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Fremd- oder Selbstbestimmung?: Failure, is that the option?
Fremd- oder Selbstbestimmung?: Failure, is that the option?
Fremd- oder Selbstbestimmung?: Failure, is that the option?
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Fremd- oder Selbstbestimmung?: Failure, is that the option?

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About this ebook

"Ächzende Umwelt, zur Neige gehende Ressourcen, wirtschaftlicher Widersinn (Wohlstand auf Pump), Gigantomanie, ungerechtfertigtes Wohlleben hier, unverschuldete Not dort, Massenflucht, das bei Vorhandensein erbötiger absoluter Tötungsmacht. Die Kennzeichen der humanen Zivilisation von heute.
Flucht vor der Wahrheit ist angesichts dessen sicher keine gute Option. Dennoch befleißigen sich die Politgrößen dieser Fehlleistung. Die Geistesgrößen ereifern sich jeder über eine andere der verheerenden Erscheinungen. Sie versuchen, die Symptome zu kurieren. Als könne man einem Wahn sein Wüten austreiben, ohne ihm an die Wurzel zu gehen.
Und der bedrückte Bürger geht auf die Straße, gibt deren Wände von seinem Frust und seiner Furcht kund. Er wählt aus Verzweiflung Populisten oder andere Extremisten ins Amt.
Die Lage schreit nach Umkehr, nach Änderung dessen, was wirkt und gilt. Zugleich aber verbietet sie Gewalt.
Gibt es einen Weg aus der Bedrängnis? Einen halbherzigen sicher nicht
LanguageDeutsch
Publisherneobooks
Release dateOct 14, 2018
ISBN9783742719133
Fremd- oder Selbstbestimmung?: Failure, is that the option?

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    Fremd- oder Selbstbestimmung? - Frank Föder

    Der Stand der Dinge

    Das Wissen und Können des Menschen hat eine neue Zeit anbrechen lassen. Die Spaltung des Atoms und der Flug zum Mond beenden augenfällig jene Zeitalter, in denen der Mensch eingebunden war in die Natur. Er hat die Fesseln der biologischen Gesetzmäßigkeiten gesprengt, die allem übrigen Leben einen begrenzten Platz und eine Aufgabe in der Biosphäre der Erde zuweisen. Der Mensch ist ausgebrochen aus dem Regelkreis des Lebens. Er hat sich zum Herrn über die Natur gemacht.

    Der blaue Planet mit allem, was auf ihm wächst und lebt, ist dem Menschen ausgeliefert. Was stellt er mit ihm an? Das ist die Frage.

    Bisher überwiegt die Freude an den erlangten Möglichkeiten. Daseinsfroh kostet der Zeitmensch aus, was das neue Können hergibt.

    Bedenken sind nicht im Schwang. Die Politik sieht ihre Aufgabe darin, das Glück der Gegenwärtigen zu mehren. Die Zukunft bleibt den Technikern überantwortet. Diese aber streben nach Erweiterung ihrer Erkenntnisse und Vermehrung ihres Könnens. Ein Innehalten kommt ihnen nicht in den Sinn.

    Was nötig ist. liegt auf der Hand. Der Mensch muß sich neu begreifen. Er kann nicht mehr tun und lassen, was ihm beliebt. Wem die Schöpfung anvertraut ist, muß Weit- und Rücksicht üben. Er muß der Unschuld, der Sorglosigkeit entwachsen, kann nicht mehr ungehemmt seinem Eigensinn frönen. Vor allem darf er sich nicht auf Kosten der Natur und der Nachwelt wohl sein lassen.

    In erster Linie ist gefordert, die Bedingungen zu erhalten, die das höhere Leben auf diesem Planeten ermöglichen. Dazu ist Mäßigung nötig. Die Vernichtung der Arten ist zu beenden, desgleichen die Vergiftung der Böden und Gewässer, die Verschmutzung der Luft sowie die Vergeudung der Rohstoffe. Sodann ist die Zwietracht aus der Welt zu schaffen. Die Konflikte müssen behoben werden, die großen, angesichts der vorhandenen Tötungsmacht, für immer.

    Doch diesen Erfordernissen entgegen vermehrt sich die Menschheit und schraubt ihre Ansprüche in die Höhe. Die Natur erhält keine Rücksicht, die Ressourcen werden weiter vergeudet. Und für Streit bleibt reichlich Anlaß. Es wächst die Wut der Benachteiligten auf die Bevorteilten, die der Gläubigen auf die Ungläubigen, die der Besorgten auf die Unbesorgten.

    Nun gibt es, um ein Problem zu lösen, eine bewährte Methode. Sie erheischt zuvorderst, sich über die gegebene Lage ins Bild zu setzen. Nur eine unverfälschte Betrachtung dessen, was ist und was sich tut, kann deutlich werden lassen, welche Gefahren drohen. Und sind die Bedrängnisse erkannt, sind deren Ursachen zu ergründen. Weiß man sodann, was die Mißstände hervorruft, sind diejenigen Vorkehrungen zu treffen, die das Verderbenbringende dauerhaft abstellen.

