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Mordsmordfälle: Das Mädchen
Mordsmordfälle: Das Mädchen
Mordsmordfälle: Das Mädchen
Ebook132 pages1 hour

Mordsmordfälle: Das Mädchen

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About this ebook

Ein fast nacktes fünfzehnjähriges Mädchen wird im Gras einer Au aufgefunden. Sexuell missbraucht und an einer Überdosis Heroin gestorben. Am gleichen Tag wird ein erschossener Mann erhängt am Baum entdeckt. Nach und nach werden weitere drei unter 18 Jahre alte Mädchen tot aufgefunden. Die Autopsie ergibt sie starben alle am gleichen Tag an einer Überdosis. die Spur führt in das Länderdreieck, Moldavien Ukraine Rumänien.
Hauptmann Patrick Nowak und sein Team stochern in eine kriminelle Blase. Prostitution, Menschenhandel, Drogenhandel, Korruption und auch Mord. Schritt für Schritt werden die Täter entlarvt.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateJul 10, 2018
ISBN9783746741284
Mordsmordfälle: Das Mädchen

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    Mordsmordfälle - Lutz LEOPOLD

    Mordsmordfälle Das Mädchen

    Titel Seite

    Mordsmordfälle

    Das Mädchen

    DAS MÄDCHEN

    Lutz LEOPOLD

    1 Mai Dienstag

    Es ist ein milder schöner Frühlingstag. Die Wiesen und Bäume blühen, die Vögel zwitschern. Ein Tag zum Träumen.

    Nahe Senftenberg, an einer Biegung des Flüsschens liegt ein junges Mädchen Tod im Gras. Obwohl man von dem Platz aus die Häuser gut sieht, ist der Platz selbst kaum einzusehen. Zwei kleine Buben streifen Maiglöckchen pflückend durchs Gebüsch und finden sie.

    „Jö schau, das ist eine Leiche", meint der Eine.

    „Oh Gott, wie schaut den die aus?", ruft der Andere.

    Lange starren sie die Leiche an, bevor sie Händchenhaltend davon rennen. Rauf auf die Straße. Bei einem der Wohnhäuser verschnaufen sie.

    „Das müssen wir wem sagen."

    „Dort der Alten. Die kann uns nicht nachlaufen."

    Sie stürzen zu der Frau und schreien, „da unten am Bach liegt eine Leiche! Glaubens uns." Dann rennen sie auf der Straße weiter.

    „Blöde Buben. Ich kenn euch doch. Was wollt ihr mir sagen?", schreit ihnen die Frau nach.

    Sie halten inne und drehen sich um. Der eine Junge erkennt jetzt die Frau. Sie gehen langsam zurück. „Frau Miller wir haben eine Tote gesehen."

    „Wo, genau? Ich rufe die Polizei an. Während die Buben ihr herumfuchtelnd den Platz beschreiben, spricht Frau Miller ins Handy. „Eine Leiche hier in Senftenberg. Kommt wer? Ich warte auf der Straße am Ortseingang.

    Es dauert eine halbe Stunde bis die Spurensicherung und kurz darauf der Arzt kommen. Hauptmann Patrick Nowak kommt mit Revierinspektorin Hilde Mörth nach einer Stunde. Inzwischen haben sich mehrere Neugierige an der Straße eingefunden und starren runter zur Flussbiegung. Die Buben erklären jedem der es hören will, was sie gesehen haben. Und sie haben viel gesehen.

    Nowak fragt Doktor Freising. „Hallo Herr Doktor. Was können Sie uns sagen?"

    „Seit mehr als vierundzwanzig Stunden Tod."

    „Dann können uns die Buben, die sie fanden, wohl nichts erzählen."

    Doktor Freising meint zu Nowak, „unglaublich. Das Mädchen trägt Strapse und eine Jacke, sonst nichts."

    „Eine Prostituierte?", vermutet Nowak sofort.

    „Ein Mädchen, höchstens fünfzehn Jahre alt?"

    Hilde schaut sich die Tote länger eingehend an. „Sie hat ein Medaillon um den Hals. Sonst gibt es nichts, was uns verrät wer sie ist."

