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Übers Sterben reden: Gespräche über ein Tabuthema, das keines mehr sein sollte
Übers Sterben reden: Gespräche über ein Tabuthema, das keines mehr sein sollte
Übers Sterben reden: Gespräche über ein Tabuthema, das keines mehr sein sollte
Ebook117 pages54 minutes

Übers Sterben reden: Gespräche über ein Tabuthema, das keines mehr sein sollte

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About this ebook

Was mit uns passiert, wenn wir wegen eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr selbst über unser Leben bestimmen können, ist oft nicht das, was wir gerne gehabt hätten. Weil wir nie die Motivation aufbrachten, unseren Willen festzuhalten. Übers Sterben zu reden. Dieses Ebook soll helfen, das passende Angebot und den passenden Ansprechpartner im Raum Bayreuth und darüber hinaus zu finden. Es informiert über verschiedene Aspekte der Themen Sterben, Tod, Trauer und Bestattung. Es soll aber auch zeigen, wie verschiedene Menschen mit diesen Themen umgehen. Dazu sprach der Nordbayerische Kurier mit pflegenden und trauernden Angehörigen, Krankenschwestern und Hospizmitarbeitern, aber auch mit einem Orgelspieler, der seit 54 Jahren auf Beerdigungen spielt, und einem 86-Jährigen, der Sterbebildchen sammelt, um sich auf den Tod vorzubereiten. Wer gleich handeln möchte, findet im Anhang Musterformulare für Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateJan 20, 2015
ISBN9783737527408
Übers Sterben reden: Gespräche über ein Tabuthema, das keines mehr sein sollte

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    Book preview

    Übers Sterben reden - Nordbayerischer Kurier

    Vorwort der Autorin

    Nein, übers Sterben reden macht keinen Spaß. Weil es daran erinnert, dass das Leben vergänglich ist und womöglich später noch Krankheit und Schmerzen für einen bereithält. Aber übers Sterben reden ist wichtig. Denn damit Krankheit und Schmerzen später so behandelt werden, wie man sich das wünscht, muss man vorsorgen.

    Und weil das recht kompliziert ist, hat der Nordbayerische Kurier dieses Ebook zusammengestellt. Es basiert auf der Serie „Tod und Sterben", die zwischen Juni und September 2014 im Nordbayerischen Kurier erschien , und widmet sich mit Portraits, Interviews und Fachinformationen den verschiedenen Stadien am Ende des Lebens und darüber hinaus.

    Das Buch beginnt mit dem Thema Sterben: Wie hat sich der Umgang mit dem Sterben verändert? Wie sinnvoll ist aktive Sterbehilfe? Wie kann man vorsorgen, falls man seine Wünsche nicht mehr ausdrücken können sollte? Und wie fühlt es sich an, seine letzten Tage gemeinsam zu regeln? Hier finden Sie auch Muster für Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht.

    Dann widmet sich das Buch dem Tod. Wir sprachen mit Angehörigen von Verstorbenen, Hospizmitarbeitern, der bayerischen Pflegeministerin, aber auch mit einem 86-Jährigen, der Sterbebildchen sammelt darüber, ob sie den Tod in ihr Leben lassen und wie sie mit ihm umgehen.

    Der letzte Teil gilt den Themen Bestattung und Trauer. In verschiedenen Artikeln zeigen wir, wie sich Beerdigungen in den letzten 100 Jahren verändert haben, welche Beerdigungsmusik die richtige ist und wie sich das Gedenken an die Toten im Lauf des ersten Weltkriegs veränderte. Ein Beerdigungsmusiker spricht über 54 Arbeitsjahre, ein Bestatter über seine schwierigsten Momente. Und eine Angehörige beschreibt, wie sie sich nach dem Tod ihres Mannes langsam wieder zurück ins Leben kämpfte. Hier finden Sie auch Hilfsangebote für Angehörige und Trauernde.

