannt vorkommt.
Diesen herrlichen Spargel wolle er, deutet er auf Alfs Schoß, aus dem eine enorme Stange gewachsen ist und setzt den Ausstecher an …
Alf fährt erschrocken in seinem Bett hoch, versucht sich zu besinnen.
Was hab’ ich denn da bloß für einen Scheiß geträumt? Die Spargelzeit ist doch vorbei, und was war das denn für‘n komischer Typ!?
Er sieht auf die Uhr neben seinem Bett: 6.27 Uhr. Es ist Zeit für ihn, aufzustehen.
Als er sich, nackt wie er ist, auf die Bettkante schwingt, spürt Alf, daß er einen leichten Schädel
hat.
Er hat am Abend zuvor mit Thambi doch recht ausführlich das Wiedersehen nach all den Jahren gefeiert.
Oh, Mann! Ich muß unter die Dusche
, murmelt er vor sich hin. Und zwar eiskalt.
Als er aufsteht, sieht er unwillkürlich an sich herab …
"Na, wenigstens ist Ole Pint ohne Beschwerden, aber die übliche Morgenbegrüßung fällt heute aus. … Mann, tut mir der Kopf weh", macht er sich auf den Weg ins Bad. Und der Geschmack im Mund ist auch grenzwertig.
*
Arjan sieht auf seine Nachttischuhr, aber kurz vor sieben ist ihm zum Aufstehen am ersten Ferientag doch noch etwas zu früh, trotz der Arbeitsübernahme, bei Luise den Rasen zu mähen. Ein halbes Stündchen will er noch liegenbleiben, wach werden und dabei seinen Gedankensalat sortieren.
Er streckt sich wohlig unter seinem dünnen Sommerzudeck, krault sich selbst, wo er es besonders gern hat, und genießt seine Morgenpracht.
Mareile spukt ihm im Kopf herum. Er hat von ihr geträumt und freut sich unbändig, sie wiederzusehen.
Arjan wird weder beim endgültigen Aufwachen noch unter der Dusche seiner erotischen Spannung nachgeben. Es soll ihn einige Selbstbeherrschung und Überwindung kosten, aber er will es an diesem Morgen einfach aufsparen
. Fröhlich und aufgeregt wird er, wieder ohne seinen Drei-Tage-Bart, in Hüftjeansshorts und Bauch-T gekleidet in die Küche eilen und damit den Ereignissen des neuen Tages entgegenstürmen.
*
Klein-Björn hat ausgeschlafen und klettert aus seinem Bett. Dabei bemerkt er etwas an sich, das er Torben sofort zeigen muß.
Er flitzt hinüber zu dessen Zimmer, öffnet die Tür, ohne anzuklopfen, macht das Licht an und rüttelt seinen großen Bruder an der Schulter.
Wach auf, Torben! Torben, wach au-hauf!
Der öffnet langsam die Augen und zuckt wegen der hellen Beleuchtung zusammen.
Oh, Björni! Mach’ das Licht aus, bitte!
, stöhnt er und dreht sich wieder weg.
Das Licht geht aus, aber im nächsten Moment wird er wieder an der Schulter gerüttelt.
Torben! Aufwachen! … Guck mal, was ich da habe!
, setzt er das Rütteln fort.
Ja, was ist denn?
, seufzt Torben und befürchtet zunächst, es sei morgens um vier und sein plietscher Minibruder wolle ihm nur ein in der halben Nacht gemaltes Bild zeigen, ehe es in der Sammlung des Museum of Modern Art im Magazin für immer verschwindet.
Er wälzt sich wieder herum, macht das kleine Licht an und stützt sich auf seine Ellbogen, um besser sehen zu können, was es denn so Wichtiges gibt.
Guck mal!
, tritt Klein-Björn zwei Schritte zurück. Genau wie bei Dir, wenn Du aufstehst
, strahlt der Lütte.
Torben blinzelt noch einmal, gähnt … und staunt.
"Nu loot mi an Land! Der Kleine Björn schaut ja recht kregel in die weite Welt hinein, schmunzelt er − und hält seinem stolzen Brüderchen die rechte Handfläche zur
hohen Fünf" hin, die prompt geklatscht wird.
Aber nun ab ins Bad mit Dir. Ich komme gleich zum Duschen nach, Du kleiner Held!
Der Junge flitzt jubelnd davon.
"Der Kleine Björn schaut kregel, ich bin ein kleiner Held! Der Kleine Björn schaut kregel …, dann ist das Öffnen der Badezimmertür zu hören, und während Torben sich aus dem Bett rollt, samt stolzer
Morgenpracht", rauscht bald auch die WC-Spülung.
Lächelnd steht Torben auf, streckt sich mit einem letzten Gähnen und folgt mit dem Zuruf Geh schon mal in die Dusche
dem Lütten ins Bad.
*
Mareile hat wunderbar geschlafen. Ihre Träume waren wohl lebhaft, aber sie kann sicht nicht mehr recht erinnern. Das Selbstverwöhnprogramm am Abend zuvor hat ihr sehr gut getan, fast so gut, als wäre sie mit Arjan selbst zusammen gewesen.
Ihn bald wiederzusehen löst bei ihr ein schnurrendes Wohlbefinden aus.
Als sie auf die Uhr sieht, ist es kurz vor acht. Nackt, wie sie ist, denn so ist sie eingeschlafen, steht sie auf, streckt sich mit süßen Tönen und geht ins Bad.