    Nowak schüttelt angewidert den Kopf. „Ein Kind das missbraucht wurde? Schauen Sie bitte nach ob sie Geschlechtsverkehr hatte", bittet er den Arzt.

    „Das mache ich auf jeden Fall, sobald sie bei mir am Tisch liegt."

    „Todesursache?"

    „Schwer zu sagen. Es könnte Unterkühlung sein. Verletzungen sehe ich auf den ersten Blick keine."

    Nowak hält einen Mann der Spurensicherung auf. „Könnte die Leiche angeschwemmt sein?"

    „Kaum, dazu liegt sie zu weit oben."

    „Reifenspuren?"

    „Nein, wir finden auch keine Fußabdrücke. Wie wenn sie hergeflogen ist."

    Hilde gibt das Medaillon in ein Plastiksäckchen und meint, „hier sind wir fertig."

    Nowak schaut sich noch kurz um und nickt. „Fahren wir ins Amt."

    Im Büro sortieren sie die wenigen Fakten. Hilde heftet die Fotos vom Tatort an die Wand. Als sie die Vergrößerung des Medaillons anheftet meint sie, „es ist achtzehnkaratiges Gold. Ich habe es geprüft, da keine Punze vorhanden ist. Die Ziselierung und Form weist auf den Osten hin. Das Foto darin zeigt einen älteren Herrn. Ist es Vater oder Großvater?"

    Abteilungsinspektor Georg Haffner kommt dazu. „Ich war bei der Obduktion. Zähne und Knochenbau weisen auf vierzehn bis fünfzehn Jahre hin. Zahnbehandlung gibt es noch keine. Die Forensik arbeitet noch um die Herkunft festzustellen."

    Patrik Nowak schüttelt den Kopf. „Die Jacke und auch die Strapse sind billige Massenware wie sie hier verkauft wird. Nach dem können wir nicht gehen."

    „Ich bin die Vermisstenanzeigen durchgegangen. Kein Treffer. Soll ich ihr Bild in der Zeitung veröffentlichen?"

    „Ja, tu das Hilde."

    „Ich werde in dem bekannten Bordell bei Senftenberg nachfragen, bietet sich Georg an. „Selbst gibt sicher niemand zu, dass sie von ihm ist. Ich setze auf Brotneid, dass man mir ein in Frage kommendes Etablissement verrät.

    „Die verpfeifen sich nicht gegenseitig", lacht Hilde.

    „Georg hat Recht. Bei Mord hört die Solidarität auch unter Luden auf. Die Huren macht es erst recht wild, wenn eine von ihnen daran glauben musste."

    Georg sucht ein im Kremstal unauffälliges Haus auf. „Guten Tag, ist Gustav hier? Ich habe ein paar Fragen."

    Nachdem ihm der Aufpasser an der Türe passieren ließ, begrüßt ihn eine vollbusige Matrone mittleren Alters. „Sieh da, der Herr Inspektor. Sie kennen ja den Weg ins Büro. Bei uns ist alles sauber."

    „Vielleicht, man wird sehen", grinst sie Georg an und marschiert zum roten Vorhang neben der Bar. Dahinter sitzt Gustav Friss, der mit der Vollbusigen das Haus betreibt.

    „Hallo Gustav. Wie gehen die Geschäfte?"

    „Noch gut. Willst du sie einschränken?", kommt es grimmig retour.

    „Nein, ich brauche von dir Informationen."

    „Du bist doch nicht bei der Sitte. Was willst du hier?" Gustav schaut Georg böse an, als ob er ihn rauswerfen will.

    „Richtig ich suche einen Mörder. Falls du es bist, gestehe gleich."

    „Der Polizeioberst der uns Gestern besuchte, ist lebend wieder raus gegangen. Soll ich ihn anrufen?"

    Georg greint, „tu es ruhig. Vorher erzähle mir, wer hat derzeit kleine Mädchen aus dem Osten im Stall?"

    „Kleine Mädchen? Meine Freunde beschäftigen, so wie ich, nur Frauen über achtzehn."

    „Sicher und die Luden die nicht deine Freunde sind. Wie schaut’s bei denen aus?"

    „Also mir ist nichts dergleichen bekannt. Wenn’s das war dann Servus."