    Den ersten Schritt haben einige Umwelt-Organisationen vollzogen. Sie machen fortgesetzt deutlich, was die Menschheit mit und in ihrem Lebensraum anstellt.

    Was stattfindet demnach sind überschäumende Population und Zivilisation. Der Mensch setzt an, seinen Planeten zu überfüllen und zu überfordern. Das Unheil heißt Wachstum. Es wächst die Zahl der Menschen und der Umfang der Industrialisierung. Als dessen Folge wächst die Fläche der Wüsten und die Verschmutzung der Umwelt.

    Jede dieser Erscheinungen wäre, für sich allein genommen, wahrscheinlich nur von regionaler Bedeutung und mit herkömmlichen Mitteln zu meistern. Indes, sie stehen in komplizierter Abhängigkeit zueinander und verhelfen sich gegenseitig zu immer schnellerer Ausbreitung und Steigerung.

    Da ist die rapide Vermehrung just jener Bewohner des Planeten, die seine Biosphäre in Bedrängnis bringen. Deren Gesamtzahl hat im letzten Jahrzehnt um eine Milliarde auf jetzt über sieben Milliarden zugenommen. Die UNO rechnet mit einem weiteren Anstieg um etwa 80 Millionen Menschen pro Jahr.

    Einige Bevölkerungswissenschaftler veranschlagen in den nächsten Jahren ein Ende der Vermehrung. Dafür sollen Aufklärung und die Anwendung von Verhütungsmitteln sorgen. Viele Experten gehen davon aus, daß das Wachstum der Menschheit in drei bis vier Jahrzehnten bei einem Stand zwischen neun und zehn Milliarden zum Stillstand kommt.

    Aus Versuchen mit Tieren weiß man, daß Bevölkerungswachstum in begrenztem Lebensraum sich nicht durchgehend fortsetzt. Es findet ein jähes Ende, selbst wenn ein Versorgungsengpaß nicht auftritt. Maßgebend ist die Unerträglichkeit der Enge. Wenn die Population im Hort überhand nimmt, beißen auch sonst recht friedlich veranlagte Tiere sich gegenseitig tot.

    Ein weiteres folgenschweres Übel ist das wilde Auswuchern der Zivilisation. Die heute handelnde Menschengeneration macht sich bedenkenlos, jedenfalls nicht ausreichend sorgsam, über die Bodenschätze und Nutzflächen der Erde her.

    Von dem wichtigsten Grundstoff für Leben, dem Wasser, gibt es zwar genug auf der Erde, aber das meiste davon ist als Lebensmittel oder für die Nahrungsmittelproduktion ungeeignet. Doch mit dem Süßwasser geht die gegenwärtige Generation alles andere als pfleglich um. Der Kampf um sauberes Grund- und Flußwasser zwischen den Gebietskörperschaften ist unausbleiblich und zeichnet sich vielerorts bereits ab.

    Die Staaten ringen um die Besitz- und Nutzungsrechte an dem einen noch verbliebenen großen Rohstoff- und Nahrungsreservoir, dem Weltmeer. Der Streit um die Pole, um Mond und Mars ist abzusehen.

    Industrie, Handel und private Haushalte, durch die gesellschaftlichen Gegebenheiten eher stimuliert als behindert, überantworten den Unrat, den sie erzeugen, unbearbeitet oder doch nur mangelhaft gefiltert und geklärt, zumindest nicht überall und in jedem Fall vollkommen neutralisiert, dem Wind, den Wellen und den Wäldern.

    Um nur ein Beispiel zu nennen: Den Berichten des UN-Programms für Umwelt (Unep) zufolge sind die Küstengewässer von der Überdüngung der Äcker besonders betroffen. Es gebe bereits mehr als 170 tote Zonen im Ozean. Und 415 weiteren Meeresgebieten drohe der Erstickungstod.

    Hinzu kommt ein Machbarkeitswahn. Die Technik ist so weit gediehen, daß ihre Huldiger glauben, die Natur überlisten oder gar verbessern zu können Das führt zur Ausbringung von Giften, teils als Medikamente, teils als Pflanzenschutz- oder -vernichtungsmittel. Jedes Jahr dadurch verschwinden bis zu 58.000 Tierarten. In Finnland sind 61, in der Slowakei 77 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen ausgestorben. Die Bienen gehören zu den am meisten gefährdeten Arten.