Hätte sie aus dem Fenster geschaut, würde sie Arjan gesehen haben, der just den Küchenabfall entsorgt und dabei seinen Vater verabschiedet, der zur Arbeit fährt, aber die erste frische Luft des Tages wird sie auf der anderen Seite ihrer Ferienwohnung genießen, wo sie sich nach dem Duschen im Bademantel für eine Viertelstunde auf der kleine Terrasse in die Morgensonne setzt.
*
Torben wäscht Björni unter warmem Wasser zunächst die Haare und reinigt danach seinen zuvor eingeseiften kleinen Bruder mit einem weichen Schwamm, ehe er ihn gründlich abspült.
Der Lütte ist neugierig und will wissen …
Wird mein Penis auch mal so groß wie Deiner?
"Wenn Du so groß werden solltest wie ich, dann ganz bestimmt, vielleicht sogar noch größer, und Du mußt ihn immer ganz sauber halten, verstanden! Sauberkeit ist ganz wichtig, Björni. Nicht nur Deiner Hände, Füße, Ohren und Deines Achtersten und überhaupt, sondern gerade auch da. Und zwar nicht nur mit dem Schwamm oder Waschlappen drüberwischen, sondern so … Schau genau hin! Und vergiß dabei auch Deine Klöten nicht."
Torben macht es dem Kleinen vor.
Und jetzt machst Du es genauso bei Dir. Halt die rechte Hand auf …
, in die er ihm einen Klecks Duschgel drückt … und nun los!
Eifrig macht Björni die Reinigung nach, wie es ihm sein Bruder gezeigt hat.
War das so richtig?
, schaut er hoch.
Ganz ausgezeichnet
, duscht Torben ihn ab und hebt ihn aus der Duschwanne heraus. Dann reicht er ihm ein Frotteetuch zum Abtrocknen, während er dem Kleinen nach einem kurzen Abrubbeln die Haare mit dem Föhn trocknet und dann auch die feuchtigkeitsempfindlichen Körperstellen, ehe er ihn auffordert, sich seinen bunten Bademantel anzuziehen, die Zähne zu putzen und zu warten, bis er selbst mit dem Duschen fertig ist.
*
Arjan hat sein Frühstück beendet und seiner Mutter beim Aufräumen geholfen.
Ich geh’ jetzt ‘rüber zu Luise und mäh’ ihren Rasen, das hab’ ich ihr gestern versprochen
, sagt er sein nächstes Ziel an und will die Küche verlassen, um seine Sandalen anzuziehen.
Aber denke auch an unseren
, erinnert ihn Dörte Dokelsen.
Reicht das auch morgen noch?
, fragt er mit leichtem Stirnrunzeln, denn er will sich seinen Tagesplan nicht durcheinander bringen lassen.
Ich denke, daß der Rasen morgen auch noch da ist
, lächelt seine Mutter, die seine Besorgnis erkannt hat. Und was hast Du danach vor?
Ach, ich geh’ bei dem schönen Wetter wieder nach Nakedunien, muß den hellen Streifen loswerden
, zieht er seine Hüftshorts am Bund etwas herunter, um es zu verdeutlichen.
Zusammen mit Frerk?
Nö, heute nicht, er hat ‘was anderes vor
, eilt Arjan hinaus und vergißt glatt, seine Sandalen anzuziehen. Nur weg, ehe seiner Mutter doch noch etwas einfällt, ihn zu beschäftigen. Er läuft ohnehin sehr gern barfuß.
*
Alf ist längst zu seinem Arbeitsplatz in der großen Gärtnerei des Nachbarortes gefahren, als sein Bruder Gernot in die Küche seines Elternhauses stürmt.
Moin, Papa
, küßt er seinen Vater eiligst auf die „Franziskanerwiese".
"Moin, mien Jung", blickt der kurz von seinem Studium der Tageszeitung auf, zückt ein Taschentuch und wischt seine kahle Kopfstelle ab. Dann liest er weiter.
Wo is’ Mama?
Ferienwohnung
, ist die knappe Antwort, ohne daß Wilhelm Dröhn hinter seiner Morgenlektüre nochmals aufschaut. Has’ verschlafen?
Jou
, schaut Gernot sich nach etwas Eßbarem um und ist heilfroh, daß sein älterer Bruder Martin bereits das Haus verlassen hat.
Spät geworden?
Jou.
Heiße Katze?
Jou.
Alf hat Dir ’was zum Frühstück gemacht
, deutet sein Vater mit einer Hand hinter der Zeitung hervor auf den Tisch.
Nun sieht Gernot das mit einem Teller abgedeckte Frühstücksbrett.
Darunter liegt ein Alupäckchen mit zwei Wurstbutterbroten, einem hartgekochten Ei, einer halben Tafel Zartbitterschokolade und einer handschriftlichen Nachricht:
Moin, Bruderherz! Eine Kleinigkeit für Dich zum Frühstück, damit Du wieder zu Kräften kommst, Du erotischer Schwerarbeiter! ☺ Kaffee ist in der Reisethermosbuddel. Alf.
Ich liebe den Kleinen
, steckt Gernot sich gleich den ersten Riegel Schokolade in den Mund, ehe er seinem Vater zum Abschied nochmals auf die „Franziskanerwiese" küßt, der sie ein weiteres Mal gelassen abwischt, diesmal mit etwas Zartbitter dabei, und eiligst das Haus verläßt.
Er trägt nur seine blaue Latzhose, in deren große Taschen er Alfs Notfrühstück verstaut, und Sandalen. Zu spät bemerkt Gernot, daß er in der Hektik glatt vergessen hat, wenigstens noch eine frische Unterhose anzuziehen. Seinen schmalen sexy Slip hat er ohnehin bei Kathrin vergessen, weshalb der nicht auf dem Klamottenhaufen vor