    „War´s nicht. Das Mädchen wurde ermordet. Ich kann dich mitnehmen damit du sie identifizierst. Wir wissen ja nicht wie alt sie ist."

    Gustav hat sich bisher kämpferisch nach vor über seinen Schreibtisch gebeugt. Nun strafft er sich und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Du willst mich mitnehmen? Ein ermordetes Mädchen? Warte lass mich nachdenken."

    „Natürlich denke in Ruhe nach. Ich will ja kein Märchen hören."

    „Genaues weiß ich nicht, sonst hätte ich es angezeigt."

    „Klar."

    „Bei Grafenwörth in der Au gibt es einen verlassenen Bauernhof. Da haben sich Bulgaren eingenistet. Was sie treiben musst du rausfinden."

    „Einer deiner Kunden der dort verkehrt?"

    „Von meinen Kunden? Keiner natürlich", empört sich Gustav.

    „Soll ich den Oberst anrufen und ihm sagen, dass bei dir kleine Mädchen Schutz suchen?"

    Jetzt lacht Gustav. „Eins null für dich. Ich gebe dir zwei Namen mit Adresse. Die hast du aber nicht von mir. Ist das klar?"

    „Das versteht sich von selbst. Bedeutende Namen?"

    „Nein, ich verbrenne mir doch nicht die Finger. Es sind einfache Kerle, die nach jüngerem Fleisch schreien. Ob sie in der Au verkehren kann ich dir nicht garantieren."

    „Danke Gustav, also Servus."

    „Willst du nicht einkehren? Für dich gratis."

    „Danke, ich bin glücklich verheiratet." Georg verlässt seinen Informanten.

    Hilde sitzt am Abend mit ihrem Verlobten auf der Terrasse. Von der Terrasse haben sie einen guten Blick über die Altstadt. Die Sonne sinkt im Westen in die Donau und am gegenüberliegenden Ufer wird der Dunkelsteiner Wald dunkel. Hilde hat einen Aufschnitt gerichtet und Sigismund eine Flasche Grünen Veltliner geöffnet. Er legt Hilde seinen Arm um die Schulter und genießt die Stimmung.

    Hilde geht das Mädchen nicht aus dem Kopf. „Es ist schrecklich, so ein junges Ding. Zuerst zur Prostitution gezwungen und jetzt auch noch ermordet."

    Sigismund murrt, „wenn du bei mir im Weinhandel arbeitest, bleiben dir diese Geschichten erspart."

    „Ich weiß, ich weiß. Es macht mir halt Spaß auf eigenen Beinen zu stehen. Bei dir müsste ich deinem Vater alles recht machen. Dabei ist er weniger problematisch als deine Mutter. Die mag mich nicht."

    „Das stimmt nicht. Sie ist halt sehr dominant und du widersprichst ihr laufend."

    „Genau, so ist es. Übrigens wer von deinen Freunden ist wild auf kleine Mädchen?"

    „Wie? Ich natürlich, lacht Sigismund. „Wieso glaubst du, du findest deinen Mörder unter meinen Freunden?

    „Nicht den Mörder. Wir suchen nach dem Bordell wo das Mädchen arbeitete. Männer reden doch darüber, auch wenn’s nur Gerüchte sind."

    „Ich verstehe. Auf die Schnelle fällt mir keiner ein, aber ich höre mich um, ob jemand so ein Haus kennt."

    „Danke, reden wir von was anderem."

    „Genau setzen wir unseren Hochzeittermin fest."

    „Nein bitte nicht. Ich bin noch nicht soweit."

    „Ich aber, ich bin schon überfällig, knurrt Sigismund. „Wir sollten eine Familie gründen und Kinder haben.

    „Das möchte ich auch, aber noch nicht jetzt."

    2 Mittwoch

    Im Landeskriminalamt ergänzt Hauptmann Nowak die Fakten.

    „Der Obduktionsbericht ist hier, ich kann ihn euch gar nicht vorlesen ohne vor Wut hochzugehen."

    „Wie ist sie gestorben?" Georg schaut ihn gespannt an.

    „Eine Überdosis Heroin. Für einen kräftigen Erwachsenen, schon mehr als eine

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