    Zur Zeit wird heftig gestritten, ob überhaupt und in wie weit das Klima der Erde durch das, was die gegenwärtige Menschengeneration vollzieht, beeinflußt wird. Die Mehrheit der Experten vertritt die Auffassung, daß momentan eine Erwärmung der Erdoberfläche stattfinde. Überdies sind sie überzeugt, daß diese Erscheinung anthropogen, also von Menschenhand verursacht sei. Von anderen Fachleuten wird beides, sowohl der Temperaturanstieg, als auch die humane Verantwortung dafür, nicht nur angezweifelt, sondern vehement bestritten.

    Dabei sind Erscheinungen der Erderwärmung nicht mehr zu übersehen. Permafrostböden tauen auf – und setzen in großen Mengen Methan frei, ein Gas, das zwanzigmal schädlicher für das Klima ist als CO2. Das Kontinentaleis und die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und die von dessen höherer Temperatur geweckten Winde werden heftiger. Da obendrein die Regenwälder abgeholzt werden, die CO2 speicherten, droht demnächst das Klima zu kippen.

    Erwärmung, Raubbau und Umweltverschmutzung rufen hervor, daß die sich vermehrende Menschheit auf schrumpfende land- und forstwirtschaftlich nutzbare Flächen trifft, auf immer weniger fischführende Flüsse und Binnenmeere, auf das knapper werdende Grundwasser und einige bald völlig aufgebrauchte Rohstoffe. Die Menschheit überzieht das ihr gegebene Ressourcenangebot Jahr für Jahr um rund 150 Prozent (dem WWF zufolge).

    Das beunruhigt nur wenige Zeitgenossen. Die Mehrheit setzt auf des Menschen Geist und die ihm mittlerweile zu Diensten stehende Kunstfertigkeit.

    Wo die Natur versagt, schafft die Technik vermeintlich eine bessere. In der Tat haben Experten die Fähigkeit entwickelt, das Erbgut von Pflanzen und Tieren genetisch zu verändern, ja selbst neue Substanzen und neue Lebewesen zu erzeugen.

    108 Nobelpreisträgerinnen und -träger bedrängten im Juni 2016 in einem offenen Brief die Umweltschutzorganisation Greenpeace, ihren Widerstand gegen die „Grüne Gentechnik" (GMO) aufzugeben. Die Klügsten der göttergleichen Gattung verlangen, ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen zu dürfen.

    Wahrscheinlich befanden sich die Ökosysteme auf der Erde ohnedies selten im Lot. Jedenfalls waren in der Erdgeschichte hie und da durchaus biologische Katastrophen zu verzeichnen. Doch ob es den Technikern tatsächlich gelingt, eine neue Natur zu erschaffen, eine, die den zu stellenden Anforderungen voll genügt, darf wohl mit einigen Zweifeln versehen werden.

    Experimentierfreude und Wissensdurst, ganz zu schweigen von enthemmtem Erwerbssinn, menschlich-allzumenschliche Eigenschaften gehen mit den neu gewonnenen Fähigkeiten des Menschen eine Verbindung ein, die schwerlich Gutes verheißt. Der Untergang einer Zivilisation wurde oft von Vermessenheit begleitet. Hybris ging oft einem Verfall voraus.

    Eine andere neue technische Tüchtigkeit verdient nicht minder Beachtung. Der moderne Mensch ist zunehmend in einer Welt zu Hause, die von versklavten Elektronen bevölkert wird. Der Kleincomputer hat jede Hosen- und Handtasche erobert. Und für viele ersetzt er den Freund und den Nachbarn. Im übrigen nehmen immer mehr elektronisch gesteuerte Maschinen dem Menschen seine Betätigungen ab. Die Robotik vernichtet Arbeitsplätze. Und die neuen, die entstehen, sind wenig aufbauend, wenn nicht gar unzuträglich, geisttötend.

    Fortschrittsenthusiasten feiern die „Vierte industrielle Revolution. Diese will die für Handel und Wandel relevanten Gegenstände sämtlich über das digitale Netz miteinander verbinden. Das „Internet der Dinge will den Menschen als Impulsgeber ausschalten. Die mit Intelligenz ausgestatteten Fabrikate der humanen Schöpfung sollen selbständig tun und lassen, was ihnen ihr Rechenwerk eingibt.

    Die Initiatoren der „Industrie 4.0" fragen nicht, was dem Menschen nutzt und frommt. Sie huldigen ausschließlich ihrem Erfindergeist. Und wenn die gültige Gelehrsamkeit recht hat, gibt es kein Mittel, sie zu bremsen. Die Menschheit sei dem Überschwang ihrer Fortschrittsenthusiasten hilflos ausgeliefert.

    Hinzu kommt, daß bei den Leuten, die in der Menschenwelt das Sagen haben, eine Überbewertung des Ichs stattfindet. Offenbar verabreicht die Hochentwicklung den Angehörigen der maßgebenden Schichten stärker als je zuvor einen Hang zur Selbstverherrlichung. Viele Hochgestellte befinden sich unverkennbar auf einem „Egotrip". Übersteigerte Gewissenlosigkeit wird immer häufiger angetroffen, Rücksichtnahme und Maßhalten dafür weniger.

