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Und sowas kommt dabei heraus: Kreatives Schreiben in der Gruppe
Und sowas kommt dabei heraus: Kreatives Schreiben in der Gruppe
Und sowas kommt dabei heraus: Kreatives Schreiben in der Gruppe
Ebook118 pages1 hour

Und sowas kommt dabei heraus: Kreatives Schreiben in der Gruppe

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About this ebook

Gib Deiner Kreativität eine Chance - schreibe! Du wirst überrascht sein, welche Geschichten aus der Feder oder in die Tasten fließen, wenn der passende Reiz die Denkmaschine anwirft! Das ist die zentrale Botschaft dieses Buches, das anhand von Textbeispielen belegt, was dabei herauskommen kann, wenn Menschen sich zum gemeinsamen Schreiben treffen. Schreiben in der Gruppe macht Spaß, beflügelt die Fantasie und schweißt die Schreibenden zusammen – selbst wenn sie sich sonst in völlig unterschiedlichen Lebenswelten bewegen. Als Einladung zum Ausprobieren wurde jedem Text eine Schreibaufgabe vorangestellt.
LanguageDeutsch
Publisherepubli
Release dateDec 20, 2012
ISBN9783844243918
Und sowas kommt dabei heraus: Kreatives Schreiben in der Gruppe

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    Und sowas kommt dabei heraus - epubli

    Jutta Michaud (Hrsg.)

    Und sowas kommt dabei heraus

    Kreatives Schreiben in der Gruppe

    Vorwort

    Wer schreiben will, muss keine Genie sein – man muss nur wissen, wie es geht!

    Genau darum geht es in der Schreibgruppenarbeit: Um das Erlernen von Schreib- und Kreativitätsmethoden, um die (schreibende) Auseinandersetzung mit verschiedenen Textgenres und immer wieder um den leichtfüßigen Umgang mit Schreibanregungen, von denen das tägliche Leben eine unerschöpfliche Fülle bietet!

    Dabei kann, muss aber nicht zwangsläufig „große Literatur" herauskommen. Im Vordergrund stehen die Freude an der eigenen Kreativität, die gemeinsame Textreflexion, gegenseitige Ermutigung bei schwierigeren oder umfangreichen Schreibprojekten und nicht zuletzt der kreative Umgang mit Aspekten des kollektiven Bewusstseins.

    Die AutorInnen dieser Anthologie treffen sich unter der Leitung von Jutta Michaud ein bis zwei Mal im Monat zur „literarischen Geselligkeit. Sie alle wurden an der Alice Salomon-Hochschule zu LeiterInnen für biografische Schreibgruppen ausgebildet und nutzen die Schreibgruppe seitdem, um ihr schöpferisches Potenzial gemeinsam zu erleben und ihre „Schreibmuskulatur regelmäßig zu trainieren.

    Michael Loeffler ist Diplom-Physiker und im Bereich der Haus- und Versorgungstechnik tätig. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und schreibt seit 2005 in angeleiteter Form.

    Irene Friedländer war 25 Jahre lang als Therapeutin in der Suchtrehabilitation tätig und genießt nun den Ruhestand. Die Liebe zur Literatur führten zu einem Ausflug in das Studium der Germanistik; geschrieben hat sie schon in Kindertagen gerne und - so ihre Lehrer - ganz gut. Jetzt, mit dem luxuriösen Zeitbudget, soll es einen größeren Raum neben sportlichen und kulturellen Aktivitäten einnehmen.

    Birgit Braxator, 1963 in Berlin geboren, zwei Kinder, arbeitet als Sozialpädagogin im Betreuten Wohnen. Sie schreibt schon lange, immer mal wieder und gerne. Teilnahme an mehreren Lesungen, u.a.. im Rahmen von den „Kunst im Kiez"-Wochen 2008, organisiert vom Kiezbündnis Klausener Platz in Berlin-Charlottenburg.

    Jutta Michaud, M.A., Journalistin, Marketingfrau und Absolventin des Masterstudienganges „Biografisches und Kreatives Schreiben"

    (BKS 2) an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, leitet neben ihrer Tätigkeit im Bereich Marketing/PR Schreibgruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Seit einiger Zeit arbeitet sie an verschiedenen literarischen Schreibprojekten. Veröffentlichungen von Kurzgeschichten und Lyrik in Anthologien, ihr erster Roman „Schwimmkind" erschien 2012.

    Was geschieht in einer Schreibgruppe?

    Klar, es wird geschrieben. Wenn Sie selbst noch nie an einer Schreibgruppensitzung teilgenommen haben, fragen Sie sich vielleicht, wie das funktioniert. Woher kommen die Ideen? Wie kann man sicherstellen, dass am Ende eines Treffens jede/r mit einem Text nach Hause geht? Steht man nicht furchtbar unter Druck, in nur zwei Stunden eine Geschichte schreiben zu müssen?

    Zuerst die Antwort auf die letzte Frage: Leistungsdruck ist unerwünscht, weil kontraproduktiv für die Kreativität. In einer Schreibgruppe geht es nicht darum, Texte im Sinne von „besser oder „schlechter miteinander zu vergleichen, sondern es geht um den Prozess des Schreibens. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Freude zu spüren, wie die eigene Kreativität sprudelt und am Ende eines Treffens Ideen auf dem Blatt stehen, von deren Existenz man zu Beginn noch nichts geahnt hat. Der „Feinschliff" an den Texten wird bei Bedarf zuhause vorgenommen, denn die eigentliche Textarbeit beginnt bei der Überarbeitung!