    Eine Möglichkeit, seiner Trauer Ausdruck zu verleihen, ist mittlerweile auch das Internet: Auf dem  Trauerportal des Nordbayerischen Kuriers. Dort haben Sie die Möglichkeit, Ihren Angehörigen auf angemessene Weise zu gedenken und die Erinnerung an sie am Leben zu halten.

    Nein, übers Sterben reden macht keinen Spaß. Deshalb danke ich meinen Kollegen Ulrike Sommerer, Maximiliane Rüggeberg, Michael Weiser und Florian Zinnecker für ihre Mitarbeit an diesem Projekt. Und ich danke dem Hospizverein Bayreuth, der mit nicht nur bei all meinen Anliegen unterstützt, sondern auch den letzten Anstoß gegeben hat, selbst eine Patientenverfügung zu verfassen.

    Denn eine ausgefüllte Patientenverfügung in der Schublade, die macht Spaß. Ja, es war schwierig. Und ja, ich musste mir Fragen stellen, die ich mir eigentlich nicht stellen wollte. Aber glauben Sie mir: Wenn es vorbei ist, werden Sie sich sehr viel besser fühlen. Also lassen sie sich von den Menschen in diesem Ebook inspirieren. Und dann handeln Sie, bevor es zu spät ist.

    Sarah Bernhard, Redakteurin des Nordbayerischen Kuriers

    Übers Sterben reden

    Übersicht über die Angebote in der Region

    Sterben gehört zum Leben dazu – und ist doch bis heute ein Tabuthema. Man verdrängt Gedanken an den Tod oder traut sich nicht, nachzufragen. Und wenn man sich doch traut, fehlt oft der richtige Ansprechpartner. Denn die Region hat zu diesem Thema viel zu bieten.

    Frank Stief wundert sich: In diesem Jahr schliefen besonders viele Menschen im Fernsehsessel oder in ihrem Bett ein und wachten am nächsten Morgen nicht mehr auf, sagt der Bestattungsunternehmer aus Thurnau. Insgesamt sei das aber eher die Ausnahme, heißt es aus dem Speichersdorfer Bestattungsinstitut Neumann: Rund die Hälfte der Toten käme mittlerweile aus dem Krankenhaus, häufig sei Krebs die Todesursache. Solche Menschen brauchen am Lebensende andere Hilfen als die, die an Alterserscheinungen sterben. In der Region ist man für beide Fälle gerüstet.

    PFLEGEHEIME

    Das Seniorenzentrum in Weidenberg. Foto: red

    Viele Pflegeheime sind vor allem auf ältere Bewohner ausgerichtet. Solche Menschen hätten meist weniger Angst vor dem Sterben, als vor dem Leiden, sagt Palliativarzt Wolfgang Schulze. In vielen Seniorenheimen gibt es deshalb Pflegekräfte, die sich besonders gut mit Schmerztherapie auskennen. Im Pflegezentrum Bischofsgrün, in dem nicht nur Ältere, sondern auch Krebskranke gepflegt werden, übernimmt in den letzten Stunden ein Betreuungsteam. „Sie legen beruhigende Musik auf, streicheln, achten darauf, dass der Sterbende nicht alleine ist, sagt Pflegedienstleiterin Andrea Ebner. Im Seniorenzentrum Weidenberg gibt es eine spezielle Palliativfachkraft. „85 Prozent unserer Bewohner versterben hier, deshalb muss man mit dem Thema sorgsam umgehen, sagt Pflegedienstleiterin Anja Prechtl.

    KIRCHEN

    Die katholische Kirche St. Michael in Weidenberg. Foto: Pilz

    Geistliche sind in der Region für Sterbende eher selten erste Ansprechpartner, sagt Reinhard Forster, katholischer Pfarrer in Weidenberg und Kirchenpingarten. „Die Kirchenbindung ist hier deutlich niedriger als in katholischen Gegenden." Gelegentlich werde

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