    Bis vor kurzem mag sich die Frage gestellt haben, ob die Ichlinge (Matthias Horx) an den Schalthebeln der Macht bereit sein werden, von ihren Vorhaben und Vorlieben zu lassen, wenn nicht auszuschließen ist, daß deren Verwirklichung einen erheblichen Schaden anrichtet. Inzwischen wissen wir, daß sie dazu nicht willens sind. So drohen einige Supergescheite der USA, ins Ausland oder aufs Meer zu gehen, wenn sie in ihren Vorhaben eingeschränkt würden.

    Diese Begebenheiten bauen sich auf vor dem Hintergrund einer Welt, in der nichts mehr verborgen bleibt. Arm und Reich, Unterdrückung und Ausbeutung hat es gegeben, seit Menschen über Menschen und ihr Tun berichten. Selten aber waren die Kontroversen so abgründig wie gegenwärtig. .

    Vor den vielerorts unerträglichen Verhältnissen fliehen die Überlebenden. Schon jetzt sind mehr Menschen auf der Flucht als die gewachsenen Strukturen vertragen.

    Zunehmend setzt den Staaten die unterschiedliche Ausstattung mit Vorräten und Kapazitäten zu. Der Streit darüber ist von besonderer Bedeutung in einer Welt, in der dem Menschen die Fähigkeit zur totalen Vernichtung anheimgegeben ist.

    Der erste Einsatz von Atomsprengkörpern hat zwar der Menschheit einen nachhaltig wirkenden Schock versetzt. Die Regierenden deshalb vermieden den Einsatz von Nuklearwaffen in den bewaffneten Konflikten, die sie inzwischen austrugen. Damit hat der Mensch erstmals über einen längeren Zeitraum eine ihm gegebene Möglichkeit ungenutzt gelassen. Es hieße dennoch sicher, Arglosigkeit und Leichtfertigkeit auf die Spitze zu treiben, würde aus dieser zeitweiligen Beschränkung eine Gewährleistung für die Zukunft gezogen.

    Möglicherweise wäre das Risiko kalkulierbar, wenn erstens die atomare Macht in der Hand weniger ausgesuchter Leute läge und wenn zweitens zwischen diesen Potentaten Übereinstimmung in allen wesentlichen politischen Fragen herrschte. Doch weder das eine noch das andere ist der Fall. Die Zahl der Atomwaffenbesitzer nimmt ständig zu, niemand weiß überhaupt genau, wer Gefechtsköpfe dieser Art und wieviel davon besitzt. Und von Gleichklang im Atomclub kann schon gar nicht die Rede sein.

    Zwischen den beiden mächtigsten Besitzern der Bombe - den Vereinigten Staaten und Rußland - gibt es zwar so etwas wie eine Patt-Situation: Wer den ersten Schlag führt, läuft Gefahr, durch den zweiten selbst vernichtet zu werden. Eine konflikteindämmende Wirkung aber hat diese Kontradiktion keineswegs. Jeder der beiden Widersacher versucht fortwährend, sich ein Übergewicht zu verschaffen, durch Erweiterung des Potentials und besonders durch Verbesserung der Abwehrsysteme.

    Gegenwärtig bringen die hinzugetretenen neuen Besitzer, die sich von Anfang an nicht in die klassische Polarität haben einordnen lassen, jede Ausgewogenheit und Überschaubarkeit zu Fall.

    Hinzuzufügen bleibt, daß die Menschheit seit geraumer Zeit über weitere, insbesondere biologische und chemische Massenvernichtungsmittel verfügt. Dieses Rüstzeug unterliegt zwar einer Ächtung, wir übrigens auch das nukleare. Dennoch aber werden die entsprechenden Materialien nach wie vor produziert, weiterentwickelt und einsatzbereit gehalten. Einer ihrer Vorzüge nämlich liegt darin, daß sie billiger und mit geringerem technischen Aufwand herzustellen sind. Das versetzt auch weniger begüterte Staaten und selbst versierte Gruppen in die Lage, sich mit dieser, der atomaren in ihrer Wirkung nicht nachstehenden Vernichtungsmacht auszustatten.

    Die Fähigkeit, das Leben auf ihrem Planeten auszulöschen, erhält besondere Brisanz dadurch, daß sich zugleich die Schrauben lockern, die sie in Schranken halten. Es vermehren und verstärken sich die Streitgründe, es schrumpfen zugleich die moralischen Bedenken.

    Damit sind wohl die wichtigsten Sachverhalte aufgeführt. Faßt man sie zusammen, stellt sich die Lage der Menschheit wie folgt dar:

    Die Erdzivilisation entfaltet eine Reihe verhängnisvoller Trends, die, zumal sie sich gegenseitig voranstoßen, mit bedrohlicher Beschleunigung auf einen Punkt zu führen, an dem die Biosphäre des Planeten zusammenbrechen muß.