    Ein kurzer Einblick in den Ablauf eines Schreibgruppentreffens.

    Jede Schreibgruppenleiterin oder jeder Schreibgruppenleiter hat seinen eigenen Stil – manche schreiben mit - wie ich -, andere nicht. In manchen Gruppen gibt es pro Treffen nur eine große Schreibaufgabe, während andere wie ich überzeugt sind, dass man beim Schreibtraining ebenso wie beim Sport eine Aufwärmphase und ein Cool Down benötigt. Aus diesem Grund steigern sich die Textlängen/Schreibzeiten im Laufe eines Schreibgruppentreffens. Die Texte werden aber nicht nur geschrieben, sondern auch vorgelesen und respektvoll besprochen. Dabei entsteht mit der Zeit ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zwischen den Mitgliedern der Gruppe. Besonders bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe ich beobachtet, wie bedeutsam dieser Aspekt ist. Durch das gemeinsame Schreiben und Lesen kann nicht nur ein starkes Solidaritätsgefühl entstehen, sondern auch Empathie und damit eine neue Sensibilität für eigene und fremde Verhaltensweisen.

    In der Regel beginne ich eine zweistündige Gruppensitzung mit einer Aufwärmübung. Innerhalb von fünf Minuten wird beispielsweise eine kleine lyrische Form geschrieben, z.B. ein Elfchen, das die aktuelle Situation aufnimmt:

    Ankommen

    reinkommen hinsetzen

    Luft schnappen ausatmen

    entspannen Keks essen einlassen

    Losschreiben!

    Dann folgt eine weitere kleine, aber schon umfangreichere Schreibaufgabe wie der erste Text dieses Readers „Mein Schreibtisch erzählt". Manchmal beginne ich aber auch mit einem kleinen Schreibspiel, das als Materialsammlung für den Haupttext des Tages dient.

    Übrigens: Nach jedem Schritt werden die entstandenen Texte vorgelesen. Die Auseinandersetzung mit fremden Texten kurbelt nämlich die eigene Fantasie an! Beim Sammeln von Idiomen beispielsweise sprudeln die Ideen immer weiter, je mehr man hört – erstaunlicherweise ganz ohne Dopplungen.

    Mit der dritten Schreibaufgabe nähern wir uns der Langstrecke. Je nach Thema nimmt die große Schreibaufgabe 45 – 60 Minuten in Anspruch. Manchmal kann die Schreibzeit auch auf zwei Mal 60 Minuten verteilt werden. Bei den „Wunscherfüllungsgeschichten lautete die große Aufgabenstellung, sich eine Figur auszudenken, deren Wünsche auf den ersten Blick überhaupt nicht zu ihr passen. Ebenso gut kann man von einem bestimmten Schauplatz und dessen Besonderheiten ausgehen, ehe man sich der Geschichte widmet. So geschehen bei der Reise ins magische Land „Kreativien, die in zwei Mal 60 Minuten entstand. Auch der Text „Magische Momente ist ein gutes Beispiel für eine gute dritte Schreibaufgabe. Hier ging es um das große Thema „Sommerliebe – der Text beschreibt, wie die Protagonisten sich kennenlernten. Im nächsten Textblock ging es dann um die weitere Entwicklung dieser Liebe.

    Zum Schluss wird in der Regel noch einmal ein ganz kurzer Text geschrieben, der das Thema vertiefend in witziger Form aufnimmt, zum Beispiel ein Limerick.

    Diese Grundstruktur lässt sich auf vielfältige Weise variieren und ist sogar auf Schreibausflüge in die Öffentlichkeit übertragbar. Mir ist es wichtig, schon mit der kleinen Einstiegsaufgabe eine Atmosphäre zu schaffen, die neugierig auf eigene und fremde Texte macht und die Denkmaschine anwirft.

    Liebe LeserInnen, Sie sind herzlich eingeladen, die Schreibanregungen aus diesem Reader selbst einmal auszuprobieren oder zu variieren. Viel Spaß dabei!

    Jutta Michaud, Dezember 2012

    Kleine Schreibanregungen aus dem Alltag

    Warm-Up

    Euer Schreibtisch erzählt

    Schreibzeit 10 Minuten:

    Mein Schreibtisch erzählt mir was

    Michael Loeffler

    „Hey, Mann! Geht´s Dir noch gut? - „Reicht es Dir noch nicht, dass ich auf der linken Seite zwei Stapel Unerledigtes tragen, ja ertragen muss? Musst Du jetzt auch noch auf der anderen Seite einen Stapel beginnen, ja? Fang´ doch erst mal an, die anderen Stapel abzuarbeiten!

    „Ich weiß aber nicht, wo ich anfangen soll."

    „Aber ich, schließlich bin ich ja Dein Schreibtisch.

    Also, im Stapel ganz links, etwa in den ersten 5 cm von unten, liegen unbezahlte Rechnungen. Da Du nicht Herbert Grönemeyer bist, der glaubt, dass der Mensch Mensch bleibt, wenn er ein paar Rechnungen unbezahlt lässt und die Dinger ziemlich weit unten liegen, solltest Du sie schleunigst bezahlen, sonst steht womöglich noch morgen `Inkasso Moskau` vor unserer Tür."

    „Den Testbericht über Deine Englischfähigkeiten für die Volkshochschule kannst Du gleich weg schmeißen, der ist vier Jahre alt. Ach ja, und wenn Du zurück kommst, dann bring gleich noch ein Staubtuch mit."

    „Was

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