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Sex im Dritten Reich
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Ebook64 pages27 minutes

Sex im Dritten Reich

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Einerseits propagierten sie "Zucht und Sitte", andererseits wetterten sie gegen "spießiges Muckertum" – die Haltung der Nazis zu Lust und Erotik war seltsam zwiespältig. Das führte zu manchen ungewollten Folgen, die das Regime nicht einkalkuliert hatte. Weshalb wurde der Reichsparteitag 1936 zum "braunen Woodstock"? Warum machten sich die "Volksgenossen" über den "Reichsschamhaarmaler" und den "Bock von Babelsberg" lustig? Und wie sah es im Liebesleben der Nazi-Bonzen aus? Über welche schlüpfrigen Witze lachte Hitler? Dieses Buch erzählt die – oft unfreiwillig komische, bis zuweilen gruselige – "Sittengeschichte" der Nazi-Ära anhand seriöser Quellen.
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateApr 5, 2016
ISBN9783738065664
Sex im Dritten Reich

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    Sex im Dritten Reich - Carsten Krystofiak

    Einleitung

    Allgemein herrscht vom Dritten Reich die Vorstellung einer lustfeindlichen Diktatur, die alle Sinnlichkeit und Emanzipation brutal unterdrückte und ausschließlich zur Züchtung von „Kanonenfutter" instrumentalisierte. Doch zwischen der offiziellen Propaganda, dem wahren Bild sowie unbeabsichtigten Folgen der Regimepolitik, klafften große Unterschiede.

    Der Historiker Sebastian Haffner schreibt in seinen bekannten „Anmerkungen zu Hitler: „Der Zug zum Körper- und Sexkult, der in den zwanziger Jahren abgefahren war, dampfte im Dritten Reich ungebremst weiter. Haffner nennt dafür drei Gründe: Erstens die Auflösung der Klassengesellschaft, die schon im späten Kaiserreich einsetzte und sich auch unter Hitler weiter fortsetzte. Zweitens den Machtverlust der Kirche und ihrer Sexualmoral der Enthaltsamkeit. Und drittens die nicht mehr aufzuhaltende Gleichberechtigung der Frau.

    Natürlich haben die Nazis weibliche Emanzipation in ihrer Propaganda stets scharf abgelehnt. Doch tatsächlich war ihre Haltung merkwürdig widersprüchlich: Es wurde die „deutsche Zucht und Sitte gepriesen – und gleichzeitig gegen „spießiges Muckertum gewettert. Besonders offensichtlich ist dieser Widerspruch bei den „First Ladies des Dritten Reiches wie Magda Goebbels oder Eva Braun. Sie entsprachen so gar nicht dem offiziellen Propagandabild der deutschen Frau: Beide frönten Nikotin und Alkohol, trugen Schminke, teure Mode und amüsierten sich gerne. Aber auch über die einfachen Volksgenossen brauste eine braune Sexwelle: FKK war hip, „Arbeitsmaiden halfen im knappen Sportkostüm bei der Ernte, unverheiratete Mütter wurden vom Staat gegen Diskriminierung in Schutz genommen.

    Die Nationalsozialisten hatten die Körper der Menschen zu Staatseigentum erklärt. Doch konnten sie kontrollieren, was die Menschen mit dem Staatseigentum anstellten?

    Wir gehen auf Spurensuche…

    Warnhinweis:

    Dieses Buch enthält NICHT in jedem Absatz einen mahnenden Fingerzeig auf die Unmenschlichkeit und unbestreitbaren Verbrechen der Nationalsozialisten. Auch fehlt die permanente Wiederholung von Schlagworten wie „Größenwahn, „Rassenwahn etc.

    Der Leser sollte ausreichend intelligent, reif und moralisch selbständig sein, um die richtigen Bezüge selbst herstellen zu können. Daher erfolgt das Weiterlesen ab hier auf eigene Verantwortung.

    I. Der Zeitgeist

    Staatskunst im Dritten Reich

    Hitlers Sekretär Martin Bormann wurde einmal von seinem Sohn gefragt: „Papa, was ist eigentlich Nationalsozialismus? Bormann antwortete: „Nationalsozialismus ist der Wille des Führers! Das Parteiprogramm der Nazis war reine Makulatur – Hitlers Meinung war das Gesetz des Dritten Reiches. Das galt auch für die Kunst, denn darin fühlte sich Hitler als Experte.

    Correggios fast schon pornographisches Gemälde „Leda und der Schwan zählte zu Hitlers Lieblingsbildern. Ihn interessiere vor allem „das Farben- und Schattenspiel im Hintergrund, versuchte Hitler seine Begeisterung für das

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