    Daneben verstärken sich die Gegensätze, und es ist abzusehen, daß sie sich weiter verschärfen werden, je drastischer die Überlebensprobleme sich bemerkbar machen, je enger der Raum wird und je deutlicher die Ungleichheit der Chancen.

    Die Moral sinkt und die Selbstsucht wächst. Dieser Sachverhalt ist vor der Tatsache zu sehen, daß die Menschheit über mehrere Möglichkeiten verfügt, bewußt oder versehentlich, rasch oder in Raten, das höhere Leben auf der Erde auszulöschen.

    Ächzende Umwelt, zur Neige gehende Ressourcen, verbreitete Vermessenheit der bestimmenden Bewohner, absehbar steigende Konflikte zwischen ihnen, das, bei erbötiger absoluter Tötungsmacht. So etwa müßte ein Außerirdischer die gegenwärtige innere Situation auf dem Wirtsplaneten der Menschen beschreiben. Wer Augen hat zu sehen und wer sich den Blick für Realitäten nicht verstellt, dem muß auch von seinem irdischen Standort aus mit hinlänglicher Deutlichkeit aufschließen, daß die Menschheit im Begriff steht, ihre Lebenschance zu überreizen.

    Sollten Fakten das Geschehen bestimmen, steht zweifelsfrei fest, ausrechenbar, daß die Menschheit enden wird, wenn sie fortfährt in dem, was sie vollführt. Sie überschreitet die Grenze dessen, was ihr Heimatgestirn erträgt. Es kann schwerlich zehn Milliarden Menschen einen zuträglichen Lebensraum bieten, wenn schon sieben Milliarden nicht ausreichend Nahrung auf ihm finden, dazu die Wüsten vergrößert, die Äcker vergällt, die Gewässer verseucht und die Luft verpestet wird.

    Und es kann keinen Frieden geben, wenn ein Teil der Menschheit in Saus und Braus lebt, während ein großer anderer Teil darbt.

    Wenn sich fortsetzt, was geschieht, ist eine Endzeit-Katastrophe so gewiß wie der unvermeidliche Zusammenbruch eines Kartenhauses.

    An Mahnern gibt es denn auch genug. Doch was sie bewirken, muß den aufgeschreckten Geist erst recht befremden. Die tonangebende Mehrheit wirft ihnen modisches Krisengewinsel vor und macht sie als „Propheten des Weltuntergangs" verächtlich. Auch das blasseste und hohlste Argument ist sonst klugen Köpfen nicht zu fade, gegen die unangenehmen Aufrüttler ins Treffen geführt zu werden. So wird unverdrossen auf die wohlfeile Begebenheit verwiesen, daß seit jeher in der Geschichte Bedenkenträger vor dem drohenden Weltuntergang gewarnt hätten.

    Auf der anderen Seite treten immer wieder Futurologen auf, die in all der Finsternis nur Licht sehen wollen. Und da der Mensch sich dem Angenehmen bereitwilliger aufschließt und sich dort, wo es ihm gut geht, in dem, was er tut, gern bestätigen läßt, findet der Verkünder des Heils stets ein gefälligeres Echo. Wer der Menschheit für die nahe Zukunft das „Goldene Zeitalter" verheißt und darüber hinaus versichert, daß es sich automatisch einstellen werde, im wesentlichen als Folge der angestoßenen Entwicklung, der darf nicht nur bei Einfaltspinseln, sondern auch bei allen denen des Beifalls sicher sein, die bei einem realistischeren Blick in die Zukunft dazu aufgerufen wären, ihrer Verantwortung gemäß zu handeln.

    Gefordert wären die Regierungen der maßgebenden Staaten. Diese jedoch zeigen sich alles andere als als besonnen und bedenklich. Sie sind mit „Apokalypseblindheit" geschlagen, wie Günther Anders konstatiert. Ihre Weitsicht reicht gerade bis zur nächsten Legislaturperiode.

    Wo es um Gegenwartsbeurteilung geht, da verlegen auch gemeinhin recht diesseitig Veranlagte sich gern aufs Glauben: „Es wird schon nicht so schlimm kommen". Gar zu außerordentlich, zu unfaßbar, zu aussichtslos ist, was die unverfälschte Betrachtung der Sachverhalte offenlegt.

    Von dem afro-amerikanischen Schriftsteller James Baldwin wird überliefert: „Menschen, die ihre Augen vor der Wirklichkeit verschließen, beschwören schlicht ihre eigene Vernichtung herauf."

    Gleichwohl gibt es Zeitzeugen, denen seit langem das unbekümmerte Schwelgen in den gewonnenen Gelegenheiten Sorge bereitet. Dazu gehören die Mitglieder des Club of Rome und die Angehörigen der Union of Concerned Scientists [UCS]). Auch einige Nichtregierungsorganisationen (NGO) gehen gegen besonders gefährliche Auswüchse an. Den Mitgliedern der Weltorganisationen bleibt die Bedenklichkeit der Lage zwangsläufig nicht verborgen. Sie machen darauf auch reichlich aufmerksam.

    So finden sich zunehmend Menschen, die das Geschehen beunruhigt. Sie bleiben aber eine Minderheit. Obendrein besteht unter ihnen Uneinigkeit über die Möglichkeiten und Verfahren, den bedrohlichen Entwicklungen Einhalt zu gebieten.

    Henry Kendall, amerikanischer Umweltexperte und Nobelpreisträger, ist gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Wissenschaftler der Auffassung, daß der Menschheit nur mehr wenige Jahre bleiben, um das Steuer herumzureißen.

    Da gibt es eine Spezies, die über einen kleinen Körper im All gebietet. Sie überfüllt und überfordert ihn. Zur Massentötung fähig, läßt sie ihre Alphatypen ungehemmt ihrem Eigensinn frönen und jedes Maß verlieren. Sie führt sich auf, wie einst Zeus und seine Sippschaft. Deren Himmel immerhin hat der Orkus verschlungen.

    Die Geschöpfe des Prometheus schlagen in den Wind, was er sie einst lehrte. Hat er ihnen doch dringend empfohlen, sein Feuer auf kleiner Flamme zu halten.

    Die Ursache der Wirkung.

    Die Erdzivilisation droht zusammenzubrechen. Verantwortlich dafür ist der Mensch, das steht außer Frage. Doch schlägt sich hier seine Veranlagung nieder? Muß es darum gehen, ihn zu ändern oder ihn zu disziplinieren?

    Die bedrohliche Bevölkerungsvermehrung, was ruft sie hervor?

    Nach Robert Malthus vermehren sich Völker immer in besonderem Maß, wenn es ihnen wirtschaftlich gut geht. Demnach müßte es rosig aussehen auf dem Wirtsplaneten der Menschen.

    Vielerorts fehlt es den Bewohnern tatsächlich an nichts. Aber just dort werden zu wenig Kinder geboren. Offensichtlich kommen seit neuestem günstige wirtschaftliche Verhältnisse der Familienplanung bei jungen Menschen nicht mehr entgegen.

    Der alten Weisheit zum Trotz schrumpft die Bevölkerung, wo Wohlstand herrscht, und sie wächst, wo er ausbleibt. Neuerdings scheinen eher Armut und Ausweglosigkeit den Fortpflanzungstrieb anzuregen.

    Die Gegenwart leidet unter der Begebenheit, daß hier zu wenig und dort zu viel Geburten verzeichnet werden. Beide Erscheinungen sind bedenklich. Dennoch ist die Übervölkerung für die Situation auf der Erde das gefährlichere Übel. Was ruft sie hervor?

    An dieser Stelle drängt sich die Betrachtung einer Begebenheit auf, wie dieser: Vor achthundert Jahren „einte", wie es in platthistorischer Diktion heißt, Dschingis Khan alle Mongolenstämme. Kaum hatte er dies vollbracht, verlangte die Macht, die er nun innehatte, nach mehr. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, daß ihm dafür unversehens viel Volk zur Verfügung stand.

    Noch heute gibt es in Arabien, in Afrika, im fernen Osten, Nomadensippen, die ungeachtet der mittlerweile vorhandenen Staatsstruktur sehr selbständig auf ihrem gegen andere Sippen abgegrenzten Gebiet ein Eigenleben führen. Das dürfte in den Jahrhunderten vor der Geburt des Großkhans im Inneren Asiens ebenso der Fall gewesen sein. Was also führte dazu, daß es jählings Mongolen zu Hauf gab? Und was regulierte, nachdem der Spuk vorbei war, die Fortpflanzung wieder auf ein normales Maß?

    Es macht wenig Sinn, diesen Vorgang zu vertiefen. Aber merkwürdig ist es schon, daß munter darauf los geschwängert wird, sobald die Eigenverantwortung aufhört und ein Mächtiger nach Masse ruft. Tüchtige Volksverführer haben einen hohen Verschleiß an Personal. Auch die Deutschen zeugten in ihren „großen Zeiten" reichlich Nachwuchs.

    Unverkennbar haben äußere Umstände Einfluß auf das Geburtsgeschehen. Deshalb kommt die Frage nach der Ursache dafür, daß die Vermehrung eines Volks hin und wieder überhandnimmt, an den jeweils gegebenen Verhältnissen nicht vorbei.

    Wohlstand scheidet heute als Beweggrund aus. Er hemmt eher. Dagegen könnte Volksverführung nach wie vor nicht ganz unbeteiligt sein. Die meisten Geburten jedoch finden zur Zeit in Regionen statt, die von Zerrissenheit und Wirrnis geprägt sind. Hier ist die Zeugung offenbar Ausdruck einer Verzweiflung. Auch damit aber steht das Umfeld im Visier.

    Nun waren für Staat und Gesellschaft die Möglichkeiten, bezüglich des Kinderwunsches auf ihre Angehörigen einzuwirken, noch nie so reichhaltig wie heute.

    Nach dem Willen der Vereinten Nationen, ausgedrückt erstmals auf der Bevölkerungskonferenz 1994 in Kairo, soll „reproduktive Gesundheit" die Gebärfreudigkeit eindämmen. Mann und Frau sollen ihre Familienplanung so einrichten, daß es zum Stillstand der Bevölkerungsvermehrung kommt. Mit anderen Worten: Es gilt, jungen Menschen die Kenntnis der Möglichkeiten zur Verhütung einer Schwangerschaft zu vermitteln sowie ihren Willen zu wecken, eines dieser Mittel anzuwenden, spätestens sobald das dritte Kind ins Haus steht.

    Gerade dort aber, wo Armut herrscht, machen die Paare davon zu wenig Gebrauch. Deshalb versuchen die Regierungen, auf andere Weise auf sie einzuwirken. In Indien verspricht ein Bundesstaat Frauen und Männern, die sich kostenfrei sterilisieren lassen, ein Auto. Der Club of Rome schlägt vor, jede Frau, die nur ein Kind bekommen hat, an ihrem fünfzigsten Geburtstag mit 80 000 Dollar zu belohnen.

    China greift zur Gewalt. Es erlaubt den Familien nur mehr die Aufzucht eines Kindes. Zwangsmaßnahmen indessen zeitigen selten, was sie bewirken sollen. Das Bevölkerungswachstum in der Volksrepublik beträgt trotz der Aktion noch fortlaufend 1,5 Prozent. Im übrigen leidet das Land jetzt unter einem Männerüberschuß.

    Was die Politik unternimmt, bleibt ohne die nötige Wirkung. Und die naheliegende Erwägung, das Unmaß hier und den Mangel dort auszugleichen, stiftet gerade in jüngster Zeit mehr Unheil als Erleichterung. Diese Begebenheit wird an anderer Stelle noch gesondert zu beleuchten sein.

    Nach alledem ergibt sich folgender Sachverhalt: Junge Menschen haben nicht das welt­geschichtliche Erfordernis im Auge, wenn sie kopulieren. Und die Bemühung, ihnen das gebotene Bewußtsein beizubringen, etwa durch Belehrung und verbesserte Bildung oder durch Belohnung, erbringt nicht den nötigen Erfolg. Druck andererseits hat überwiegend negative Auswirkungen.

    Achtsamkeit, so scheint es, verdienen die sozialen Verhältnisse. Gebraucht wird ein Umfeld, das Paare dazu bewegt, sich Kinder zuzulegen, aber eben nicht im Unmaß. Utopie? Mit diesem Urteil sind wir schnell bei der Hand. In Ermangelung eines erfolgversprechenden anderen Wegs indes lohnt es sich vielleicht, diesen Aspekt im Auge zu behalten.

    Die bedrohliche Beschädigung der Natur, was führt sie herbei?

    Nach Berechnungen des World Wide Fund For Nature (WWF) stehen jedem Menschen 2,1 globale Hektar zur Verfügung. Die Deutschen brauchen mit 4,2 Hektar doppelt so viel. Die Bürger der USA benötigen jeder 9,4 Hektar. Allein die USA beanspruchen ein Zehntel der weltweiten Ressourcen. Unter dem Wohlstandsvermehrer Trump wird sich dieser Tatbestand wahrscheinlich noch um einiges verschärfen

    Der indische Ökonom Pavan Sukhdev erklärt in seiner 2008 vorgestellten Studie „Die Ökonomie von Ökosystemen in der Biodiversität": „Während sich der Verlust an der Wallstreet auf eine bis eineinhalb Billionen US-Dollar beläuft, verliert die Welt jedes Jahr zwei bis fünf Billionen Dollar in Form von Naturkapital. Das ist nicht nur mehr, sondern auch noch fortlaufend. Es passiert jährlich, Jahr für Jahr."

    Besserung ist nicht in Sicht. Nun stellt sich erneut die Frage, warum der gemeine Zeitgenosse mehr oder weniger bewußt der Umwelt Schaden zufügt.

    Es ist ja keineswegs so, daß der Gegenwärtige nicht informiert wäre über das, was in der Natur vorgeht. Und wenn er sich von seinem Wissen beeindrucken ließe, könnte er viel zur Linderung des Raubbaus tun. Nichts hinderte ihn, seinen Verbrauch an elektrischer und chemischer Energie einzudämmen. Er könnte sich darauf beschränken, nur ökologisch hergestellte Lebensmittel und Kraftformen zu verwenden. Er könnte überhaupt vom „Konsumismus" lassen, wie dies Hans-Wolff Graf in seiner kleinen Schrift „Geißel der Menschheit" eindringlich fordert.

    Doch was immer da nötig und möglich ist, es sind zu wenige, die davon Gebrauch machen. Was hält die Mehrheit ab? Herrscht ein Mangel an Verantwortungsbewußtsein vor? Der Papst scheint dies zu vermuten, wie eines seiner jüngsten Rundschreiben nahelegt (Enzyklika „Laudato si" vom 24. Mai 2015).

    Nach allgemeinem Dafürhalten sind entsprechende Gesetze nötig und die strenge Kontrolle ihrer Einhaltung. Demnach wäre die obwaltende Obrigkeit gefordert.

    Staatlichkeit jedoch verträgt sich schlecht mit Mäßigung. Die Demokratie besonders braucht Innovation und Wachstum. Nur Aufschwung hält sie am Leben. Deren Regierungen regen deshalb den Konsum an. Ihn zu drosseln, bekäme ihnen schlecht.

    Der Sachverhalt läßt sich wie folgt beschreiben: Jeder Mensch erlebt vor seiner Haustür, wie sehr die Natur leidet. Auch wie schlimm die Lage insgesamt ist, bleibt niemandem verborgen. Jedes längere Gespräch hat die Belastung der Umwelt, die Vernichtung der Arten, die Veränderung des Klimas zum Inhalt. Dennoch verrichten die Besorgten nicht, zumindest nicht ausreichend, was sie zur Behebung der Bedrohung vollziehen müßten.

    Vielleicht ist nicht ganz falsch zu vermuten, daß der Mitmensch so etwas wie einen allgemeinen Aufbruch braucht. Möglicherweise will er erleben, daß nicht er allein sich aufgerufen fühlt und sich die erforderlichen Einschränkungen auferlegt.

    Erneut stellt sich die Frage, ob die Einwirkung auf den einzelnen das geeignete Mittel darstellt. An Informationen fehlt es ihm nicht, auch Belehrung findet reichlich statt. Und Druck, wie man weiß oder wissen sollte, erbringt nicht, was er bewirken soll.

    Vielleicht ist auch in dieser Hinsicht das Augenmerk auf das Umfeld zu richten. Wieder geraten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Blick. Muß möglicherweise ein Miteinander das Mitmachen herausfordern?

    Zerstörung und Krieg, was beschwört sie herauf?

    Gemeinhin wird unterstellt, daß neben der Leichtfertigkeit, unter der die Mäßigung leidet, der unselige Drang zur Gewaltanwendung im einzelnen Menschen angelegt sei. Er, der Mitmensch, der Nachbar, sei unbesonnen und streitsüchtig veranlagt. Er lasse sich zu leicht zu Ausfällen hinreißen. Folgerichtig müsse es darauf ankommen, die Erzihung und Bildung zu verbessern. Dem Menschen müsse beigebracht werden, an sich zu halten. Ihm müsse die Neigung ausgetrieben werden, auf unliebsame Begebenheiten bösartig, mit Ingrimm zu reagieren.

    Mit hohem Pathos werden Friedenspreise verliehen. Sie werden Damen und Herren zuteil, die in ihrem Umkreis Zeitgenossen dazu veranlaßt haben, davon abzulassen, aufeinander einzuschlagen, oder die in ihren Publikationen eine Lanze für die Friedfertigkeit brechen.

    Ohne Zweifel ist verdienstvoll, den Angehörigen der weltbewegenden Spezies anschaulich zu machen, daß Krieg verwerflich ist, unerfreulich und für den einzelnen selten bis nie von Nutzen. Unbestreitbar ist ehrenwert, dem Nachwuchs dieser Gattung zu verdeutlichen, wie schlimm die Auswirkungen von Wut und Waffen sind.

    Der erhobene Zeigefinger hat seine Berechtigung. Doch weist er in die richtige Richtung? Sind es die Mitmenschen, die von sich aus auf Hieb und Stich aus sind? Etwa, weil sie mangelhaft unterrichtet oder schlecht erzogen sind? Oder steckt jemand oder etwas anderes dahinter?

    Gefeiert werden Friedensaktivisten wie der Politologe Andreas Buro. Er fordert den „Aufbau ziviler Konfliktlösungsmuster und „kooperative Verhaltensweisen (In seinem Buch „Gewaltlos gegen Krieg. Lebenserinnerungen eines streitbaren Pazifisten", Brandes & Apsel, Frankfurt a. M., 2011). Sein Appell richtet sich zwar in erster Linie an die Politikerin und den Politiker, läßt aber auch den Mann und die Frau auf der Straße nicht aus. Am Ende dringt auch er darauf, daß seine Mitbürger sich verträglich verhalten.

    Es geht um die Natur des Menschen. Nehmen die Friedensfreunde die Veranlagung und das Wünschen und Wollen ihrer Mitbürger

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